#Ende des Nachtrags#
Alle bisherigen waren Beispiele aus Deutschland. Zum Kontrast habe ich auch eine Schweizer Kollegin um Ihre Geschichte gebeten:
“Mein beruflicher Werdegang hat mit einer Berufslehre angefangen. Ich bin also hochoffiziell gelernte Drogistin đ Nach vier Jahren Lehre wollte ich aber doch noch «ein bisschen mehr» und habe zwei Jahre berufsbegleitend die Berufsmatura absolviert. Nebenbei habe ich in der Drogerie weitergearbeitet.
Die Berufsmatura hat es mir anschliessend erlaubt, an die Fachhochschule zu gehen. Nach drei Jahren hatte ich den «Bachelor of Science in Molecular Life Sciences» in der Tasche. In einer Genetikvorlesung hatte ich das erste Mal von der forensischen Genetik gehört und war gleich Feuer und Flamme dafĂŒr.
Anschliessend hat es mich doch noch an die UniversitĂ€t verschlagen, wo ich den «Master of Biology, Genetics» abschliessen konnte. FĂŒr die Bachelor- sowie die Masterarbeit bekam ich die Chance, in zwei verschiedenen Instituten fĂŒr Rechtsmedizin an spannenden Projekten zu arbeiten.
Am vielversprechenden Projekt meiner Masterarbeit durfte ich anschliessend im Rahmen meiner Doktorarbeit weiterarbeiten. Nun bin ich seit zwei Jahren an einem Institut fĂŒr Rechtsmedizin als wissenschaftliche Mitarbeiterin tĂ€tig und gleichzeitig absolviere ich die Weiterbildung zur forensischen Genetikerin (offizieller Fachtitel der Schweizerischen Gesellschaft fĂŒr Rechtsmedizin).”
Ina S.*, Dr. sc. nat., wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem universitĂ€ren Institut fĂŒr Rechtsmedizin (*Name geĂ€ndert, Anm. CC)
Ich weiĂ nicht genau, wie die Lage in der Schweiz ist, glaube aber zu wissen, daĂ es dort keine mit unseren KĂ vergleichbaren Behörden gibt und es gibt natĂŒrlich deutlich weniger Institute fĂŒr Rechtsmedizin mit Abteilungen fĂŒr forensische Genetik. Letztere mĂŒssen dann auch die ganzen Spuren aus KriminalfĂ€llen bearbeiten und einige der Abteilungen sind deshalb in Routine- und Forschungsbereiche aufgeteilt. Dennoch wird es wegen der kleineren Zahl an Instituten vermutlich weniger Stellen fĂŒr forensische Genetiker geben. Insofern passt Inas Werdegang, der nur insofern etwas untypisch ist, als sie vor dem Studium erst noch eine Ausbildung gemacht hat, ins Bild: auch sie hat sehr frĂŒh ihr Interesse fĂŒr das Fach entdeckt und dann ganz gezielt Bachelor-, Master- und Doktorarbeit im Feld geschrieben. Nicht verwunderlich also, daĂ sie gleich nach dem Dr. eine Stelle als forensische Genetikerin an der Uni/Rechtsmedizin bekommen hat.
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P.S.: falls noch andere von Euch, die schon mit uns Kontakt hatten und/oder sich in der gleichen Situation befinden/befanden, hier mitlesen: bitte sehr gerne in den Kommentaren Eure eigenen Erfahrungen/Empfehlungen berichten.
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