Trump stilisiert sich als Kritiker des Establishments. Gut, das verkörpert er persönlich sicher nicht, wenn man seine vergoldeten Protzunterkünfte in Mar-A-Lago oder im Trump Tower ansieht. Auch seine Biografie prädestiniert ihn nicht gerade für diese Rolle, ebenso, wie er mit der Besetzung seines Milliardärskabinetts nicht unbedingt gezeigt hat, dass er mit der Kritik am Establishment den üblichen Erwartungen entspricht, sondern wohl eher die komplizierten Spielregeln des politischen Geschäfts in Washington zerschlagen will, und auch seine ersten Schritte zur erneuten Bankenregulierung klingen nicht wirklich so, als ob er es der Wallstreet zeigen und Politik für die kleinen Leute machen will.

Aber im Prinzip: Hat er nicht recht? Hat uns nicht dieses Establishment in alle diese Probleme geführt, als deren Lösung sich Trump ausgibt? Hat nicht dieses Establishment die neoliberale Umgestaltung der Welt so lange vorangetrieben, bis es an allen Ecken und Enden im Gebälk „des Westen“ (und des Nahen Ostens, Afrikas usw.) für alle hörbar zu knirschen begann? Bis man wie aus einem Albtraum erwachte und sich fragte, was sind eigentlich die vielzitierten „Werte die Westens“, die uns moralisch gegen Putin, gegen Erdogan, gegen den islamistischen Terror oder einfach nur gegen die Unmenschlichkeit ins Recht setzen? Oder in Trumps eigenen Worten: „Glauben Sie, unser Land ist so unschuldig?“ Hat er nicht – im Prinzip, wie bei Radio Eriwan – Recht?

Wenn ja, was bedeutet das? Revolutionen haben historisch meist nicht das gebracht, was sie versprochen haben. Aber wenn es doch ganz anders werden muss, wie also dann? Und war es nur das ominöse „Establishment“, oder haben wir alle ein bisschen Anteil daran, was mit der Welt passiert ist – und damit auch eine Chance, es in Zukunft besser zu machen? Vielleicht ist Demokratie ja doch gar nicht so schlecht: wenn man mitmacht, und sie nicht dem „Establishment“ überlässt.

Kommentare (63)

  1. #1 Dr. Webbaer
    6. Februar 2017

    Vielleicht ist Demokratie ja doch gar nicht so schlecht: wenn man mitmacht, und sie nicht dem „Establishment“ überlässt.

    Janz jenau.

    Donald J. Trump hat es sich derart mit dem Establishment verscherzt, im US-republikanischen Lager auch die Büsche, John McCain & Lindsey Graham meinend, zudem kann der Bursche auch, wie einige meinen, hervorragend sozialdemokratisch, dass da etwas dran sein könnte, an dem, was „Trumpy“ so macht.

    Er hat sich mehrfach als Insider geoutet, der Vorteile, steuerliche Vorteile, mitgenommen hat, er hat sich geoutet als jemand, der das System selbst aus Sicht Reicher missbraucht hat, um persönlich vorwärts zu kommen.


    Wie kann er auf diese Ideen gekommen sein? – Er gefährdet im Falle des Misserfolgs sich und insbesondere seinen reichlich vorhandenen Nachfolger, er muss gut sein und / oder ein Vollidiot, oder?

    MFG
    Dr. Webbaer (der selbst ständig den Drang verspürt hat annäherungsweise ähnlich und sozial bemüht hervorzukommen, anderen aber gentlemen-like den Vortritt ließ)

  2. #2 Joseph Kuhn
    6. Februar 2017

    @ Webbär:

    “er muss gut sein und / oder ein Vollidiot, oder?”

    Die Frage wäre, was meint hier “gut”? Gute Performance dabei, die Unzufriedenheit der Leute zu kapern? Ihre Stimme zu enteignen?

    Slavoj Žižek in der NZZ vor ein paar Tagen über Trump, veranschaulicht an “Citizen Kane”, in den Trump-Blogs hier mehrfach verlinkt: “Seine Strategie lautet: verhindern, dass die Enteigneten sich selber für ihre Rechte wehren.”

    Vielleicht gar nicht mal seine Strategie, aber die Situation, die er aus ausnutzt. Davon abgesehen, ist es das, was Žižek sagt. He is not their voice.

  3. #3 Alisier
    6. Februar 2017

    Ah ja….mir zu suggerieren, den Bären nicht weiter zu füttern, und dann das… 🙂
    Nee, jetzt musst du ihn schon selber zähmen….
    Gute Nacht

  4. #4 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2017/02/07/sphaerische-klaenge/
    7. Februar 2017

    Establishment ist ja ein schillernder Begriff.

    Das Privatvermögen kann als der entscheidende Faktor aufgefasst werden, muss aber nicht.

    Die andere Bedeutung handelt mehr von politischem, sozialem und kulturellen Einfluss,

    Beispielsweise zählten die Aldibrüder immer zu den reichsten Deutschen, scheuten aber die Öffentlichkeit. Haben sie über Stiftungen und Strohmänner Einfluss auf Politik und Meinung genommen?

    Das Privatvermögen von Leuten wie Sloterdijk, Walser, Anne Will oder Heribert Prantl dürfte überschaubar sein, aus der Sicht der oberen 10.000, aber auf öffentliche Debatten nehmen diese deutlich Einfluss – auch Wagenknecht, Lafontaine, Schulz und Katrin Göring-Eckardt würde ich zum Establishment zählen.

    Dass Trump vorhat Kapitalisten zu enteignen dürften auch die meisten der ärmsten seiner Wähler nicht erwartet haben.

  5. #5 ralph
    7. Februar 2017

    Tja, Trump hat einen ausgezeichneten Instinkt dafür, einfach gestrickte Weltbilder jeder politischen couleur aufzugreifen. Falls man sich ertappt fühlt, weiss man, das ein kritisches Hinterfragen und Ausdifferenzieren der eigenen, liebgewordenen Positionen not tut 🙂

  6. #6 Joseph Kuhn
    7. Februar 2017

    @ user unknown:

    “Dass Trump vorhat Kapitalisten zu enteignen dürften auch die meisten der ärmsten seiner Wähler nicht erwartet haben.”

    Das glaube ich auch nicht, aber mit seinen Sprüchen über Hedgefonds und Wallstreet hat er doch den Eindruck erweckt, es ginge ihm nicht nur um das gutsituierte Ostküstenmilieu und die NYT, sozusagen die “linksgrün-versifften Alt-68er” der USA, wie es AfD-Meuthen formulieren würde.

  7. #7 Johann
    7. Februar 2017

    Wow, ich bin überrascht mal so einen Artikel zu lesen. Trump ist ein Idiot, keine Frage, aber nicht alles was er sagt ist falsch. Manchmal zieht er aus den Dingen falsche Schlüsse, manchmal auch die richtigen. Ihn als immer falsch liegend darzustellen, wie es die deutschen Medien und Politiker weitestgehend versuchen, hilft nur seine Anhänger fester an ihn zu binden.
    Leider herrscht aber meist das Schubladendenken auch hierzulande. Es gibt gute Ideen auch in Parteien an den Rändern der Demokratie, d.h. aber nicht, daß die Parteien dadurch gut sind. Wenn die Mitteparteien endlich erkennen, daß die vielleicht 1% gute Ideen (z.B. EU Kritik die nicht gleich ein gegen Europa sein bedeutet) bei der AfD oder der Linke korrekt sind und sie diese daher übernehmen, hilft es in meinen Augen vielmehr die Wähler dazu zu bringen eben nicht diese Parteien am Rande der Demokratie zu wählen als wenn sie diese einfach verteufeln.

  8. #8 Alisier
    7. Februar 2017

    Gut Johann, nächstes Mal, wenn Trump Schwachfug erzählt halten wir alle den Mund, weil dann seine Anhänger plötzlich ins Grübeln kommen, und sich von ihm abwenden. So ungefähr stellst du dir das vor, ja?
    Und konsequente Kritik sowie Hinweise auf Fehler in der Argumentation hat nichts mit Verteufeln oder Schubladendenken zu tun.

  9. #9 Kassandra
    7. Februar 2017

    Trump stilisiert sich als Kritiker des Establishments. Gut, das verkörpert er persönlich sicher nicht, wenn man seine vergoldeten Protzunterkünfte in Mar-A-Lago oder im Trump Tower ansieht.

    Das sehe ich anders: Dieser vulgäre Protz-Kitsch kündet innerhalb des Establishments davon, dass er ungebildet, niveau- und geschmacklos ist. Er kennt oder nutzt jedenfalls die “Codes” nicht, mit denen Angehörige des Establishments einander erkennen, also ist er vermutlich genauso ein Außenseiter wie die Leute, die sich für ihn begeistern. Wahrscheinlich geht das Establishment so ähnlich mit ihm um, wie die gute Gesellschaft Europas im 19. und frühen 20. Jahrhundert amerikanische Millionäre behandelt hat.

    Das ist übrigens ein interessanter Unterschied zu unserer AfD, deren Führungspersonal, solange es nicht den Mund aufmacht, sich längst nicht so stark von anderen Politikern unterscheidet. Trump passt da schon rein von der Optik und der Körpersprache viel besser zu seiner Zielgruppe.

    Wenn ich mir das jetzt so überlege: Auf Nigel Farage trifft das auf seine Weise ebenfalls zu, natürlich auf eine viel britischere Weise. Er steht mit dem Plebs vor Pubs, in der einen Hand das Bierglas und in der anderen eine brennende Zigarette. Alleine die Zigarette spricht in heutigen Zeiten ja schon in großen Lettern: Ich bin kein Berufspolitiker.

    Irgendwo können wir wohl noch froh sein, dass die AfD niemanden dieser Art an der Spitze hat.

  10. #10 Alisier
    7. Februar 2017

    Jetzt bringen Sie die AfD bloß nicht auf Ideen, Kassandra!
    Ein waschechter Proll, den man an die Sitze katapultiert solte nämlich so schwer gar nicht zu finden sein….

  11. #11 RPGNo1
    7. Februar 2017

    @Kassandra
    Eines haben Trump und Farage auf alle Fälle gemeinsam: Beide sind reich. Ob es dem Plebs dreckig geht oder gehen wird, interessiert sie nicht die Bohne, da sie nie in diesem Milieu verkehren werden. Mit der Ausnahme natürlich, dass es der PR dient.

  12. #12 Kassandra
    7. Februar 2017

    Jetzt bringen Sie die AfD bloß nicht auf Ideen, Kassandra!
    Ein waschechter Proll, den man an die Sitze katapultiert solte nämlich so schwer gar nicht zu finden sein….

    Im Prinzip ja. Aber glauben Sie im Ernst, dass diejenigen, die sich in der AfD parteiintern so mühevoll nach oben gebissen haben, einen Führungsposten, der jemand anderen mächtiger als sie selbst machen würde, fremdvergeben würden? 😉

  13. #13 Kassandra
    7. Februar 2017

    RPGNo1:

    Das stimmt zwar, aber das hat nichts mit dem zu tun, worauf ich hinauswollte.

    Was mir spontan noch unklar ist: Passt auch Madame Le Pen in diese Reihe?

  14. #14 Dr. Webbaer
    7. Februar 2017

    @ Johann :

    Ihn als immer falsch liegend darzustellen, wie es die deutschen Medien und Politiker weitestgehend versuchen, hilft nur seine Anhänger fester an ihn zu binden.

    Vor allem diskreditieren sich die bundesdeutschen Standardmedien (und Politiker) selbst, wenn sie streng tendenziös, ja aktivistisch (das Fachwort) ausschließlich Schlechtes in Donald J. Trump erkennen und berichten mögen.

    Die Standardmedien als politische (Einheit-)Partei sozusagen, tsk, tsk …

    Trump ist zudem (leicht erkennbar) ein pfiffiger Bursche, hat viele Ideen, hat politisch schon fleißig „geneuert“, sehr lustig bspw. wie er die Standardmedien durch die sog. Sozialen Medien erfolgreich umgeht – oder wie er die sog. Politische Richtigkeit [1] abbügelt: Er habe dafür keine Zeit, die Lage sei zu ernst, heißt es dann, lol.

    MFG
    Dr. Webbaer (der nicht vergessen tut Herrn Dr. Joseph Kuhn für einen weiteren bemerkenswert differenzierten WebLog-Artikel zu danken)

    [1]
    Andere würden die sog. Politische Richtigkeit als soziodynamisches Zensursystem beschreiben wollen, das keine feste Basis hat, nicht streng gelenkt wird und kulturmarxistischer Bauart ist, bestimmte politische Sacharbeit unterbinden soll – und mit dieser Beschreibung gleich viele Zuhörer langweilen und verlieren …

  15. #15 Alisier
    7. Februar 2017

    Alisier (anerkannter webbaer-Übersetzer)

    Der wb meint, dass Trump immer noch ein doller Kerl ist, der den doofen Linken endlich mal zeigt, was ne Harke ist.
    Und dass er das Schleimen nicht vernächlässigen wollte.

    (Anmerkung des Übersetzers: letztendlich schreibt der wb immer dasselbe. Und einen originellen Gedanken konnte man von ihm auch noch nie lesen.)

  16. #16 Dr. Webbaer
    7. Februar 2017

    Kollektivisten, hier sind diejenigen mit internationalistischem Anspruch gemeint, es gibt zudem noch welche mit nationalistischem und mit theozentrischem Anspruch, sind ja nicht unbedingt doof.
    Hier gilt es nicht Hanlon’s Razor anzulegen, vgl. :
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon’s_Razor

    Ansonsten fühlt sich Dr. Webbaer von Ihnen, werte(r) Alisier, aber nun doch ein wenig un-feinfühlig belangt – Dr. Webbaer nicht kreativ, kein Original Thinker?
    Nun, vielleicht haben Sie recht, das meiste, das gesagt und geschrieben wird, wird nur wiederholt.
    „Trumpy“ neuert aber, finden Sie nicht?
    Oder ist „Trumpy“ I.E. auch nur jemand, der immer nur Altbekanntes oder das Selbe macht oder verlautbart?

    MFG
    Dr. Webbaer

  17. #17 Alisier
    7. Februar 2017

    Um Ihnen dann ganz ehrlich zu antworten:
    Das, was Sie schreiben ist zu 100% erwartbar. Genau deswegen sind ja die meisten genervt, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte. Da hilft es dann auch nicht, das Immergleiche unterschiedlich zu verschwurbeln.
    Bei Trump ist es so ähnlich. Der Stuss, den er vertritt und entscheidet ist erschreckend erwartbar, weil dem Ganzen keine Denkleistung zugrunde liegt. Der Mensch(?) hat irgendwann spitzgekriegt wie man sich durchsetzt. Weil ihm jede Empathie fehlt, tut er das völlig rücksichtslos. Da er nichts dazulernt, wird er immer und immer wieder das Gleiche tun. Ein völlig tumber Sisyphos, der Steine nach unten rollt, und sich dabei großartig vorkommt.
    Sie bewundern das, wb. Warum wissen die Götter.

  18. #18 Kassandra
    7. Februar 2017

    Hat uns nicht dieses Establishment in alle diese Probleme geführt, als deren Lösung sich Trump ausgibt?

    Der Schriftsteller Gert Heidenreich hat diesen Zusammenhang schon 2005 hergestellt. In deutlichen Worten; er sprach von einer “Oligarchie der Zyniker”.

    Ich spreche aus Sorge. Aus Furcht. Denn ich kann, zumal mit Blick auf die Geschichte, nicht glauben, dass die weithin empfundene Unsicherheit und die verbreitete Fassungslosigkeit angesichts von Vergeudung und unverhältnismäßig wachsenden Einkommensunterschieden auf Dauer von Geduld begleitet oder durch Kontrolle ruhiggestellt werden kann – jedenfalls durch keine Kontrolle, die sich noch mit den Prinzipien des Rechtsstaates vertrüge.

    Anders gesagt: ich fürchte mich vor einer Akkumulation von Unzufriedenheit, durchwirkt und verstärkt von Existenzangst; vor dem Überschlag des gegenwärtig deutlich zu vernehmenden Zorns in besinnungslose Wut. Gegen wen die sich richten würde, ist geschichtlich bis in unsere Zeit hinein hinreichend belegt: gegen alle. Niemand hat je für irgendwen Sicherheit garantieren können, wenn erst Zerstörung als gerecht, Gewalt als hilfreich galten.

    Da rettet dann keine Nachbarschaft. Wir haben sämtliche Bilder parat. Da wird nicht fein unterschieden zwischen politischen, sozialen, religiösen Motiven, zwischen Jungen und Alten, Kindern und Greisen. Ist erst einmal die Zivilisation entkräftet, erhebt sich Barbarei. Zerfällt das Regelwerk unseres Alltags, wird auch der Freund zum Feind. Nahezu jeder von uns ist derart gefährdet, nahezu jeder dafür talentiert. Auch Kultur schützt nicht. Denn das Hindernis für die Barbarei ist nicht die Kultur. Sondern die Zivilisation. Sind wir als zivilisierte Wesen nicht mehr gefordert, garantiere keiner für sich! In jedem, sieht er sich in die Enge getrieben, lauert ein Barbar.

    Die Anfänge sind nicht spektakulär. Eine Emulsion aus Enttäuschung, Verbitterung und Resigniertheit gießt sich über das Land aus. Zurückgehende Wahlbeteiligung, Ansehensverlust der Demokratie und ihrer Institutionen, fehlende Vorbildlichkeit nicht nur in der Politik, gesellschaftliche Abstinenz der jungen Generationen, Ellenbogenmentalität und Verachtung von Solidarität, propagierter Egoismus, wachsende Korruption und Schlamperei, stetige Verschlechterung öffentlicher Dienstleistungen bei steigenden Gebühren – und nicht zuletzt die Marginalisierung der Bildung.

    Gerade weil dieser Text zwölf Jahre alt ist, lohnt es sich, ihn heute noch einmal anzuhören. Normalerweise bevorzuge ich einen geschriebenen Text seiner gesprochenen Version, falls das anderen auch so geht, die gibt es hier: https://www.gert-heidenreich.com/41317/41555.html Gert Heidenreich zuzuhören, der auch ein bekannter Sprecher in Dokumentarfilmen und Hörbüchern ist, statt den Text runterzulesen, kann ich allerdings noch mehr empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=86_xKkmmVEU

  19. #19 Dr. Webbaer
    7. Februar 2017

    Alisier,
    hierzu kurz:

    Bei Trump ist es so ähnlich. Der Stuss, den er vertritt und entscheidet ist erschreckend erwartbar, weil dem Ganzen keine Denkleistung zugrunde liegt.

    Wenn einer Meinungsäußerung ‘keine Denkleistung’ vorhergegangen ist, kann sie von anderen nicht ‘erwartbar’ sein.
    Seien Sie bitte so nett und formulieren kohärent, es ist dem Anschein nach wohl schlicht so, dass Sie bestimmte Denkweise anderer nicht verstehen.
    MFG + schöne Woche noch
    Dr. Webbaer (der diese kleine Auseinandersetzung nun auch gerne auf sich beruhen lässt)

  20. #20 Alisier
    7. Februar 2017

    Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass schon jemand wirklich auf deine Fragen eingegangen wäre, Joseph.
    Eine Antwort von mir wäre: WIR, du, ich, sämtliche anderen, die hier kommentieren sind das Establishment.
    Von denen, die nicht dazugehören meldet sich hier kaum jemand.
    Das Establishment ist in die Breite gegangen und hat viele mitgenommen.
    Eine Frage von mir ist: kann man überhaupt alle mitnehmen? Was hieße das genau?

  21. #21 Alisier
    7. Februar 2017

    Interessanter Text, Kassandra. Ich werde über den Inhalt nachdenken, und mir Zeit zum Antworten lassen.
    @ webbaer
    “Wenn einer Meinungsäußerung ‘keine Denkleistung’ vorhergegangen ist, kann sie von anderen nicht ‘erwartbar’ sein.”
    Denken Sie doch mal an eine Schnecke oder eine Heuschrecke: ich weiß, was beide tun werden, auch weil ihren Reaktionen keine Denkleistung zugrunde liegt. Die Schnecke wird kriechen und fressen, und irgendwann Eier legen, wenn sies überlebt. Die Heuschrecke wird hüpfen und fressen, und Trump wird cholerisch durchs weiße Haus toben. Alles völlig ohne Denkleistung.

  22. #22 Dr. Webbaer
    7. Februar 2017

    @ Alisier :

    Ich habe übrigens nicht den Eindruck, dass schon jemand wirklich auf deine Fragen eingegangen wäre, Joseph.
    Eine Antwort von mir wäre: WIR, du, ich, sämtliche anderen, die hier kommentieren sind das Establishment.

    Gute Nachfrage, das Erstzitierte meinend, das Zweitzitierte, den zweiten Satz Ihrer Nachricht meinend setzt es allerdings ein: negativ.
    WIR sind nicht das ‘Establishment’.

    Q: Was ist eigentlich heutzutage so verlaust am „Establishment“?
    Vgl. mit :

    Hat er nicht recht? Hat uns nicht dieses Establishment in alle diese Probleme geführt, als deren Lösung sich Trump ausgibt? Hat nicht dieses Establishment die neoliberale Umgestaltung der Welt so lange vorangetrieben, bis es an allen Ecken und Enden im Gebälk „des Westen“ (und des Nahen Ostens, Afrikas usw.) für alle hörbar zu knirschen begann? [Dr. Joseph Kuhn]

    A: Es liegen hier supranationale, globalisierte sozusagen Wirtschaftsinteressen vor, die nationalstaatlich direkt schädlich sein können bis sein müssen oder sind.
    Beispielsweise zahlen international tätige Großunternehmen kaum mehr Steuern, beispielsweise werden sie zu politischen Global Playern, George Soros hat hieraus ein Geschäftsmodell gemacht, er setzt oder wettet anscheinend auf staatlichen Misserfolg durch Erwerb von bestimmten Derivaten, auch sog. Leerverkäufe meinend, Stiftungen wie bspw. die Bertelsmänner oder die Mohn-Leute oder auch die Clinton-Stiftung beginnen supranational ungünstig zu handeln, einzelne Staaten schädigend.
    Abgerundet wird derartige Vorgehensweise durch internationale Handelsverträge, die zuvörderst eben international und wenig greifbaren Großunternehmen nutzen, aber nicht dem Volk oder der Bevölkerung.
    Donald J. Trump steigt hier aggressiv-kritisch ein, NAFTA etc. betreffend.


    Ein wenig blöd bleibt womöglich, dass in diesem bedauernswerten und zu verändernden Zustand Herr Dr. Joseph Kuhn hier das Neoliberale oder Ordoliberale genannt hat, fälschlicherweise, aber er liegt abgesehen von der Wortwahl richtig.
    Es sind keineswegs „böse“ Liberale, die hier schädigen.

    Es ist insofern auch vglw. lustig, dass hier (‘echte’ – es ist immer ein wenig lustig zwischen ‘echten’ und ‘unechten’ zu unterscheiden, lol) Liberale und Traditionslinke hier Hand in Hand gehen oder Hand in Hand gehen könnten, diese Mängel und deren mögliche Beseitigung meinend, auch bestimmte Interventionen milit. Art in unwegsamen Gebiet meinend, auch deren Beseitigung.

    MFG
    Dr. Webbaer

  23. #23 Alisier
    7. Februar 2017

    Alisier (anerkannter webbaer-Übersetzer):

    Der wb meint, dass er zwar wieder gar nichts verstanden hat, aber sich das wilde Herumschwurbeln ohne Sinn, Zweck und Verstand nicht verbieten lässt. Da ist er eisern!

  24. #24 Dr. Webbaer
    7. Februar 2017

    *
    Es ist insofern auch vglw. lustig, dass hier (‘echte’ – es ist immer ein wenig lustig zwischen ‘echten’ und ‘unechten’ zu unterscheiden, lol) Liberale und Traditionslinke [] Hand in Hand gehen oder Hand in Hand gehen könnten, diese Mängel und deren mögliche Beseitigung meinend, auch bestimmte Interventionen milit. Art in unwegsamen Gebiet meinend, [eben] auch deren Beseitigung.

    MFG
    Dr. Webbaer (der nichts, abär auch wirklich nichts gegen eine (gerne zeitlich limitierte) Korrekturmöglichkeit auch für kommentarisch Beitragende hätte)

  25. #25 Alisier
    7. Februar 2017

    Ist das jetzt eigentlich als pathologisch zu betrachten, wenn der gleiche unsinnige und unerträgliche Schwurbel nochmal gepostet wird?

  26. #26 Joseph Kuhn
    7. Februar 2017

    Update:

    In der Süddeutschen Zeitung ist heute im Wirtschaftsteil ein Artikel von Alexander Hakelüken, der vor den Folgen einer erneuten Finanzmarktderegulierung, z.B. der Abschaffung des nach der Finanzkrise eingeführten Dodd Frank Acts, durch Trump warnt.

    Hakelüken zitiert Trumps Begründung: “Ich habe so viele Freunde mit hübschen Geschäften, die kriegen wegen der Bankenregeln keine Kredite.”

    Dazu Hakelüken: “US-Banken vergeben heute nicht weniger, sondern deutlich mehr Kredite als vor der Einführung der Dodd-Frank-Gesetze. In einer Untersuchung beklagten sich nur vier Prozent der kleinen Betriebe über zu wenige Darlehen, ein historischer Tiefstand.”

    Tja, wen interessierts. Wie Trump schon sagte: er könne jemanden erschießen und würde trotzdem keine Wähler verlieren. Wegen einer Lüge mehr sicher erst recht nicht.

  27. #27 tomtoo
    7. Februar 2017

    Ich verstehe wb’s Art zu kommunizieren nicht. WB’s Art als Kapitän auf einem u-boot zu kommunizieren würde den sicheren Untergang bedeuten

  28. #28 Hobbes
    7. Februar 2017

    #26:
    Naja ausnahmsweise muss ich Trump hier verteidigen. Er muss hier nicht gelogen haben, es reicht wenn er komische Freunde hat.

  29. #29 Dr. Webbaer
    7. Februar 2017

    Ist halt eine Mischung aus Sarkasmus und Ironie, die Liberalen und Konservativen insbesondere bundesdeutsch nicht zugestanden wird:
    -> At a campaign rally in Iowa, Republican presidential candidate Donald Trump jokingly says he could “shoot somebody and not lose any voters.”
    -> https://www.youtube.com/watch?v=iTACH1eVIaA

    Politisch Linken, Kollektivisten mit internationalistischem Anspruch dagegen sehr wohl, bundesdeutsch; es kann sich bspw. für Vergleichszwecke hier an dem alten D-Sack Gregor Gysi festgehalten werden, dem alten Spaßmacher,

    Häßlich & doitsch:
    Aber auch mit einer bestimmten persönlichen „History“ versehen.


    Insgesamt rär Dr. Webbaer an A) auch pol. Konservativen Humor, Sarkasmus & Ironie zuzugestehen B) Kritik mit Sacharbeit (vs. pers. Befindlichkeit) zu verbinden und C) locker zu bleiben – vielleicht oder ganz sicher gewinnt demnächst auch mal wieder der moderate Kollektivist im Wahlentscheid.

    HTH („Hope to help“)
    Dr. Webbaer

  30. #30 Alisier
    7. Februar 2017

    Alisier (anerkannter webbaer-Übersetzer):

    Der wb meint, dass sei alles gar nicht so schlimm, und garniert seinen Relativismus mit einer kleinen antisemitischen Spitze

  31. #31 DH
    7. Februar 2017

    Der Artikel stellt ein paar richtige Fragen , daß sie in der öffentlichen Debatte kaum vorkommen , ist Teil des Problems.

    Vielleicht liegt es in der Logik der Krise selber , daß es zunächst Figuren wie Trump sind – die profitieren , wenn eine Krise wie die heutige aktuell ist.
    Vor allem im Establishement , aber auch in erheblichen Teilen der Bevölkerung hat sich so etwa seit den 90ern ein Nicht-Denken breitgemacht , daß jetzt zur breiten Krise geführt hat.
    Viele Menschen haben in den letzten zwei Jahrzehnten darauf gesetzt , den zunehmenden Problemen mit einem Verhalten zu begegnen , das dem eines Süchtigen ähnelt – wenns nicht paßt , wird die Dosis des Bisherigen erhöht.

    So gehts erstmal weiter , auf die Krise des Kapitalismus wird mit noch mehr Kapitalismus reagiert , daß Trump erkennbar nicht immer nüchtern ist , spielt dabei vielleicht eine Rolle , die nicht so ganz nebensächlich ist.

    Es gibt auch die tatsächliche Frage nach den Ursachen , nur wird sich die wahrscheinlich erst dann durchsetzen , wenn der Leidensdruck für eine ausreichende Zahl an Menschen hoch genug ist.

  32. #32 anderer Michael
    7. Februar 2017

    Alisier
    Frage: übertreibst du nicht etwas?
    Wo ist beim Kommentar# 29 Dr.WB eine antisemitische Spitze? Doch nicht etwa wegen Gysi? Der Mann ist nicht jüdischen Glaubens!

  33. #33 Joseph Kuhn
    7. Februar 2017

    Update:

    Der arme Trump kann es den Leuten wirklich nicht rechtmachen. Da setzt er sich für die Deregulierung der Finanzmärkte ein, und Goldman Sachs nennt seine Politik “zerstörerisch”. Das stimmt zwar, aber dürfen die von Goldman Sachs das denn sagen?

  34. #34 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/10/13/judisches-laubblaserfest/
    8. Februar 2017

    @andererMichael
    Ohne sagen zu wollen, der Webbaer sei oder sei nicht Antisemit gilt festzuhalten:

    Der Mann ist nicht jüdischen Glaubens!

    Ob jemand jüdischen Glaubens ist oder nicht hat Antisemiten selten interessiert. Schon Martin Luther ist da umgeschwenkt, nachdem er zwischenzeitlich annahm, man könne Juden zum Christentum konvertieren hat er diese Idee später verworfen.

    Die Nazis haben sich nie die Bohne dafür interessiert, ob diejenigen, die sie als Juden, als Halb- und als Vierteljuden definiert haben sich selbst jüdisch verstanden haben, geschweige denn religiös jüdisch.

    Für die Nazis waren die Juden eine Rasse. Jüdisch sein oder nicht, im besten Falle deutsch, war für sie eine Sache des Blutes.

    Ob sich der Webbaer in einer antisemitischen Tradition verortet sieht wird er sicher gerne selbst zu erklären simulieren.

  35. #35 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    8. Februar 2017
  36. #36 Alisier
    8. Februar 2017

    Und, Volker Birk, was willst du uns damit sagen?
    Dass der junge Mann nicht begriffen hat, wer ihn ohne Skrupel in die Pfanne hauen wird?
    Dass ein pro Trump-Propagandavideo auch dann eines ist, wenn offensichtliche Einwandererkinder es drehen?
    Dass besonders Menschen asiatischer Abstammung für Trump anfällig sind?
    Dass es für viele Einwandererkinder besonders schwierig ist, sich genug Bildung anzueignen, um Trumps Sprüche richtig einzuschätzen?
    Noch etwas: auch hier in Deutschland sind ausgesprochen viele chinesische Einwanderer große AfD-Fans.
    Es ist in der Tat interessant, sich zu überlegen warum das so ist.

  37. #37 Alisier
    8. Februar 2017

    @ anderer Michael
    Etwas Geschichte und ein paar Erklärungen:
    es ist normalerweise nicht meine Art, darauf herumzureiten was hier oder woanders irgendjemand irgendwann mal gesagt hat. Hier mache ich dann mal eine Ausnahme, weil es für das Verständnis meiner Reaktionen und auch die anderer auf den wb nötig ist.
    Früher, sogar bevor Joseph Kuhn hier angefangen hat zu bloggen, also sozusagen in grauer Vorzeit, ist der wb hier mit knallhart rechten, nationalistischen und antisemitischen Kommentaren regelmäßig negativ aufgefallen, aus denen unter Anderem auch klar hervorging, dass er den Kommunismus für eine jüdische Erfindung hielt.
    Meine erste Begegnung mit ihm betraf, wen wunderts, Hannah Arendt. Auf ein von mir gepostetes Zitat von ihr wusste er nichts Besseres zu tun als über die “völlig überschätzte Jüdin” zu lästern.
    Im Laufe der Jahre hat er, weil seine extremistischen Ausfälle nicht toleriert wurden, gelernt, sie durch wolkige Sprüche und unverständliche Sprache zu verschleiern. Die Positionen sind aber immer noch dieselben, auch wenn sie sich inzwischen zunehmend gegen Muslime richten.
    Gysi ist für ihn ein Jude und damit ein Feind. Ihn interessiert nicht im Geringsten, was Gregor Gysi wirklich glaubt.

  38. #38 Rene F.
    8. Februar 2017

    @Volker #35
    Danke für das Video, das wirkt ja richtig euphorisierend 🙂

  39. #39 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    8. Februar 2017

    @Alisier: ich mache mir die Darstellung im Video nicht zueigen. Das Video bringe ich mit gutem Grund:

    Die kleinen Leute mit wenig Bildung, die die Machtbasis von Trump stellen, finden meist keine Worte für ihr Anliegen. Hier spricht einer von ihnen wie ich finde auf den Punkt gebracht aus, wie die Geschichte von der anderen Seite ausschaut.

    Ich kann nur empfehlen, aufmerksam zuzuhören und sich Gedanken darüber zu machen, sowohl über den Inhalt des gesagten als auch über die Person, die es sagt und deren Motivation.

    Diese Empfehlung gebe ich, weil ich denke, dass man so etwas zum Thema lernen kann.

  40. #40 Alisier
    8. Februar 2017

    Schon ok, Volker Birk. Zum Nachdenken ist es auf jeden Fall geeignet.

  41. #41 Michel du Bois
    8. Februar 2017

    Donald Trump hat die Wahl gewonnen und ist jetzt rechtmäßiger Präsident der USA. Damit müssen wir uns abfinden. Michael Moore hat schon vorher gewußt, warum Trump gewinnen wird, niemand konnte ihn stoppen. “we have to vote for Trump. We HAVE to shake things up.” https://michaelmoore.com/trumpwillwin/

    Tolles Video, danke @ Volker Birk!

    @ Alisier: Es gibt außer asiatischen noch genügend schwarze Trump supporter. https://www.youtube.com/watch?v=PV2HEtXLRL8

    P.S. Anfangs fand ich Trump sehr unsympathisch, aber meine Sympathie wuchs, nachdem ich mir einige Auftritte Clintons angesehen hatte.

  42. #42 Michel du Bois
    8. Februar 2017

    @ Alisier

    “Ihn interessiert nicht im Geringsten, was Gregor Gysi wirklich glaubt.”
    Ich hoffe wirklich, daß das Satire ist: XXXXXXX

    [Edit: Youtube-Link gelöscht. Bitte unterlassen Sie es, hier auf rechtsradikale Propaganda-Videos zu verlinken. Beim nächsten Mal sperre ich Ihre Kommentare. JK]

  43. #43 anderer Michael
    8. Februar 2017

    Alisier
    dann hast du mehr Vorwissen als ich.
    Ich hoffe , dass wir uns alle einig sind , dass Antisemitismus ( sowie jede andere Diskriminierung wegen Aussehen , Herkunft, Religion usw.) keinen Platz in unserer Gesellschaft hat.

    Ob “völlig überschätzte Jüdin” eine Geringschätzung wegen Ihrer Herkunft ist, kann man nur aus dem Zusammenhang erschließen. Hannah Arendt fühlte sich als Teil des jüdischen Volkes, obwohl sie Deutsche war. Aber was blieb ihr übrig als so zu denken? Das deutsche Volk wollte sie nicht.In ihrer Schrift ” Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft” hat sie sich Gedanken zur Staatsbürgerschaft gemacht. Ich verstehe sie schon.

    Ich halte sie auch nicht für überschätzt (obwohl ich weiß zu wenig über die Materie. Aber das was ich bereits gelesen habe , finde ich beeindruckend, auch wenn ich nicht alles inhaltlich teile).

    P.S. Gysi`s Anschauungen stimme ich im wesentlichen nicht zu. Die Religion seiner (Ur)großmutter spielt für meine Meinung überhaupt keine Rolle, und für jeden vernünftigen Menschen auch nicht.

    • #44 Joseph Kuhn
      8. Februar 2017

      @ anderer Michael:

      “Ob “völlig überschätzte Jüdin” eine Geringschätzung wegen Ihrer Herkunft ist”

      Na kommen Sie, das ist doch unter Ihrem Niveau.

  44. #45 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    8. Februar 2017

    @Michel du Bois: was ist Dein Problem mit Gysi hier? Er ruft hier zu einer Demo gegen Nazis auf. Das darfst Du von einem Linken erwarten.

    Oder ist es seine etwas unbedachte Äusserung über das, was Du in allen Medien als “demographisches Problem” wiederfindest?

  45. #46 Alisier
    8. Februar 2017

    @ anderer Michael
    Hannah Arendt WAR Teil des deutschen Volkes, und sie war Jüdin, allerdings nicht gläubig. Keine Ahnung welche merkwürdigen Vorstellungen du von Volkszugehörigkeit und Religion so hast…….

  46. #47 anderer Michael
    8. Februar 2017

    Alisier
    Ich habe die Sonderausgabe zu Hannah Arrndt des PhilosophieMagazins vor mir.Interview mit Günter Gaus , Seite 21.
    Zitate : Ich….glaube nicht, dass ich mich je als Deutsche………betrachtet habe.

    Jaspers zu H.A. ” Natürlich sind Sie Deutsche”
    Ihre Antwort: ” Das sieht man doch , ich bin keine”

    Auch zu ihrer Vorstellung Jüdin ohne religiös zu sein, gibt es einiges in dem Heft.
    Ich hoffe , du bist nicht verärgert, wenn ich dir auf deinem Gebiet widerspreche. Bist du selber schuld.Schließlich hast du mein konservatives Gehirn mit “linksliberalen ” Gedanken gefüttert.
    🙂 :-;

    Was mich eher betrübt , habe ich mich wirklich so dusselig ausgedrückt, das du denkst, ich habe merkwürdige Gedanken (was eine höfliche Umschreibung ist).

  47. #48 Laie
    8. Februar 2017

    Warum wird nicht auf Argumente eingegangen, wenn sie beispielsweise von Dr. Webbaer hevorgebracht werden. Anknüpfungspunkte für mich ist seine Aussage:
    “Es liegen hier supranationale, globalisierte sozusagen Wirtschaftsinteressen vor, die nationalstaatlich direkt schädlich sein können bis sein müssen oder sind.
    Beispielsweise zahlen international tätige Großunternehmen kaum mehr Steuern, beispielsweise werden sie zu politischen Global Playern, George Soros hat hieraus ein Geschäftsmodell gemacht, er setzt oder wettet anscheinend auf staatlichen Misserfolg durch Erwerb von bestimmten Derivaten, auch sog. Leerverkäufe meinend, Stiftungen wie bspw. die Bertelsmänner oder die Mohn-Leute oder auch die Clinton-Stiftung beginnen supranational ungünstig zu handeln, einzelne Staaten schädigend.

    Abgerundet wird derartige Vorgehensweise durch internationale Handelsverträge, die zuvörderst eben international und wenig greifbaren Großunternehmen nutzen, aber nicht dem Volk oder der Bevölkerung.
    Donald J. Trump steigt hier aggressiv-kritisch ein, NAFTA etc. betreffend”

    aus der für mich berechtigte Kritik am den derzeitigen weltumpannenden Machtsystem, durch mulitnationale Konzerne und deren Finanzmanipulationen – auf Kosten aller (der Bürger, der Bevölkerung, der Erwerbstätigen, usw.).

    Ist das nicht auch ein klassischer Kritikpunkt, der auch häufig von intelligenten Linken geäußert wird?

    Wenn nun, wie derzeit vermutet werden könnte, Trump gegen diese Machtbasis ist – da er sich gegen die dazu geschaffenen Handelsabkommen stemmt, dann wäre das übrigens auch interessant, und weiter zu beobachten.

    • #49 user unknown
      https://demystifikation.wordpress.com/2013/01/04/der-mayoran-die-majonase/
      8. Februar 2017

      Warum wird nicht auf Argumente eingegangen, wenn sie beispielsweise von Dr. Webbaer hevorgebracht werden.

      Ich kann nur für mich selbst sprechen.

      Eine lange Zeit habe ich die Beiträge von Webbaer gelesen und versucht zu verstehen, was er meint. Das war nicht schwer, weil es inhaltlich anspruchsvoll war, sondern weil er eine verschrobene Ausdrucksweise pflegt.

      Mit der Zeit gewann ich den Eindruck, dass ihm die verschrobene Ausdrucksweise wichtiger ist, als inhaltlich etwas beizutragen. Was er beitrug waren sehr oft die immer gleichen Phrasen. Auf Gegenargumente, etwa zu einer seiner Lieblingsthesen, dass Gender-Mainstreaming und die kritische Theorie der Frankfurter Schule Hand in Hand gingen, ging er nie ein, aber brachte sie bei der nächsten Gelegenheit wieder vor.

      Inzwischen lese ich seinen Kram nicht mehr.

      Wer erkennbar Hürden einbaut, die das Erfassen des Textes erschweren, der braucht nicht damit zu rechnen, dass ich mir die Mühe mache zu entziffern, was er verschlüsselt hat.

      Das betrifft auch notorische Kleinschreiber und Krieger_X** geschlechtsgerechter Sprache.

      Falls mal etwas interessantes dabei ist, wird es wahrscheinlich von anderen aufgegriffen und zitiert, dann kann ich immer noch nachlesen, was diejenigen geschrieben haben – dogmatisch bin ich da nicht.

  48. #50 Alisier
    8. Februar 2017

    Sie ist, respektive war sehr, sehr stolz, anderer Michael. Ich bitte dich, dies zu bedenken. Es gibt auch andere Aussagen von ihr.
    Widerspruch ist mir immer sehr willkommen, wenn er halbwegs fundiert ist. Ihr Verhältnis zum Judentum war mehr als ambivalent, und ist nicht einfach zu beschreiben.
    Und mach dir keine Sorgen wegen deines Ausdrucks. Aber eine kleine Spitze musste schon sein…..

  49. #51 anderer Michael
    8. Februar 2017

    Michel du Bois
    Ich halte nichts von Gysi.In dem verlinkten Video redet er Unfug. Aber das Video ist rechtsextreme Propaganda. Was wollten Sie eigentlich damit sagen?

  50. #52 Alisier
    8. Februar 2017

    Er will damit sagen, dass er rechtsextrem ist, anderer Michael. Die ganzen Rechten versuchen inzwischen alle möglichen Diskussionen zu beeinflussen und zu kapern.

  51. #53 roel
    *******
    9. Februar 2017

    @Joseph Kuhn Diese ewige negative Berichterstattung selbst bei scienceblogs über Trump ist ein einzigartiger Sturm gegen Donald und seine Familie. Der größte Sturm überhaupt gegen eine Einzelperson und seine Familie. Jetzt hat sogar eine Kaufhaus- und Versandhauskette die Kollektion von Ivanka Trump aus dem Programm genommen. Obwohl oder gerade deswegen, weil Ivanka so eine großartige Person ist, die ihren Vater immer wieder anschiebt die richtigen Dinge zu tun. Das ist wirklich unfair und schrecklich.

    Donald Trump: “My daughter Ivanka has been treated so unfairly by @Nordstrom. She is a great person — always pushing me to do the right thing! Terrible!”

    Wieviel Leid muss dieser Mann und seine Familie noch ertragen?

  52. #54 RPGNo1
    9. Februar 2017

    @roel
    Ich hoffe doch, dass dein Kommentar #53 ironisch gemeint ist?

  53. #55 Alisier
    9. Februar 2017

    Ich stimme roel uneingeschränkt zu. Die Familie Trump wurde schon immer schlecht behandelt.
    Schon Woody Guthrie dichtete gegen Trumps Vater, weil der Wohltäter der Menschheit in seinem Baukomplex Beach Haven strikte Rassentrennung verfügte. Wie hätten denn bitteschön die unterprivilegierten und schlecht bezahlten Schwarzen die Miete für die besseren Wohnungen aufbringen sollen, frage ich mich?
    Keine Ahnung von Wirtschaft, die Kritiker.
    Übrigens hat DonaldTrump die Weltsicht seines Vaters 1:1 übernommen, wie er immer wieder gerne betont.
    “Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selber” ist übrigens ein Gedicht eines linksgrün Versifften. Keine Ahnung warum mir das jetzt einfällt….

  54. #56 roel
    *******
    9. Februar 2017

    @Alisier Danke für deine Zustimmung. Ich nehme an, du machst mit bei der Gründung des Vereins MAKE TRUMP GREAT AGAIN? Erstes Projekt könnte dann sein, alle Hits von Woody Guthrie aus den Diskotheken und aktuellen Radioprogrammen zu verbannen und sämtliche Auftritte in Deutschland postum zu verbieten.

  55. #57 anderer Michael
    10. Februar 2017

    Herr Kuhn

    Ihr Einwand bei # 44.
    Ein bisschen habe ich gebraucht , um zu verstehen, was Sie meinen. Ihr Einwand ist richtig. Wenn ich sage, zur Beurteilung der politischen Ansichten Gregor Gysi’s ist mir die Religion seiner Vorfahren egal , sollte jemandem anderen , der glaubt ausreichendes Wissen über Philosophie zu haben, bei der Beurteilung von Hannah Arendt ihre
    Religionszughörigkeit besonders im negativen Fall genau so zweitrangig sein. Das Judentum bei Ablehnung zu betonen, kann sehr missverständlich gesehen werden.

    Mich erinnert es an Ignaz Bubis. Er war in Frankfurt Immobilienhändler. Er beklagte mal , das er von linksextremistischer Seite als ” jüdischer Spekulant” beschimpft wurde. Seine Kollegen seien nie als ” katholische Spekulanten” bezeichnet worden.

  56. #58 Dr. Webbaer
    10. Februar 2017

    @ roel :

    Das Bittere an der aktuellen, aber schon längere Zeit währenden Berichterstattung über Donald J. Trump ist für Ihren Langzeit-Kommentatorenfreund nicht, dass von politisch linker Seite hier (insbesondere auch: medial) beherzt zugebissen wird, sondern dass hier bundesdeutsche und als liberal-konservativ geltende Medien mitmachen.
    Das war seinerzeit bei dem ebenfalls massiv angefeindeten Ronald W. Reagan anders, der hatte Verteidiger im liberal-konservativen Lager (während die politisch Linken seinerzeit durchaus ihrem Wesen entsprechend eben ‘beherzt zubissen’, nichts Schlechtes daran!).


    Und eigentlich ist dies auch nicht ‘bitter’, sondern für das gemeinte bundesdeutsche Pressewesen entlarvend; eigentlich könnte bspw. FAZ-Frankenberger, Welt-Wergin und Welt-Stein sogar gedankt werden für diese Offenlegung.

    MFG
    Dr. Webbaer (der im Abgang noch mitbekommen hat, dass ihm Falschzitate (‘völlig überschätzte Jüdin’ (Quelle: Sportsfreund Alisier)) und sage und schreibe Antisemitismus nachgetragen wurden – sehr „lustig“; Dr. Webbaer kennt Juden und Israel, hat dort besucht, und weist den sittlich außerordentlich niedrigen unbegründeten Antisemitismus-Vorhalt nicht einmal zurück, hat ihn aber bemerkt und wird daraus Konsequenzen ziehen)

    PS:
    Das, was Trump so antreibt, nämlich u.a. auch das Nicht-Gut-Dastehen des US-amerikanischen Arbeiters und seine dbzgl. ins Auge gefassten Maßnahmen, ist natürlich aus liberaler Sicht zweifelhaft, wenn er die Lösung im Protektionismus sucht; es handelt sich aber um traditionslinkes oder sozialdemokratisches Gedankengut, das geübt wird, vielleicht auch wieder US-amerikanisch neu ausgepackt wird.
    Ob Sanders * hier anders vorgehen würde?

    *
    Das war der erklärte Sozialist, der in seinen Chancen auf die US-Präsidentenkandidatenschaft dezent formuliert stark behindert worden ist, wohlgemerkt: von US-demokratischer Partei-Seite.

  57. #59 Joseph Kuhn
    10. Februar 2017

    @ Alisier, @ Webbär:

    Aliser, Kommentar #37: “Auf ein von mir gepostetes Zitat von ihr wusste er nichts Besseres zu tun als über die “völlig überschätzte Jüdin” zu lästern.”

    Webbär: “Falschzitate (‘völlig überschätzte Jüdin’”

    Aus Gründen des Diskussionshygiene ein Rat: Der Webbär irrlichtert zwar in seinen politischen Äußerungen sozialdarwinistisch, islamfeindlich und manchmal auch etwas angebräunt herum, aber wenn er Arendt nicht in dieser Weise antisemitisch angesprochen hat, sollte man den Vorwurf zurücknehmen. Wenn er es dagegen gesagt hat, wäre ein Link zum Zitat gut, und dann sollte der Webbär das seine zurücknehmen, oder mit dem Vorwurf leben.

  58. #60 Dr. Webbaer
    10. Februar 2017

    Werter Herr Dr. Kuhn,

    nun ist Ihr Langzeit-Kommentatorenfreund nicht antisemitisch, wie dankenswerterweise auch von Ihnen erkannt worden ist, aber wie schaffen Sie es ihn gänzlich unbegründet als ‘sozialdarwinistisch’ und ‘angebräunt’ erscheinen zu lassen?!

    Dies ist Ihrem Langzeit-Kommentatorenfreund unklar, liegt hier auf Ihrer Seite das Feedback-Biotop meinende Folklore vor?


    Dr. Webbaer ist doch gerade dabei Sichten und Interessen zu suchen, die mitnehmen sollen.
    Über politische Lager hinweg.

    Dr. Webbaer ist anti-x-istisch „noch und nöcher“, wenn unveränderliche Eigenschaften des Subjekts gemeint sind. – Müsste oder könnte Ihnen doch mittlerweile eingeleuchtet sein.
    Sozusagen. Freund (etymologisch: Liebender) statt sozusagen Feind (etymologisch: Hassender).

    Denn es ergeben sich i.p. Sittlichkeit und i.p. Globalisierung ganz klar Anknüpfungspunkte zwischen Liberalen und Traditionslinken.

    MFG
    Dr. Webbaer (der vorsichtshalber noch anmerken möchte hier sozusagen Jürgen-Elsässer-mäßig KEINE „Querfront“ aufbauen zu wollen, JE ohnehin ablehnt)

    • #61 Joseph Kuhn
      10. Februar 2017

      @ Webbär:

      “wie schaffen Sie es ihn gänzlich unbegründet als ‘sozialdarwinistisch’ und ‘angebräunt’ erscheinen zu lassen?!”

      Nicht unbegründet, sondern nach jahrelangen nicht immer nervenschonenden Debatten mit Ihnen. Die Belege dafür sind hier im Blog leider massenhaft in Ihren Kommentaren zu finden, von Ihrer Linkenphobie angefangen über Ihre Sympathie für die unguten Seiten Hayeks oder der “Verhausschweinungs”-Rhetorik bis zum Islam. Trotzdem liegt mir daran, dass Ihnen nichts unterstellt wird, was nicht stimmt, damit insgesamt die Diskussionskultur nicht allzusehr leidet. Dass Sie “Sichten” anderer politischer Lager aufgenommen hätten, ist mir neu, aber wenn das in Zukunft auch in Ihren Kommentaren sichtbar werden sollte, würde es mich freuen. Der SPD müssen Sie natürlich nicht beitreten (so wenig wie ich).

  59. #62 Dr. Webbaer
    10. Februar 2017

    Werter Herr Dr. Kuhn,
    vielen Dank für Ihre Arbeit, allerdings sieht Ihr Langzeit.-Kommentatorenfreund schon ein kleines Problem darin, dass Sie sich anscheinend bewusst kommentarisch Pöbel halten, zuvörderst der Art, der bedrecken soll, selektiv womöglich vorbauen soll.
    Dies haben Sie unnötig.
    Dafür sind Sie zu groß. [1]
    MFG
    Dr. Webbaer (der sich nun wieder für einige Tage auszuklinken hat, Projekte rufen)

    [1]
    I.p. Format, Dr, W retourniert hier zeitversetzt gerne.

  60. #63 Jolly
    8. Juni 2019

    Spät, aber vielleicht nicht zu spät für die Diskussionshygiene:

    @Alisier hat sich nun an anderem Ort bei @Dr. Webbaer entschuldigt:

    […] ich entschuldige mich für meine einseitige Interpretation.