Mit der E-Zigarette ist das so eine Sache. Gesundheitsförderlich ist sie zwar sicher nicht, aber je nachdem, was da verdampft wird und wie sicher die Apparate sind, sind die Gesundheitsschäden durch das „Dampfen“ deutlich geringer als beim Rauchen von Tabak. Daher empfehlen manche Fachleute die E-Zigarette sogar regelrecht als kleineres Übel. Allerdings ist die Evidenz zur Rolle der E-Zigarette bei der Raucherentwöhnung schwach, und dazu, wie sie sich auf die künftigen Rauchgewohnheiten Jugendlicher auswirkt, noch schwächer.
Für die Tabakindustrie ist die E-Zigarette jedenfalls schon lange ein vielversprechendes Geschäftsfeld geworden, fast möchte man sagen, die E-Zigarette stellt für sie eine Ausstiegshilfe dar. Die Ärztezeitung zitiert heute anlässlich der Einführung einer neuen E-Zigarette durch Philip Morris in Großbritannien den Vorstandchef des Konzerns, André Calantzopoulus, mit einem frappierenden Satz zum Ende aller Tabaktage: “Ich hoffe, dieser Zeitpunkt wird bald kommen”. Ob er das wirklich so gesagt hat? Vielleicht sagte er auch nur, womit er ein paar Zeilen später zitiert wird: “Ich glaube, dass schon bald der Zeitpunkt kommen wird, an dem wir das Ende der Zigaretten-Ära einläuten werden”. Das wäre ja auch noch eine überraschende Ansage. Verfolgt nun nach der Weltgesundheitsorganisation auch die Tabakindustrie eine „Endgame-Strategie“?
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