Im gestrigen New Yorker erscheint ein Artikel The Mysterious Disappearance of a Revolutionary Mathematician von Rivka Galchen über Alexander Grothendieck, der mit zahlreichen Vergleichen, Geschichten und Veranschaulichungen versucht, auch dem Laien das Revolutionäre an Grothendiecks Mathematik nahezubringen ohne in irgendwelche mathematischen Details zu gehen – beginnend mit der Anekdote, dass Grothendieck als 12-Jähriger von der Einfachheit und Klarheit der Kreis-Definition beeindruckt war und dann später als Mathematiker Definitionen umschrieb, um den richtigen Ausgangspunkt für die Lösung mathematischer Probleme zu finden. Sein Zugang zur Mathematik wird (nach Angela Gibney) so beschrieben
if you want to know about people, you don’t just look at them individually—you look at them at a family reunion.
Viele der Anekdoten kennt man als Mathematiker natürlich, aber der Artikel beeindruckt durch zahlreiche originelle sprachliche Bilder.
It was as if, in order to get from one peak to another, Deligne shot an arrow across the valley and made a high wire and then crossed on it. Grothendieck wanted the problem to be solved by filling in the entire valley with stones.
Das wenige, was im Artikel über Grothendiecks Beiträge zur Mathematik steht, ist in den mathematikhistorischen Zusammenhängen teils eher irreführend, aber darauf kommt es bei diesem Artikel auch nicht an.
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