Flüchtlingen, die krank sind, muss geholfen werden. Das Asylbewerberleistungsgesetz soll das gewährleisten. Ob für das, was da nicht gut läuft, die Homöopathie die Lösung ist? Nach Meinung der Initiatoren von „Homöopathie in Aktion“ durchaus, wenngleich mit begrenztem Erfolg, wie die Erfahrungen einer Freisinger Heilpraktikerin zeigen. Sie bietet Bedürftigen und Flüchtlingen kostenlose Behandlungen an:
„Es waren sechs Patienten in diesem Jahr. Das waren alles keine Flüchtlinge, sondern Sozialhilfeempfänger. (…) Das Angebot hat sich scheinbar noch nicht herumgesprochen. Viele, vor allem Flüchtlinge, wissen meist gar nicht, was Homöopathie ist.“
Ich will dieses persönliche Engagement nicht ins Lächerliche ziehen, aber Flüchtlinge, die krank sind, brauchen eine fachkundige Versorgung beim Arzt oder Psychotherapeuten, im Bedarfsfall unterstützt durch Dolmetscher. Das wird Geld kosten, auch wenn es nicht gleich die Krankenkassen in den finanziellen Abgrund stürzt, wie die AfD behauptet. Insofern hoffe ich, dass die mangelnde Nachfrage der Flüchtlinge nach Homöopathie auch ein Zeichen dafür ist, dass sich die Defizite ihrer medizinischen Versorgung inzwischen halbwegs in Grenzen halten. Was im Gesundheitswesen noch zu tun ist, wird man etwas besser wissen, wenn im nächsten Jahr das von der Bayerischen Staatsregierung beauftragte Gutachten zur Flüchtlingsversorgung vorliegt. Dass darin ein Mehrbedarf für homöopathische Angebote festgestellt wird, glaube ich nicht.
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