Bevor es zurück geht nach Deutschland, noch ein paar Bilder aus La Palma. Die Europäische Nordsternwarte steht auf dem Roque de Los Muchachos, fast 2500 m hoch. Angeblich liegt im Winter dort ab und zu Schnee. Wir waren einmal Anfang Januar oben, da hatte es 15 Grad plus. Von unten sieht man von den Observatorien nicht viel, nur die Gebäudespitzen leuchten wie Eier in der Sonne.
Wenn man oben ist, bietet sich derzeit allerdings ein beeindruckendes Naturschauspiel. Die Anlagen stehen im Moment nicht wie üblich in einer kargen Landschaft, sondern in einem gelben Blütenmeer. Der Codeso blüht, ein Busch, der an Ginster erinnert, auch klebriger Binsenginster heißt, aber botanisch kein Ginster ist, wie man bei Wikipedia nachlesen kann. Jetzt haben die Astronomen Anlass, auch einmal nach unten auf die Erde vor ihren Füßen zu schauen.
Ein dauerhafter Aufenthalt in dieser Höhe soll übrigens gut für die Lebenserwartung sein, weil der niedrige Sauerstoffgehalt der Luft zur Ausbildung von mehr Herzkranzgefäßen führen würde.
Aber vielleicht auch nur, wenn man zu Fuß rauf und runter geht, wer weiß.
Auf dem Parkplatz ganz oben auf dem Roque warten regelmäßig ein paar Raben auf wer weiß was. Auf Touristen, die Essen mitbringen und davon etwas abgeben, zum Beispiel. Einer saß da, als ob er einen Adler mimen würde, hocherhobenen Hauptes, herrschaftlich vornehme Pose.
Das aber nur, solange man ihm nichts zu knabbern hinhält: In dem Fall beugt er sofort das Haupt und langt zu – sehr vorsichtig, er gehört zu denen, die wissen, dass man die Hand, die einen füttert, nicht beißt. In der Hinsicht also eher Canarienvogel als Adler.
Als letztes Bild ein Foto eines Schildes vor einer Apotheke in Los Llanos, dem Städtchen auf der Westseite der Insel. Ob die Reihenfolge der Angebote nachdenklich machen sollte? (Alle Fotos: JK)
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