Alle U-Bahn-Netze konvergieren gegen dieselbe Form – das behauptet jedenfalls ein letzte Woche erschienener Artikel in J.R.Soc.Interface.

Untersucht wurden die 14 Weltstädte mit den größten Metro-Netzwerken:

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Barcelona

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Berlin

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Chicago

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London

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Madrid

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Mexiko-Stadt

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Moskau

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New York

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Osaka

Kommentare (9)

  1. #1 Christoph Moder
    20. Mai 2012

    Interessant. Eigentlich ist es kein Wunder, dass sich U-Bahn-Netze ähnlich entwickeln, weil sich auch die Städte ähnlich entwickeln. So eine U-Bahn entsteht ja nicht komplett auf der grünen Wiese, sondern entsteht in einer seit Jahrhunderten existierenden und gewachsenen Stadt. Dazu kommt noch die lange Bauzeit; bis so ein Netz entsteht, vergehen viele Jahrzehnte. Es gibt also nicht einen Masterplan, der streng befolgt wird, sondern die folgenden Generationen an Planern gehen von dem existierenden Netz und den sich verlagerten Verkehrsströmen und Siedlungsmustern aus, statt davon, was ursprünglich mal gedacht war. Und die Stadt entwickelt sich ja auch weiter – neue Einkaufszentren, neue Bürokomplexe, Universitätsgelände, Messehallen etc. ziehen neue Verkehrsströme an, und entstehen umgekehrt vor allem dort, wo es einerseits Platz und andererseits eine gute Anbindung gibt. Genau, was Selbstorganisation ausmacht.

  2. #2 Stefan W.
    21. Mai 2012

    Aber Städte sind ja nicht gleich. Manche liegen in engen Tälern, andere in freier Ebene, andere sind auf 1-3 Seiten vom Meer begrenzt.

    Manche Städte haben sich i.d. Antike mit deren Baumöglichkeiten entwickelt (Rom, Athen), andere erst in der Moderne, als es bereits PKWs gab (Brasilia, Wolfsburg). Und Städte haben unterschiedliche Haupterwerbsquellen, unterschiedlichen Reichtum. Manche Städte liegen in der Nähe zu anderen großen Städten, andere nicht…

  3. #3 Dark_Tigger
    21. Mai 2012

    Was Christoph schreibt liegt ja nahe.

    Was mich jetzt intressieren würde,
    gilt ähnliches auch für Straßenbahnen, und Bus Linien?

  4. #4 Thilo
    21. Mai 2012

    Ich schätze mal, Buslinien wachsen nicht so organisch, weil man sie relativ problemlos jederzeit wieder streichen oder neuen Erfordernissen anpassen kann. So eine Bushaltestelle umzusetzen kostet ja sicher nicht die Welt.

  5. #5 Krakonos
    21. Mai 2012

    Ich finde das irgentwie gefährlich, durch die Gegenüberstellung Design-Evolution hier zu suggerieren, dass ein Prozess ähnlich der Evolution der Lebewesen stattgefunden hat. Evolution im biologischen Kontext findet automatisch statt und ist nicht zielgerichtet. Hier haben wir es aber tatsächlich ganz sicher auch in den späteren Ausbaustufen mit zweckdienlichem, intelligentem Design zu tun, das aus was auch immer für Gründen immer ähnlich ausfällt. Das U-Bahn-Netz baut sich ja nicht von allein.
    Vllt. sind die U-Bahn-Planer nach ähnlichen Gesichtspunkten vorgegangen sind, evtl. haben sie auch auf die Erfahrung der anderen aufgebaut, oder vielleicht haben sie einfach nur ähnlich gedacht.

    Im übrigen sind Aussagen, wie “mindestens 20% der Bahnhöfe im Kerngebiet sind Kreuzungspunkte mehrerer Linien.” sinnlos. Das ist doch keine Gemeinsamkeit. Wenn es in einer Stadt nur 15% gewesen wären, hätte da gestanden “mindestens 15%…”

  6. #6 rank zero
    21. Mai 2012

    Zu den eher makabren Aspekten der Seouler U-Bahn gehört, dass man nachträglich verschließbare Zugänge einbaute, die sich erst nach Einfahrt des Zuges vor den Türen öffnen – der Betrieb wurde nämlich zuvor zu stark durch Suizidversuche gestört.

  7. #7 Statistiker
    21. Mai 2012

    Auf Buslinien wird sich dies wohl nicht übertragen lassen, da hier, wie von Thilo schon beschrieben, die “Verschiebebahnhöfe” einfacher sind.

    Beispiel: Bei uns gab es mal die Buslinie “6”. das sind jetzt die Linien 41 und 42, weil die in der Peripherie verzweigen. Genauso die ehemalige Linie “9”. Im Zentrum fahren die alle die gleiche Strecke, in der Peripherie fahren die jetzt als 31, 32, 33 und 34 unterschiedliche Endhaltepunkte an.

    Von den deutschen U-Bahnen hat mich bisher die Münchner Variante am meisten überzeugt. Die gehört ja auch zu den jüngsten, zu großen Teilen ja erst in den 70´er Jahren (also zu den Olympischen Spielen) gebaut. Da können Hamburg und Berlin nicht mitstinken. Köln hat ja mehr eine Straßenbahn, die teilweise unterirdisch verläuft, zählt also nicht so richtig…..

    Der Rest in D eh nicht –> zu mickrig, wenn auch teilweise sehr gut (Karlsruhe, Nürnberg, Hannover).

  8. #8 miesepeter3
    23. Mai 2012

    Bei uns hat ein 10jähriger die Planung des Busnetzes auf seinem Computer gemacht.
    Folge : Keine Sau über 15 versteht die neuen Fahrpläne.
    Hat die Evolution kleines Späßchen gemacht?