Die Gesetze der Mathematik sind sehr lobenswert, aber das einzige in Australien geltende Gesetz ist das Gesetz Australiens.

– so Australiens Ministerpräsident Malcolm Turnbull in einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag.

Worum es geht: Australien will dem britischen Beispiel folgen und Internetfirmen verpflichten, staatlichen Behörden den Zugang zu verschlüsselten Nachrichten ihrer Nutzer zu ermöglichen, also sogenannte “Hintertüren” einzubauen, die in begründeten Fällen eine Entschlüsselung möglich machen. Und Mathematiker weisen darauf hin, dass damit die Entschlüsselung auch für gewöhnliche Hacker erleichtert würde. Turnbulls Kommentar war die Antwort auf die von einem Tech-Journalisten gestellte Frage “Won’t the laws of mathematics trump the laws of Australia?”.

Kommentare (38)

  1. #1 RPGNo1
    21. Juli 2017

    Aber, aber, Malcolm Turnbull ist studierter Rechtsanwalt und ehemaliger Investmentbaker. Da kann man ihm doch nicht mit so etwas Schnödem wie Mathematik kommen. 😉

  2. #2 michael
    21. Juli 2017

    > Investmentbaker

    Backen die große oder kleine Brötchen ?

  3. #3 robert
    21. Juli 2017

    Michael,
    ich denke, die backen große Brötchen. Da geht es wohl mehr um Wirtschaftskriminalität bzw. Industriespionage. Die muss man, wenn man sie entdeckt hat, auch vor Gericht verwerten können, und das geht nur, wenn die Informationen darüber legal erworben wurden.

  4. #4 RPGNo1
    21. Juli 2017

    @Michael

    Backen die große oder kleine Brötchen ?

    Große Brötchen 🙂
    “Malcolm Turnbull galt 2009 mit einem Vermögen von geschätzten 186 Millionen Australischen Dollar als einer der „200 reichsten Australier“ und als der vermögendste Parlamentarier.” (https://de.wikipedia.org/wiki/Malcolm_Turnbull)

  5. #5 tomtoo
    21. Juli 2017

    @RPGNo1
    Bei solchen Aussagen muss ja ein trump vorkommen, wenn auch nur klein geschrieben. ; )

  6. #6 Dr. Webbaer
    22. Juli 2017

    Vgl. auch mit :

    -> https://www.telegraph.co.uk/technology/2017/07/14/malcolm-turnbull-says-laws-australia-trump-laws-mathematics/

    Facebook said that “weakening encrypted systems for [law enforcement] would mean weakening it for everyone”.

    Stimmt dies?


    Ansonsten natürlich schrecklich, dass aus bestimmten Gründen solche Diskussionen notwendig geworden sind, offensichtlich ist es keine originäre Staatsaufgabe Kommunikation zu überwachen, sondern höchst ablehnenswert.

    MFG nach Süd-Korea,
    Dr. Webbaer

  7. #7 Karl-Heinz
    22. Juli 2017

    Ich finde es schrecklich, wenn eine Hintertür eingebaut wird. Ist quasi eine mögliche Tür für Hacker und Spionage.

  8. #8 erik||e oder wie auch immer . . . ..
    23. Juli 2017

    “Won’t the laws of mathematics trump the laws of Australia?”
    Mein Englisch ist enorm schlecht: Darum habe ich den obigen Satz durch den Übersetzer gejagt. Der meint:
    “Werden die Gesetze der Mathematik nicht die Gesetze von Australien?”
    . . . .. meine Frage an Kenner des Englischen: Hat mein Übersetzer recht? 🙂

  9. #9 Robert
    23. Juli 2017

    Karl-Heinz,
    ……Hintertür,
    die besteht schon, nur ist sie noch nicht legalisiert.
    Du glaubst doch nicht, dass die Verschlüsselungsprogramme für E-mails nicht bekannt sind. Schau dich mal bei Freeware um. Da gibt es hunderte von Programmen, die sich mit Verschlüsselung befassen.
    Man muss dem Staat schon die Möglichkeit einräumen , in begründeten Fällen das “Briefgeheimnis” aufzuheben. Darin sehe ich keinen Dammbruch oder Verwerfliches.

  10. #10 tomtoo
    23. Juli 2017

    @Robert

    Da müsstest du tiefer denken.

    Und die Möglichkeiten in Betracht ziehen. Aber erst denken bitte.

  11. #11 Robert
    24. Juli 2017

    tomtoo,
    ……Möglichkeiten,
    du denkst vielleicht an die NSA , die verlangt, dass Verschlüsselungsverfahren dort hinterlegt werden müssen. So will ich das nicht verstanden wissen,und mit diesem Hintergrund, sollte man bei den Programmen auf keinen Fall nur ein Passwort eingeben müssen um auf den Originaltext zu kommen. Das wäre nicht angemessen.
    …….Softwarefirmen verpflichten,,,,
    wie soll das geschehen, wenn sie ihren Sitz im Ausland haben?

  12. #12 Thilo
    24. Juli 2017

    @erik: es fehlt ein Wort, die vollständige Frage ist “Werden die Gesetze der Mathematik nicht die Gesetze Australiens übertrumpfen?”

  13. #13 Tox
    24. Juli 2017

    Robert,
    selbstverständlich sind Verschlüsselungsprogramme bekannt. Die Verfahren irgendwo zu hinterlegen wäre komplett nutzlos; sie sind schließlich bereits bei arXiv/Wikipedia/GitHub/etc. dokumentiert. Ein Grundprinzip der Kryptographie ist, dass selbst bei vollständiger Kenntnis des Verfahrens aus dem verschlüsselten Text nicht der Klartext gewonnen werden kann. Nur wenn auch der Schlüssel bekannt ist, sollte dies möglich sein.

  14. #14 erik||e oder wie auch immer . . . ..
    24. Juli 2017

    @Thilo
    Besten Dank. 🙂

  15. #15 UMa
    24. Juli 2017

    Die Gesetze der Mathematik sind sehr lobenswert, aber das einzige in Australien geltende Gesetz ist das Gesetz Australiens.

    Erinnert mich irgendwie an
    https://de.wikipedia.org/wiki/Indiana_Pi_Bill

    Also, die Gesetze der Mathematik und der Naturwissenschaften gelten im gesamten Universum, auch in Australien. Auch als es noch keine Menschen gab, und auch wenn es keine Menschen mehr geben wird.

    Man kann sie weder erlassen, noch aufheben, nicht verändern, noch brechen, auch nicht beugen, auch nicht durch andere Gesetze.

    Man kann sie bestenfalls entdecken oder erkennen.

    Oder eben auch nicht.

  16. #16 Robert
    24. Juli 2017

    tox,
    …..Klartext,
    du dachtest an ein symmetrisches Verfahren, bei dem du den Schlüssel nicht hast. So genau wollte ich es gar nicht treiben.
    Weil ja in Australien behauptet wird, dass die Mathematik die Gesetze übertrumpft, denken die wahrscheinlich an ein asymmetrisches Verfahren so ähnlich wie RSA mit einem öffentlichen – und einem privaten Schlüssel. Für solch ein Verschlüsselungsverfahren brauchst du nur Mathematik und einen schnellen Computer.

  17. #17 RPGNo1
    24. Juli 2017

    @UMa
    “Indiana Pi Bill”
    So etwas hat es tatsächlich gegeben? Wahnsinn.

  18. #18 gedankenknick
    24. Juli 2017

    @UMa Also, die Gesetze der Mathematik und der Naturwissenschaften gelten im gesamten Universum, auch in Australien.
    Da streiten sich die Astrologen. Derzeit z.B. darüber, ob in anderen (bisher unerforschten da unerreichbaren) Teilen des Universums vielleicht andere physiaklische Gesetzmäßigkeiten gelten, da dort die “Naturkostanten” andere Werte innehaben könnten..

    Man kann sie [die Gesetze der Mathematik] weder erlassen, noch aufheben, nicht verändern, noch brechen, auch nicht beugen, auch nicht durch andere Gesetze.
    Man kann sie aber gegebenenfalls umgehen – die Schlagworte lauten Quantencomputer und Statistik. Wenn erst einmal ein passender Quantencompi entwickelt ist, werden sich RSA-Schlüssel jeglicher Länge in Wohlgefälligkeit auflösen. Derzeit ist es noch nicht so weit, aber ich hege den Verdacht, dass dies noch innerhalb meiner Restlebenszeit passiern könnte. Die sich daraus ableitende Frage ist, wer diese Technologie zuerst an sich reißen kann, denn wenn es die falschen Menschen sind (oder auch die richtigen mit den falschen Ideen) wird z.B. die Finanzwelt ins Chaos stürzen…

  19. #19 Robert
    24. Juli 2017

    gedankenknick,
    ……..Quantencomputer,
    auch wenn es sie irgendwann geben sollte, sie können nur das viel schneller, was wir ihnen eingeben.
    Da werden auch keine Logikgesetze oder physikalische Gesetze übertreten, es wird sich nicht viel ändern.
    Dass in weit entfernten Gegenden des Universums einige Naturkonstanten einen anderen Wert haben könnten, das ist denkbar, weil der leere Raum nicht wirklich leer ist. In 10 Mrd. Lichtjahre Entfernung könnte tasächlich das Vakuum etwas leerer sein und damit auch die Lichtgeschwindigkeit etwas höher. (spekulativ)

  20. #20 Tox
    24. Juli 2017

    Robert,
    nein, ich dachte nicht speziell an symmetrische Krypto. Auch bei AES reicht prinzipiell ein ausreichend schneller Computer.

  21. #21 gedankenknick
    24. Juli 2017

    @Robert: Quantencomputer … sie können nur das viel schneller …Da werden auch keine Logikgesetze oder physikalische Gesetze übertreten…
    Quantencomputer können es (im Zweifelsfall) dramatisch viel schneller. Denn einige physikalisch-chemische Gesetzmäßigkeiten zeigen, dass man derzeitige Siliziumchip-Technologie eben nicht viel weiter mikronisieren kann (da irgendwann Elektronen regelmäßig den einzelnen Transistor “überspringen” bei noch weiterer Verkleinerung der Strukturen). Dies ist genau der Kanckpunkt – weswegen habe ich bewußt auch von “umgehen” gesprochen. Das Problem ist doch, dass “mathematisch basierte” Verschlüsselungsverfahren (mit begrenzt langem Schlüssel) genau darauf ausgerichtet sind, dass eine Entschlüsselung ohne Schlüssel zwar jederzeit durchführbar ist, aber eben statistisch gesehen unvorstellbar lange dauert, so dass sich ein Brute-Force-Angriff nicht lohnt. Wohingegen es z.B. Verschlüsselungen gibt, die ohne Schlüsselbesitz praktisch unknackbar sind, weil ihnen Mathematik nur teilweise (oder auch gar nicht) zu Grunde liegt. Nicht umsonst wurden “Wind-Talker” immer von einem Ein-Mann-Erschießungskommando begleitet, damit der “Schlüssel” nicht dem Feind in die Hände fällt. Nur ist so eine Ver- und Entschlüsselung eben SEHR aufwändig und kann nicht via EDV durchgeführt werden – was dazu führt, dass manEDV zur Entschlüsselungt nicht sinnvoll verwenden kann. (Hier ist jedoch ein jeweisl nur 1x verwendeter endlos langer Zufallsschlüssel ausgenommen, der beiden EDV-Endgeräten bekannt ist. Da dürfte auch ein Quantencomputer wenig nützen. Dafür hat diese Verschlüsselung so ihre eigenen Probleme.)

    Es ist wie mit der (lokalen) Lichtgeschwindigkeit, deren Überschreitung mir durch Einstein verboten wurde. Theoretisch könnte ich z.B. mittels eines Wurmlochs “abkürzen”, dann wäre ich für einen Außenstehenden (der meine Geschwindigkeit “nur” über Weg und Zeit in SEINEM Bezugssystem berechnet) schneller als Licht, ohne die Lichtgeschwindigkeit praktisch überschritten zu haben. Ich würde das Gesetz also nicht brechen sondern “umgehen”… 😉

    Übrigens – einfallslose Schlüssel sind immer blöd. Bestes Beispiel ist nicht etwa der Code in “Spaceballs” (1-2-3-4-5 sowohl für den Schutzschild als auch für den Aktenkoffer des Gegenspielers); nein – der Code für die Minutemen-US-Atomarwaffen: https://www.heise.de/security/meldung/00000000-Passwort-fuer-US-Atomraketen-2060077.html

  22. #22 erik||e oder wie auch immer . . . ..
    24. Juli 2017

    @Gedankenknick
    “Man [die Gesetze der Mathematik] kann sie aber gegebenenfalls umgehen-…”
    . . . .. unter Anwendung welcher Regeln? Jeder Mensch hat nur die im Universum wirkenden Gesetzmäßigkeiten zu Verfügung, sei er Politiker oder Hacker oder mit anderen Fähigkeiten ausgestattet . . . ..
    . . . .. keine Ahnung ob Astro-Logen gewissen Politikern Wissen an die Hand geben, damit diese Wirkungen erzielen, um politische Gesetzgebung in Australien als einzigartig darzustellen . . . .. aber wenn ja, dann nutzen diese Gesetzmäßigkeiten im Universum und nicht von irgendwas außerhalb . . . ..
    . . . .. es gilt immer noch: “Wissen ist Macht, nicht wissen macht NICHTS.” Wenn du Vakuum als NICHTS verstehen willst/kannst, dann wird das, aus ihrem dynamischen Gleichgewicht geratene Vakuum, die Macht-Eliten in Bewegung bringen . . . ..

    . . . ..ich persönlich nutze selbigen Kreislauf hier auf dem Mathelog . . . .. um mein Wissensumfang immer auf 2π zu halten . . . ..kostenloses Wissen aus dem digitalen Netz . . . .. Indiana Pi Bill . . . ..

    PS: . . . .. bin ich wirklich nicht witzig? 🙁

  23. #23 erik||e oder wie auch immer . . . ..
    24. Juli 2017

    . . . .. ich meine natürlich “Mathlog” 🙂

  24. #24 erik||e oder wie auch immer . . . ..
    24. Juli 2017

    @Gedankenknick
    “Ich würde das Gesetz also nicht brechen sondern “umgehen”…”
    . . . .. du umgehst ein “politisches” Gesetz, welches durch Ideologie getragen ist. Selbst Mathematiker/Naturwissenschaftler kennen Ideologien . . . .. habe ich auf Mathlog gelernt
    . . . .. Frage: Was ist noch schneller als Überlichtgeschwindigkeit? Antwort: Gleichzeitigkeit . . . .. und die wiederspricht keinen Naturgesetzen . . . ..
    . . . .. den “Naturgesetzen der Gleichzeitigkeit” kann man mit Ideologie nicht habhaft werden . . . ..

  25. #25 gedankenknick
    24. Juli 2017

    @erik||e:
    -Wenn man unter Ausnutzung eines Wurmloches räumliche Strecke “abkürzt”, erreicht man m.E. für den außenstehenden Beobachter tatsächlich Überlichtgeschwindigkeit.
    -Ein anderer m.E. schon heutzutage machbarer Weg für Überlichtgeschwindigkeit lautet “tunneln”. Geht derzeit reproduzier- und messbar aber nur über sehr kurze Entfernungen und damit birgt es einem sehr geringen Geschwindigkeitsvorteil…
    -Gleichzeitigkeit über riesige Entfernungen ist schon heute machbar, das Schlagwort lautet “Quantenverschränkung”. Die überwindbare Entfernung hängt nur von der Laufzeit ab, die ich dem einen verschränkten Quant gebe, um möglichst weit von mir weg zu kommen.
    -Die (scheinbar offensichtlichen) Gesetze der Mathematik kann man (gegebenenfalls) mit den Gesetzen der Quantenphysik / -mathematik “umgehen”, was nicht heißt, dass man sie bricht. Man kann eben gegebenenfalls “abkürzen”, was einen Geschwindigkeitsvorteil verschafft, der im Zusammenhang mit Kryptografie exorbitant relevant werden wird. Gerade in Anbetracht, dass verschiedenste Banken Richtung Blockchaintechnik und Kryptogeld schielen…

    Jeder Mensch hat nur die im Universum wirkenden Gesetzmäßigkeiten zu Verfügung…
    Aber nicht jeder Mensch kann sie gleich gut nutzen, denn nicht jeder Mensch hat den gleichen Zugriff auf das Wissen und die Technologien, mit denen derjenige sich die Gesetzmäßigkeiten zu Nutze machen kann. Wissen allein reicht allerdings meist nicht, man muß auf Zugriff auf die Technologie um das Wissen herum haben – ich kann so gut BASIC programmieren wie ich will, einen Abacus werde ich damit nicht arbeitsoptimieren.

    -Indiana Pi Bill- Doch, ist witzig! Und traurig. Gleichzeitig! 😉

  26. #26 tomtoo
    24. Juli 2017

    Quantenverschränkung hat ja mit überlicht nix zu tun. Teilchen A muss ja erst mal an Ort B mit Lichtgeschwindigkeit hin kriechen.

  27. #27 erik||e oder wie auch immer . . . ..
    24. Juli 2017

    @Gedankenknick
    . . . .. praktisches Anwendungsproblem: Wie willst du als “Beobachter” “Überlichtgeschwindigkeit” nutzen?
    . . . .. wieso benötigt “Gleichzeitigkeit” eine überwindbare Entfernung? Benötigt sie nicht eher einen Raum, einen Gequantelten-Raum? Irgendwas muss ja Energie quanteln . . . ..
    .. . . . Wie willst du mittels Quantenphysik Mathematik umgehen, kommunizierst du doch mittels mathematischer Logik? Einen Geschwindigkeitsvorteil hat der Wissende gegenüber dem weniger Wissenden: und dies wird ja durch die “legitimierte Hintertür”, welche die Politik sucht, erreicht.
    . . . .. Wo ist der Ausweg zu suchen? “Nutze den Tag!” habe ich mal gelesen. Die nächste Stufe ist: “Nutze die Zeit!” Nutze die Eigenschaften von Zeit als Parameter (Tag) und Dimension (Gleichzeitigkeit).
    . . . .. nachdenken über Beobachter und Überlichtgeschwindigkeit ist nicht falsch, du verbringst Zeit mit diesen Gedanken, welche im NICHT (Vakuum)
    Impulse auslösen und deinem späteren Wissenserweb zugänglich werden . . . ..

    PS: . . . .. Trolle im digitalen Netz machen Sinn, auch wenn es wie Unsinn aussieht . . . .. 🙂

  28. #28 Robert
    25. Juli 2017

    Erik,
    ……Trolle sind ubequeme Querdenker
    Anmerkung: Die Gesellschaft braucht Außenseiter (Ralf Dahrendorf)

  29. #29 gedankenknick
    25. Juli 2017

    Also ich glaube ja, wir sind jetzt doch reichlich OT, und bitte den Bloginhaber dafür vorab schon mal um Verzeihung. Des weiteren möchte ich betonen, dass meine kruden laienhaften Vorstellungen nicht der Weisheit letzter Schluss sind, und wenn ich von berufenem Munde korrigiert werde, sollte man doch eher der Korrektur glauben schenken. Ich versuche hier nur umzusetzen, was ich VERMUTE verstanden zu haben…

    @tomtoo:
    Logisch. Es geht in diesem Fall ja auch nicht um die überlichtschnelle Übertragung des Teilchens QB, sondern darum, dass ich (offensichtlich) Informationen(!) überlichtschnell übertragen kann, wenn ich QA ein Jahr aufbewahre und dann manipuliere, und QB in 1 Lichjahr Entfernung beim “Empfänger” simultan mit QA seinen Zustand wechselt. Die Information würde in Nullzeit über eine Entfernung von 1Lichtjahr übertragen. Dass ganze wird zum Teil damit zu erklären versucht, dass QA und QB eigentlich EIN Teilchen QAB ist (in einer höheren Dimension), dessen Teile QA und QB sich (in unserer Dimension) halt an unterschiedlichen Orten befinden…

    @erik||e:
    …Als Beobachter kann ich m.E. Überlichtgeschwindigkeit nicht benutzen (es sei denn, um mein Überraschungmoment zu erhöhen), nur als Durchführender. Aber das Ganze diente mir nur als Beispiel, dass für den Beobachter ein Naturgesetz gebrochen erscheint, welches der Durchführende eben nicht gebrochen hat, sondern sozusagen “umgangen”.
    … “Gleichzeitigkeit” benötigt keine überwindbare Entfernung – dies habe ich m.E. auch so nicht geschrieben. Aber um so größer die Entfernung, um so erstaunlicher erscheint Gleichzeitigkeit. 😉
    …Mittels Quantenphysik kann man bestimmte mathematische Probleme in einer wesentlich geringeren Zeit lösen. Die Logik der (“niederen”) Mathematik sagt mir, dass ich für jede mögliche Lösung 1x den gesamten Rechenweg durchschreiten muss. Dies ist das Prinzip des Brute-Force-Angriffs auf eine Verschlüsselung. Mittels eines Quantencomputers könnte ich einen Haufen möglicher Lösungen gleichzeitig ermitteln und die mir passende rausfischen, welches als Arbeitsvorgang halt viel schneller geht. Damit ist aber jegliches nicht-quantenkryptografisches vollautomatisches EDV-Ver- und Entschlüsselungsverfahren als prinzipiell gebrochen anzusehen, da alle derzeitig präferierten Verfahren prinzipiell NICHT “unbrechbar” sind, sondern darauf setzen, dass die Zeit zum Knacken der einzelnen verschlüsselten Nachricht so hoch ist, dass der Inhalt der Nachricht bis zum Entschlüsselungszeitpunkt unbedeutend sein wird.
    …Dass Mathematik, und hier inbesondere Statistik, ein sehr gutes Instrument zum Brechen (manueller) Verschlüsselungen ist, ist nebenann bei Klaus Schmeh gut nachzulesen. Hierbei gehts meist um Textanalyse mit der Häufigkeit von Einzelbuchstaben, Buchstabenkombinationen, Wortlängen usw. Natürlich gibt es hier auch Gegenmaßnahmen beim Verschlüsseln – es ist halt eine art evolutionärer Kampf der beiden Seiten. Fakt ist, dass es dann zumeist nicht mehr VOLLAUTOMATISCHE Verschlüsselungen sind – und daruf zielt EDV ja aber ab.
    …Auswege? Quanten(physik)basierte kryptografische Verfahren. Zumindest solange, bis man etwas noch schnelleres er- bzw. gefunden hat. Die Frage ist, ob man sich das dann jeweils als “Normalverbraucher” leisten kann. In der Anfangszeit vermutlich nicht. Gerne kann man auch die Zeit nutzen, um per Hand einen 4096Bit-Schlüssel zu brechen – ich halte einen Erfolg aber für extrem unwahrscheinlich, womit das ganze dann eher Zeitverschwendung sein dürfte.
    …Es gibt kein perfektes Vakuum in der Realität. Schlagwort ist da wohl das “virtuelle Teilchen” https://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Teilchen , welches durch Energie (die m.E. auch im Vakuum erlaubt ist) in ein reales Teichen überführt werden kann.
    …Des weiteren lösen meine Nachdenkversuche elektrische Impulse in meinem Gehirn aus. Man kann jetzt darüber spekulieren, ob zuerst das Nachdenken ist und dann der Impuls, umgekehrt oder gleichzeitig. (Neurowissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass zuerst die Impulse und dann die Wahrnehmung des Nachdenkens erfolgt; dies würde aber bedeuten, dass man keine Handlung “aktiv” beeinflussen kann, was mir persönlich nicht behangt). Deshalb verwehre ich mich gegen den Gedanken, dass mein Gehirn ein NICHTS und damit ein Vakuum ist… gemäß des alten Witzes: Fritzchen, was ist ein Vakuum? – Ich hab´s im Kopf, aber ich krieg´s nicht raus! Aber dies nur nebenbei! 😉

  30. #30 Robert
    25. Juli 2017

    gedankenknick,
    …..Quantencomputer,
    “Bun di” Stelle dir vor, du hast einen Quantencomputer und willst wissen, was “bun di “bedeutet.
    Kann er das lösen?
    Nur dann, wenn er weiß, in welcher Sprache das geschrieben ist.
    Jetzt ist das in Mundart geschrieben.
    Kann er es dann noch lösen?

    Damit sind die technischen Grenzen schon mal aufgezeigt. Der Quantencomputer ist nur nützlich, wenn es um Chiffrierung geht. Ist ein Text codiert, hilft dir alle Technik nichts.
    Wenn es diese Quantencomputer mal preisgünstig zu kaufen gibt, brauchst du dein E-mail nur zu codieren.

  31. #31 gedankenknick
    25. Juli 2017

    @Robert:
    Ich dachte, nichts anderes hätte ich mehrfach geschrieben, z.B. #21: Wohingegen es z.B. Verschlüsselungen gibt, die ohne Schlüsselbesitz praktisch unknackbar sind, weil ihnen Mathematik nur teilweise (oder auch gar nicht) zu Grunde liegt. Nicht umsonst wurden “Wind-Talker” immer von einem Ein-Mann-Erschießungskommando begleitet, damit der “Schlüssel” nicht dem Feind in die Hände fällt. https://de.wikipedia.org/wiki/Windtalkers

    Dass ein Bezugssystem vorhanden sein muss, um einem wie auch immer verschlüsseltem Datenblock beizukommen, ist ebenso klar (denke ich).

    Das Problem dabei ist, dass kleine Datenvolumen unschwer so zu codieren sind, dass sie als fast unknackbar gelten – z.B. mit “Doppelwürfel” [welchem man trotzdem statistisch beizukommen versucht] oder z.B. auch mit Ersetzungwörtern (Toastbrot = 100€-Schein, Marmelade = 50€-Schein) [welchem man durch Kontext-Untersuchungen beizukommen versucht]. Solche “manuellen Kodierungen” gehen aber nur sehr schlecht bei 1) großen Datenmengen und 2) vollautomatisierten Prozessen.

    Deswegen hat man sich ja bisher schwer knackbare vollautomatisierte Verfahren ausgedacht, die auf Mathematik beruhen. (Multiplikation sehr großer Primzahlen, Verlauf der Kurve einer Ellipse, usw.). Diese bisher als ziemlich sicher geltenden EDV-Verfahren scheinen aber gemäß meines Kenntnisstands mit Einsatz von Quantencomputertechnik sehr leicht knackbar zu sein. So wie die “Enigma” als mechanische Verschlüsselungsmaschine [ https://de.wikipedia.org/wiki/Enigma_(Maschine) ] mit Einsatz aktueller Computertechnik verhältnismäßig leicht zu brechen ist. (Bei der Enigma kommt allerdings noch der “Konstruktionsfehler” der Umkehrwalze hinzu.)

    Die Datenübertragung zwischen Banken, die Blockchain vom Bitcoin oder z.B. die Übertragung einer nicht öffentlichen Bilddatei via Internet per Mundart zu codieren stelle ich mir allerdings recht… kreativ vor. 😉

  32. #32 erik||e oder wie auch immer . . . ..
    25. Juli 2017

    @Gedankenknick
    “Deshalb verwehre ich mich gegen den Gedanken, dass mein Gehirn ein NICHTS und damit ein Vakuum ist…”
    . . . .. vielleicht geht auch der Gedanke, das ein Gehirn mit dem Vakuum (Quantenphysik) kommuniziert, also Informationen austauscht?

    “… gemäß des alten Witzes: Fritzchen, was ist ein Vakuum? – Ich hab´s im Kopf, aber ich krieg´s nicht raus.”
    . . . .. denn Fritzchen hat das Vakuum (Quantenphysik)-Informationsmodell im Kopf und denkt sich: “Warum dem Lehrer Ideen schenken, von denen andere sich ein “reiches” Leben machen. Fritzchen ist schlau . . . ..

    . . . .. Worauf beruht das “einzigartige” australische Gesetz? Es teilt die Gesellschaft in reiche und arme Menschen und in wissende und weniger wissende Menschen. Fritzchen denkt sich: mathematische Gesetze sollen den ersten Platz unter den “politischen” Gesetzen einnehmen . . . ..
    . . . .. Fritzchen hat bemerkt, das in der Europäischen Union auch das “einzigartige” australische Gesetz herrscht und zudem die EU auch ein virtuelles Berliner-Mauer-Problem hat: junge und gut qualifizierte Menschen wandern innerhalb der EU in die reichen Regionen und schaffen somit arme Regionen . . . ..
    . . . .. als Fritzchen sich so in seine Gedankenwelt vertieft hört er in der Ferne einen Song von Jonny Cash “I walk the line” . . . .. und plötzlich knattern die Impulse und eine Eingebung tut sich vor ihm auf: Laufe auf einem Weg, welchen dir Modulräume aufzeigen . . . .. dann wird Mathematik das australische Gesetz übertrumpfen . . . ..
    . . . .. Fritzchen hat einen Freund aus alten Mauer-Zeiten, Iwanuschka . . . .. der hat ihm mal was von einem Markov chain generator erzählt . . . ..
    . . . .. Modulräume und Markov chain generator . . . .. kann das zusammen gehen? 🙂

  33. #33 Robert
    25. Juli 2017

    gedankenknick,
    ……unknackbar,
    Danke für deine ausführliche Antwort, mit der ich vollkommen übereinstimme. Ich wollte nur den Quantencomputer als Wunderwaffe relativieren.
    Als Anregung:
    Lies mal ein Gedicht in bayerischer Mundart.
    Du verstehst den Sinn nicht. erst wenn du das Gedicht laut vorliest kannst du erraten worum es geht.
    So stelle ich mir sichere Prgramme vor, weil hier die Zeit eine wichtige Rolle spielt. Für den Computer ist Zeit von untergeordneter Bedeutung.
    Wenn du aber nur über das laute Vorlesen den Sinn erfassen kannst, dann brauchst du wieder Menschen.
    Also das “sichere” Programm muss Geist und Phantasie benützen.

  34. #34 gedankenknick
    26. Juli 2017

    @Robert:
    Das Gedicht in bayerischer Mundart ist ganz einfach zu entschlüsseln, ich such mir einfach einen bayerischen Ureinwohner, der auch des hochdeutschen mächtig ist… Viel schwieriger ist es, einem auf Dich einredenden schwäbelnden Schwaben zu verstehen, inbesondere wenn er ohne Punkt und Komma redet. Aber nett hört sich´s an! *duck&cover*

    @erik||e:
    Nach meinem Kenntnisstand würde eine Kommunikations zwischen Gehirn und Vakuum via Quantenphysik letztere doch arg strapazieren. Die Energie, die ich dabei befreien würde, würde ich sonst zum Beheizen meiner Wohnung verwenden… 😉

    Modulräume und Markovketten liegen zu weit abseits meines Wissens, als dass ich dazu etwas sinnvolles oder lustiges beitragen könnte…

  35. #35 Robert
    26. Juli 2017

    gedankenknick,
    ……Klaus Schmeh hat gerade Schwierigkeiten einen Ureinwohner für sein Voynich Manuskript zu finden.
    Man sollte mal versuchen es laut vorzulesen.

  36. #36 anderer Michael
    26. Juli 2017

    Na und?
    Gläserne durchleuchtete Menschen sind wir bald, freiwillig und “Hurra” brüllend. Warum soll ich mich jetzt aufregen, wenn Kriminelle überführt werden sollen?

  37. #37 Robert
    26. Juli 2017

    anderer Michael,
    …….gläserne Menschen,
    der Gedanke daran ist nicht so toll. Wir haben ja auch noch eine Ehre. Und ein Mißbrauch von zuviel “Staatskontrolle” darf man nicht ausschließen. Stelle dir mal vor, dass die Person, die deine E-mails auswertet, dein Nachbar ist.

  38. #38 tomtoo
    4. August 2017

    @aM
    Ärztegeheimniss usw. scheint für dich keine Bedeutung zu haben. Wäre ich jetzt gemein würde ich fragen aber das Bankengeheimniss schon oder ?