Mumford und Garfunkel sind skeptisch.
David Mumford (Fields-Medaillen-Gewinner 1974 für seine Arbeiten zur Algebraischen Geometrie) und Sol Garfunkel (Autor verschiedener Fernsehserien zur Mathematik) haben letzte Woche einen Diskussionsbeitrag zum Mathematikunterricht in der New York Times veröffentlicht.
Der Link zum Artikel ist www.nytimes.com/2011/08/25/opinion/how-to-fix-our-math-education.html?_r=1&scp=1&sq=Mumford&st=cse.
Weil der Artikel wohl nicht von überall frei zugänglich ist, fasse ich mal kurz den Inhalt zusammen:
Ihre Kernthese ist, daß es keinen einheitlichen Kanon mathematischer Fähigkeiten gäbe, den im 21.Jahrhundert jeder bräuchte. Transformationsgruppen, komplexe Zahlen1 oder das Lösen quadratischer Gleichungen würden von professionellen Mathematikern, Physikern und Ingenieuren benötigt, andere Schüler sollten die abstrakten Werkzeuge der Mathematik, die ‘Manipulation unbekannter Quantitäten’ oder die ‘mysteriöse Variable x’, besser in Kursen über Finanzmathematik, Datenverarbeitung2 oder Grundlagen des Ingenieurwesens kennenlernen:
In the finance course, students would learn the exponential function, use formulas in spreadsheets and study the budgets of people, companies and governments. In the data course, students would gather their own data sets and learn how, in fields as diverse as sports and medicine, larger samples give better estimates of averages. In the basic engineering course, students would learn the workings of engines, sound waves, TV signals and computers.
Diskutiert werden die Thesen unter anderem hier und hier.
1 Gibt es eigentlich irgendein Land, wo (außer vielleicht in Leistungskursen) Gruppentheorie und komplexe Zahlen zum standardmäßigen Schulstoff gehören?
2 im Sinne von Data Mining, Statistik.
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