Eine Hand verschwindet.

Die Neural Correlate Society veranstaltet seit 2004 jährlich den Wettbewerb ‘Best Visual Illusion of the Year’. Gestern (nach amerikanischer Zeit heute) wurden die Preisträger 2012 bekannt gegeben.

Anders als in vergangenen Jahren ist diesmal auf Platz 1 (Roger Newport, Helen Gilpin und Catherine Preston von der Universität Nottingham) eine Illusion, die sich vielleicht nicht sofort erschließt:

Der “gefühlte Abstand” der beiden Hände wird, ohne daß es der Teilnehmer merkt, nach und nach verkleinert, so daß am Ende die Hände weiter voneinander entfernt sind als ihre “gefühlten Verortungen”. Wenn die rechte Hand nicht mehr auf dem Bildschirm angezeigt wird und der Teilnehmer mit der linken nach ihr greift, faßt er nur auf den leeren Tisch.
Die Illusion soll die Erfahrung von Schlaganfallpatienten simulieren.

Platz 2 (Jason Tangen, Sean Murphy und Matthew Thompson von der Universität Queensland) ist ein sehr seltsames Video (das bei YouTube übrigens erst abgespielt werden kann, wenn man den “Sicheren Modus” ausschaltet): “The Flashed Face Distortion Effect: Grotesque faces from relative spaces”

Platz 3 (Arthur Shapiro, William Kistler und Alex Rose-Henig von der Amerikanischen Universität) ist eine Animation zum Wagenradeffekt.

Siehe auch:
Illusion des Jahres 2008
Illusion des Jahres 2009
Illusion des Jahres 2010
Illusion des Jahres 2011
Wie wir die Welt sehen

Kommentare (1)

  1. #1 AndreasM
    15. Mai 2012

    Die Frauenbilder, die für die zweite Illusion ausgewählt wurden, haben schon ohne jede Illusion relativ deutlich ausgeprägte Features. Durch das schnelle Hintereinanderabspielen werden diese Features dann besonders stark im Kontrast wahrgenommen.