In Zermelos Axiomensystem der Mengenlehre fehlte noch das Ersetzungsaxiom, dessen Notwendigkeit erst 1921 Abraham Fraenkel bemerkte. Es besagt anschaulich, dass Bilder von Mengen ebenfalls Mengen sind. Fraenkel wurde durch die Entdeckung dieses Axioms gemeinsamder mit Zermelo zum Namensgeber des neuen Axiomensystems. Zermelo konzipierte das Axiomensystem ursprünglich auch für Urelemente, die keine Mengen sind, aber als Mengenelemente in Frage kommen und Cantors „Objekte unserer Anschauung“ einschließen. Etablieren würde sich aber die Mengenlehre nach Fraenkels Vorstellung als eine reine Mengenlehre, deren Objekte ausschließlich Mengen sind. Das für den Beweis des Wohlordnungssatzes benötigte Auswahlaxiom wurde kein Bestandteil der ZF-Mengenlehre, die gesamte heutige Mathematik baut aber auf ZFC (Zermelo-Fraenkel+Auswahlaxiom) auf.
Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ernst_Zermelo_1900s.jpg
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