Der 225. Geburtstag ist selbst Google ein Doodle wert, irgendwie hat es auch mit Mathematik, oder wenigstens mit Ziffern, zu tun und auf jeden Fall paßt es zum diese Woche einsetzenden Frühlingswetter, das Zitat zu den Zahlen aus Eichendorffs bekanntester Novelle:

Es war mir beständig zumute wie sonst immer, wenn der Frühling anfangen sollte, unruhig und fröhlich, ohne daß ich es wußte warum, als stünde mir ein großes Glück oder sonst etwas Außerordentliches bevor. Besonders das fatale Rechnen wollte mir nun erst gar nicht mehr von der Hand, und ich hatte, wenn der Sonnenschein durch den Kastanienbaum vor dem Fenster grüngolden auf die Ziffern fiel und so fix vom Transport bis zum Latus und wieder hinauf und hinab addierte, gar seltsame Gedanken dabei, so daß ich manchmal ganz verwirrt wurde und wahrhaftig nicht bis drei zählen konnte. Denn die Acht kam mir immer vor wie meine dicke, enggeschnürte Dame mit dem breiten Kopfputz, die böse Sieben war gar wie ein ewig rückwärts zeigender Wegweiser oder Galgen. – Am meisten Spaß machte mir noch die Neun, die sich mir so oft, eh ich michs versah, lustig als Sechs auf den Kopf stellte, während die Zwei wie ein Fragezeichen so pfiffig dreinsah, als wollte sie mich fragen: Wo soll das am Ende noch hinaus mit dir, du arme Null? Ohne sie, diese schlanke Eins und alles, bleibst Du doch ewig nichts!

Kommentare (3)

  1. #1 Bloody Mary
    10. März 2013

    🙂

    Thilo zitiert die Romantiker – beinharter Mathematiker ganz zart, wow! Frühling lässt sein blaues Band jetzt flattern.

  2. #2 michael
    11. März 2013

    > Frühling lässt sein blaues Band jetzt flattern.

    Flattern ? Aus der Hand ist es ihm gefallen und der blöde Herr Winter ist da voll rauf getreten!

  3. #3 Thilo
    11. März 2013

    Hier in Korea war es am Samstag richtig warm, es hat sogar Waldbrände gegeben.