Suizide_Alter_2013

Mehr über Suizide in Bayern kann man im Gesundheitsreport Bayern 3/2010 nachlesen – oder in der Reportage des Bayerischen Rundfunks. Und mehr über Suizide in Deutschland findet man z.B. auf der Internetseite des „Nationalen Suizidpräventionsprogramms“.

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Nachtrag 24.1.2015: Als Reaktion auf den BR-Beitrag gehen auch viele Zeitungen auf die Suizide ein, z.B. die WELT, der FOCUS, der Merkur und kurz auch die Süddeutsche. Grundlage ist meist eine dpa-Meldung, die den Suizidexperten Prof. Wolfersdorf mit dem Satz zitiert: „Bayern liegt erst seit 2009 bundesweit mit an der Spitze.“ Das ist so nicht ganz richtig. Bayern befindet sich schon ein paar Jahre länger im bundesweiten „Spitzenfeld“. Aber 2009 und 2010 waren die Suizidraten in Bayern (altersstandardisiert) die höchsten unter den Bundesländern, vielleicht bezog sich Prof. Wolfersdorf darauf.

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Kommentare (11)

  1. #2 rolak
    24. Januar 2015

    Es ist nicht besonders verwunderlich, wenn bei einem wissenschaftlich eher unergründeten und gesellschaftlich eher tabuisierten Sujet die Daten Kapriolen zu schlagen scheinen, die berühmte MusterErkennungs-Problematik bei untrainiertem, datenarmen gesunden MenschenVerstand.

    Vielleicht wird daher die letzte Grafik dahingehend interpretiert werden, daß auf Dauer Männer Frauen schlechter aushalten als andersherum…
    btw: Der Titel klingt so separatistisch 😉

  2. #3 Joseph Kuhn
    24. Januar 2015

    @ rolak:

    “Der Titel klingt so separatistisch”

    Verbalseparatismus ist bayerische Staatsraison.

  3. #4 Statistiker
    24. Januar 2015

    Gähn…… wenn 70-Jährige nach Garmisch-Partenkirchen ziehen, steigt die Suizidrate in Bayern, weil Ältere öfter den Freitod wählen.

    So, zum nächsten Thema….

    • #5 Joseph Kuhn
      24. Januar 2015

      Alles falsch. Bayern hatte 2013 auch altersstandardisiert die dritthöchste Suizidrate unter den Ländern. Und Garmisch-Partenkirchen liegt im mehrjährigen Durchschnitt schon bei der rohen Rate nur wenig über der bayerischen Rate, d.h. die alten Leute dort spielen hier keine relevante Rolle. In Oberbayern haben derzeit – wer weiß wie lange – die Stadt Rosenheim und die Landkreise Altötting und Weilheim die höchsten Raten, und in Bayern insgesamt die Städte Schweinfurt und Kempten. Von wegen “Gähn”. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einem klugen Erklärungsversuch?

  4. #6 ulfi
    26. Januar 2015

    Gibt es eine Korrelation zwischen Suizidraten und städtische vs ländliche Gebiete? Ich gehe hier von meinem Vorurteil aus, dass es Menschen, die “anders” sind, es in Bayern eher schwerer haben als anderswo in Deutschland, Stichwort Konservativ. Städtische Regionen hingegen sind häufig moderner und liberaler.

  5. #7 Joseph Kuhn
    26. Januar 2015

    @ ulfi:

    Tendenziell haben die kreisfreien Städten in Bayern höhere Suizidraten. Schaut man sich oben die Karte an, sieht man auch, dass ein paar kreisfreie Städte dunkler eingefärbt sind, also höhere Suizidraten haben (bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass ich die Kartenlegende nicht mitexportiert habe, aber ich glaube, das versteht man auch intuitiv). Man müsste sich das aber genauer ansehen, unter Berücksichtigung des Altersaufbaus der Regionen.

    In Österreich ist es wohl so, dass dort früher die Städte höhere Suizidraten hatten, inzwischen aber nicht mehr:
    https://www.suizidforschung.at/statistik_suizide_oesterreich.pdf.

    Ob es Menschen, die “anders” sind, in Bayern schwerer haben? Wer weiß, aber man muss vorsichtig sein, Statistiken durch die Brille von Vorurteilen zu lesen. Früher, als es Menschen, die “anders” sind, sicher noch schwerer in Bayern hatten, waren die Suizidraten ja niedriger als im Bundesdurchschnitt. Aber es kann natürlich sein, dass es damals nicht so viele “andere Menschen” gab. Leider kann man die Suizidraten nicht danach auswerten, ob die Gestorbenen zugewandert sind.

  6. #8 BreitSide
    Beim Deich
    6. August 2015

    Wir hatten das mal in einem Statistikkurs. Die unpräzise Frage: In welchem Alter gibt es die meisten Suizide? 3 richtige Antworten:
    1) In der Jugend: Damals waren noch Verkehrsunfälle Nr. 1, heute sind es wohl Suizide. Woran sollten Jugendliche auch sonst sterben?
    2) Im mittleren Alter: Kommen Einsatzkräfte zu einem Suizid, ist das Opfer meist um 40-50 Jahre alt (Meine Erinnerung).
    3) Im höheren Alter: Siehe Deine letzte Grafik.

    Damit kann man Leuten sehr schön die Untiefen der Statistik klar machen.

  7. #9 Joseph Kuhn
    6. August 2015

    @ BreitSide: 😉

  8. #11 Bettina Braun
    30. Oktober 2017

    Früher haben sich die Frauen, vor allem im ländlichen Gebieten ihrem “Schicksal” ergeben. Das festgefahrene Muster “ausgehalten”. Heute wollen sie nicht mehr. Die Frauen wehren sich, das berühmte KKK (Kinder/Küche/Kirche) trifft nicht mehr so oft zu. Die Männer stehen plötzlich vor der Tatsache Verantwortung übernehmen zu müssen. Viele Männer im ländlichen Bereich kommen mit dem nicht klar. Die Zeit hinkt etwa 30 Jahre hinterher.