Vor ein paar Tagen hatte ich VW und Griechenland in Zusammenhang gebracht. Im aktuellen SPIEGEL (41/2015) schlägt nun Jan Fleischhauer die Brücke zur chinesischen KP. Hier wie dort gäbe es zu viel „Konsenskultur“. Damit will er das innige Zusammenspiel von Management und Betriebsrat bei VW kritisieren, und versteigt sich zu einem ziemlich absonderlichen Vergleich:
„Wohin die Konsenskultur führt, ist auf jedem Parteitag der chinesischen KP zu besichtigen: endlose Reihen klatschender Leute, die dem geliebten Führer huldigen.“
Keine Frage, es hätte VW bestimmt gut getan, wenn dort rechtzeitig kritisch über die Idee mit der Mogelsoftware gesprochen worden wäre. Aber war das ein Problem von zu viel „Konsens“? Wenn doch die Leute, wie Fleischhauer sagt, Angst hatten? Noch schlimmer: War die Weiße Rose etwa Opfer einer „Konsenskultur“ in Nazi-Deutschland und haben die Dissidenten unter Stalin nur die sowjetische „Konsenskultur“ gestört? So ein Unsinn – ein Beitrag zur feuilletonistischen Nonsenskultur.
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