Die Tagesschau berichtet eben über die neuen Kfz-Steuern: „Der ADAC sieht das kritischer. Nach Berechnungen des Autoklubs liegen die Mehrkosten zwischen 20 und 70 Prozent, wieviel genau hängt vom jeweiligen Modell ab. So müßten Käufer dieses Suzuki Swift-Modells statt 88 künftig 108 Euro mehr zahlen, 20 Euro mehr. Bei diesem VW Touareg-Modell mit höherem CO2-Ausstoß würden die Steuern stärker steigen, um 94 Euro im Jahr.“

Das wäre sicher zu begrüßen, wenn es denn so stimmen würde. Nun sind allerdings 20 von 88 Euro eine Steigerung um 22,73%, während 94 von 459 Euro nur eine Steigerung um 20,48% sind. Die Wahrheit ist also, dass die Steuern für den VW Touareg weniger stark steigen als für den Suzuki Swift. Hat die ARD keinen Beauftragten für Prozentrechnung?

Kommentare (26)

  1. #1 Laie
    2. September 2018

    Wie hat die Tagesschau gerechnet?
    Vielleicht zuerst 94€ auf 90€ abgerundet und anschliessend die 20€ vom anderen Modell abgezogen? 🙂

  2. #2 Elektriker
    2. September 2018

    Tja, und der leidige ADAC wieder…..

    Man berechne den Anteil der Kfz-Steuer an den Gesamtkosten eines Personenkraftwagens (Automobil darf man ja nicht sagen, ist ja ausländisch gemäß VDS und Konsorten)……

    und holla: Es ist eine Nichtigkeit.

    Das unsere Gesetzgeber die Spritverschwender bevorzugt, ist ein alter Hut. Beklagenswert, aber solande ein Verkehrsmini-ster immer aus Bayern komt, ist keine Besserung zu erwarten. Dieses Volk st dum genug, immer die Verschwender der natur zu whlen, auch wenn sie sich selbst als “naturnah” bezeichnen, welch ein Widerspruch……

  3. #3 rolak
    2. September 2018

    Wie hat die Tagesschau gerechnet?

    Mit dem üblichen VollpfostenAnsatz: 94>20 → steigt stärker.

    Und der Elektriker ist wohl falsch verdrahtet – der ADAC hat auschließlich neutral gelistet, die Tagesschau hat sich trotz intensiven Vorkauens verschluckt.

  4. #4 Thilo
    2. September 2018

    Das ist schon beeindruckend: die Tagesschau hat es geschafft, genau das Modell mit dem laut Liste niedrigsten Anstieg als Beispiel für stärker steigende Steuern auszuwählen.

  5. #5 Thilo
    2. September 2018

    Auffälllig ist, dass bei Dieseln die Steuern deutlich weniger steigen als bei Benzinern. Gibt es dafür eine Erklärung?

  6. #6 Robert Laufer
    Löffingen
    2. September 2018

    Das muss man relativ und absolut sehen.

    Die Tagesschau wird absolut gerechnet haben, ihr dagegen relativ. Somit haben im prinzip beide recht

  7. #7 rolak
    2. September 2018

    Erklärung?

    Aus dem Bauchgefühl heraus gezielt, Thilo: Da die Diesel bisher eh schon pi mal Daumen das Doppelte/Hubraum an Steuer zahlen (und evtl sogar im Schnitt großvolumigere Motoren haben), wirkt sich der hubraum-unabhängige CO₂-Anteil bei ihnen prozentual weniger aus. Insbesondere Benziner der Maßkrugklasse dürfte es relativ am heftigsten treffen…

    Wird in der Tabelle von den beiden BMW218 eindrucksvoll, von den beiden VolvoXC40 allerdings nur äußerst knapp unterstützt,

  8. #8 Christian
    2. September 2018

    Zum Glück ist ja sb voller Beauftragter für Krümelkackerei, Kleingeisterei und Litanei…

    Weiter so!

  9. #9 rolak
    2. September 2018

    im prinzip beide recht

    Das ist im Prinzip Quatsch, Robert, da von ‘stärker steigen’ die Rede ist (relativ). Auch wenn verschiedene Varianten letztlich von einer größeren zu zahlenden Gesamtsumme erzählen, sind die Begriffe keineswegs austauschbar.

  10. #10 Wizzy
    2. September 2018

    Natürlich kann man “steigen” oder “stärker steigen” auch absolut verstehen und verwenden. Wenn der Pegel eines großen Sees von 3,9 m auf 4,0 m steigt, an einer anderen Messstelle von 7,9 m auf 8,05 m, ist der zweite Pegel stärker gestiegen.

  11. #11 Karl Mistelberger
    2. September 2018

    > #5 Thilo, 2. September 2018
    > Auffälllig ist, dass bei Dieseln die Steuern deutlich weniger steigen als bei Benzinern. Gibt es dafür eine Erklärung?

    Die Berechnung der Steuer ist seit 2009 klar geregelt:

    de.wikipedia.org/wiki/Kraftfahrzeugsteuer_(Deutschland)#Reform_der_Kraftfahrzeugsteuer_zum_1._Juli_2009

    Was sich zu 1.September änderte sind die zugrundeliegenden Verbrauchswerte: Statt NEFZ gilt nun WLTC. Diese Werte sind realistischer, liegen aber immer noch unter dem Goldstandard ADAC Ecotest:

    http://www.adac.de/infotestrat/fahrzeugkauf-und-verkauf/neufahrzeuge/verbrauch/default.aspx

    Die Änderungen geben also keine Steuererhöhungen wieder, sondern sind ein Maß für die Kreativität des jeweiligen Herstellers bei der Ermittelung der NEFZ Werte. Wer fortan die größte Erhöhung erfährt wurde bisher maximal hinters Licht geführt und hat so bei der Entrichtung der Steuer (indirekt) maximal beschissen.

  12. #12 Dirk
    2. September 2018

    Die oben abgebildete Seite der Tagesschau kann ich nicht finden, allerdings vermutlich die Tabelle des ADAC, die verwendet wurde. (https://www.adac.de/infotestrat/fahrzeugkauf-und-verkauf/kfz-steuer/neue-kfz-steuer/default.aspx)
    Da sind ganz ordentlich beide Angaben aufgeführt (die prozentuale wie die absolute Erhöhung). Interessant finde ich den Peugeot 508: +73.9 % d.h. von 92 auf 160 €. Würde mich mal interessieren, wie das zustande kommt

  13. #13 Thilo
    2. September 2018

    Das ist ein Bildschirmfoto aus der 20 Uhr-Sendung.

  14. #14 Elektriker
    2. September 2018

    Tja, ROLAK, rechnen können muss man……

    Mir vorzuwerfen, ich köpnnen nicht rechnen ohne jeden Beleg oder Begründung…. ist das nicht eher eine Sache der Impfgegner?

  15. #15 Dirk
    3. September 2018

    Noch eine Anmerkung: nicht bei allen Modellen ist der vom Hersteller angegebene Verbrauch so unrealistisch. Ich habe 16 Jahre einen Mazda Demio 1.4 gefahren. Da war lange Zeit der Verbrauch (Stadt) geringer als die Herstellerangabe. In den letzten 1-2 Jahren hat sich das allerdings verschlechtert. Leider hat er jetzt das Ende seiner Lebensdauer erreicht, und außerdem gibt es auch andere Qualitätsmerkmale.

  16. #16 rolak
    3. September 2018

    Mir vorzuwerfen, ich köpnnen nicht rechnen

    Na dann bringe doch mal Zitat und link zu dem, was ich Dir angeblich vorgeworfen habe, Elektriker, was auch immer das hier Zitierte bedeuten soll. Vielleicht fehlt ein gewisser Draht zum Konstatieren (versus Vorwerfen)?

  17. #17 Thilo
    3. September 2018

    @rolak: Es ging ihm doch einfach nur darum, dass die Kfz-Steuer unter allen mit einem Kraftfahrzeug verbundenen Kosten der am Geringsten in s Gewicht fallende ist.

  18. #18 rolak
    3. September 2018

    nur darum, dass

    Worum auch immer es E sonst noch ging, Thilo, sein Text liest sich auch wie ein Versuch, den von Dir im Titel angemerkten Fehler an den ADAC durchzureichen. Und das ist genau das von mir oben Angemeckerte.

  19. #19 Laie
    3. September 2018

    Eine kurze Nachschau auf http://www.adac.de hätte auch offenbart, dass es die Mehrkosten von bis zu bis knapp mehr als 70% gibt.

    * Peugeot 508 1.6 Pure Tech 180 All. EAT8 :+73,9%
    * VW up! GTI: +72,0%

    Günstiger erhältlich ist der:
    * BMW 218i Active Tourer Sport L. (DKG) :+50%

    Wobei der
    * VW Touareg 3.0 V6 TDI El. 4Motion Tip.: mit 553€ der teuerste ist. (dafür bezüglich des Prozentsatzes am wenigsten stark anstieg: +20,5%).

    Und zum Vergleich der
    * VW up! GTI zwar um 72% den höchsten Wert aufweist, aber mit 86€ aus der Liste die geringste Steuer aufweist.

    Was lernen wir daraus?
    Beim Prozentrechnen ist nur das Produkt von Prozentsatz und Bemessungsbetrag aussagekräftig als die Nennung von lediglich einem der 2 Werte.

    Beim ADAC ist auf der Webseite zu finden.
    Der Verbrauch vieler Pkw fällt auf dem Papier höher aus, die Kfz-Steuer steigt bis zu 70 %

    Daher gilt sehr wohl: ‘Tja, und der leidige ADAC wieder…..’

  20. #20 Laie
    3. September 2018

    Uups, die letzte Sätze ist zu streichen, der ADAC stellt das ja auf seiner Webseite richtig dar.

  21. #21 Karl Mistelberger
    3. September 2018

    > #20 Laie, 3. September 2018
    > Der Verbrauch vieler Pkw fällt auf dem Papier höher aus, die Kfz-Steuer steigt bis zu 70 %
    > Uups, die letzte Sätze ist zu streichen, der ADAC stellt das ja auf seiner Webseite richtig dar.

    Aus dem Zusammenhang reißen ist so gut wie gelogen. Der ADAC schreibt:

    “Der Verbrauch vieler Pkw fällt auf dem Papier höher aus, die Kfz-Steuer steigt bis zu 70 %

    Die Situation ist kurios: Obwohl die Modelle technisch absolut identisch sind und nur neu gemessen wurden, zahlt der, der sein Auto nach dem 1. September zugelassen hat, bis zu gut 70 Prozent mehr Kfz-Steuer als der Altbesitzer.”

    Was auf dem Papier (der Zulassungsbescheinigung) stand war sehr realitätsfern (NEFZ). Ab 1. September ist es realitätsnäher (WLTP).

    https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/abgas-diesel-fahrverbote/dieselkauf-abgasnorm/wltp-messverfahren/

    Mit Prozentrechnung hat das überhaupt nichts zu tun. Der Autor des Artikel hat außer in Mathematik offensichtlich keinen blassen Schimmer. Eventuell ist er sogar noch blond.

    Nachtrag: Richard Feynman hat sich in seiner Karriere als Physiker eingehend mit den vorgeschlagenen Kalifornischen Schulbüchern für Mathematik (Auswahl aus 5 Regalmetern, 250 kg Gesamtgewicht) befasst und in diesem Zusammenhang unter anderem in Engineering and Science (März 1965, 16 Seiten) geschrieben:

    Das eigentliche Problem beim Sprechen ist nicht die präzise Sprache. Das Problem ist die klare Sprache. Man will einem Anderen einen Gedanken in verständlicher Form vermitteln. Präzise muss man nur sein, wenn es hinsichtlich der Bedeutung eines Satzes gewisse Zweifel gibt, und dann sollte die Stelle präzisiert werden, die zweifelhaft ist. In Wirklichkeit ist es völlig unmöglich, etwas mit absoluter Präzision zu sagen – es sei denn die Angelegenheit ist so weit von der realen Welt abstrahiert, dass sie keinen realen Gegenstand mehr repräsentiert.

  22. #22 Laie
    4. September 2018

    @Karl Mistelberger (1 oben)
    Das ist ein gutes Argument – eine klare Sprache ist notwendig, oder besser gesagt verständliche Sprache.

    Dort wo Aussagen nicht verstanden werden [wie bei der Kommunikation] wäre daher der Einbau einer Feedbackschleife hilfreich.

    Aber wer kennt das nicht, wenn das angesprochene Publikum bei einem Vortrag trotz Aufforderung sich bei Unklarheiten nachfragend zu melden dies nicht tut.

    Was braucht man
    * Klare Sprache [der Verständnisfähigkeit des Zieles angepasst]
    * Empfänger, der nicht nur alles abnickt, sondern auch hin- und wieder seinen Mund aufmacht (Feedback)
    * Sofortige Überprüfung des Dargestellten, um das feebackschwachen Publikum aus dem Schlafmodus zu wecken.

    Es gibt auch umgekehrte Fälle, sagen wir mal doofe Vortragende und doofes Publikum. In Fernsehshows wird dem dort örtlich anwesenden doofen Publikum ja gesagt, wann etwas ein Witz war und ob gelacht oder geklatscht werden soll, damit auch das Publikum zu hause, das ja auch kein Feedback geben kann, genau weiss, um was es geht, lol! 🙂

    In Parlamenten geht es leichter, dort klascht man immer am Ende bei jenen, die im selben Verein sind – wie beim Fussball, man muss nur wissen, welchen Verein mans selbst zugehörig ist.

    In manchen Schulen soll es viel schwerer sein, weil das Feedback nichts mit dem ohnehin nicht hörbaren und übertönten Vortrag zu tun hätte. Dort wird gelehrt sich immer zu melden, auch wenn man nichts weiss und nichts zu sagen hat (Ähnlichkeiten zu Politikern wären hier zufällig), dafür solle es ja irgendwo 300€ mehr Lohn geben [nur für Lehrkräfte], weil das eine Herausforderung sei.

    Ob irgendwas mit “Digitalisierung” hilft, wie mache Politkerlnnen meinen? 🙂

  23. #23 Ella
    4. September 2018

    Sie schreiben:
    20 Euro mehr. Bei diesem VW Touareg-Modell mit höherem CO2-Ausstoß würden die Steuern stärker steigen, um 94 Euro im Jahr.

    Diese Aussage stimmt: 94 Euro mehr ist ein höherer Anstieg als 20 Euro mehr.

    Leider machen sie den Fehler, dass sie den mathematischen Begriff von Anstieg annehmen. In der Mathematik spricht man von einem Anstieg und meint die Steigung, also ein prozentualer Wert.

    Im normalen Sprachgebrauch (also das was die Mehrheit meint, nicht die mathematische Normale = Die Normale ist eine Gerade, die in einem bestimmten Punkt senkrecht auf eine Funktion oder geometrische Figur steht) meint man jedoch die absolute Veränderung.

    Wenn nicht Mathematiker sich unterhalten und über den Temperatur – Anstieg reden, dann meinen sie die Absolute Änderung. Also vorher 20°C nachher 21° ist das ein Temperaturanstieg von einem Grad und nicht (21+273) / (20 + 273) = 0.34%

  24. #24 Laie
    4. September 2018

    An der verständlichen Sprache wird auch noch gearbeitet. Update:

    Bei Preisvergleichen ist der Absolutpreis ausschlaggebend. Dieser ist im Falle der neuen Steuer das Produkt aus Prozentsatz (1.0+x%) und altem Preis, womit der Prozentsatz alleine nicht aussagekräftig genug ist.

    Müsste man nicht die vor dem September gekauften Autos höher besteuern, bzw. diese Steuern vom Abgasbetrüger selbst (Autohersteller) eintrieben? Der Käufer hat ja nicht betrogen…

  25. #25 Roland B.
    15. September 2018

    Ich verstehe die Kritik auch nicht.
    Es gibt keinen Hinweis auf eine Verknüpfung zwischen den Prozentzahlen und den Eurobeträgen, die dann aufgeführt werden.

  26. #26 Thilo
    15. September 2018

    Die Steuer auf den Touareg ist nicht stärker gestiegen als die auf den Swift. Es macht doch keinen Sinn, in diesem Fall Absolutbeträge zu vergleichen. Steuern werden IMMER prozentual angeben und NIE absolut.