Marina Ratner war damals schon über fünfzig, sie hatte 1956 an der Moskauer Universität zu studieren begonnen kurz nachdem das für jüdische Studenten wieder möglich geworden war, hatte nach dem Studium vier Jahre in Andrei Kolmogorows Unterrichtsprogramm für begabte Gymnasiasten gearbeitet und schließlich nach vier weiteren Jahren bei dem nur drei Jahre älteren Jakow Sinai über geodätische Flüsse promoviert. Zwei Jahre später wechselte sie nach Jerusalem, später nach Berkeley, wo sie – kurz nachdem sie 1982 bewies, dass für den horozyklischen Fluß meßbare Isomorphismen stets algebraisch sind – im Alter von 44 Jahren zur Professorin befördert worden war und eigentlich erst dann ihre Karriere in der Forschung begonnen hatte. Auf dem ICM in Berkeley protestierte sie gegen dessen frauenfreie Politik.

Die allgemeine Version des Maßstarrheitssatzes wurde einer der meistangewandten Sätze der Mathematik, mit Anwendungen in der Zahlentheorie, der Theorie elliptischer Kurven, der Theorie der Lie-Gruppen, der Geometrie und anderen Gebieten. Auch die später bewiesenen Verallgemeinerungen auf p-adische Lie-Gruppen hatten zahlreiche zahlentheoretische Anwendungen.

Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Marina_Ratner.jpeg

1 / 2 / 3

Kommentare (1)

  1. #1 Theorema Magnum – Mathlog
    9. September 2021

    […] für monotone symplektische Mannigfaltigkeiten Multiresolutionsanalyse von Wavelets Der Maßstarrheitssatz Die Witten-Vermutung Das eingeschränkte Burnside-Problem Monströser Mondschein Mirrorsymmetrie […]