Das Banach-Tarski-Paradox behauptet, man könne eine Sphäre (den Rand einer Kugel) in Teile zerlegen, die anders zusammengesetzt 2 Sphären vom selben Radius wie die ursprüngliche ergeben. Das erinnert an die Geschichte von der Brotvermehrung oder die Drachen mit den nachwachsenden Köpfen, ist aber für den Mathematiker nur ein Beweis für die Existenz nicht-meßbarer Mengen und letztlich eine Folgerung aus dem Auswahlaxioms. Von dessen Richtigkeit gehen heute eigentlich alle Mathematiker aus, weil große Teile der Mathematik (eigentlich alle, die irgendwie mit unendlichen Mengen zu tun haben) auf diesem Axiom aufbauen.
Das Banach-Tarski-Paradox hatten wir hier im Blog schon mehrmals, zuletzt mit einem nicht sehr gelungenen Musikvideo. Vsauce hat jetzt ein besseres Video zum Thema:
Das Video beginnt zunächst mit Elementarerem, mit der 33-Quadrate-Illusion, Abzählbarkeit und Hilberts Hotel. Wer das schon kennt oder wem 22 Minuten zu lang sind, der kann auch bei Minute 8 einsteigen, ab dann geht es wirklich um Mathematik, die mit dem Banach-Tarski-Paradox zu tun hat, letztlich um die Konstruktion der Zerlegung.
Und ab Minute 19 geht es dann um philosophische und physikalische Implikationen: Kann ein solcher Prozeß (zur Konstruktion der Zerlegung) in der Realwelt wirklich stattfinden? Oder nur in der Mathematik? Trennen sich hier Mathematik und Physik? (“Does the Banach-Tarski paradox take it too far?”) Am Ende bleiben viele Fragen offen…
Bildquelle: wp
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