Das wohl bedeutendste Buch des letztjährigen Faulkner-Preisträgers ist ‘The Human Stain’, eine kritische Beschreibung des (US-amerikanischen) Universitäts-Milieus der Lewinsky-Ära.

Der Ausgangspunkt der Handlung (zitiert aus einer unten verlinkten Rezension von D.Wunderlich):

[Coleman Silk] übernahm Seminare im Fachbereich für Sprache und Literatur, den die ehrgeizige französische Professorin Delphine Roux leitete. Im ersten Semester beschwerte sich die Studentin Elena Mitnick über ihn, weil er sich weigerte, die Tragödien von Euripides auch unter feministischen Gesichtspunkten durchzunehmen. Nachdem er in den ersten sechs Wochen des folgenden Semesters zwei für eines seiner beiden Seminare angemeldete Teilnehmerinnen nicht zu Gesicht bekommen hatte, fragte er die Anwesenden: “Kennt jemand diese Leute? Hat sie schon mal jemand im College gesehen, oder sind es dunkle Gestalten, die das Seminarlicht scheuen?” Er konnte nicht ahnen, dass es sich zum zwei Afroamerikanerinnen handelte. Eine von ihnen, Tracy Cummings, schaltete Delphine Roux ein. Obwohl Coleman Silk beteuerte, er habe die Hautfarbe der Studentinnen gar nicht gekannt, warf man ihm Rassismus vor.

Weiter will ich die Handlung des Romans nicht vorwegnehmen und
weil ich jetzt nicht die Muße habe, eine ausführlichere Inhaltsangabe oder gar eine Rezension des Romans zu schreiben, möchte ich nur auf drei gute Besprechungen verweisen, die man im Netz findet:
Rainer Pipping (Private Webseite)
“Die Lügen des Lebens” von Sabine Dutz (Münchner Merkur)
Dieter Wunderlich (Private Webseite)

Eine Würdigung zum heutigen 75.Geburtstag findet man bei Focus online.
WDR3 sendet am Sonntag, 22.00-23.00 Uhr “Schattenlinien – Zum 75. Geburtstag des amerikanischen Schriftstellers Philip Roth”.