Ende des 19. Jahrhunderts etablierte Poincaré die Topologie als „Methode, die uns die qualitativen Beziehungen in einem Raum zu erkennen erlaubt“. Er argumentierte, sie „könnte auf gewisse Weise Dienste leisten, die jenen der Zahlen analog wären“. Als topologische Invarianten definierte er die Fundamentalgruppe und die Zusammenhangszahlen und Torsionskoeffizienten (in heutigen Begriffen den Rang und die…

ARTE hat einen neuen, knapp zehn Minuten langen Film zur Poincaré-Vermutung. Wer von dem Thema schon mal etwas gehört hat, wird aus dem Film vermutlich nichts Neues erfahren. Für die anderen sei der Film hiermit empfohlen:

Quantenkohomologie wurde ursprünglich von den Physikern Vafa und Witten vorgeschlagen als Konzept, mit dessen Hilfe man das von Physikern beobachtete Phänomen der Mirrorsymmetrie von Calabi-Yau-Mannigfaltigkeiten angehen wollte: man wollte verstehen, wie sich die Korrelationsfunktionen einer topologischen Feldtheorie verhalten, wenn man Riemannsche Flächen zusammenklebt. Quantenkohomologie ist eine formale Deformation des Kohomologierings (also des Cupprodukts auf der…

Man macht ein Experiment, ob Studenten, die lauter sprechen oder schreien, bessere Zensuren schreiben. Man hat danach gewisse Meßwerte und fragt, ob diese die Nullhypothese widerlegen. (Die Nullhypothese besagt, dass es den vermuteten Zusammenhang nicht gibt.) Der p-Wert ist bei gegebenen Meßwerten die statistische Wahrscheinlichkeit, dass man bei zutreffender Nullhypothese die gemessenen Werte bekommen würde.…

In Bayern ist man zur Präsenzlehre zurückgekehrt unter 3G-Regeln, die natürlich vor jeder Veranstaltung überprüft werden müssen. Die meisten Studenten sind geimpft oder genesen, so dass es eigentlich genügt hätte, sich zu Beginn des Semesters das Impfzertifikat zeigen zu lassen und dann vor jeder Lehrveranstaltung nur noch die tagesaktuellen Tests der Ungeimpften zu kontrollieren. Als…

In der Zahlentheorie interessiert man sich für Zahlkörper, endliche Erweiterungen des Körpers der rationalen Zahlen. André Weil hatte beobachtet, dass Zahlkörper viele Eigenschaften mit Funktionenkörpern einer algebraischen Kurve über einem endlichen Körper wie Fp(t) gemeinsam haben. Diese sind einer geometrischen Behandlung zugänglich und deshalb einfacher zu verstehen. Man faßt Zahlkörper und Funktionenkörper unter der Bezeichnung…

Im neuen xkcd kommen drei Arten mathematischer Probleme vor. Das erste ist eine Ansammlung von Buzzwörtern wie man sie bekommt, wenn man von einer künstlichen Intelligenz ein mathematisches Paper schreiben läßt. Das zweite fragt nach selbstmeidenden Irrfahrten auf dem Quadratgitter. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, nach jeweils einem bestimmten Zeitintervall auf einer festen Diagonale zu…

Die Zeitschrift American Mathematical Monthly stellte 1894 die Aufgabe Ein konkreter Fall legte folgende Frage nahe: Eine gleiche Anzahl von weißen und schwarzen Kugeln gleicher Größe werden in eine rechteckige Schachtel geworfen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit einer zusammenhängenden Kette sich berührender weiße Kugeln von einem Ende der Schachtel bis zum gegenüberliegenden Ende? In mathematischer…

Für die Nullstellen von Polynomen gibt es keine geschlossene Formel, außer bis Grad 4. Man berechnet sie deshalb mit dem Newton-Verfahren. Dafür muß man mit einem Startwert beginnen und das Newton-Verfahren konvergiert dann gegen eine Nullstelle des Polynoms. Auch wenn das Polynom mehrere Nullstellen hat, konvergiert das Newton-Verfahren natürlich nur gegen eine davon. Je nachdem,…

Im neuen SPIEGEL ist auf Seite 106-108 ein Artikel „In Beethovens Hirn“ über Künstliche Intelligenz. Es geht um eine KI, die Beethovens unvollendete 10. Sinfonie zu Ende komponiert hat (und um die Kritik an diesem Projekt und dem Resultat) und daneben auch um neuronale Netze, die Bilder zeichnen. Das „Portrait of Edmond de Belamy“ hat…