Die ZEIT hat einen Artikel über “Betrug in der Wissenschaft” aus dem Netz genommen. Warum? (Update 6.3.: Der Artikel ist wieder im Netz. Genaueres hier.)
Darüber kann man natürlich nur spekulieren. (Nachtrag 2.3.: Inzwischen hat sich der Autor in den Kommentaren zu Wort gemeldet, siehe unten oder auch hier.)
Es geht um den Artikel “Betrug in der Wissenschaft” vom 9. Januar. Dieser ist nicht mehr vorhanden.
Zum Glück findet man im Netz noch eine gespeicherte Kopie.
Die Geschichte um den Wissenschaftsverlag Elsevier, die Fachzeitschrift “Chaos, Solitons & Fractals” und den Herausgeber Mohamed El Naschie hatte damals zu grundsätzlichen Diskussionen über Elsevier und z.B. auch die Aussagekraft des Impact Factor geführt, siehe diesen Artikel im Secret Blogging Seminar (und die Diskussion in den Kommentaren).
Warum die ZEIT den Artikel jetzt zurückgezogen hat, wird man vermutlich nicht erfahren. Ich zitiere mal ohne weiteren Kommentar einen Abschnitt aus dem gelöschten Artikel:
“Geldsorgen scheint El Naschie jedenfalls nicht zu haben. Er verfügt im arabischen Raum über gute Kontakte, berät die Regierungen von Ägypten und Saudi−Arabien. Vor etwa 20 Jahren soll er dem britischen Medienzaren Robert Maxwell einmal finanziell aus der Patsche geholfen haben jedenfalls gab dieser ihm in seinem Pergamon−Verlag zum Dank eine eigene Zeitschrift, eben Chaos, Solitons and Fractals. Mit dem Verkauf des Pergamon−Verlags kam die Zeitschrift 1992 zu Elsevier.
Alle, die Mohamed El Naschie persönlich getroffen haben, beschreiben ihn als charmant, gönnerhaft und gebildet. Eine Einladung von ihm, vorzugsweise in ein edles Restaurant oder auf eines seiner Anwesen, muss ein Erlebnis sein man kann mit ihm über die Musik von Wagner diskutieren oder sich über seine Anekdoten aus dem saudischen Königshaus amüsieren. So ließ sich eine ganze Reihe der von ihm umschmeichelten Forscher überreden, Mitglied im Herausgeber−Board der Zeitschrift zu werden.”
Honi soit qui mal y pense.
Siehe auch “Chaos bei Elsevier”.
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