Schließlich fand er den ultimativen Darstellungssatz mit Hilfe eines auf Stieltjes zurückgehenden allgemeineren Integralbegriffs: jedes stetige Funktional auf C0(R) – dem Raum der im Unendlichen verschwindenden stetigen Funktionen – ist darstellbar durch Integration über ein geeignetes (Borel-reguläres) Maß. (Die Verwendung des Stieltjes-Integrals ist eigentlich nicht notwendig, wie Kakutani 1941 bewies.) Der Dualraum C0(R)* ist also der Raum dieser Maße.
Mit dem Darstellungssatz konnte Riesz das Momenten- und Approximationsproblem in C([a,b]) lösen. Auf einer grundsätzlicheren Ebene wurde durch den Darstellungssatz die Göttinger Theorie der Integralgleichungen mit der französischen Schule der reellen Funktionen zusammengeführt. Die Maß- und Integrationstheorie wurde zu einem Teil der Funktionalanalysis.
Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frigyes_Riesz.jpeg
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