Der CNRS veranstaltete zum zweiten Mal einen Comic-Wettbewerb zur Mathematikgeschichte, “Bulles au carré”, diesmal speziell zum Poincaré-Jubiläum (100. Todestag) und Turing-Jubiläum (100. Geburtstag).
Die Preisträger kann man hier anschauen, natürlich ist alles in französischer Sprache, aber manches erklärt sich auch aus den Bildern.
Den ersten Preis im Poincaré-Wettbewerb gewann ein Comic von Olivier Longuet über die hyperbolische Ebene. Es geht um die bekannte Geschichte, wie Poincaré die Theorie der Automorphen Formen entwickelte: er hatte 2 Wochen lang täglich zu beweisen versucht, daß es Funktionen mit bestimmten Eigenschaften (die Fuchsschen Funktionen) nicht gäbe, in einer schlaflosen Nacht fiel ihm dann ein, wie man solche Funktionen aus hypergeometrischen Reihen konstruieren kann, später fiel ihm dann während einer geologischen Exkursion ein, daß die Symmetrien dieser Funktionen gerade Isometrien der hyperbolischen Ebene sind und (nachdem er in der Zwischenzeit über arithmetische Fragen gearbeitet hatte) fiel ihm später bei einer Strandwanderung ein, daß diese Symmetrien auch in der Theorie der quadratischen Formen vorkommen. Diese Geschichte verarbeitete er 1908 in L’invention mathématique.
Wenigstens den (geteilten) ersten Preis im Turing-Wettbewerb von Claire Wenandy versteht man auch ohne Sprache:
Der andere erste Preis im Turing-Wettbewerb widmet sich der Entschlüsselung des deutschen Funkverkehrs im 2. Weltkrieg.
Es gab auch noch einen Wettbewerb zur Geschichte der Mathematik allgemein, der 1. Preis ging dort an einen Comic über Descartes, der 2. Preis widmet sich Göttingen und noch einmal der Nichteuklidischen Geometrie:
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