… wird ja gelegentlich als sinnloses Gutmenschentum abgetan. Dabei kennen wir alle viele Lebensbereiche, in denen die Verbesserung der Welt unübersehbar ist. Dass nicht alles besser wird und dass nicht alles unumkehrbar besser wird, ist natürlich auch richtig. Wie die Geschichte mit uns Menschen und der Welt am Ende ausgeht, weiß keiner.
Gerade habe ich mich etwas mit der Entwicklung der Säuglingssterblichkeit beschäftigt und bin dabei auf dieses Bild beim Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung gestoßen. Bessere Kinderpflege, bessere Hygiene, bessere Ernährung, bessere medizinische Versorgung rund um die Geburt haben einen beeindruckenden Rückgang der Säuglingssterblichkeit in den letzten 150 Jahren bewirkt.
Im Jahr 2013 lag die Säuglingssterblichkeit in Deutschland bei 3,3 gestorbenen Säuglingen je 1.000 Lebendgeborenen, 2.250 Fälle waren es in absoluten Zahlen. Bei den Jungen liegt sie mit 3,6 etwas höher als bei den Mädchen mit 3,0 – Männer sind ja bekanntlich gesundheitlich gesehen das schwache Geschlecht. Deutlich höher liegt die Säuglingssterblichkeit bei ausländischen Kindern: 2013 starben in Deutschland 5,5 ausländische Kinder je 1.000 Lebendgeborene. Das müsste nicht sein. Wäre die Säuglingssterblichkeit der ausländischen Kinder auf dem Niveau der deutschen Kinder, wären 2013 mehr als 80 Säuglinge weniger gestorben. Für diese Verbesserung der Welt sollten wir uns noch etwas mehr anstrengen.
Und erst recht sollten wir uns bei der Senkung der Säuglingssterblichkeit in der Dritten Welt mehr anstrengen. Schaut man z.B. nach Afghanistan, macht man bei der Säuglingssterblichkeit eine regelrechte Zeitreise, sie lag dort 2013 bei 120 je 1.000 Lebendgeborenen. Einmal unterstellt, dass die Zahl der Säuglingssterbefälle und der Lebensgeborenen dort überhaupt halbwegs verlässlich erfasst wird, wäre das das Niveau der 1920er Jahr in Deutschland. So etwas sollte es nicht mehr geben, hier tut eine Verbesserung der Welt dringend not.
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