ADN-ZB Zimmermann 19.12.85 Berlin: Wohnungsbau-Blick auf das Wohngebiet III in Berlin-Marzahn, dem größten Neubaugebiet der DDR. Seit 1971 wurden in der Hauptstadt 168 369 Wohnungen neu gebaut und 79 932 modernisiert. Damit verbesserten sich die Wohnverhältnisse für rund 678.000 Werktätige, das ist mehr als die Hälfte der Einwohner Berlins.

Die Lyrikerin Elke Erb erhält den diesjährigen Büchner-Preis. Ein typisches und vielleicht nicht so bekanntes Werk aus dem Jahr 1980:

Bewegung und Stillstand

Kommt man mit der S-Bahn von Kaulsdorf über Mahlsdorf und Biesdorf nach Friedrichsfelde-Ost, sieht man zwischen Biesdorf und Friedrichsfelde-Ost links immer diese Neubauten, aus deren Hunderten Fenstern man die S-Bahn zwischen Biesdorf und Friedrichsfelde-Ost immer vor sich sieht.

Als Mathematiker erinnert einen das ja an verschiedene Dualitätssätze. Das Dual des Dualraums eines endlich-dimensionalen Vektorraums ist wieder der ursprüngliche Vektorraum. Das Dual der dualen Gruppe einer lokalkompakten abelschen Gruppe ist wieder die ursprüngliche Gruppe. (Das ist ein berühmter Satz von Pontrjagin.) Andererseits ist das Dual des Duals eines unendlich-dimensionalen Vektorraums immer größer als der ursprüngliche Raum.

Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-1985-1219-021,_Berlin,_Wohnblocks,_Abend.jpg

Kommentare (3)

  1. #1 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    8. Juli 2020

    Ich möchte bemerken, dass ich das in der Tat bemerkenswert finde.

  2. #2 Frank Wappler
    8. Juli 2020

    Starrheit in der Dichtung

    Thilo schrieb (7. Juli 2020):
    > Die Lyrikerin Elke Erb erhält den diesjährigen Büchner-Preis. Ein typisches und vielleicht nicht so bekanntes Werk aus dem Jahr 1980:


    Bewegung und Stillstand

    Kommt man mit der S-Bahn von Kaulsdorf über Mahlsdorf und Biesdorf nach Friedrichsfelde-Ost, sieht man zwischen Biesdorf und Friedrichsfelde-Ost links immer diese Neubauten, aus deren Hunderten Fenstern man die S-Bahn zwischen Biesdorf und Friedrichsfelde-Ost immer vor sich sieht.

    Als Physiker erinnert einen das ja an Eigenzustände der Messgröße chronometrischer (und deshalb auch interferometrischer) Starrheit — dass Ping-Echos bzgl. mehrerer bestimmter Beteiligter durchwegs koinzident wahrgenommen werden; und sogar insbesondere im Spezialfall, aus dem die Flachheit der Versuchsanordnung zu folgern ist. (Das berühmte Syngesche Five-Point Curvature Meter umfasst natürlich auch andere Fälle.)

  3. #3 Fluffy
    9. Juli 2020

    Als Physiker erinnert einen das ja an Eigenzustände der Messgröße chronometrischer (und deshalb auch interferometrischer) Starrheit — dass Ping-Echos bzgl. mehrerer bestimmter Beteiligter durchwegs koinzident wahrgenommen werden; und sogar insbesondere im Spezialfall, aus dem die Flachheit der Versuchsanordnung zu folgern ist.

    Da eine Flachheit der Versuchsanordnung praktisch niemals erreichbar ist, da sie höchstwahrscheinlich ad hoc gar nicht existiert, kann man sehr wohl konstatieren, dass aus der Koinzidenz zweier oder mehrerer Ereignisse auf einen kausalen Zusammenhang zu schließen, logisch betrachtet ein Fehlschluss ist, der cum hoc ergo propter hoc genannt wird.