Dass Arme früher sterben, war hier auf Gesundheits-Check schon mehrfach Thema. Nur zur Erinnerung, beim RKI allgemeinverständlich nachzulesen: In Deutschland hat die Gruppe derer, die weniger als 60 % des Durchschnittseinkommens verdienen, eine ca. 10 Jahre niedrigere Lebenserwartung als die Gruppe, die mehr als 150 % des Durchschnittseinkommens verdient. Im zeitlichen Trend scheinen aber in Deutschland bisher alle Sozialstatusgruppen am Zugewinn der Lebenserwartung teilzuhaben, wenn auch unterschiedlich stark.
Anders in den USA, dort schlägt die sozial bedingte Ungleichheit der Gesundheit jetzt auf die mittlere Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung durch, sie geht leicht zurück. Besonders betroffen seien die jüngeren und mittleren Altersgruppen, heißt es in den Medienberichten. Man müsste sich die Daten einmal genauer ansehen, aber auf den ersten Blick passt das gut zur „Wilkinson-These“: In entwickelten Ländern wirkt sich vor allem die soziale Ungleichheit auf die Gesundheit aus, weniger das absolute Einkommensniveau. Wenn man so will, ist das ein epidemiologischer Kommentar zum Wahlerfolg Trumps.
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