Noch mal das Thema Tabak, aber nur ganz kurz: Mike Pence, der designierte Vize des Herrn mit der flatternden Frisur, scheint einem Bericht von Josh Israel auf Thinkprogress zufolge ein vertrauliches Verhältnis zur Tabakindustrie zu unterhalten. Dazu gehört auch die Meinung, dass Tabakkonsum zwar irgendwie nicht gut sei, aber: „smoking doesn’t kill“. Der bescheidenen Glaubwürdigkeit dieses Satzes entsprechen recht bescheidene Zahlungen der Tabakindustrie an Mr. Pence. Aber vielleicht hat die Tabakindustrie auch nur nach dem Motto „Take care of the pence and the pounds will take care of themselves” gehandelt. Manchmal geht die Rechnung ja auf.

Kommentare (42)

  1. #1 RPGNo1
    18. Juli 2016

    “Smoking doesn’t kill”

    Und in Ergänzung dazu: Waffen töten schließlich auch keine Meschen.
    https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/baton-rouge-schuesse-auf-polizisten-drei-tot-mehrere-verletzt-a-1103409.html

  2. #2 pederm
    18. Juli 2016

    Die Waffen in Baton-Rouge waren keine autonomen Roboter, also gilt weiterhin: People kill people!

  3. #3 Dr. Webbaer
    18. Juli 2016

    Klingt aus liberaler Sicht nicht unzutreffend:
    -> https://web.archive.org/web/20010415085348/https://mikepence.com/smoke.html

    Pauschalaussagen der Art “Smoking kills” sind nicht besser oder schlechter als andere Pauschalaussagen, die dankenswerterweise allgemein-politisch verdammt werden.
    Das Paracelsus-Diktum, ‘Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei’, trifft den Punkt, bspw. Einstein war hier dümmer:
    a) ‘Bevor man eine Frage beantwortet, sollte man immer erst seine Pfeife anzünden.’
    b) ‘Pfeiferauchen trägt zu einem einigermaßen objektiven und gelassenen Urteil über menschliche Angelegenheiten bei.’

    Der Primat ist auf Grund seiner Konstitution schon in der Lage das eine oder andere auszuhalten, auch die besondere Hervorhebung der Gefahren des sogenannten Passiv-Rauchens sind vor diesem Hintergrund einzuordnen.
    Auch der Umgang mit bakteriellen und viren-bedingten Infektionsquellen, es ist zwar nicht so, dass alles, was nicht direkt tötet, stärker macht, lol, aber einiges schon, einige Risiken werden in ihrer konkreten Ausführung vom Immunsystem benötigt.

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich natürlich insgesamt gegen den Konsum von Tabak durch den Rauch ausspricht, ansonsten, also durch Kauen und so, schon deutlich lockerer wird, wenn in Maßen erfolgend)

  4. #4 Tim
    18. Juli 2016
  5. #5 Dr. Webbaer
    18. Juli 2016

    @ RPGNo1 :

    Waffen töten schließlich auch keine Meschen.

    Menschen töten Menschen, dbzgl. Verantwortlichkeit kann keiner Sache übergeben werden, auch keinem Lastkraftwagen. (Und an “Lastkraftwagen” gelangen die Bösen sowieso.)
    Wer bspw. jeden Tag ein, zwei Zigaretten raucht, wird nicht durch Tabak getötet werden, zumindest wären hier die Grenzen der wissenschaftlichen Nachweisbarkeit erreicht, Herr Dr. Kuhn mag hier zustimmen, Ähnliches gilt bspw. auch für den gelegentlichen guten Schluck Rotwein.

  6. #6 RPGNo1
    18. Juli 2016

    @pederm: “People kill people!”
    Gilt auch für das Rauchen, passiv und aktiv. Stichwort: Krebs, Herzkrankheiten etc.
    @Dr. Webbaer: Beim guten Schluck Rotwein stimme ich zu, wenn auch nicht zu den anderen Aussagen.

  7. #7 zimtspinne
    18. Juli 2016

    @RPGNo1

    Alkohol ist ein potentes Zell- und Nervengift – weshalb sollten da kleine Mengen nicht bereits ein Risiko für die Gesundheit darstellen?
    Die entsprechenden Studien, die das belegen, habe ich nicht zur Hand, bin mir jedoch ganz sicher, sie gelesen zu haben.
    Ein Glas Traubensaft ohne Alkohol täts auch und hätte dann tatsächlich auch den erwünschten gesundheitlich positiven Effekt, der Rotwein immer noch hartnäckig nachgesagt wird.
    Die Verharmlosung von Alkohol, der Volksdroge No 1, ist auch keine Lösung! Wer Passivrauchen als so brandgefährlich einstuft und gleichzeitig (gelegentlichen, mäßigen) Alkoholkonsum als völlig unbedenklich, der macht keinen besonders seriösen Eindruck.

    Das Abhängigkeitspotenzial auch beim Gelegenheitskonsum ist nicht zu unterschätzen. Kein Mensch weiß, ob er zu der Gruppe gehört, die dafür eine gewisse Empfänglichkeit besitzen.
    Viele, die meisten, Alkoholiker fangen nicht mit der Flasche Wodka auf Ex an, sondern schleichend mit einem Bierchen oder Weinchen am Abend zur Entspannung.
    https://www.spektrum.de/magazin/alkohol-das-unterschaetzte-gift/827481

  8. #8 zimtspinne
    18. Juli 2016

    @ Webbaer

    Die Grenze der wissenschaftlichen Nachweisbarkeit der Auswirkungen bereits zweier gerauchter Zigaretten ist tatsächlich bereits überschritten! Welche karzinogenen Stoffe dabei entstehen, wurde bereits nachgewiesen.
    https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=36539

    Ca alle 15 Zigaretten entsteht eine Mutation, mit täglich 2-3 Zigaretten kommen da schnell genügend Mutationen zusammen und irgendwann auch weniger harmlose sogenannte onkogene Treibermutationen hinzu.

    Es gibt dazu auch eine Studie speziell zum kleinzelligen Bronchialkarzinom des Cancer-Genome-Atlas-Konsortiums, denen es gelang, das komplette Genom eines Bronchialkarzinoms (u.a.) zu entschlüsseln. Dabei wird jede einzelne Genveränderung kartiert, die bei der Tumorentstehung mitwirkt.
    Man kann also ziemlich genau berechnen, wie jede einzelne gerauchte Zigarette das Krebsrisiko erhöht.

  9. #9 RPGNo1
    18. Juli 2016

    @zimtspinne
    Du meine Güte, jetzt kommen wir in Diskussionsbereiche, die ich mit meiner Erstbemerkung gar nicht anfangen wollte. Daher zum Thema Rotwein nur noch folgender Hinweis: https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/hoher-blutdruck-mit-rotwein-lebt-man-gesuender-1385697.html.
    Ich denke mal, dass der Kollege Dr. Webbaer in Kommentar #5 auch darauf anspielt und der Autor dieses Blogs weist ebenfalls mit seinem Foto dezent darauf hin. Und ich persönlich ziehe ein genussvolles Glas Rotwein einem stinkenden Glimmstengel immer vor. Schon der Rauch von Letzterem erzeugt bei mir Übelkeit.

  10. #10 Joseph Kuhn
    18. Juli 2016

    @ RPGNo1:

    Alkoholkonsum ist nach dem Rauchen das zweitwichtigste verhaltensbedingte Gesundheitsrisiko. Im aktuellen Drogenbericht der Bundesregierung ist von 40.000 bis 70.000 alkohol(mit)bedingten Sterbefällen jährlich in Deutschland die Rede: https://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen_2016/Drogenbericht_2016_web.pdf

    Wie beim Rauchen geht es auch beim Alkohol zunächst darum, dass Dritte nicht gefährdet werden (z.B. durch Alkohol am Steuer oder Alkohol in der Schwangerschaft) und um Jugendschutzfragen, dann darum, dass Alkoholmissbrauch und Abhängigkeit auch beim immer wieder bemühten mündigen Bürger möglichst vermieden werden. Ein Mosaikstein der Prävention dabei ist, wiederum wie beim Rauchen, dass die Risiken nicht verharmlost werden. Dieses Verharmlosungsgeschäft betreibt Pence. Die Bilanz in Indiana, der Wirkungsstätte von Pence, kann man bei Thinkprogress nachlesen:

    Indiana now has the highest adult smoking rates of any state in the industrial midwest region and the seventh highest smoking rate in the nation. With among the lowest tobacco taxes of any state, public health experts warn the state is “really in bad shape.” Indeed a 2014 article noted that 17 percent of pregnant women smoke — nearly double the national average — and this has been linked to lower birth weights and higher rates of infant mortality. As a result, it noted, “the state spends $28 million a year on health costs for infants born to mothers who smoke.”

    Pence schützt nicht das amerikanische Volk, sondern die amerikanische Tabakindustrie.

  11. #11 RPGNo1
    18. Juli 2016

    @Joseph Kuhn: Ich bin weit davon entfernt, übermäßigen Alkoholkonsum und entsprechenden Missbrauch zu verharmlosen. Eine Verwandte ist trockene Alkoholikerin (zum Glück seit Jahrzehnten).

    Pence schützt nicht das amerikanische Volk, sondern die amerikanische Tabakindustrie.

    Wie es die Lobbyisten der Tabakindustrie in Europa auch tun. Man bedenke die Diskussion, die um die Schockbilder auf Zigarettenschachteln geführt wurde.

  12. #13 Alexander
    18. Juli 2016

    @Joseph Kuhn:

    Ja. Erstaunlich, wie gut die kleinen Geschenke funktionieren,

    Von Herrn Schottdorf (bekannt aus Funk und Fernsehen) sollen folgende Aussagen stammen :

    „Wenn irgendwo ein Korruptionsding hochkommt … mit ‘ner Million, die man in die politische Landschaft einfließen lässt, kann man sich mühelos Milliardenbeträge … verschaffen.“

    „Es ist kaum etwas so billig, so spottbillig wie ein korrupter Politiker.“

    https://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/37731448/1/data.pdf

  13. #14 Bettina Wurche
    18. Juli 2016

    @Joseph: Danke, jetzt weiß ich, wie ich diesen neu aufgepoppten Politiker einschätzen darf. Eigentlich erwartungsgemäß.
    Und die anschließende, relativierende Diskussion ist wirklich unwürdig.
    Doch, manchmal geht es auch um ein Glas Rotwein. Ich sehe einfach zu viele Kinder mit fetalem Alkoholsyndrom, wo Mama auch in der Schwangerschaft nicht von ihrem Gläschen Rotwein lassen mochte. Das scheint nicht genügend kommunizoert zu werden, denn es kommt nicht nur in bildungsfernen Schichten vor. Oder die Kinder mit massiven Lungenschäden und Asthma, weil Papa gern in Wohnung und Auto raucht. Und , nein, natürlich töten Waffen keine Menschen. Schade nur, dass dann offenbar Leute Zugang zu Waffen haben, die es als normal empfinden, ihre Schußwaffen – auch – auf Menschen abzufeuern. Ich bin durch Schußwaffenmißbrauch gerade in den USA einfach immer wieder schockiert und empfinde so relativierende Sprüche als ziemlich realitätsfern.

  14. #15 Alex
    19. Juli 2016

    https://www.tagesspiegel.de/politik/werbeverbot-fuer-tabak-union-blockiert-gesetzesentwurf/13854900.html

    Ob es hier auch ein paar Geschenke gab, als die Unionsmitglieder plötzlich noch mal nachdenklich wurden? 🙂

  15. #16 Alexander
    19. Juli 2016

    @Alex:

    Ob es hier auch ein paar Geschenke gab,

    Wenn man sich die Rechenschaftsberichte der Parteien anschaut, dann findet man bei CDU, CSU, SPD und FDP jährliche Spenden von Philip Morris im unteren fünfstelligen Eurobereich.

    (z.B. https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/079/1807910.pdf Seite 29, 102, 215)

    Dazu kommen dann z.B. noch Zuwendungen in Form von Mieten für Stände auf Parteitagen oder Zuschüsse zu Sommerfesten der Parteien, deren Höhe nicht veröffentlicht werden muss.

    Lobbying auf dem CDU-Bundesparteitag im Dezember 2015 in Karlsruhe: Philip Morris wirbt für eine „1:1-Umsetzung“ der EU-Tabakproduktrichtlinie – wie nun auch Unions-Abgeordnete, die das Werbeverbot stoppen wollen.

    https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/07/12/die-union-und-der-tabak

  16. #17 Dr. Webbaer
    19. Juli 2016

    @ Frau Wurche :

    Danke, jetzt weiß ich, wie ich diesen neu aufgepoppten Politiker einschätzen darf. Eigentlich erwartungsgemäß.
    Und die anschließende, relativierende Diskussion ist wirklich unwürdig.

    US-Republikaner böse, da reicht ein kurzer Blick, ein kurzer Hinweis auf einen Text, der 15 Jahre alt ist und, zumindest für einige, differenziert klingt, woll?!
    Auch das Feststellen von Unwürdigkeit war -mit Verlaub!- ziemlich deutsch.

    MFG
    Dr. Webbaer

  17. #18 Dr. Webbaer
    19. Juli 2016

    @ zimtspinne :

    Na gut, dann sind es vielleicht zwei bis drei Zigaretten pro Woche, die das Immunsystem eher stärken, als dass sie ‘töten’.
    Der hier gemeinte Primat darf sich Bakterien, Viren und generell äußere Einflüsse meinend ein wenig abhärten.
    Ohne Schaden oder gar mit Nutzen.
    Wobei diese Anmerkungen bitte nicht als Fürrede für sogenannte homöopathische Konzepte verstanden werden sollen, so natürlich nicht, haha.
    (Dass es idR gerade beim Tabakkonsum und abgeschwächt auch beim Alkoholkonsum zu unnötigen und vermeidbaren Gesundheitsrisiken kommt, auch “wegen Suchtpotential” wird hier gerne ausdrücklich bestätigt.)

    ‘Töten’ tut aber immer das Subjekt, nicht das Produkt.

    MFG
    Dr. Webbaer

  18. #19 Joseph Kuhn
    19. Juli 2016

    @ Webbär:

    “dann sind es vielleicht zwei bis drei Zigaretten pro Woche, die das Immunsystem eher stärken, als dass sie ‘töten’.”

    Quelle für solche heilsamen Effekte? Als Anregung zum Suchen nach gegenteiligen Erkenntnissen, für Sie in plain language: https://www.focus.de/gesundheit/diverses/gesundheit-auch-gelegenheitsraucher-haben-erhoehtes-krebsrisiko_id_3626996.html (ansonsten schauen Sie mal unter Pubmed, z.B. mit den Suchbegriffen “smoking dose response”, exemplarisch https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19720932).

    “Text, der 15 Jahre alt ist”

    Gibt es einen neueren Text von ihm, in dem er sagt, “no doubt, smoking kills”?

    @ Alexander:

    Schottdorf: Bei der Tabakindustrie kommen dann noch die Arbeitsplätze, die honorigen Stiftungsaktivitäten usw. dazu – da muss man sich als Politiker für sein Engagement doch wirklich nicht schämen, zumal es sowieso zu viel staatliche Bevormundung gibt, Pence sagt das ja auch, und ein bisschen Rauchen kann doch nicht so schlimm sein, manche Leute zweifeln sogar daran, dass Rauchen überhaupt etwas mit Lungenkrebs zu tun hat, und das wird man doch noch sagen dürfen …

  19. #20 Dr. Webbaer
    19. Juli 2016

    Lieber Herr Dr. Kuhn,
    wie kann nachgewiesen werden, dass die geringfügige Sich-Aussetzung gegenüber bestimmten Risiken, wie Rauch, Allohol und Bakterien & Viren das Immunsystem zu stärken in der Lage sind, außer durch Schöpfung der Vermutung, dass sie dies tun?


    Ansonsten sollte hier nicht sonderlich gegengeredet werden, Governor Mike Pence darf gerne auch als schlecht befunden werden. – Why not?
    Dennoch vielleicht lustig, wie Pence die Einkommenssteuern auf tiefem Niveau weiter reduziert (und US-amerikanisch auch daran herumgemäkelt wird) hat, insbesondere vielleicht für Bundesdeutsche.

    MFG
    Dr. Webbaer (der sich hier nicht aufregen wird, vielleicht hat Governor Mike Pence ja noch zuletzt, in den letzten 15 Jahren, noch ganz anderes (sprachlich) verbrochen, all dies wird vermutlich noch aufbereitet werden)

  20. #21 roel
    *******
    19. Juli 2016
  21. #22 Laie
    19. Juli 2016

    Klingt so nach “Wer zahlt schafft an”. Aber die Jungen lassen sich eh nix erzählen, und nehmen wenn ich es richtig gelesen habe alle Drogen und im zunehmenden Ausmaße.

    Mir kommt persönlich vor, dass viele junge Menschen Rauchen, dafür ältere weniger im Vergleich zu früher. Beim Saufen ungefähr gleichbleibend aber auf hohem Niveau. Gibt es dazu ein genaueres Zahlenmaterial?

    Doch wer hört heute noch auf irgendwelche Politik-Clowns?

  22. #23 tomtoo
    19. Juli 2016

    ist politik(+)wissenschaft nicht ein oxomoron ?

  23. #24 roel
    *******
    19. Juli 2016
  24. #25 Ursula
    19. Juli 2016

    @ tomtoo

    ist politik(+)wissenschaft nicht ein oxomoron ?

    siehe nebenan bei Ali Arbia, Gastbeitrag von Gesche Schifferdecker:
    https://scienceblogs.de/zoonpolitikon/2016/05/12/wer-soll-normative-richtungen-vorgeben-wenn-nicht-ihr-ein-appell-an-die-politologie-gastbeitrag/
    Ich fand es sehr interessant und zumindest für mich sehr aufschlussreich.

  25. #26 Dr. Webbaer
    19. Juli 2016

    ist politik(+)wissenschaft nicht ein oxomoron ?

    Haha, vielleicht oder ernst gemeint: nein.
    Der Politologe sollte allerdings in der Lage sein Distanz zu wahren.
    Womit auch einiges über Ali und Gesche gesagt ist.

  26. #27 tomtoo
    19. Juli 2016

    @ dr. webbear

    das meine ich ja. wie bewahrt man bei politik die wissenschaftliche distanz ? wie hinterfragt man sein eigenes denken ? wer überprüft die gleichungen ?

  27. #28 tomtoo
    19. Juli 2016

    um noch eins drauf zu setzen:
    ist es nicht eine art der religionswissenschaften ??

  28. #29 Dr. Webbaer
    19. Juli 2016

    Humanities sind “ein wenig” weicher als die Naturlehre.
    Distanz kann nur gewahrt werden, wenn bestimmte philosophische Konzepte angenommen worden sind.
    Beispielsweise so wie vom geschätzten hiesigen Inhaltegeber Dr. Kuhn, “The Webbaer endorses Dr. Kuhn” sozusagen.

    MFG
    Dr. Webbaer

  29. #30 Joseph Kuhn
    19. Juli 2016

    @ Webbär:

    “wie kann nachgewiesen werden, dass … außer durch Schöpfung der Vermutung”

    Manche Sätze hinzuschreiben, muss sich trauen.

    @ tomtoo:

    “wie bewahrt man bei politik die wissenschaftliche distanz ? wie hinterfragt man sein eigenes denken”

    Auch zu solchen Fragen gehört Mut. Für gute Antworten muss man dazu heute nicht einmal mehr in die Bibliothek gehen, 5 Minuten googeln würden schon reichen.

    Ansonsten:

    In den USA wird ganz munter über Mike Pence und seine Tabaksprüche diskutiert, zumal er ansonsten wohl in Indiana eine sehr restriktive Drogenpolitik verfolgt. Den Klimawandel soll er übrigens auch für einen Mythos halten: https://www.rollingstone.com/politics/news/meet-donald-trumps-running-mate-mike-pence-w429344

    Nun denn, immerhin hat er eine weniger seltsame Frisur als der Andere.

  30. #31 tomtoo
    19. Juli 2016

    @joseph kuhn
    5 minuten googeln ?
    ich möchte nicht über datenübertagungsraten schwurbeln und so.
    also ?
    wie machen die das ? so wie religionswissenschaftler ?

    • #32 Joseph Kuhn
      19. Juli 2016

      Wie machen es denn “die Religionswissenschaftler”? Ich könnte ja googeln, aber möchte nicht über datenübertagungsraten schwurbeln und so.

  31. #33 Dr. Webbaer
    19. Juli 2016

    @ tomtoo :

    Stand ja weiter oben, nur wer philosophisch firm ist und in Skeptizismus macht, kann die (oft erforderliche) Distanz wahren.
    Die grundsätzliche Idee des Skeptizismus’ ist, dass alles falsch sein kann und auf Grund seiner anthropogenen Konstruktion wohl auch letztlich alles Gedachte falsch ist, dass Sichten (“Theorien”) immer eine Art Verfallsdatum haben – und dass es immer Bessere gibt (für die dann (später) noch Bessere, lol).


    Insofern wird auch von der Scientific Method gesprochen und geschrieben, aus irgendwelchen dem Schreiber dieser Zeilen stets unverstandenen Gründen gibt es in der bekannten Online-Enzyklopädie hierzu keinen d-sprachigen Eintrag.

    Dies jetzt nicht einfach so daher geschrieben: Genau so funktioniert die aufklärerische und skeptizistische Wissenschaftlichkeit.
    Es wird ja nicht mehr verifiziert, sondern die Falsifikation von Konstrukten (“Theorien” und die Maßgabe von Modellen meinend) gesucht.

    Moderne aufklärerische Wissenschaftlichkeit ist ein Erkenntnisprinzip, das methodisiert ist.
    Funzt abär, ist sozusagen ganz schön schlau.

    MFG
    Dr. Webbaer (kein leichter Tobak, fürwahr nicht, Opi Webbaer würde hier auch, sofern dbzgl. unbedarft, ein wenig länger zu “googeln” haben als fünf Minuten)

  32. #34 tomtoo
    19. Juli 2016

    uhhps mädels da muss ich mal googeln 😉

  33. #36 Joseph Kuhn
    19. Juli 2016
  34. #37 tomtoo
    19. Juli 2016

    XXXXXXXXXXXXX

    Edit: Und weg isser. JK

  35. #38 Dr. Webbaer
    20. Juli 2016

    Natürlich hat Pence Probleme mit der Evolutionstheorie bzw. darf sich, wenn er keine Probleme damit hätte, nicht klar positionieren, vgl. :
    -> https://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus#Vereinigte_Staaten
    -> https://www.pewresearch.org/fact-tank/2016/02/23/u-s-religious-groups-and-their-political-leanings/ (Evangelikale hier von Interesse)

    Pence ist evangelical catholic:
    -> https://en.wikipedia.org/wiki/Evangelical_Catholic

    MFG
    Dr. Webbaer

  36. #39 Karl Mistelberger
    21. Juli 2016

    Orac hat zum Thema geschrieben: The Republican Party of Donald Trump vs. science

    Actually, the link between smoking and cancer was strongly suspected at least a decade before that—actually for more than two decades before that if you take into account little known studies done in Nazi Germany that were the first to find the link between smoking and lung cancer. But let’s look at two of the things he said.

    First, he said that nine out of ten smokers don’t get lung cancer. That’s true, but a stupid thing to say. According to the American Lung Association, citing scientific data, male smokers are 23 times more likely to get lung cancer than non-smokers, while women who smoke are 13 times more likely to get lung cancer than women who do not. Smoking contributes to 80% of lung cancer deaths in men and 90% of lung cancer deaths in women. In other words, If roughly 90% of smokers do not get lung cancer, at least 98% of nonsmokers do not get lung cancer.

    As for his claim that 2/3 of smokers do not die of smoking-related illness, that’s even dumber, because the converse is that 1/3 of smokers die of smoking-attributable diseases, the vast majority of whom would not die of those causes if they didn’t smoke. It’s widely recognized that eliminating smoking would prevent more cancers and more death than any other single preventative intervention. Seriously, a man this innumerate should not be Vice President.

  37. #40 zimtspinne
    29. Juli 2016

    @ Webbaer

    “wie kann nachgewiesen werden, dass die geringfügige Sich-Aussetzung gegenüber bestimmten Risiken, wie Rauch, Allohol und Bakterien & Viren das Immunsystem zu stärken in der Lage sind, außer durch Schöpfung der Vermutung, dass sie dies tun?”

    Das käme auf einen mutigen Selbstversuch an. Nur die Harten kommen in den Garten (unter die Radieschen).

    Ich unterstütze ja gerne bei der Verdrängungsarbeit, dazu fällt mir jetzt noch folgendes ein:
    Zumindest werden die Reparatursysteme bei zwei Zigarren wöchentlich gut im Training gehalten, aber nicht so dermaßen überstrapaziert wie bei einem Kettenraucher, der sich dabei mit nacktem Oberkörper in die sengende Mittagssonne hockt.

    Bei den zwei kubanischen Zigarren besteht doch gewisse Hoffnung, geschädigte Zellen umgehend der Reparatur oder Vernichtung zuzuführen, bevor daraus Mutationen werden können. Das sollte man ja auch der fairness halber erwähnen….
    …. für ordinäre blöde Marlboroziggis würde ich das Risiko persönlich lieber nicht eingehen. Wenn schon, dann bitte mit Stil und Klasse.

    Ich verstehe nicht, warum COPD so unter den Tisch fällt und nicht ebenso wie Lungenkrebs an die Tabakwarenproduzenten herangetragen wird.
    Das ist ja heute bereits die dritthäufigste Todesursache (oder auf dem Weg dahin) und genauso ein qualvoller Untergang wie Lungenkrebs.

  38. #41 Anderer Michael
    4. August 2016

    Da bin ich platt. Die Tabakindustrie kauft immer noch Politiker und politische Parteien, auch in Deutschland, der Bundespräsident arbeitet mit der Philip-Morris-Stiftung zusammen. .
    Herr Kuhn:
    Was mich interessiert: Die Geldzuwendungen für Pence. Sind diese für seinen privaten Geldbeutel gedacht oder für seine politische Arbeit, vergleichbar mit einer Parteispende in Deutschland.

    • #42 Joseph Kuhn
      4. August 2016

      “Sind diese für seinen privaten Geldbeutel gedacht oder für seine politische Arbeit”

      Warum “oder”?