Fangen wir mit dem Positiven an, statt erst über das Wahlergebnis zu jammern und am Ende doch die Frage zu beantworten, wo denn das Positive bleibt. Die große Koalition mit ihrer lähmenden Wirkung auf den politischen Geist der Republik ist abgewählt. Das ist gut. Ob’s besser wird, wird man sehen.

Nicht so schön ist, dass die AfD so stark in den Bundestag einzieht. Aber seien wir ehrlich: Dass sich in Deutschland Ressentiments durch die ganze Gesellschaft ziehen, von den gutsituierten Sozialneidpropagandisten bis hin zu denen, die sich – oft zu Recht – abgehängt fühlen, ist nichts Neues. Jetzt kommen sie halt durch Gauland & Co. gut gebräunt an die Sonne. Mit über 20 % sind sie im Osten besonders stark. Dort kann man die AfD getrost als Nachfolgepartei der SED bezeichnen: Autoritäre Gesinnung, Rassedünkel (SED-Funktionäre, die hinter vorgehaltener Hand vom „niedrigeren Kulturniveau“ der Polen oder Russen schwadronierten, gab es genug), Konformismus und der Wunsch nach Abschottung. Ach ja, und wie bei manchen älteren Herren in der Ost-LINKEN ist da diese unstillbare Sehnsucht nach gestern, wobei man bei der AfD nicht genau weiß, wie weit zurück diese Sehnsucht geht.

SED-Handschlag

Die Grünen sind dagegen eher die Nachfolgepartei der FDP. Aus der ehemals linksgrün-versifften* Milieupartei ist längst eine Partei der Besserverdienenden geworden. Markenkern: mit dem SUV zum Bioladen. Gut, das ist vielleicht doch etwas böse. Aber wie die Grünen mit der FDP, die ja ebenfalls Nachfolgepartei der FDP ist, in einer Jamaika-Koalition zusammen- und gegeneinanderarbeiten werden, das verspricht komisch zu werden. Hoffentlich nicht tragikomisch.

Die SPD ist keine Nachfolgepartei. Vielleicht folgt ihr bald etwas nach, wenn sie nicht aufpasst. Aber ob’s die LINKE sein wird? Eher nicht, die ist schließlich die zweite Nachfolgepartei der SED und das macht sie zumindest für das linksgrün-versiffte* Milieu als Weg in die Zukunft nicht sehr attraktiv – und die anderen haben ja schon die AfD.

Dann war da noch die Union. Sie regiert zwar weiter, weil es sonst für keinen reicht, aber sie hat so stark verloren wie selten und die CSU wurde regelrecht amputiert. Sie hat in Bayern noch mehr verloren als die CDU im Rest des Landes. Was für ein Fiasko. Die CSU hatte es immer verstanden, neben giftigen Sprüchen auch echte Problemlösungen anzubieten – diesmal kam diese Mischung nicht an, vielleicht weil jetzt andere noch giftigere Sprüche abliefern und die CSU da nicht mithalten kann, wenn sie nicht zur Gruselclown-Partei werden will?

So, und wo bleibt jetzt das Positive? Ganz einfach: Etwas Besseres als Trump, Kim, Putin oder Erdogan finden die Deutschen noch allemal**. Dafür kann man ruhig etwas dankbar sein.

————————————
* © Meuthen, Abstieg für Deutschland
** Frei nach den Bremer Stadtmusikanten

Kommentare (186)

  1. #2 tomtoo
    24. September 2017

    Schöner kann man es nicht sagen !

  2. #3 tomtoo
    24. September 2017

    @RpGNo1
    +1

  3. #4 Alisier
    24. September 2017

    Ich bin nicht sicher, was Zuspitzungen wie mit den Grünen und den SUVs bringen sollen. Ich würde vorschlagen Pauschalisierungen, deren Wahrheitgehalt gegen null tendiert, ganz stecken zu lassen, auch um sich von den Gaulands dieser Republik abzugrenzen und zu unterscheiden.
    Was ich mir wünsche ist eine Debattenkultur, die diesen Namen verdient, und die auf Argumenten basiert.
    Es ist noch nicht zu spät, sich wieder auf Sachlichkeit zu besinnen. Und den unsachlichen Provokateuren zu zeigen, was ne Harke ist. Und vor allem, wie ein Argument aussieht.

  4. #5 tomtoo
    24. September 2017

    @Alisier
    Das kennst du doch selbst. Man kann gar nicht immer sachlich bleiben. Bist doch auch Mensch. Ich bin älter geworden. Politisch dachte ich , normal wirst älter , da gehen viele eher richtung mitte. Aber ich werde gerade so schnell von rechts überholt , das ist unbeschreiblich.

  5. #6 Alisier
    24. September 2017

    Yep, tomtoo……..es war nicht als Vorwurf gedacht, sondern auch als Aufforderung an mich selber.
    Lass uns dem rechten Spuk so begegnen, dass er wirklich verschwindet, und nicht bloß im Untergrund weiterschwelt, wie das wohl bis jetzt teilweise der Fall war.

  6. #7 Mars
    24. September 2017

    wenn die SPD bei ihrem schnellen info bleibt, in die Opposition zu gehen, sehe ich 2 weitere positive effekte:
    die AfD wird nicht Opp-führer (was ich sehr sehr bedauert hätte) und rot-rot könnten sich auf augenhöhe ein wenig aneinander reiben und gewöhnen.
    die Linke hat in letzter zeit viel vorgeschlagen, was die SPD lange zeiten in ihrem eigenen programm hatten, sich aber aus GroKo gründen nicht darauf berufen durfte.
    Evt gibts jetzt in der Opp. mehr gemeinsamkeiten – ich wünsch es uns.
    Grüssle

  7. #8 PDP10
    24. September 2017

    Von Alisier:

    Es ist noch nicht zu spät, sich wieder auf Sachlichkeit zu besinnen. Und den unsachlichen Provokateuren zu zeigen, was ne Harke ist. Und vor allem, wie ein Argument aussieht.

    Ich fürchte, das wird sehr, sehr schwer werden … (*).

    Was mich im Moment am meisten Anätzt ist, dass diese Typen die schon seit Monaten die Internet-Foren und jede sonstige Diskussion mit ihren Pöbeleien und Ressentiments gegen alles und jeden zugemüllt haben, jetzt noch mehr Oberwasser kriegen werden.

    Schlimmer noch: Genauso Oberwasser wird der braune Bodensatz bekommen, der sich bisher nur punktuell (in Bautzen zB.) ans Licht gewagt hat.
    Und die feinen Herrschaften um Gauland und Höcke werden das ganz bewusst noch befeuern.
    Der Gauland hat ja schon losgelegt mit seinem Land und Volk, dass er angeblich “zurückholen” will …

    Ich wisst schon: Fressen, Kotzen etc. (und nein, das ist nicht vom Tucho sondern von Max Liebermann).

    (*): Nunja, niemand hat uns je versprochen, dass das mit der Demokratie ein entspannter Spaziergang ist. Das hatten wir nur zwischendurch vergessen …

  8. #9 Kai
    24. September 2017

    Ich fand es auch schade, dass mit dem Abgang von Trittin von der Führungsriege der Grünen auch das Thema soziale Gerechtigkeit in den Hintergrund gerückt ist. Ich bin trotzdem gespannt, wie eine Regierungskoalition aus so drei doch sehr verschiedenen Parteien aussehen wird.
    Das die AfD etwas mehr holt als in den Umfragen, war zu erwarten. Das sie in Ostdeutschland >20% holt ist ein Armutszeugnis, man muss sich da als Ostdeutscher einfach schämen. Aber auch das war ja irgendwie zu erwarten. Ausländerfeindlichkeit ist eben vor allem dort besonders groß, wo kaum Ausländer leben und die Menschen ihre Vorturteile nicht mit der Realität abgleichen können.

    Was mir etwas Sorge bereitet ist, wie Seehofer die Schuld natürlich gleich bei Merkel sucht. Dabei wurde ja insbesondere die CSU abgestraft und man könnte sich vielleicht auch fragen, ob die Menschen dieses populistische Getue der CSU nicht einfach überdrüssig sind. Die Diskussion über Obergrenzen war einfach albern, niemand konnte das ernst nehmen. Und dann noch die Maut. Die CSU hat schon seit Jahren nur noch Politik für Bild-Zeitungs Schlagzeilen gemacht. Möglichst effektvoll, populistisch und vollkommen sinnlos und inhaltsleer. Aber zieht man daraus Konsequenzen? Viel wahrscheinlicher ist, dass Seehofer jetzt noch eins drauflegt und noch mehr Populismus anbietet (und damit nur der AfD weiteren Auftrieb verleiht).

  9. #10 Alisier
    24. September 2017

    Leute, was ist denn hier los? Wo sind denn die ganzen siegestrunkenen, in der Wolle braun Gefärbten?
    Und die hämischen “Hab ichs doch gewusst und gesagt!”-Spezialisten?
    Nur Bedachtes und Vernünftiges? Wars das etwa schon mit dem rechten Aufbäumen? Schön wärs.
    Ich denke, sie haben ihren Höhepunkt jetzt gehabt, und müssen sich erstmal erholen.

  10. #11 Kai
    24. September 2017

    Manchmal kann man sich echt fragen ob du nicht Spaß darin findest dich mit Trollen zu streiten.
    Die AfDler feiern sowieso. Egal ob sie 10% oder 13% bekommen. Sie sind so oder so der Meinung das ganze Volk zu repräsentieren und werden das sicher noch früh genug auf jedem Blog kundtun (dafür haben sie ja ihre Social Network Bots ^^).

  11. #12 tomtoo
    24. September 2017

    @Alisier
    Junger Mann. Die Kacke ist eh am dampfen. Also kein Grund , sie auch noch zum Aufwärmen in die Mitte zu nehmen.; )

  12. #13 PDP10
    24. September 2017

    @Mars:

    wenn die SPD bei ihrem schnellen info bleibt, in die Opposition zu gehen, sehe ich 2 weitere positive effekte:
    die AfD wird nicht Opp-führer

    Stimmt. Den Aspekt hatte ich gerade ganz verdrängt.
    Bleibt zu hoffen, dass die dabei bleiben.
    Dem Oppositionsführer im Parlament stehen nämlich jede Menge Privilegien zu.

    Dann bleibt nur noch Jamaika oder – wenn die sich nicht in der gesetzten Frist zur Regierungsbildung berappeln können – Neuwahlen.

    Ich gebe den beiden Alternativen 50:50.

    Und wir müssen uns keine Illusionen machen. Neuwahlen wären eine Katastrophe …

  13. #14 Alisier
    24. September 2017

    Jamaica also…….ich bin gespannt.

  14. #15 Alisier
    24. September 2017

    @ Kai

    Nein, Spaß kann man das nicht nennen.
    Aber die üblichen Verdächtigen dazu zu bringen, sich lautstark zu outen, und ihrer Gesinnung freien Lauf zu lassen, sollte genug Ekel erzeugen, um alle halbwegs Vernünftigen zu wecken.
    Zumindest ist das meine Hoffnung.

  15. #16 PDP10
    24. September 2017

    @Alisier:

    Das widerspricht aber ein ganz klein wenig dem, was du oben geschrieben hast:

    Es ist noch nicht zu spät, sich wieder auf Sachlichkeit zu besinnen. Und den unsachlichen Provokateuren zu zeigen, was ne Harke ist. Und vor allem, wie ein Argument aussieht.

    Zwei Seelen wohnen ach … ;-).

  16. #17 Alisier
    24. September 2017

    ” Man ist ja zum Glück dann doch immer inkonsequent.”

    Hannah Arendt

  17. #18 DH
    24. September 2017

    @Kai
    “Viel wahrscheinlicher ist, dass Seehofer jetzt noch eins drauflegt und noch mehr Populismus anbietet (und damit nur der AfD weiteren Auftrieb verleiht).”

    Da steckt ein echtes Problem für jede Koalitionsvariante und für Merkel drin. Früher haben sie das bei der CSU noch begriffen, giftige Sprüche ja, aber nie den Rechten direkt nachplappern.
    Heute fast vergessen, aber es handelt sich um eine Partei, die einen wie Söder ernsthaft als MP in Betracht zieht.
    Offenbar ist da doch viel Verschleiß durch die ständige Regierung als Einheizpartei, die im eigenen Land freundlich von ein paar Blockflöten im Landtag begleitet wird.

  18. #19 poppencorn
    24. September 2017

    Ich denke, das Wahlergebnis macht durchaus Sinn, um den Mehltau in der politischen Landschaft etwas zu lichten. Die AfD soll jetzt halt mal gute Oppositionsarbeit machen, um sich zu beweisen.
    Interessant dürfte ja auch die Rolle der FDP sein. Mal sehen, ob sie jetzt ihre Grundsätze des Wahlprogramms (eh von derAfD abgekupftert) wieder über Bord wirft und sich einer Koalition anbiedert.

  19. #20 Alisier
    24. September 2017

    Kreide gefressen, poppencorn? Orgasmus vorbei?

  20. #21 libertador
    24. September 2017

    @Alisier
    Was die SUVs angeht, kann ich zu den Grünen nichts sagen, aber was Flugreisen angeht scheinen die Grünen-Anhänger vorne zu sein. Das wird daran liegen, dass viele davon mehr Wohlstand und Bildung haben, die eben auch mit mehr Reiselust einhergeht. Da scheint die Kritik aber trotzdem angebracht.

  21. #22 poppencorn
    24. September 2017

    Aliser, weder noch. Es ist ein multipler Orgasmus in den nächsten Jahren. Untersuchungsausschuß gegen Merkel, Vor-sich-Hertreiben der Altparteien, etc.

  22. #23 Alisier
    24. September 2017

    Kritik ist völlig legitim. Und ich habe mir meine Ökobilanz auch durch Flugreisen völlig versaut. Wenn die Partnerin von einem anderen Kontinent stammt, und die Großeltern ihre Enkel auch mal sehen wollen……..
    Ist halt alles nicht so einfach…..
    Und ich habe auch sehr viel dagegen, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn es um dieses Thema geht. Es ist schwer genug, das sinnvoll zu regeln.

  23. #24 Alisier
    24. September 2017

    Ja poppenkorn, die AfD wurde ja auch mit Abstand stärkste Partei, nicht wahr…..
    Größenwahn scheint wirklich eine rechte Spezialität zu sein.

  24. #25 Kai
    24. September 2017

    Das ist es, was mich an den Medienberichten mal wieder so nervt. Die AfD ist nur eine kleine Partei die gerade mal von 13% der Wähler gewählt wurde. Trotzdem werden sie gerade als Wahlgewinner gefeiert. Überall liest man vom Schock über das Abschneiden der AfD und dem politischen Beben. Mal ehrlich, das Abschneiden der AfD war doch zu erwarten. 2% besser als die Umfragewerte sind nicht gerade ein “politisches Beben”. Aber auch die Wochen vor der Wahl wurde Tag für Tag mehr über die AfD berichtet als über alle anderen Parteien. Den Wahlerfolg der AfD haben unsere Medien ein gutes Stück mitzuverantworten.

    @poppencorn: Ja, ein Untersuchungsausschuss wäre klasse. Dann können wir diese alberne Diskussion über Merkel die angebliche Landesverräterin endlich begraben. Es ist immer wieder absurd wie die AfDler in ihrer eigenen kleinen Welt zu leben scheinen…

  25. #26 Joseph Kuhn
    24. September 2017

    Seltsame Seitenaufrufe:

    Der Blogbeitrag hat eine sehr hohe Zahl an Seitenaufrufen für den alten Blogbeitrag zur Gesundheitspolitik im Entwurf des AfD-Parteiprogramms nach sich gezogen, und auch recht viele, wenn auch nicht so extrem, zum aktuelleren Blogbeitrag über die Gesundheitspolitik im Wahlprogramm der AfD.

    Suchen die bei der AfD jetzt nach ihrem Programm? Oder ist das ein Effekt des Google-Rankings?

    Seltsame Statements:

    Die AfD-Spitzenleute Gauland und Meuthen haben heute im Fernsehen zu erkennen gegeben, dass sie noch nicht wissen, was sie im Bundestag machen wollen. Halb versuchten sie seriös zu wirken, halb kamen wieder Ankündigungen zur Klaumauk-Politik wie der Merkel-Untersuchungsausschuss. Meuthen fand ich witzig mit seiner Betonung, der AfD ginge es um Recht und Ordnung. An irgendwas erinnert mich das.

    Interessante Statements:

    FDP-Lindner fühlt sich durch die frühe Festlegung der SPD auf die Opposition in seiner Handlungsfreiheit eingeschränkt, er möchte nicht durch die SPD in die Jamaika-Koalition gezwungen werden. Unglück im Glück, könnte man das nennen. Fast meint man, diesmal sei Opposition das Ziel. Ob sich da wirklich der Silberstreif einer Minderheitsregierung abzeichnet? Wär mal was, kann ich mir aber nicht vorstellen. Interessant der Schlagabtausch Lindner-Schulz. Lindner klar überlegen. Schulz wirkte stellenweise so derangiert wie Schröder 2005, mit einer Reihe echt dummer Sprüche. Holzt gegen Merkel, gegen die Moderatoren, wünscht Deutschland indirekt Schlechtes, indem er dem Jamaika-Trio die Regierungsverantwortung zuschiebt und zugleich prognostiziert, das würde eine Koalition des Stillstands … oh Schulz, wärst Du doch in Brüssel geblieben …

  26. #27 RainerO
    25. September 2017

    87% der abgegebenen Stimmen waren nicht für die AfD. Und nach aktuellem Stand der Wahlbeteiligung haben fast 91% der Wahlberechtigten nicht die AfD gewählt.
    Nicht, dass ich das nicht trotzdem schlimm fände*), aber ich verstehe die Schockstarre nicht ganz. Schlimmer finde ich den sofortigen Rückzug der SPD in die Opposition. Denn jetzt muss Merkel wohl akzeptieren, dass zwei Kleinparteien sie vor sich hertreiben werden, wenn sie keine Neuwahlen riskieren will.

    *) als Österreicher wäre ich über so mickrige Prozente für eine rechtsradikale Partei richtiggehend glücklich

    • #28 Joseph Kuhn
      25. September 2017

      @ RainerO:

      Aus der Sicht der SPD ist der sofortige Rückzug in die Opposition konsequent. Nochmal GroKo wäre für die SPD bei dem Wahlergebnis todesmutig im wahrsten Sinn des Wortes gewesen, und wenn sie das nicht will, muss sie Merkel auch nicht als Drohkulisse für die Koalitionsverhandlungen mit der FDP und den Grünen zur Seite stehen. Nur sollte man das nicht so wie Schulz nach dem Motto “ihr werdet dem Land schaden und das freut mich jetzt schon” rüberbringen. Hätte er vorher das Thema soziale Gerechtigkeit ernster genommen, müsste er jetzt nicht so beleidigt sein, dass ihm die Leute die Sprüche nicht abgenommen haben.

  27. #29 Withold Ch.
    25. September 2017

    Man sollte den Wahlerfolg dieser Protestpartei nicht überbewerten, wenn man auf Grund der Wahlanalysen (Wählerwanderungen) weiss, wie diese 13% zustande gekommen sind.

    Die Frage ist doch nun: Wie viel AfD verträgt Deutschland?

    CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne sollten nach bald siebzig Jahren parlamentarischer Regierungsarbeit in ihrem demokratischen Selbstverständnis ausreichend gefestigt und aus so gewachsenem, gesellschaftlichen Verantwortungsgefühl heraus zu den nötigen, raschen Retuschen* fähig sein, um diese paar hundert öffentlich agierenden Rechtspopulisten in Schach zu halten, deren Auftreten an unverschämter Dreistigkeit und peinlicher Arroganz nicht zu überbieten ist und welche vollmundig von sich behaupten, von ein paar Millionen enttäuschter, sich oft zu Recht abgehängt fühlender Protestwähler legitimiert worden zu sein, eine konstruktive Oppositionspolitik zu betreiben zu können.

    * Das heisst: einfach mehr soziale Gerechtigkeit!

  28. #30 anderer Michael
    25. September 2017

    Über das schlechte Abschneiden der CSU bin ich überrascht. Da ich ein Jahrzehnt nicht mehr in Bayern wohne, wage ich keine Erklärung( auch wenn ich einige Vermutungen habe).
    Ich frage mich, wieviel hat die Person Seehofer Verantwortung? Über das Wahlergebnis der CSU bin ich ehrlich traurig.
    Fatal finde ich (für die CSU), dass die CSU nun AfD Positionen übernehmen will. Sofern dort Sinniges zu finden wäre, hatte sie Jahre Zeit vorher dieses in angemessener demokratischer Form zu positionieren und glaubhafte Versuche der Durchsetzung zu zeigen. Ob die Wählerinnen diesen teilweisen Schwenk annehmen oder es als Kalkül interpretieren ?
    An sich wohlgesonne CSU Mitglieder als Kritiker des Merkelskurses wurden abgesägt ( Beispiel Zorneding , fairerweise die Kritiker dort waren plump und in einem Punkt unangemessen). Das kam bei den rebellischen Bayern und den manchmal noch rebellischeren Franken nicht gut an ( okay reine Vermutung von mir)

    In meinem Wahlkreis hatte die AfD nicht so viel zu melden , unter 10%, hinter der FDP.
    Ich war im übrigen so frei einer türkischstämmigen Person( kenne ich seit Jahren persönlich) aus einer der beiden großen Volksparteien meine Stimme zu geben.

  29. #31 anderer Michael
    25. September 2017

    Ich halte es immer noch für einen Fehler , die AfD zu dämonisieren. Ich habe in Erinnerung, wie Frau von Storch nach einer Fernsehdiskussion erheblichen kritisiert wurde , ihr wurde alles mögliche vorgehalten ( nicht die Diskussion mit den Schüssen an der Grenze ) . Ich habe mir die Aufzeichnung komplett angeschaut .Die plumbe Negativberichterstattung stimmte nicht. Das war ein oder zwei Tage Thema und dann wurde die nächste Anti- AfD -Sau durchs Dorf getrieben. Inhaltliche Auseinandersetzung fand nicht statt.
    Das dämonisierende Verhalten der beiden SPD Politiker Maas und Stegner (als Beispiel)ist für mich politische Dummheit gewesen. Auch die Veranstaltungen ungesetzlich und durchaus gewaltsam zu stören ist falsch.Die verbale Attacke von Andy Scheuer gegen Alice Weidel war zu theatralisch .
    Viel besser ist für mich: sachliche Auseinandersetzung ( wie größtenteils Herr Kuhn), und dann möge die AfD bitte Politik im Parlament und in den Ausschüssen machen.Ihre Ausbeute in den Landesparlamenten ist mager. Die AfD kann sich schnell entzaubern. Die Schwäche der Volksparteien ist die Stärke der AfD.

    Was mir an der AfD besonders aufgestoßen ist, ist das mehr als fragwürdige Geschichtsverständnis ( weil ich eben historisch interessiert bin). Ob dieses in der breiten Öffentlichkeit zu einem Thema gemacht werden hätte können, glaube ich nicht.

  30. #32 Catweazle
    25. September 2017

    Nächstes Jahr ist wieder Bundestagswahl oder übersehe ich da etwas?

  31. #33 Joseph Kuhn
    25. September 2017

    Jenseits des Wahlgeheimnisses:

    In Basdorf in Brandenburg gab es drei Wähler: einer stimmte für die NPD, einer für die AfD, einer für die Linke. Ich vermute, man weiß dort, wer was gewählt hat. Der Marvin war schon in der Schule dem Kevin sein Klassenfeind.

    In Sachsen ist die AfD mit 27 % der Stimmen stärkste Partei geworden. Im Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hat sie sogar 35,5 % der Stimmen geholt. Da kann man sich an drei Fingern ausrechnen, wer AfD gewählt hat: ene mene muh …. Ein Geheimnis bleibt allerdings, wie die AfD dort auch nur ein Problem lösen will. Ausländer, die man vertreiben könnte, weil dann bekanntlich alles gut wird, gibt es dort kaum.

    Die CSU ist unter 40 % abgesackt. Es ist kein Wahlgeheimnis, dass das Folgen haben wird, wenn die Messer gewetzt sind.

    Die Grünen verstehen nun endlich, was die “Ehe für alle” politisch bedeutet: sie müssen mit der FDP. Gemeinsam adoptieren sie die CSU, weil die CDU sicher mit der Erziehung überfordert ist.

  32. #34 RPGNo1
    25. September 2017

    Über das schlechte Abschneiden der CSU bin ich überrascht.

    Ich bin nicht überrascht. Warum?
    Als offensichtlich wurde, dass die AfD nicht so schnell in der Versenkung verschwindet wie so manche One-Hit-Wonder vor ihr, da haben sich die Politoberen überlegt, wie sie denn dieser Rechtsaußenpartei das Wasser abgraben können und einfach die Sprüche und Standpunkte der AfD kopiert: Einschränkung des Asylrechts, Law-and-Order, das ganze Programm. Die CSU hat sich beim Rechtsüberholen besonders hervorgetan, CDU und SPD auch (wenn auch im schwächeren Maße).
    Den Denkzettel sieht man jetzt. Wozu sollten die “Wutbayern” eine billige Kopie (CSU) wählen, wenn sie doch das Original (AfD) haben?

  33. #35 RPGNo1
    25. September 2017
  34. #37 ralph
    25. September 2017

    @anderer Michael
    “Über das schlechte Abschneiden der CSU bin ich überrascht.”
    Falls hiermit der offensichtlich kurzsichtigste und opportunistischste Verkehrsminister aller Zeiten im Schlepptau eines seit Jahren herausragend populistischen Parteivorsitzenden abgestraft worden wäre – Kompliment an die Bayern.
    Was die Dämonisierung de AfD betrifft sehe ich es ganz ähnlich. Viele Wähler haben das Gefühl, dass damit den unangenehmen sachlichen Problemen, die es zu lösen gilt gerne aus dem Weg gegangen wird.
    60% der AfD Wähler sind Protestwähler.
    Insgesamt gehen 30% ALLER Wähler mit der Haltung der AfD zu Islam und Einwanderungspolitik eher konform als dem was die Regierungskoalition dazu zeigt. Demnach kann man noch froh sein, dass es “nur” 12+x Prozent geworden sind und andere Faktoren für diese Gruppe wichtiger waren.

  35. #38 ralph
    25. September 2017

    “Die Grünen verstehen nun endlich, was die “Ehe für alle” politisch bedeutet: sie müssen mit der FDP. Gemeinsam adoptieren sie die CSU, weil die CDU sicher mit der Erziehung überfordert ist.”
    Herrlich 🙂

  36. #39 Alisier
    25. September 2017

    Da das mit dem Dämonisieren jetzt zweimal erwähnt wurde:
    Rechtsradikale Sprüche und offene Fremdenfeindlichkeit schlecht zu finden ist keine Dämonisierung.
    Und sie zu ignorieren, weil man doch so gerne irgendjemandem eins auswischen will absolut inakzeptabel.

  37. #40 ralph
    25. September 2017

    “Rechtsradikale Sprüche und offene Fremdenfeindlichkeit schlecht zu finden ist keine Dämonisierung.” hat ja keiner behauptet.

  38. #41 RPGNo1
    25. September 2017

    Wollen wir mal wetten, bis wann die ersten AfD-Jubelperser hier aufschlagen? Aus Richtung dieser Front ist es verdächtig still. Die müssen wohl noch ihren Kater ausschlafen.

  39. #42 Withold Ch.
    25. September 2017

    @ Ralph # 38

    Die Grünen verstehen nun endlich, was die “Ehe für alle” politisch bedeutet: sie müssen mit der FDP. Gemeinsam adoptieren sie die CSU, weil die CDU sicher mit der Erziehung überfordert ist.

    Kann mich Deiner Bemerkung dazu nur anschliessen. Ein herrliches Bild!

    Nun, um sich weiter damit beschäftigen, wie die beiden grossen Volksparteien sich Mühe gaben, ihr desaströses Abschneiden schön zu rede, das war echt grosses Theater!

    Der Auftritt von Schulz gestern abend vor seinen eigenen Anhängern im Willy-Brand-Haus (unter der goldenen Statue des grossen Vorbildes …) war an Groteske nicht zu überbieten.

    Ebenso bemerkenswert kläglich war sein Auftritt später in der TV-Elefantenrunde, wo er sich schon mal in der Rolle als bissiger Oppositionsführer versuchte. Das tat nicht wirklich weh, – nur uns, die wir uns an die grossartigen rednerischen Fähigkeiten früherer SPD-Protagonisten erinnern. Für die SPD ist er einfach nur noch zum falsche Mann am falschen Platz geworden.

    Und die Kanzlerin? Da gab es in dieser TV-Runde zwei interessante Momente, zuerst als sie auf die unvermittelte und heftige Parade von Schulz – er wird seinen bramarbasierenden Tonfall einfach nicht mehr los – Betroffenheit mimte und sagte, wie sehr sie dieser Angriff nun “traurig” mache. Dieses Eingeständnis, so es denn echt war, wäre die perfekte Ausgangslage für eine Konfrontation gewesen, für einen ersten politischen Schlagabtausch, der hoffentlich im positiven Sinne die nächsten vier Jahre bestimmen wird. Aber das ist genau das grosse Manko der Bundeskanzlerin, dass sie sich anscheinend scheut, in solchen Momenten – und in den vergangenen Jahren gab es viele solche Momente – unmissverständlich Klartext zu reden, um einmal mehr lieber die unverbindliche Variante des Aussitzens, Ausweichens vorzuziehen.

    Schulz hat sie als “Ideenstaubsaugerin” bezeichnet. Ein unpassender Vergleich. Wenn schon, Merkel ist nicht die grosse Aussaugerin der ureigenen, hehren Werte der Sozialdemokratie, sondern sie hat in der Vergangenheit nur klug und schlau das Terrain zu besetzen gewusst, welches von der SPD sträflich vernachlässigt oder sogar aufgegeben worden ist. Dazu kommt, dass es dieser Partei seit längerem einfach auch an geeignetem Personal fehlt, welches das Wahlvolk überzeugen könnte.

    Der zweite bemerkenswerte Moment war dann am Schluss der TV-Runde zu geniessen, als die Bundeskanzlerin, den Kopf ein bisschen verlegen nach links und rechts drehte und in ihrer eigenen, über die Jahre hinweg bewahrten “scheuen-Mädchen-Art” Zuflucht zu einem bewährten Sprichwort nahm und etwas wie “in der Ruhe liegt die Kraft” verlauten liess.

    Wie wahr! Freuen wir uns auf vier Jahre Sitzen und tief Atmen mit der “mächtigsten Frau der Welt”!

  40. #43 Alisier
    25. September 2017

    Ich vermute, RPGNo1, dass ihnen so langsam dämmert, dass sie nichts gewonnen haben, und jetzt zeigen müssen, dass jenseits von Sprüchen irgendwas an Substanz vorhanden ist. Wird schwierig. Nur mit Pöbeln lässt sich wahrscheinlich nicht viel erreichen.

    @ ralph
    So? Was ist denn mit Dämonisierung sonst gemeint?
    Bis jetzt wurde jede Kritik nämlich genau damit abgebügelt, sie sei eine unzulässige Dämonisierung.
    Butter bei die Fische bitte!

  41. #44 Alisier
    25. September 2017
  42. #45 Solarius
    25. September 2017

    Ich würde mich über eine Rot-Rot-Grün-Gelbe Koalition freuen. SPD-Grüne funktioniert. Grün-Gelb funktioniert tatsächlich auch. Es bleibt “Die Linke”. Ich bin sicher, auch “Die Linke” würde alles geben, wenn man Frau Merkel ablösen könnte.

    Ganz ehrlich, ich würde mich freuen.

    Ganz grundsätzlich freue ich mich über das abschneiden der FDP, denn die FDP will sich für das Wechselmodell stark machen. Das finde ich gut.

  43. #46 Withold Ch.
    25. September 2017

    @ Alisier # 44

    Der Titel “Vielleicht gar nicht so schlecht” lässt immerhin auch viel Raum für eine positive Erwartungshaltung.
    Aber sehr lesenswert.

  44. #47 ralph
    25. September 2017

    @Alisier
    den Unterschied herauszufinden zwischen einer “Dämonisierung” und dem “schlecht finden rechtsradikaler Sprüche und Fremdenfeindlichkeit” herauszufinden traue ich dir selber zu. Könnte dir helfen, aber Spam Diskussionen sind nicht mein Ding.
    Die AfD bietet genügend Angriffsflächen auf der rein sachlichen Ebene, da bin ich gerne dabei.

  45. #48 Alisier
    25. September 2017

    Es ging mir nur darum, ralph, dass man aus meiner Sicht zu oft “Dämonisierung!” rief, obwohl lediglich sachliche Kritik geäußert wurde.
    Und ich freue mich sehr, wenn sachlich geblieben wird.
    Ob das die AfD schafft, werden wir ja sehen…..
    Wenn ich die Äußerungen von gestern und heute richtig einschätze, wird aber Sachlichkeit bei den Jägern, die ihr Land zurückhaben wollen keine allzu große Rolle spielen.

  46. #49 RPGNo1
    25. September 2017

    @Alisier
    Danke für den Link. Ein sehr kluger Kommentar. Dieser Satz hat mir am besten gefallen: “Im Kern der AfD sitzt Verzweiflung, diese Leute machen keine Politik für Deutschland, sie treiben politische Archäologie, sie graben mit Teelöffeln nach einem Land, das es nie gab.”

    Jetzt muss die zukünftige Regierung die Chancen, die Bernd Ulrich aufzeigt, auch richtig nutzen.

  47. #50 Alisier
    25. September 2017

    Merkel will die Groko anscheinend unbedingt fortsetzen….jetzt stellt sich auch für mich die Frage, ob sie noch die Richtige ist.
    Gibt nur sonst keine(n) bei der CDU….

  48. #51 tomtoo
    25. September 2017

    Eigentlich ist es ja auch irgentwie lustig. Jamaica und die Opposition dagegen. Da werden Bundestagsreden bestimmt mal wieder spannend.

  49. #52 shader
    25. September 2017

    Aus dem Blogartikel:
    ” Aber ob’s die LINKE sein wird? Eher nicht, die ist schließlich die zweite Nachfolgepartei der SED und das macht sie zumindest für das linksgrün-versiffte* Milieu als Weg in die Zukunft nicht sehr attraktiv”

    Das ist schade, dass man im 21.Jahrhundert politische Parteien immer noch oft nach deren Herkunft und weniger nach seinen aktuellen Inhalten bewertet.

  50. #53 Alisier
    25. September 2017

    Naja shader…….es kriegen alle ihr Fett von “Sie nannten in Sarkasto”-Joseph weg. Und dass die Linke an einer Aufarbeitung ihrer Vergangenheit kein Interesse hat ist doch wohl eine Tasache.

  51. #54 Pedant
    25. September 2017

    zu #53
    Die einzige akzeptable “Aufarbeitung ihrer Vergangenheit” für die Linke wäre: Barfuß im Büßerhemd mit Geißel und dem Wahlspruch: “Bitte wählt uns nicht.”
    Oder so.

  52. #55 RPGNo1
    25. September 2017

    Die AfD-“Volks”vertreter haben noch nicht einmal ihre Posten im Bundestag besetzt, aber der Zerfleischungsprozess an der Spitze wird immer deutlicher.
    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/frauke-petry-wird-afd-fraktion-im-bundestag-nicht-angehoeren-a-1169661.html

    Auch in Meckpomm ist es mit Friede, Freude, Eierkuchen endgültig vorbei.
    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-vier-abgeordnete-in-mecklenburg-vorpommern-spalten-sich-von-fraktion-ab-a-1169750.html

  53. #56 shader
    25. September 2017

    @Alisier, Dinge als Tatsachen hinstellen, die selbst unter Fachleuten äußerst umstritten sind, ist für mich jetzt kein Argument. Ich glaube sogar, dass die LINKE, die sich aus verschiedenen Bewegungen zusammengesetzt hat (u.a. WASG) häufiger als andere Parteien sich mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt hat.

  54. #57 tomtoo
    25. September 2017

    Wie ist das mit der Vergangenheit der ost cdu Mitglieder ?
    Wurde die aufgearbeitet ?

  55. #58 Moreno
    25. September 2017

    @ Joseph Kuhn: “Mit über 20 % sind sie im Osten besonders stark. Dort kann man die AfD getrost als Nachfolgepartei der SED bezeichnen.”

    Die AfD als SED-Nachfolgepartei? Auch nicht schlecht, nach all den Nazi-Vergleichen.

  56. #59 Alisier
    25. September 2017

    Es gab keine Nazi-Vergleiche, sondern nur Nazi-Aussagen seitens der AfD. Und die Dinge beim Namen zu nennen und präzise zu sein ist schon manchmal wichtig.
    Und totalitäre Systeme und Parteien ähneln sich nun mal. Kein Wunder also, dass sich die Ewiggestrigen aller Art bei der AfD kuschelig wohl fühlen.

  57. #60 Moreno
    25. September 2017

    @ Alisier

    Auch Erdogan nutzt die Nazi-Keule beliebig. Sie befinden sich also in bester Gesellschaft.

  58. #61 RPGNo1
    25. September 2017

    Bingo, da isser ja, unser AfD-Fanboy. Und natürlich kommt er sofort mit einer scheinheiligen empörten Bemerkung daher. Denn die Aussage von Joseph hat er natürlich verkürzt:

    Dort kann man die AfD getrost als Nachfolgepartei der SED bezeichnen: Autoritäre Gesinnung, Rassedünkel (SED-Funktionäre, die hinter vorgehaltener Hand vom „niedrigeren Kulturniveau“ der Polen oder Russen schwadronierten, gab es genug), Konformismus und der Wunsch nach Abschottung.

    Ein typisches quote mining.

  59. #62 Moreno
    25. September 2017

    @ RPGNo1

    Der Rest von Joseph Kuhn’s Aussage, macht den AfD/SED-Vergleich auch nicht richtiger.

  60. #63 Pedant
    25. September 2017

    zu #58
    “Die AfD als SED-Nachfolgepartei? Auch nicht schlecht, nach all den Nazi-Vergleichen.”

    Für einen aufrechten deutschen Demokraten aus der Mitte sind Nazis und die Typen vom entgegengesetzen Rand, (also die Sozialisten ohne National davor) quasi gleich. Von daher muss man ihnen solche hanebüchenden Vergleiche wie ‘AfD gleich Nachfolgeorganisation der SED’ nachsehen.
    Jeder kämpft halt mit seinen privaten kognitiven Dissonanzen.

  61. #64 Moreno
    25. September 2017

    @ Pedant: “Für einen aufrechten deutschen Demokraten aus der Mitte sind Nazis und die Typen vom entgegengesetzen Rand, (also die Sozialisten ohne National davor) quasi gleich.”

    Für Ihre politische Bildung. Sozialismus ist nicht eindeutig definiert und reicht von der SPD bis hin zum Kommunismus. Neben Liberalismus und Konservatismus gehört Sozialismus eine der drei großen politischen Strömungen.

  62. #65 Alisier
    25. September 2017

    Aber man muss Moreno zugute halten, dass er sich gleich qua Namen als braun outet.
    Wieso Leute, die sich als Dunkelbraune gerieren dann allerdings empört sind, wenn man sie als braun bezeichnet wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.

  63. #66 Withold Ch.
    25. September 2017

    @ Moreno

    Es stimmt, im rechtlichen und ideologischen Sinne war und ist Nachfolgepartei der SED die Partei “Die Linke”, und nicht die AfD.

    Nebenbei bemerkt: Diese nicht vollzogene “Abnabelung” der Linkspartei von der alten SED-Kaderpartei hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass Rot-Rot-Grün auf Bundesebene bis jetzt leider nicht möglich war.

    Ich denke aber, dass es für die meisten Leser und Kommentatoren hier klar war, dass Joseph Kuhn in seinem Text nicht diese Nachfolge im juristischen und (links)ideologischen Sinne gemeint haben kann, sondern auf die Nähe (oder sogar Deckungsgleichheit) in Gesinnung und Erscheinung zu den beiden vorangegangen Regimes (unter den Nationalsozialisten und eben auch im SED-Staat) angespielt hat.

    Für die Menschen der östlichen Bundesländer ist das Ganze eine wirkliche tragische Erfahrung und wohl eine Spätfolge einer in grossen Teilen missglückten Wiedervereinigung, der Wende von 1989/90.

    Aus “Sicht der politischen Theorie und Ideeengeschichte” muss hier von der Erfahrung einer “gefühlten Demütigung und kollektiver Entwertung” gesprochen werden, die mit eine Erklärung zur aktuellen Situation darstellen.

  64. #67 RPGNo1
    25. September 2017

    @Moreno, Pedant
    Doch, denn beide, Linksextreme wie Rechtsextreme, vertreten ein ähnliches Weltbild. Joseph Kuhn hat das schon richtig erkannt.
    Beispiel gefällig? Horst Mahler.

  65. #68 shader
    25. September 2017

    Spannende Entwicklung bei der AfD. Die sich abzeichnende Spaltung erinnert mich stark an die “Klimaskeptiker”. Da gibt es auch solche, die Fundamentalopposition betreiben wollen (Treibhauseffekt widerspricht der Thermodynamik und wir haben endlos fossile Brennstoffe) und den gemäßigten (ja, den Treibhauseffekt gibt es und mit fossilen Brennstoffen sparsam umgehen macht durchaus Sinn). Ich fand das damals interessant zu beobachten, wie die Physik-Honks in den Blogs mit ihrer radikalen Einstellung das stärkere Netzwerk bildeten und auch durch Lautstärke und Aggressivität die Gemäßigten so langsam verjagten.

    Nach Lucke und Petry bleibt ein konzentrierter radikaler Kern übrig, die sich in ihren radikalen Aussagen noch gegenseitig überbieten wollen. Das wird zum Glück nicht lange gut gehen.

  66. #69 ChriPer
    25. September 2017

    #58 Moreno

    Ich weiß nicht, der Vergleich mag spitz sein.
    Aber wenn es nach konservativer Deutung ala Strauß “rotlackierte Faschisten” gab/gibt… wieso kann es dann nicht “braunlackierte SEDler” geben?
    Vorallem, da nach konservativer Extremismustheorie doch beide Enden sich eh gerne treffen.

  67. #70 shader
    25. September 2017

    @Withold Ch.: “Nebenbei bemerkt: Diese nicht vollzogene “Abnabelung” der Linkspartei von der alten SED-Kaderpartei hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass Rot-Rot-Grün auf Bundesebene bis jetzt leider nicht möglich war.”

    Mich würde ja mal interessieren, wie diese Abnabelung denn aussehen soll?

    @RPGNo1: “Doch, denn beide, Linksextreme wie Rechtsextreme, vertreten ein ähnliches Weltbild.”

    Ich glaube, da muss man das Ähnlichkeitsaxiom nochmal überarbeiten. 😉

  68. #71 Moreno
    25. September 2017

    @ RPGNo1

    Die AfD ist nicht Rechtsextrem. Politischer Extremismus ist immer gegen freiheitlichen demokratischen Grundordnung gerichtet. Das Bundesverfassungsgericht hat die fdGO folgendermaßen definiert.

    a) die Achtung der im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte
    b) die Volkssouveränität
    c) die Gewaltenteilung
    d) die Verantwortlichkeit der Regierung
    e) die Gesetzmäßigkeit der Verwaltung
    f) die Unabhängigkeit der Gerichte
    g) das Mehrparteienprinzip
    h) die Chancengleichheit aller politischen Parteien
    i) das Recht auf verfassungsmäßige Bildung und Ausübung einer Opposition

    Um die AfD als extremistische Partei zu betiteln, müsste man ihr erstmal ein Verstoß gegen einen der genannte Punkte nachweisen.

    Ein bisschen Empörung und Nazi- oder SED-Vergleiche reichen da nicht aus.

  69. #72 Alisier
    25. September 2017

    Zur Abnabelung, shader:
    Wenn man z.B. nicht jede Aktion Russlands beklatschen würde, und Putin nicht in vorauseilendem Gehorsam verteidigt, dann wäre das schon ein Anfang von Abnabelung aus meiner Sicht.

  70. #73 Tim
    25. September 2017

    @ Joseph Kuhn

    Kurz und treffend. Die beste Beschreibung des Wahlergebnisses, die ich gelesen habe. Chapeau!

  71. #74 Alisier
    25. September 2017

    Moreno hat Recht.
    Auch wenn die AfD ihre Verachtung für Demokratie, Ausländer, saubere Diskurse…….noch so sehr herausposaunt: Einen Krieg haben sie bis jetzt nicht angefangen, selbst wenn sie von einen Bürgerkrieg schon mal als Drohkulisse raunen.
    Und damit das auch so bleibt sollten wir ein Auge auf sie haben.

  72. #75 shader
    25. September 2017

    @Moreno, allein gegen Punkt c) verstößt Gauland, wenn er Ungarn auffordert, sich nicht an das EuGH-Urteil zu halten.

    https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2017/09/08/gauland-gegen-recht-und-ordnung/

  73. #76 anderer Michael
    25. September 2017

    Mal ein Beispiel für falschen Umgang mit der AfD
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/bundestagswahl-2017-sieben-gruende-afd-zu-waehlen-aber-treffen-sie-auf-sie-zu-a-1169258.html
    Die in dem Artikel beschriebenen Dinge sind unglaublich, nur wenige werden (Gauland) suffizient belegt.
    Über die Herren Teske und Nolte wird verschwiegen , dass einer wegen der kritisierten Aktion rausgeflogen ist und dem zweiten bei Bestätigung das Gleiche angedroht wurde.
    Das ist unseriöser Journalismus. Wenige Belege und dann wird nur die halbe Wahrheit gesagt (Teske, Nolte).

    P.S. Bei uns im Dorf hatte die AfD 5 %, etwas mehr als 20 Personen haben sie gewählt. Die CDU hatte fast 50%, obwohl sehr viel Unzufriedenheit mit der CDU herrschte.

  74. #77 shader
    25. September 2017

    @Alisier:“Wenn man z.B. nicht jede Aktion Russlands beklatschen würde, und Putin nicht in vorauseilendem Gehorsam verteidigt, dann wäre das schon ein Anfang von Abnabelung aus meiner Sicht.”

    Das ist unlogisch. Selbst wenn das mit Putin stimmen sollte, glaube ich kaum, dass die Original-SED das heutige politische System in Russland beklatschen würde.

    “Auch wenn die AfD ihre Verachtung für Demokratie, Ausländer, saubere Diskurse…….noch so sehr herausposaunt: Einen Krieg haben sie bis jetzt nicht angefangen”

    Wow, da wird aber die Latte ganz schön niedrig gelegt, wenn das Nicht-Anzetteln eines Krieges schon als besondere Leistung gesehen wird. 😉

  75. #78 Wash Al Bert
    25. September 2017

    2013 holte die AfD 4,7% die Warnung wurde nicht ernstgenommen.
    Jetzt holte die AfD 12,6%, ja klar Frankreich oder Österreich wären froh, wenn ihre Rechten so wenig bekommen hätten. Aber Deutschland hat eine spezielle Vergangenheit, das kann man nicht mit Frankreich vergleichen.
    Die meisten, die die AfD gewählt haben taten es bestimmt nicht, weil die AfD so ein gutes gesundheitspolitisches Programm hat, oder die Renten-Frage gelöst hat. Sie haben die AfD auch nicht wegen des charismatischen Parteivorsitzenden gewählt.
    Die meisten AfD Wähler sind einfach enttäuscht von den etablierten Parteien.
    Klar wird die Jamaika-Koalition funktionieren, die Unterschiede zwischen diesen Parteien sind marginal, diese Parteien sind leicht austauschbar. Es wird lustig werden zu beobachten, wie die SPD Oppositions-Arbeit machen wird, nachdem sie über Jahre den selben Kurs verfolgt hat.

  76. #79 anderer Michael
    25. September 2017

    Moreno
    Ich habe die Vermutung , dass du aktiv bei der AfD bist. Hier mal Volkes Stimme aus meiner Umgebung. Die Leute sind sauer auf die Merkel-CDU, aber auf die “…………” aus ihren “Rattenlöchern ” haben sie keine Lust.
    Auch wenn die AfD medial einem Kesseltreiben ausgesetzt war, es bleibt noch soviel Abgrund übrig , da bin ich fassungslos. Also wenn die AfD am Ruder bleiben will, muss sie sich auf die Mitte zubewegen.

  77. #80 Kassandra
    25. September 2017

    Mit über 20 % sind sie im Osten besonders stark. Dort kann man die AfD getrost als Nachfolgepartei der SED bezeichnen: Autoritäre Gesinnung, Rassedünkel (SED-Funktionäre, die hinter vorgehaltener Hand vom „niedrigeren Kulturniveau“ der Polen oder Russen schwadronierten, gab es genug), Konformismus und der Wunsch nach Abschottung.

    Manche Wahlkreise in Bayern und Baden-Württemberg, etwa Pforzheim oder Passau, sind dem Osten nicht gar so weit hinterher, also würde ich bei der Ursachenforschung vielleicht doch mehr nach dem schauen, was diese Wahlkreise gemeinsam haben, denn ihre DDR-Vergangenheit ist das ja offenbar nicht.

    Warum sollten sich außerdem ausgerechnet Facharbeiter zwischen 25 und 60 für autoritäre Gesinnung und den ganzen altbackenen DDR-Kram so besonders anfällig erweisen?

    (Laut Spiegel-Wahlanalyse der AfD-Wählerschaft:

    – mehr Männer als Frauen (15 vs. 10 Prozent)
    – größter Anteil in der Altersgruppe 35 bis 44 Jahre (16 Prozent), zweitgrößter (jeweils 14 Prozent) bei den 25- bis 34-Jährigen und den 45- bis 59-Jährigen.
    – höchster Anteil bei Arbeitern und Arbeitslosen (jeweils 21 Prozent, aber zahlenmäßig fallen die Arbeiter viel stärker ins Gewicht als die Arbeitslosen)
    – höchster Anteil bei mittel Gebildeten)

    Ja, und außerdem ist der Wähleranteil der AfD im Osten tatsächlich höher. Aber dies nun zum Anlass zu nehmen, über die bösen Demokratieverächter im Osten zu lästern, ist ein bisschen zu viel der Bequemlichkeit. Die AfD hatte im Osten nämlich einen etwas niedrigeren Stimmenanteil als vor vier Jahren die Linkspartei (22,5 % vs. 22,7 %) – aber im Westen kam damals die Linkspartei nur knapp über die Fünfprozenthürde, und die AfD war gestern mit 11 Prozent auch im Westen zweistellig. Die 12,6 Prozent (vier Prozentpunkte mehr als die Linkspartei vor vier Jahren) gehen also letzten Endes weniger auf das Konto des Ostens als auf das des Westens.

  78. #81 Withold Ch.
    25. September 2017

    @ shader # 70

    Zur Übersicht:

    bis 1989: SED
    1989 – 1990: SED-PDS
    1989 – 2007: PDS
    2007: Fusion PDS + WASG => Die Linke

    Zur Frage der Rechtsnachfolge: hier und hier, und bei wiki.

    Das Problem, wer wen abnabeln darf, oder andersherum, auf den rechten (dh richtigen linken) Weg zurückführen, ist nach wie vor ungelöst und lähmt seit Jahren das politische Geschäft in Deutschland;
    es führt erstens auch zu den unglückseligen Machtspielen und seinen Folgen unter den linken (sozial-demokratischen) Alphatieren der letzten zwanzig Jahre;
    wird zweitens befeuert durch immer wieder zu Tage tretende, mangelnde Distanznahme der Partei “die Linke” gegenüber dem alten SED-Regime;
    und drittens besteht für linke Nostalgiker jederzeit die Möglichkeit, bei Bedarf zur Klärung der Ansprüche auf die “politischen claims” auch noch in die Vergangenheit der deutschen Sozialdemokratie “hinunterzusteigen”.

    Eine Rückbesinnung auf Marxismus und daraus abgeleitete, heute zuträgliche Propagierung von politischen Positionen ist nur möglich und ethisch-moralisch vertretbar, wenn zuvor die Reset-Taste gedrückt wird, dh die noch bestehenden ideologischen Verbindungen und hartnäckig gepflegten verwandtschaftlichen Gefühle der Partei Die Linke zu den vergangenen, linken Unrechts- und Gewaltregimes im Osten ein für alle mal gekappt werden.

  79. #82 Alisier
    25. September 2017

    @ shader
    Tja, wenns die einzige positive Leistung ist, die man bei der Truppe anerkennen kann, dann sollte man auch so fair sein, sie zumindest zu erwähnen 🙂

  80. #83 Statistiker
    25. September 2017

    Alisier,

    ich bin müde, aber dennoch:

    Sie sind ein Nazi, verharmosen die AfD und rüpeln hier rum, als seien Sie das Beste der Betse.

    Naja, pöbeln Sie weiter, ich weiß ja, dass Sie ein stiller Verbreiter des Hasses sind.

  81. #84 Alisier
    25. September 2017

    Das ist immerhin was Neues: als Nazi wurde ich bis jetzt noch nie tituliert.
    Ihrer Rechtschreibung und Logik nach zu urteilen sind Sie nicht nur müde Statistiker…..
    Darauf ein Glas Führerwein.

  82. #85 tomtoo
    25. September 2017

    @Alisier
    Siehste Ironie wir ruck zuck falsch verstanden.

  83. #86 shader
    25. September 2017

    @Withold Ch.
    “wird zweitens befeuert durch immer wieder zu Tage tretende, mangelnde Distanznahme der Partei “die Linke” gegenüber dem alten SED-Regime;”

    Nennen Sie mal ein paar Beispiele.

    “und drittens besteht für linke Nostalgiker jederzeit die Möglichkeit, bei Bedarf zur Klärung der Ansprüche auf die “politischen claims” auch noch in die Vergangenheit der deutschen Sozialdemokratie “hinunterzusteigen”.”

    Sorry, das ist mir intellektuell zu hoch. Könnten Sie es auch anders beschreiben?

    “Eine Rückbesinnung auf Marxismus und daraus abgeleitete, heute zuträgliche Propagierung von politischen Positionen ist nur möglich und ethisch-moralisch vertretbar, wenn zuvor die Reset-Taste gedrückt wird, dh die noch bestehenden ideologischen Verbindungen und hartnäckig gepflegten verwandtschaftlichen Gefühle der Partei
    Die Linke zu den vergangenen, linken Unrechts- und Gewaltregimes im Osten ein für alle mal gekappt werden.

    Das klingt jetzt so, als wenn für Sie eine Abnabelung nur glaubwürdig wäre, wenn die Linke keine linken Positionen in der Politik vertritt. Verlangen Sie da nicht ein bisschen viel? Ich mache sowas gerne an konkreten Beispielen fest. Da Sie keine nennen, nehme ich mal eins und Sie können ja sagen, ob Sie eine “Kappung” als notwendig ansehen. Volkssolidarität. Das ist ein Verein, der in der DDR bestand (aber schon 1945 gegründet wurde) und heute noch Bestand hat. Man kümmert sich um Alte, Kranke und unterhält kulturelle Begegnungsstätten. Ich gehe davon aus, dass da auch viele Politiker von der Linke aktiv sind. Sollte man nun diese Verbindung kappen, um es mit der Abnabelung ernst zu nehmen? Ich möchte einfach, dass Sie mal konkret werden.

  84. #88 RainerO
    25. September 2017

    Als Außenstehender ist er irgendwie faszinierend, den Privatfeldzug des Statistikers zu beobachten. Aber Alisier, der durchaus seine Ecken und Kanten hat, als Nazi und Hass-Verbreiter zu bezeichnen ist schon einigermaßen absurd. Da sieht man einmal, wie sehr man von einem extremen Tunnelblick fehlgeleitet werden kann.

  85. #89 anderer Michael
    26. September 2017

    Alisier
    Bruder nimms mit Humor. Kollege Statistikus hat es einfach drauf. Er durchschaut jeden , und ich bin seiner Ansicht das gleiche Kaliber wie du.
    Heute muss er furchtbares Kraut geraucht haben.

  86. #90 tomtoo
    26. September 2017

    @aM

    Und ich sag’s nochmal ernsthaft zu dir.

    Fun ä bissl Hanf, konn dees neet kumme.

  87. #91 Laie
    26. September 2017

    @Withold Ch.
    Man darf nicht den Fehler begehen, alle die sich als Links bezeichnen dieselben Eigenschaften und Ansichten zu unterstellen, das Spektrum ist auch dort breit gefächert. Einzelne Positionen und Aussagen sind unabhängig voneinander zu diskutieren. Das trifft auch auf andere Parteien zu. Es wäre falsch zu meinen, die jeweiligen Sympathisanten wären eine homogene und gleichgeschaltete Masse, obwohl das auf Teilbereiche schon zutreffen kann, aber nicht muss.

    @Statistiker
    Alisier ist kein Nazi, da der den Nationalsozialismus ablehnt. Das ist gut. Jedoch sind oft die, die er pauschal als Nazis bezeichnet auch keine, aber vielleicht einige einzelne schon. Beispiel AfD: Petry grenzt sich klar gegen Nazis ab.

    Die Pauschalierungen und fehlende Differenzierung, wie auch zeitweise Angriffslustigkeit und nicht immer korrekte Diskussionsführung und sich selbst als den Obermoralapostel zu halten, ohne es zu sein, erschweren die Diskussion mit ihm. Es dürfte hier ein Bewertungsproblem vorliegen, Dinge korrekt einzuschätzen, da zu sehr schwar-weiss gesehen wird, ohne dem Bereich dazwischen. Dabei hat er einige gute Ansätze auch, die dadurch untergehen.

    @RainerO
    Es ist dabei immer gut, den eigenen Tunnelblick nicht aus den Augen zu verlieren. Das ist keine Einbahnstrasse!

  88. #92 tomtoo
    26. September 2017

    Verstehe garnicht wie man dem @statistiker,rechner,denker mehr als eine Zeile witmen kann ?

  89. #93 Laie
    26. September 2017

    @tomtoo
    Ich versuche unterschiedliche Leute zu verstehen, zu sehen wie sie ticken, und in wie weit was sie meinen stimmen kann oder auch nicht, bzw. in welchen Teilbereichen eine Aussage unter welchen Umständen stimmen kann oder auch nicht. Wenn Leute, teils ungewollte, aneinander vorbeireden will ich helfen. Das kann auch daneben gehen, wegen dem eigenen Tunnelblick, kann aber auch gut gehen.

  90. #94 Moreno
    26. September 2017

    @ anderer Michael: “Moreno Ich habe die Vermutung , dass du aktiv bei der AfD bist. ”

    Falsch, ich bin kein AfD-Parteimitglied.

  91. #95 Alisier
    26. September 2017

    @ Laie
    Ich habe weder hier noch irgendwo anders irgendjemanden je als Nazi bezeichnet. Nicht mein Stil.
    Was ich aber tue ist fremdenfeindliche Aussagen zu monieren und auf Differenzierung zu bestehen.
    Wer wie Sie jede Gelegenheit nutzt islamophobische Kommentare zu posten wird genau darauf angesprochen und festgenagelt.
    Ein Nazi sind Sie deswegen noch lange nicht, aber jemand der Menschen in homogene Gruppen einteilt und sie undifferenziert und pauschal verunglimpft.
    Und dass mich das sehr stört äußere ich zuweilen.

  92. #97 anderer Michael
    26. September 2017

    Moreno
    Das sollte auch keine Anklage oder Vorwurf sein. Du hast aber ein erstaunliches Detailwissen( auch das ist ein wertfreie Feststellung), deswegen meine Vermutung.

    Tomtoo
    In Ordnung. Bei Cannabiskonsum kann ich nur theoretisch mitreden.

  93. #98 Alisier
    26. September 2017

    Denken, Matthias! Und, magst du diesen Befehlston?
    Mich stört er.
    @ anderer Michael
    Ich denke, dass es weniger wichtiger ist, welcher Gruppe man sich zurechnet. Wichtig ist, was jemand sagt und vertritt.

  94. #99 anderer Michael
    26. September 2017

    Nochmal zum unguten medialen Umgang mit der AfD:
    Die Äußerung von B.Höcke (1) ” Denkmal der Schande”
    Er hat es nicht so gemeint, dass es eine Schande ist, dass das Denkmal an sich existiert. Den Holocaust hat er nicht bestritten, der Holocaust ist auch seiner Meinung nach eine Schande. Seine These ist: die Schande einer Nation sollte nicht zentral in der Hauptstadt lokalisiert sein. Das sei auch nicht so in Paris oder London.

    Klar gesagt: das war ein akzeptiertes Gegenargument in der Planungsphase.

    Einschränkung: bei Herrn Höcke ist man sich (für mich nachvollziehbar) nicht sicher, ob das nicht der erste Schritt von vielen ist, an deren Ende eine Relativierung steht.(2) Das sollte man so differenziert schreiben.

    Persönlich: ich hätte das Denkmal in der Form an diesem Platz nicht gebaut. Und zur Erinnerung : der Zentralrat der Deutschen jüdischen Glaubens hat sich sehr bedeckt gehalten.
    Ein plakatives Denkmal ersetzt keinen vernünftigen Umgang mit der Geschichte.

    1: Bernd oder Björn ? Ich kann es mir nicht merken!
    2: Ob gar Negieren? Da wäre ich sehr vorsichtig. Das bedeutet ,man würde postulieren , dass er eine Straftat plant. Das ist schlicht unseriös.

  95. #100 Alisier
    26. September 2017

    Es ist ein Mahnmal, anderer Michael, und da Berlin eine internationale Stadt ist, die von Menschen aus aller Welt besucht wird, steht es da auch meiner Meinung nach genau richtig.
    Gelungen finde ich es ebenfalls, aber darüber kann man freilich streiten.
    Ist aber alles recht themenfern, denke ich. Und das Ding steht, und abgerissen wird es wohl eher nicht.

  96. #101 anderer Michael
    26. September 2017

    Alisier
    Richtig. Ich bin auch nicht dafür, es abzureissen. Das wäre ein gigantischer Fehler und ein verhängnisvolles Signal .
    Das war ein Beispiel von mir für den problematischen medialen Umgang mit der AfD. Und damit keine Missverständnisse aufkommen, habe ich etwas weiter ausgeholt.

  97. #102 anderer Michael
    26. September 2017

    Alisier
    “..das Ding steht, und abgerissen wird es wohl eher nicht..”
    Jetzt fällt mir gerade auf. Was will eigentlich B. Höcke mit dem Denkmal machen.? Ich vermute mal rein nach dem bisherigen Schema, hat er es offen gelassen und nur provokativ so einen Brocken hingeworfen, um die Reaktion abzuwarten oder latent bis offene antisemitische Wähler anzusprechen.
    Ich werde nachlesen.

  98. #103 anderer Michael
    26. September 2017
  99. #104 RPGNo1
    26. September 2017

    @Matthias

    Lesen!
    https://vera-lengsfeld.de/2017/09/26/wir-sind-das-pack/#more-1759

    Ja, habe ich. Unter nun?

  100. #105 Kai
    26. September 2017

    @anderer Michaeal: Die Aussagen der AfD werden gerne auch verkürzt wiedergegeben, so dass man sich hinterher über Wortklauberei und Missinterpretationen aufregen kann. Genauso wie Gauland und seine Entsorungs-Aussage. Wie viele AfD Anhänger (welche wahrscheinlich Özoğuz Originalinterview nie gelesen haben und daher sowieso nicht wussten was sie gesagt hat) haben sich hinterher darüber aufgeregt, dass man Gauland wegen dem Wort “Entsorgen” solche Vorwürfe macht. Ist doch ein normales Wort! Das Gauland davor aber noch andere Dinge gesagt hat (und unter anderem den Mob zu Gewalt gegen Frau Özoğuz aufgestachelt hat) wird einfach unter den Tisch gekehrt.

    Ähnlich auch mit Höcke: Er hat eben nicht nur vom Denkmal der Schande geredet. Er hat auch über das Thema Schuld geredet und behauptet dass Deutschland nach dem Weltkrieg als Nation der Verlierer dastand und dies bis heute nicht überwunden hat. Das fand ich persönlich sehr viel aufschlussreicher. Ich jedenfalls hab den Ausgang des Weltkriegs eher als Befreiung vor dem Nazi-Regime gesehen. Und ich hab mich deshalb nie als Verlierer gesehen. Ich hab auch kein schweres Schuld-Trauma, wie Höcke es unterstellt. Man kann sich mit seiner Vergangenheit kritisch auseinandersetzen ohne deswegen Schuld oder Scham zu empfinden. In Höckes Rede wurde doch sehr klar, dass Höcke selbst (und weite Teile der AfD) ein Problem mit dem Umgang der deutschen NS Vergangenheit haben. Was Höcke da in seiner Rede von sich gegeben hat (und von seinen Anhängern beklatscht wurde) hat meiner Meinung nach sehr stark an das erinnert, was man sonst nur von Neonazis hört. Das war weit mehr als “nur” die Worte “Denkmal der Schande”.

  101. #106 Withold Ch.
    26. September 2017

    @ shader # 86

    Natürlich sind die Gründe, warum die Volkspartei links von der Mitte, die SPD, ein weiteres Mal gescheitert ist, wieder ins Kanzleramt einzuziehen, vielschichtig. Irgendwie tragisch, sie bereitet den Boden vor, baut an, aber die Ernte fährt dann die Volkspartei rechts von der Mitte ein, die CDU/CSU. So passiert unter Brandt, welcher eine umsichtige Versöhnungs- und Annäherungspolitik an den Ostblock betrieb, Kanzler der Einheit aber wurde der Pfälzer, oder später, Schroeder mit Durchsetzung der Agenda 2010, was die Grundlage für die jetzige, gute wirtschaftliche Lage und Merkels Erfolg bildete.

    Während es CDU/CSU und FDP jeweils schafften, nach der Wende die “bürgerlich” orientierten Blockparteien der DDR zu integrieren, scheiterten die SPD und die Nachfolgepartei Die Linke an einem Vorhaben der “gegenseitigen Integration” bis jetzt.

    Als einen weiteren, sich auch bis heute negativ auswirkenden Punkt wäre das Zerwürfnis zwischen Schroeder und Lafontaine zu erwähnen, welches eine Zusammenführung oder zumindest konstruktive Zusammenarbeit zwischen der SPD und Die Linke bis heute erschwert, wenn nicht verunmöglicht hat.

    Dazu kommt, dass der SPD nach der Einführung der Agenda 2010 die Basis, eine frustriert Arbeiterschaft und “kleine Leute-Klasse” weggebrochen ist. Und dass es im Osten der SED-Nachfolgepartei eben wegen mangelnder Abgrenzung nicht gelungen ist, sich als glaubwürdige Volkspartei, als Auffangbecken für die Menschen zu etablieren, welche unter dem DDR-Regime gelitten haben, ist verständlich.

    Sorry, wenn ich die Du-Form gebrauche, Deine Frage nach “Belegen für mangelnde Distanznahme” erstaunt mich, das kann ich nun nicht nachvollziehen, wenn man die Entwicklung dieser Linkspartei in den letzten Jahren seit der Wende auch nur ein wenig aufmerksam und kritisch mitverfolgt hat
    (aus der Ferne, was mich betrifft …).

    Ein Blick in das Wahlprogramm 2017 und ich stelle fest, dass durchs Band vernünftige und verantwortungsvolle Positionen aufgelistet werden, denen ich zustimmen kann. Dasselbe, wenn man sich das Parteiprogramm vornimmt. Gute und schöne Worte schlechthin, die einen von einer positiven Zukunft träumen lassen können!

    Bekanntlich sind unter dem Label Die Linke aber auch einige radikale “Strömungen und Flügel” beheimatet, die vom Verfassungsschutz beobachtet und als linksextremistisch eingestuft werden.

    Zumindest irritierend und nicht über jeden Verdacht erhaben, wie ich finde.

    Ebenso verstehe ich nicht, was daran “intellektuell zu hoch” sein soll, sich mit Geschichte und Herkunft der Sozialdemokratie, der verschiedenen linken Strömungen in Deutschland zu beschäftigen. Dann versteht man auch besser, was für eine Erbe da bis heute nachwirkt, und was es den Parteien links von der Mitte eben bis hier und jetzt verunmöglicht hat, trotzdem zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zusammenzufinden.

    Bewegen müssten sich beide, die SPD weg von einer “zu unternehmerfreundlichen Politik” zurück zu einer mehr die Interessen der “kleinen Leute” vertretenden Politik, und Die Linke sich in Wort und “Tat” von jeglicher Bezugnahme auf die gescheiterten kommunistischen Unrechts- und Gewaltherrschaften des letzten Jahrhunderts verabschieden.

    Am Beispiel des Vereins “Volkssolidarität”, das Du anführst, ist nichts auszusetzen. Solche Solidargemeinschaften gibt es überall und unter verschiedensten Flaggen. Sie werden meiner Ansicht nach in Zukunft an Bedeutung gewinnen, um die möglichen und wahrscheinlichen Verwerfungen im Zuge der Entwicklung hin zu Wirtschaft 4.0 abzumildern.

    Shader, verlange also bitte nicht von mir, konkret zu werden, sondern von den beiden im Fokus stehenden Linksparteien, ihre Differenzen zu überwinden, wenn sich etwas verbessern soll, in eine Richtung, die wir beide, wie mir scheint, wünschen … 🙂

    @ Laie # 91

    Klar, das stimme ich Dir zu, der Vogel fliegt nur mit zwei Flügeln und zum Landen braucht er noch zwei Füsse …

  102. #107 Spritkopf
    26. September 2017

    @Moreno #71

    Die AfD ist nicht Rechtsextrem. Politischer Extremismus ist immer gegen freiheitlichen demokratischen Grundordnung gerichtet.

    Ist klar, Sie Schwätzer, die AfD steht gaaanz eindeutig auf dem Boden der demokratischen Grundordnung.

    Wir haben Beispiele über Beispiele, dass ein ganz erheblicher Teil der AfD-Mitglieder offen antidemokratisch ist. Wie lange wollen wir eigentlich noch verlogenen Verharmlosern und Kreidefressern wie Moreno zuhören?

  103. #108 Alisier
    26. September 2017

    Gegen das Zuhören ist doch erstmal nicht viel einzuwenden, Spritkopf.
    Aber danach sollte dann auch eine gepfefferte und eindeutige Reaktion erfolgen.

  104. #109 shader
    26. September 2017

    @Kai: “haben sich hinterher darüber aufgeregt, dass man Gauland wegen dem Wort “Entsorgen” solche Vorwürfe macht. Ist doch ein normales Wort!”

    In Bezug zu einem lebenden Menschen? *kopfschüttel*

  105. #110 shader
    26. September 2017

    @Withold Ch., es ist wirklich nett, was Sie da schreiben. Aber mit meinem Beitrag und meinen Fragen aus #86 hat das wirklich wenig zu tun.

  106. #111 Alisier
    26. September 2017

    Ähm…..shader….Sarkasmus kann und muss man nicht immer kennzeichnen….

  107. #112 Alisier
    26. September 2017

    Das mit dem Sarkasmus war auf deinen Kommentar zu Kai bezogen.
    Und ich finde Withold Ch. war ziemlich präzise und ist sehr wohl auf dich eingegangen. Somit ist zu vermuten, dass du auszuweichen versuchst.

  108. #113 Moreno
    26. September 2017

    @ Spritkopf

    Der momentane Verleumdungs-Tsunami gegen die AfD wird auch wieder an Energie verlieren.

    Der Politologe Prof. Klaus Schroeder ist sogar der Meinung, ein Drittel der Wählerstimmen verdankt die AfD der einseitigen und skandalisierenden Medienhetze gegen die Partei. Ein bisschen Aufregung schadet also nicht.
    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82288246/experte-zu-afd-erfolg-gauland-war-zu-schlau-fuer-medien-.html

  109. #114 Alisier
    26. September 2017

    “Verleumdungs-Tsunami” ist schön, obwohl es nur ein Tröpfchen Wasser gewesen ist.
    Aber so kennen wir sie ja, unsere AfD: alles ist ganz furchtbar schlimm, wenn es sie selber betrifft. Aber selbst ultrafiese, hundsgemeine fremdenfeindliche Breitseiten werden harmlos, wenn von der AfD herausgekotzt.
    Und ja, Den AfD-Jammerern wird zuviel Aufmerksamkeit geschenkt. Eigentlich sollte man sie ignorieren, wenn einem nur nicht immer so schlecht würde.

  110. #115 Statistiker
    26. September 2017

    Nun ja….

    Nazi ist der, der Nazi-Sprüche von sich gibt.

    Stimmt´s Alisier?

  111. #116 Alisier
    26. September 2017

    Und weil wir gerade dabei sind:
    https://taz.de/AfD-im-Bundestag/!5447952/

  112. #117 Joseph Kuhn
    26. September 2017

    @ Moreno:

    “Ein bisschen Aufregung schadet also nicht.”

    Das war ja das Rezept von Höcke, Gauland und Co.: immer neue Grenzüberschreitungen, immer neue Provakationen. Die Frage ist, wie lange das als Politikkonzept trägt. Mit brauen Sprüchen bekommt man Aufmerksamkeit in den Medien, aber die Probleme der Bevölkerung löst man damit nicht. Und dass die AfD z.B. in der Gesundheitspolitik keine Problemlösungen hat, wurde hier im Blog mehrfach gezeigt.

    Wenn im Bundestag jetzt auch nicht mehr kommt als Forderungen nach einem Merkel-Untersuchungsausschuss und der Obergrenze Null, dann leistet die AfD vielleicht einen Beitrag zur Volksbelustigung – oder Volksverhetzung, jetzt nach Sichtweise – aber der verfassungsmäßigen Verantwortung, die man mit der Wahl zum Abgeordneten auf sich genommen hat, wird man so nicht gerecht. Früher oder später wählen die Leute dann wieder etwas anderes, oder nichts mehr.

    @ Alisier:

    “danach sollte dann auch eine gepfefferte und eindeutige Reaktion erfolgen”

    Siehe oben, das freut Leute wie Moreno nur. Eine Provokationsertrag. Besser wäre, den Thread hier nicht nur als Boxkampfarena zu verstehen, sondern Kommentare wie die von Moreno als Aufhänger für eigene Argumente und Überlegungen zu nutzen. Es ist doch interessant, dass die sicher nicht “linksgrünversiffte” Frau Petry jetzt das Handtuch wirft, weil ihr die AfD zu radikal geworden ist. Warum ist das kein Argument für Moreno, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen ist? Steht er noch weiter rechts? Geht es ihm nur um Krawall? Weiß er selbst nicht, wie er die Sache sehen soll? Ist Petry für ihn jetzt einfach eine Verräterin und damit alles erledigt?

  113. #118 Moreno
    26. September 2017

    @ Joseph Kuhn

    Ich sehe das ganz entspannt. Erstmal ist Frau Merkel in der Pflicht eine stabile Regierung zu bilden. Nach 100 Tagen Regierung kann man dann diese als auch die Opposition beurteilen. In der Wissenschaft würde man sonst sagen, der Beobachtungszeitrum ist zu kurz.

  114. #119 Alisier
    26. September 2017

    Warum sollte eine gute, saubere Argumentation nicht gepfeffert und eindeutig sein dürfen?
    Zu Petry: Laie hatte sie noch als Beleg dafür gefeiert, dass die AfD doch so rechts und radikal gar nicht sei…..

  115. #120 shader
    26. September 2017

    okay, Alisier, vielleicht bin ich auch nur betriebsblind. Vielleicht können Sie mir erklären, wo konkrete Beispiele zur mangelnden Distanzierung der Linke zum SED-Regime genannt wurden, oder was die Linke konkret machen soll, damit nach Witholds Verständnis eine Abnabelung vorliegt.

  116. #121 Moreno
    26. September 2017

    Zum Fall Petry/Pretzell.

    Im April 2017, hatte der ehemalige Berater von beiden – Michael Klonovsky – einen offenes Schreiben an alle Parteimitglieder verfasst.
    https://www.michael-klonovsky.de/artikel/item/474-bonnie-und-clyde-der-afd

    Ich selber hatte nicht viel auf Klonovsky’s Meinung gegeben, muss jedoch rückwirkend gestehen, der Mann hatte in etwa vorhergesehen was jetzt eingetreten ist.

    Das die karrieregeile Streberin Frauke Petry jetzt den beleidigten Lucke macht, verwundert nicht

  117. #122 Spritkopf
    26. September 2017

    @Moreno

    Der momentane Verleumdungs-Tsunami gegen die AfD wird auch wieder an Energie verlieren.

    Ist es schon eine Verleumdung, wenn die FAZ darüber berichtet und wörtlich zitiert, was im Facebookeintrag der AfD Salzgitter drinstand?

    Man sollte doch meinen, dass Leute wie Sie, die fest mit beiden Beinen auf dem Boden des braunen Jauchekübels stehen, die Weiterverbreitung dieses Facebookeintrages begrüßen (und sei es über die böse Mainstreampresse).

  118. #123 anderer Michael
    26. September 2017

    Gesetzt das stimmt alles, dann wäre Frau Petry eine tragische Figur. Sozusagen Kleopatra und Pretzell wäre Antonius. Oktavian könnte Alice Weidel sein .Tiberius und Gauland passen altersmäßig, aber Agrippa könnte von der Rolle
    besser übereinstimmen.
    Die Schlacht bei Actium wäre der Parteitag zu Köln, quasi der dies ater.
    Herrlich , das wahre Leben schreibt die besten Dramen. Weiter so, ich bin begeistert.
    Scribere non saturam difficile est.

  119. #124 anderer Michael
    26. September 2017

    Statistiker
    Glaube ja nicht , dass du die Rolle des Cäcilius Galba bekommst. Du bist Enkolpius , nachdem er sich den Zorn des Priap zugezogen hat. Erklärt sehr viel! 🙂 🙂

  120. #125 DH
    26. September 2017

    Könnte mir vorstellen,daß Petry irgendwann in der CDU landet. Die brauchen Personal für die Wiedereroberung konservativer Wähler, die sofort nach Merkels Abgang beginnen wird.

  121. #126 shader
    26. September 2017

    @Moreno: “Das die karrieregeile Streberin Frauke Petry jetzt den beleidigten Lucke macht, verwundert nicht”

    Also ich finds lustig. Die “Karrieregeilheit” von Frau Petry fällt den AfD-Anhängern urplötzlich auf. Als sie aber vor 2 Jahren Herrn Lucke mit ganzen Busfahrten voll Parteitagsteilnehmern putschte, da war alles in Ordnung und eine tolle, talentierte Politikerin. Doppelmoral wo man nur hinschaut.

  122. #127 shader
    26. September 2017

    “Könnte mir vorstellen,daß Petry irgendwann in der CDU landet.”

    Oder in der CSU. 😉

  123. #128 anderer Michael
    26. September 2017

    shader
    Bitte nicht .Als CSU-Sympathisant ( und als ich noch in Bayern wohnte natürlich Mitglied) erinnere ich daran , wir hatten die Landrätin Pauli. So ein wenig Kabale und Liebe, nur ohne Liebe , war das Trauerspiel mit Frau Pauli.

    Ich kann mir Frau Petry sehr gut bei der Partei ” Die Linke” vorstellen, im Gleichklang mit Frau Wagenknecht

  124. #129 shader
    27. September 2017

    Ja, vermutlich kann man sich auch Pommes mit Erdbeermarmelade sehr gut vorstellen. Aber wer weiß, wenn zukünftig in Saudi-Arabien Frauen Autos fahren dürfen, ist wohl alles möglich. ^^

  125. #130 Joseph Kuhn
    27. September 2017

    @ Alisier:

    “Warum sollte eine gute, saubere Argumentation nicht gepfeffert und eindeutig sein dürfen?”

    Das war nicht das Thema. Nur Pfeffer ist jedenfalls unbekömmlich und im konkreten Fall eben das, was Moreno will: Aufregung über seine Aussagen. Ganz nach dem Vorbild Gaulands.

    @ anderer Michael:

    “Ich kann mir Frau Petry sehr gut bei der Partei ” Die Linke” vorstellen”

    Mit Verlaub, das ist Unsinn. Frau Petry hat keine linke Grundierung, sondern eine rechte. Sie hätte besser in die alte SED gepasst, da kam es nicht mehr so darauf an, ob man Marx wirklich verstanden hat oder ihn nur autoritätshörig zitieren konnte.

    @ shader:

    “Oder in der CSU”

    Frau Petry ist für alle Parteien verbrannt.

  126. #131 einhorn
    27. September 2017

    https://www.youtube.com/watch?v=36C_SyYaTmo
    *offtopic* und vom Propaganda Sender “SWR”

  127. #132 Laie
    27. September 2017

    Der Abgang von Frauke Petry ist schade, da sie versuchte die den Ideen des Nationalsozialismus Nahestehende fernzuhalten, so mein Eindruck. Sie hätte die Fähigkeit, die Partei sauber zu machen. Mal sehen, wie sich die AfD ohne ihr weiterentwickelt, ohne ihr habe ich Grund zur Sorge.

    Eigentlich ist ja eh niemand wählbar, was sich da anbietet, ohne dass einem das Grausen kommt. Vielleicht doch Lucke?

    @Alisier
    Feiern ist etwas anderes. Ein Spektrum gibt es auch in der AfD (siehe dazu Beitrag Nr 91 von mir) obwohl sie das gerne als gleichförmige Masse sehen wollen.

  128. #134 Laie
    27. September 2017

    @einhorn
    Danke für den interessanten Link, gemessen an dessen Inhalt bin ich wohl zu 100% in der Mitte und zu ca. 99% der gleichen Ansicht und eindeutig Fan von Alice Schwarzer.

    Den Link kann man Alisier bestens weiterempfehlen! 🙂

  129. #135 RPGNo1
    27. September 2017

    @Moreno

    Das die karrieregeile Streberin Frauke Petry jetzt den beleidigten Lucke macht, verwundert nicht

    Das ist eine Attacke in demselben Tonfall (wenn auch nicht die Worte), die die Gaulands, Meuthens, Poggenburgs, Weidels jetzt gegen die “Verräterin” Petry und ihre Verbündeten reiten.
    Ich danke dir wirklich für die Selbstentlarvung. Du bist auf jeden Fall kein Protestwähler, sondern stehst mit beiden Beine tief im braunen Sumpf drin.

  130. #136 RPGNo1
    27. September 2017

    @Joseph Kuhn

    Mit Verlaub, das ist Unsinn. Frau Petry hat keine linke Grundierung, sondern eine rechte. Sie hätte besser in die alte SED gepasst, da kam es nicht mehr so darauf an, ob man Marx wirklich verstanden hat oder ihn nur autoritätshörig zitieren konnte.

    Ich denke, anderer Michael meinte seine Aussage ironisch, indem er sich auf folgendes Zitat von dir bezieht:

    Dort kann man die AfD getrost als Nachfolgepartei der SED bezeichnen

    Sahra Wagenknecht war/ist(?) Mitglied der kommunistischen Plattform bei den Linken und verteidigt auch 28 Jahre nach dem Mauerfall immer wieder gerne DDR und auch SED. Wenn man um drei Ecken denkt, dann haben Petry und Wagenknecht haben also tatsächlich Berührungspunkte. 😉

  131. #137 Spritkopf
    27. September 2017

    @Laie

    Der Abgang von Frauke Petry ist schade, da sie versuchte die den Ideen des Nationalsozialismus Nahestehende fernzuhalten, so mein Eindruck.

    Das war bestimmt auch der Grund, warum sie den Begriff “völkisch” wieder positiv besetzt sehen wollte. Völkisch und Nationalsozialismus… diese beiden Wörter passen ja nun überhaupt nicht zusammen. [/irony]

  132. #138 Alisier
    27. September 2017

    Und ein Sonderpunkt für Laie, weil er es selbst hier wieder geschafft hat, seine Islamophobie kundzutun, wenn auch diesmal indirekt.

  133. #139 shader
    27. September 2017

    @RPGNo1: “Sahra Wagenknecht war/ist(?) Mitglied der kommunistischen Plattform bei den Linken und verteidigt auch 28 Jahre nach dem Mauerfall immer wieder gerne DDR und auch SED.”

    Ehrlich gesagt tue ich das auch. Und dann wieder kritisiere ich heftig die alten Zustände. Es kommt immer darauf an, worauf sich das bezieht. Die Lebensleistung der DDR-Bürger zum Beispiel würde ich immer verteidigen.

    “Wenn man um drei Ecken denkt, dann haben Petry und Wagenknecht haben also tatsächlich Berührungspunkte. “

    Ja, so wie sich in der nichteuklidischen Geometrie parallele Geraden sich im Unendlichen doch mal schneiden. 😉

  134. #140 Ishmael
    27. September 2017

    Sehr gute Analysen – mMn weit bessere als bei den sonstigen “Leitmedien” und GEZ-Anstalten – schreibt der Blogger “Don Alphonso” bei der FAZ. Sehr zu empfehlen.

    Wer nicht nur “Nahtsie” schreien will, sondern sich ernsthaft mit der rechtsintellektuellen Gedankenwelt beschäftigen möchte, sei auf die Seite

    www. sezession.de

    verwiesen.

  135. #141 Withold Ch.
    27. September 2017

    @ shader

    Danke. Ich finde, was Du schreibst, ist auch (nicht) nett …

    Wenn ich mich recht erinnere, war gestern ein Sch… Dienstag, und morgen wird aller Voraussicht nach Super Donnerstag sein, nur, wie schaffe ich es, zu belegen, dass heute bitterer Mittwoch ist … soviel zu Fakten und Wertung.

    Für die meisten hier Tag drei nach dem erwarteten, offiziellen Einzug der Barbaren in den deutschen Bundestag, für mich auch Tag drei nach der erwarteten Niederlage der Linke (in summa) infolge ihrer unbegreiflich grossen Verbohrtheit.

    Die Frage, ob die Partei Die Linke in Gänze oder nur in Teilen, offen oder nur im Verborgenen auch linksextremistische Tendenzen aufweist und dementsprechend einzustufen ist, ist unter Fachleuten (Politikwissenschaftlern) umstritten.

    Dazu nur zwei Links:
    pro, E. Jesse
    Er spricht vom “smarten Extremismus einer deutschen Partei”.

    kontra, R. Stoess
    Er plädiert dafür, “sich auf Beobachtung von tatsächlichen Bestrebungen zu konzentrieren, die erkennbar aggressiv-kämpferisch und destruktiv gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind.”

    Letzteres führte ja direkt zum Nachdenken über die Ereignisse beim G20-Gipfel in Hamburg und den Äusserungen verschiedener Exponenten/innen der Partei Die Linke dazu.

    Happy reading!

  136. #142 RPGNo1
    27. September 2017

    @shader
    Nur zur Klarstellung: Meinen Hinweis auf Josephs Zitat hast du doch auch gesehen, oder? Nur in diesem Zusammenhang macht meine Bemerkung nämlich Sinn.

  137. #143 Alisier
    27. September 2017

    Danke für die Links Withold Ch.!
    Aus meiner Sicht sollte sich die Linke zuerst ohne wenn und aber zur Demokratie bekennen, und extremen Nostalgikern verebal die Rote Karte zeigen (oder die Grüne, um Missverständnisse zu vermeiden). Wäre schon mal ein Anfang.

  138. #144 shader
    27. September 2017

    @Alisier: “Aus meiner Sicht sollte sich die Linke zuerst ohne wenn und aber zur Demokratie bekennen”

    Ich denke, das tut sie. Aber ich bin nicht allwissend und lerne gerne durch Gegenbeispiele dazu.

  139. #145 shader
    27. September 2017

    Was man allerdings von Petry und Pretzell hört, dass sie von der Idee einer bundesweiten CSU als “Volkspartei” schon angetan sind und ggf. könnte es in Richtung einer Neugründung gehen. So gesehen kein Eintritt in die CSU von Petry sondern in eine New-CSU. 😉

    https://www.faz.net/aktuell/politik/afd-frauke-petry-sichert-webdomain-die-blauen-15220314.html

  140. #146 Alisier
    27. September 2017

    “Aber wirkliche Demokratie gibt es im Kapitalismus so wenig wie in der DDR.”
    Sarah Wagenknecht in einem Interview mit der Süddeutschen im Jahre 2008.
    Ähnliche Aussagen hat sie immer mal wieder gemacht, und aufgrund ihrer Funktion nehme ich mal an, dass sie auch für die Linke spricht, wenn sie dergleichen formuliert.
    Ich kann das nur so verstehen, dass dieses System, in dem wir gerade Leben für sie keine Demokratie ist, und sie was anderes will.
    Was meinen Sie denn, shader? (Ich gehe wieder zum Siezen über, weil Sie das auch taten, nicht um Distanz zu signalisieren, sondern in der Annahme, dass es Ihnen lieber ist.)

  141. #147 shader
    27. September 2017

    Um mal den Advocatus Diaboli zu spielen ;), haben wir eine wirkliche Demokratie? Die Kritik an den bestehenden demokratischen System ist oft groß und nicht umsonst gibt es Vorschläge in Richtung direkte Abstimmungen usw. Wenn man so will, ist Frau Wagenknecht stark kapitalismuskritisch. Daraus würde ich aber keine Demokratiefeindlichkeit ableiten wollen.

    “Ich kann das nur so verstehen, dass dieses System, in dem wir gerade Leben für sie keine Demokratie ist, und sie was anderes will.”

    Oder keine wirkliche Demokratie. Die Frage ist doch, inwieweit ihre Vorstellungen von Demokratie sich mit dem Grundgesetz deckt.

    “Was meinen Sie denn, shader? (Ich gehe wieder zum Siezen über, weil Sie das auch taten, nicht um Distanz zu signalisieren, sondern in der Annahme, dass es Ihnen lieber ist.)”

    Sorry, ich habe ein sehr schlechtes Gedächtnis in solchen Dingen und weiß schon 5 Minuten später nicht mehr, wen ich in den Texten Duze oder Sieze. Wenn ich da also hin- und herspringe, dann hat das keine persönlichen Gründe, sondern ist Vergesslichkeit, auch wenn es nicht so wirkt. 🙂

  142. #148 Roland B.
    27. September 2017

    Ich halte unser System auch nicht für eine “wirkliche Demokratie”. Zu wenig Bürgerbeteiligung, zu viel Lobbyismus, viel zu starker Einfluß der Parteien (die ja laut GG an den Entscheidungen nur _mit_-wirken sollen).
    Die Schweizer sind dem Ziel deutlich näher.
    Wer unseren aktuellen Demokratieversuch kritisiert, muß keineswegs demokratiefeindlich sein.

  143. #149 Alisier
    27. September 2017

    Von Demokratiefeindlichkeit war auch nicht die Rede, sondern von “anderer” Demokratie, von der ich nicht weiß, wie sie genau aussehen soll.
    Letztendlich hieß ein nicht mehr existierendes Land auch mal “Deutsche Demokratische Republik”. Die Vorstellungen, was Demokratie ist scheinen also sehr zu divergieren.
    Und verbessreungsfähig und -würdig ist so ziemlich alles: dennoch möchte ich, dass das, was da ist respektiert wird, und dass man diese Basis nutzt, und nicht nur “Alles Schei.e!” schreit.

  144. #150 DH
    27. September 2017

    Wie wärs mit einer CSU-Doppelspitze nach Seehofers Abgang?
    Söder-Petry….

  145. #151 anderer Michael
    27. September 2017

    “Die Linke” ist die SED. Die heutige Partei hat sich gewandelt , sie hat nicht mehr genau die gleichen Auffassungen wie 1989. Es gibt neue Mitglieder, die die DDR als Unrechtsstaat sehen.
    Aber es liegen Schatten auf der Partei.
    –Wo sind die Milliarden des SED.Wie Wirtschaftskriminelle schweigen die Funktionäre
    –Die Linke hat den Seilschaften der Stasi Unterschlupf gegeben und diesen geholfen, dass die Folterknechte sehr gute Rente bekommen, während ihre Opfer wesentlich schlechter versorgt werden.( die SPD hat auch geholfen)
    — Die Linke erdreistete sich mit der Stasitruppe zum Gedenktag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu marschieren. Das ist Chuzpe sondergleichen.
    — Die Organisation Exit wird von einem Ex -VoPo- Offizier geleitet. Das war ein strammer linientreuer Kader, wahrscheinlich hat er nur alten Damen über die Straße geholfen und Hühnerdiebe gejagt. Sowas tummelt sich im Dunstkreis dieser Partei und lässt sich auf Steuerzahlerkosten alimentieren.
    — Der IM Notar. Verzwickte Angelegenheit. Aussage gegen Aussage. Selbst wenn er ev. IM gewesen wäre, manche mussten IM sein und haben nur sinnlose Informationen weitergegeben. Ich werde nicht den Stab über Gysi brechen , sehe ihn aber in Verantwortung für das verschwundene SED Vermögen.

  146. #152 shader
    27. September 2017

    @Alisier, ich glaube man kommt in der Diskussion nicht weiter, wenn man Extrempositionen einnimmt. Zu sagen, wir haben keine wirkliche Demokratie ist nicht gleichbedeutend mit ich finde hier alles Mist. Eine bestehende Demokratie modifizieren zu wollen gehört zum politischen Alltag und ist legitim, solange man sich an die Grundregeln hält. Viel spannender finde ich doch die Frage, welche Demokratie schwebt Frau Wagenknecht vor.

  147. #153 shader
    27. September 2017

    @aM: ““Die Linke” ist die SED. Die heutige Partei hat sich gewandelt , sie hat nicht mehr genau die gleichen Auffassungen wie 1989.”

    LOL, aha, soviel gestehen Sie den Linken an Wandelbarkeit zu.

    “–Wo sind die Milliarden des SED.Wie Wirtschaftskriminelle schweigen die Funktionäre”

    Google und Wikipedia helfen, das Geld “wiederzufinden”. 😉
    https://de.wikipedia.org/wiki/Unabh%C3%A4ngige_Kommission_zur_%C3%9Cberpr%C3%BCfung_des_Verm%C3%B6gens_der_Parteien_und_Massenorganisationen_der_DDR

    Kurzfassung, das allermeiste Geld ist der Treuhandanstalt übertragen wurden. Was noch im Ausland vorhanden sein könnte, bleibt Spekulation.

    “Die Linke hat den Seilschaften der Stasi Unterschlupf gegeben und diesen geholfen, dass die Folterknechte sehr gute Rente bekommen, während ihre Opfer wesentlich schlechter versorgt werden.( die SPD hat auch geholfen)”

    Ähm, kleiner staatsbürgerlicher Exkurs, nicht die Linke zahlt Renten aus, sondern die Bundesrepublik Deutschland. Und mir wäre es neu, dass in den letzten 27 Jahren die Linke im Bundestag in Regierungsverantwortung war, die über die Rentenregelungen entscheiden hat. Also nur aus Neugier, wie soll die das bewerkstelligt haben?

    “— Die Linke erdreistete sich mit der Stasitruppe zum Gedenktag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu marschieren. Das ist Chuzpe sondergleichen.”

    Das finde ich in der Tat vorwurfsvoll.

    “— Die Organisation Exit wird von einem Ex -VoPo- Offizier geleitet. Das war ein strammer linientreuer Kader, wahrscheinlich hat er nur alten Damen über die Straße geholfen und Hühnerdiebe gejagt. Sowas tummelt sich im Dunstkreis dieser Partei und lässt sich auf Steuerzahlerkosten alimentieren.”

    Meinen Sie Exit-Deutschland, das sich um Neonazi-Aussteiger kümmert? Ich habe keine Informationen gefunden, dass der Vorsitzende Bernd Wagner Mitglied der Linken ist. Wissen Sie da mehr?

    “— Der IM Notar. Verzwickte Angelegenheit. Aussage gegen Aussage. Selbst wenn er ev. IM gewesen wäre, manche mussten IM sein und haben nur sinnlose Informationen weitergegeben. Ich werde nicht den Stab über Gysi brechen , sehe ihn aber in Verantwortung für das verschwundene SED Vermögen.”

    Wissen Sie was mich echt wundert? Vor Wochen haben wir hier im Blog einen heftigen Disput zum Rechtssystem in Deutschland gehabt. Sie haben die Ansicht vertreten, dass Verurteilte in Deutschland kaum Chancen haben ein Gerichtsurteil aufheben zu können. Jetzt suggerieren Sie hier, dass ein Politiker, dem vor Gericht nicht nachgewiesen werden konnte, dass er bei der Stasi als IM gearbeitet hat, dass er es doch getan hat. Was soll das? Sind Ihnen Vermutungen wichtiger als Rechtsstaatlichkeit? Falls das der Fall sein sollte, dann haben Sie sich in meinen Augen als Diskussionspartner zu juristischen Fragen endgültig disqualifiziert. Danke.

  148. #154 Laie
    27. September 2017

    @shader

    Man könnte durchaus sagen, die theoretisch existierende Demokratie ist in der Praxis für den einzelnen praktisch nicht vorhanden, da er abgesehen von 1xWählen alle x-Jahren nichts zu sagen hat. Das ist dann demokratiepolitisch Mist.

    Dabei könnte die Schweiz als Vorbild dienen, die Menschen durch demokratische Mitbestimmung ÖFTERS an der Demokratie teilnehmen zu lassen, als 1x alle x Jahre.

    @alisier
    Bei Ihnen kenne ich mich nicht aus. Einerseits schreiben sie manchmal, sie finden Religionen Mist, wenn es allgemein um Religionen geht oder um das Christentum.

    Wenn es aber um den Islam geht, oder auch nur vielleicht um den Islam, auch wenn er mal nicht gemeint ist, dann schreiben sie von Islamophobie.

    Heisst das, dass sie den Islam besser finden als andere Religionen, oder finden sie den Islam genauso schlecht?

  149. #155 anderer Michael
    28. September 2017

    Shader
    vorab nur zu Gregor Gysi:
    Ordentlich missverstanden hast du mich. In Bezug auf den IM-Vorwurf wollte ich ihn verteidigen. Ob er der IM Notar ist, weiß ich nicht. Ich kenne die Akten nicht ( über mich gibt es auch eine Stasi – Akte 🙂 . Man fühlt sich im nachhinein richtig wichtig.1)Er hat selber gesagt, er habe beruflich nachvollziehbar Stasi Kontakte gehabt.
    Und viele DDR Bürgerinnen wurden von der Stasi in die Pflicht genommen. Eine Abwehrreaktion war , kaum verwertbare Informationen , manchmal nach Absprache mit dem Auszuspähenden, abzugeben, in der Hoffnung , dass die Stasi keine weitere. Mitarbeit mehr wünscht.

    Wie gesagt, ich werde nicht den Stab über ihn brechen.

    1. Als Westler kann ich schmunzeln. Den Leuten in der DDR war nicht zum Lachen zumute.

  150. #156 shader
    28. September 2017

    @aM: Eine merkwürdige Art Gysi zu verteidigen, in einer Liste von Linke-Bashing-Punkten nochmal Spekulationen zu einer IM-Tätigkeit zu wiederholen. Ich sags mal so, wenn Sie mich mal verteidigen wollen, sagen Sie besser nichts. 😉

  151. #157 anderer Michael
    28. September 2017
  152. #158 anderer Michael
    28. September 2017

    Mist, Rest folgt.Schon wieder auf der Maus ausgerutscht.

  153. #159 RPGNo1
    28. September 2017

    @anderer Michael
    Hast du ein Seminar bei Beatrix von Storch genommen? 😉

  154. #160 anderer Michael
    28. September 2017

    RPGNo1
    Du wirst lachen. Ich habe ihr höflich mal eine Frage gestellt bzw eine Bemerkung gemacht und sie höflich geantwortet.

    Ich bin schließlich Hausmann mit drei Kindern. Immer im Dienst.Ich wollte etwas schreiben , musste weg , und anstatt zu speichern, habe ich auf senden gedrückt.
    Ich kann mich nicht den ganzen lieben Tag auf der Arbeit ausruhen, zu Hause den erschöpften Berufstätigen spielen und mich von der Ehefrau bemitleiden und bedienen lassen.
    Wer hat schon Mitleid mit einem alten (Haus)mann. 🙁

  155. #161 Alisier
    28. September 2017

    @ Laie # 154

    Es sollte auch Ihnen möglich sein zwischen einer Religion und den Menschen, die, aus verschiedensten Gründen (meistens durch die zufällige Geburt in einer bestimmten Region dieser Welt) einer Religion zugerechnet werden, zu unterscheiden.
    Ich persönlich bin der Meinung, dass alle Ideologien gleichermaßen abzulehnen sind, aber ich beurteile Menschen nicht nach einer Ideologie, die man ihnen angepappt hat.
    Ihre Ablehnung bezog sich schon mehrmals direkt auf Gruppen von Menschen, ohne dass Sie differenziert hätten. Das lehne ich ab und kritisiere Sie dafür, ohne Sie als Mensch abzulehnen.
    Jeder Mensch hat das Recht als der gesehen zu werden, der er ist, und dazu muss man ihn erst kennenlernen. Ihm lediglich ein Label zu verpassen (Moslem, Katholik, Atheist…..) trägt zu fundierten Erkenntnissen kaum bei, und rutscht manchmal in rassistisch anmutende Sichtweisen ab.
    Das halte ich für allgemein wenig hilfreich und zudem brandgefährlich, für alle.
    Meine Position.

  156. #162 anderer Michael
    28. September 2017

    Shader

    Ich als Verteidiger? Schweigen meinerseits wäre höchstwahrscheinlich das Beste.

    Zweiter Anlauf zu den Geldern der SED.
    In deinem Link von Wikipedia gibt es einen Hinweis auf einen Bericht einer Regierungskommission zu den Vorgängen. Schlimmer als ich gedacht habe. Die SED hatte mehrere 100Millionen auf Auslandskonten verschoben . Kooperation von Seiten der Partei sehr wenig. Ungefähr 1.1 Milliarden wurden bis 2006 über langwierige Ermittlungen und Verhandlungen sichergestellt. Man muss sich vergegenwärtigen: das war Geld , welches ein Unrechtsstaat auch auf verbrecherische Weise gewonnen hat.Die SED/PDS hat ,anstatt sich dieser Tatsache zu stellen, vertuscht und behindert. Unmögliches Vorgehen.Mir tun die engagierten jungen Mitglieder leid. Sie müssen mit dieser Schande leben ( ganz klar: CDU und Helmut Kohl haben auch gefehlt . CSU ebenso (“Amigos”)). Ich gestehe, die noch verschwundenen Milliarden von mir sind ,trotzdem ich nachgelesen habe, sinnlos übertrieben gepoltert. In dem Interview ist auf Spekulationsbasis von einer dreistelligen Millionensumme die Rede, d.h. es können auch mehr oder null sein. Irgendeine Bewegung innerhalb der Partei” Die Linke” in diesem Punkt die Vergangenheit aufzuarbeiten und Vertrauen zu gewinnen ,sehe ich nicht.Im Gegensatz zu den Grünen im Pädophilieskandal ( Ströbele und Künast wurden geschont.Nicht dass ich diesen einen Vorwurf machen wollte, aber sie waren Führungskräfte und daher mitverantwortlich).
    Es wird weiter spekuliert werden.
    https://www.welt.de/welt_print/politik/article6997517/Wo-stecken-die-SED-Millionen.html

  157. #163 Moreno
    28. September 2017

    Der deutsch-israelischer Historiker Prof. Wolffsohn zu dem Unsinn die AfD mit Nazis zu vergleichen.
    http://www.youtube.com/watch?v=TZ-JwLmpxNw

    [Edit: Einbindung des Videos geändert, JK]

  158. #164 RPGNo1
    28. September 2017

    @Moreno
    Du warst der erste, der den Nazivergleich in diese Diskussion eingebracht hat. Schon vergessen?
    https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2017/09/24/die-wahl-ist-rum-die-groko-ist-weg/#comment-65285

  159. #165 Moreno
    28. September 2017

    @ RPGNo1

    Quatsch. Ich habe darauf aufmerksam gemacht, dass der SED-Vergleich von Herrn Kuhn genauso unpassend ist wie die zahlreichen Nazi-Vergleiche Ihrer Mitdiskutanten die ich schon im Vorfeld kritisiert habe. Siehe hier:
    https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2017/09/08/gauland-gegen-recht-und-ordnung/#comment-64756

  160. #166 shader
    28. September 2017

    @aM: “Man muss sich vergegenwärtigen: das war Geld , welches ein Unrechtsstaat auch auf verbrecherische Weise gewonnen hat.”

    Nicht so vorschnell. Die SED hatte etwas über 2 Millionen Mitglieder. Der Jahresbeitrag war nicht unerheblich, so ca. 300 Mark. D.h. allein durch Mitgliedsbeiträge kamen im Jahr mindestens 600 Millionen DDR-Mark zusammen. Ich gebe aber offen zu, dass ich die gesamten Einnahmen nicht kenne. Und die damalige PDS-Spitze hat nur widerwillig und nicht vollständig kooperiert, ist wirklich zu kritisieren.

    ” Irgendeine Bewegung innerhalb der Partei” Die Linke” in diesem Punkt die Vergangenheit aufzuarbeiten und Vertrauen zu gewinnen ,sehe ich nicht.”

    Ich habe hier schon nachgefragt, was man unter einer Aufarbeitung versteht, aber so eine richtige, objektivierbare Antwort habe ich nicht bekommen. Und so wird man sich noch in 100 Jahren streiten, ob man genügend aufgearbeitet hat oder nicht und je nach politischer Einstellung wird man eine andere Antwort bekommen. Für mich als wissenschaftlich denkender Mensch eher unbefriedigend.

  161. #167 anderer Michael
    28. September 2017

    shader
    Das ist ein Argument, die Mitgliedsbeiträge meine ich. So wie ich es aber beim Schnell- und Querlesen verstanden habe, wurden SED und Blockparteien vom DDR Staat finanziert.

    Jedenfalls habe ich wieder mal lernen müssen, Schnellschüsse aus der Hüfte taugen nicht viel. Der Verbleib der DDR Vermögen ist ein riesiges inhaltliches Thema mit vielen Unklarheiten.

    Aufarbeitung wäre einfach: was war 1989 vorhanden, wohin wurde es verschoben, wer waren die Akteure, gab es individuelle Profiteure?

    • #168 Joseph Kuhn
      28. September 2017

      @ anderer Michael:

      “was war 1989 vorhanden, wohin wurde es verschoben, wer waren die Akteure, gab es individuelle Profiteure?”

      Was für eine Frage? Zum Einlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

      Man beachte den Hinweis auf die Einschränkung der Haftung der Treuhandmanager – Spekulationen sind erlaubt und gut recherchiert mehrfach in Romanform verarbeitet, z.B. in Wolfgang Schorlaus Krimi “Die blaue Liste”.

  162. #169 anderer Michael
    29. September 2017

    Herr Kuhn
    War die Treuhand für die Vermögen der DDR -Parteien verantwortlich?
    Ich habe mich nicht richtig ausgedrückt, anstatt “DDR-Vermögen ” wäre korrekt ” Vermögen der DDR-Parteien”.
    Letztlich hinterher kann jeder schlau schwätzen.Es wäre besser gewesen, wenn noch zu DDR Zeiten die Parteien aufgelöst worden wären und das Vermögen an den Staat übergegangen worden wäre.Das wäre schwierig oder vielleicht unmöglich gewesen, in der Volkskammer saßen die Abgeordneten der Parteien. Wie sollten die sich auflösen.?
    Aber die jetzige Partei “Die Linke ” wäre unbelastet von Vorwürfen gewesen. Die Grünen haben auch bei Null angefangen (die AfD auch).

    • #170 Joseph Kuhn
      29. September 2017

      @ anderer Michael:

      “War die Treuhand für die Vermögen der DDR -Parteien verantwortlich?”

      Ja, Wikipedia schreibt: “Mit der Deutschen Wiedervereinigung ging die Kontrolle über die Vermögen an die Treuhandanstalt über”

  163. #171 RPGNo1
    29. September 2017

    @Moreno
    Es ist also “Quatsch”, was ich sage?
    Du verschiebst gerade die Torpfosten, indem du die Diskussion zu einem ganz anderen Thread ablenkst.
    Und ich zitiere nochmal Alisier:

    “Es gab keine Nazi-Vergleiche, sondern nur Nazi-Aussagen seitens der AfD. Und die Dinge beim Namen zu nennen und präzise zu sein ist schon manchmal wichtig.”

    Immer schön ablenken und behaupten, dass man es ja nicht so gemeint, wie es zuerst gesagt. Deine Lehre in AfD-Kommunikationstaktiken ist weit fortgeschritten. Bist du sicher, dass du kein Mitglied dieser Partei ist?

  164. #172 RPGNo1
    29. September 2017

    Korrektur:
    Immer schön ablenken und behaupten, dass man es ja nicht so gemeint hat, wie es zuerst gesagt wurde.

  165. #173 anderer Michael
    29. September 2017

    Kai
    Freut mich dein Kommentar.Ich hatte denselben Gedanken wie du.
    Das hat Herr Gauland gesagt:
    “…Ladet sie mal ins Eichsfeld ein, und sagt ihr dann, was spezifisch deutsche Kultur ist. Danach kommt sie hier nie wieder her, …”

    Im Wahlkampf geht es robust zu. Für jemanden, der von sich behauptet, die einzige Opposition zu sein, ist es zu dick aufgesetzt. Unschwer kann man es als Gewaltaufruf interpretieren.Strafrechtlich wahrscheinlich nicht relevant, weil nicht zu unterscheiden von körperlicher Gewalt und heftigem verbalen Protest. Das Entsorgen fand ich isoliert nicht so schlimm.
    Als Deutscher fühle ich mich ein wenig gekränkt, wenn das spezifisch deutsche Kultur sein soll.

    Eine Frage bitte.
    Wie alt bist du, und zwar deswegen:
    “Ich jedenfalls hab den Ausgang des Weltkriegs eher als Befreiung vor dem Nazi-Regime gesehen. Und ich hab mich deshalb nie als Verlierer gesehen. ”
    Das klingt so, als habest du das Kriegsende persönlich erlebt. Du müsstest weit über 80 Jahre alt sein, als Soldat über 90 Jahre.
    Oder ist der Satz als allgemeine historische Wertung zu sehen?

  166. #174 RPGNo1
    29. September 2017

    Und jetzt ist es offiziell.
    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-frauke-petry-ist-aus-der-partei-ausgetreten-a-1170533.html
    Klingt für mich nach einem Pearl Harbor für Gauland, Weidel und Konsorten: Taktischer Erfolg, aber der Keim der strategischen Niederlage ist gelegt.

  167. #175 Moreno
    29. September 2017

    @ RPGNo1: “Es ist also “Quatsch”, was ich sage?”

    Ja, kann man so sagen, und viel Ahnung von AfD-Interna habe Sie auch nicht.

  168. #176 RPGNo1
    29. September 2017

    @Moreno

    viel Ahnung von AfD-Interna habe Sie auch nicht.

    Aber du schon?
    Joseph Kuhn hat mit Kommentar #117 schon ganz recht. Du willst provozieren und wenn du konkret werden musst und nicht weiter weißt, dann verschiebst du die Torpfosten oder produzierst rote Heringe.
    Ich empfehle dir, drüben bei Cornelius den folgenden Artikel zu lesen. Der dort beschriebenen Spezies näherst du dich nämlich mit großen Schritten.
    https://scienceblogs.de/bloodnacid/2017/09/28/trolle-fuettern-sich-selbst/

    PS: Und was den Historiker Michael Wolffsohn angeht:
    https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/professor-tacheles/kommentar-zur-fluechtlingspolitik-neuankoemmlinge-sind-ein-geschenk-des-himmels/12203120.html
    Hat schon ein Geschmäckle, wenn du ihn als Zeugen deiner pro-Afd-Werbetour einspannen willst.

  169. #177 Moreno
    29. September 2017

    @ RPGNo1

    Ich bin hier gar nicht das Thema.

  170. #178 Alisier
    29. September 2017

    Noch’n Artikel zum drüber nachdenken:

    https://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-eine-ursache-fuer-den-erfolg-der-afd-mangel-an-respekt-1.3687269

    Ich finde die Sichtweise von Timothy Garton Ash zwar interessant, würde ihm aber dennoch aus mehreren Gründen gerne widersprechen. Z.B. argumentiert er mir persönlich zu monokausal.

  171. #179 Withold Ch.
    29. September 2017

    @ Alisier

    Ein sehr interessanter Artikel.

    Dass die Gründe im Falle Deutschlands eher nicht “wirtschaftlicher Art” seien, leuchtet ein. Doch was heisst in Wirklichkeit, sie seien “kultureller Art”?

    Die “Ungleichheit von Aufmerksamkeit und Respekt” ist doch wohl eine eine ethisch-moralische Angelegenheit und somit der Kultur zugehörig.

    In Abänderung des Brechtschen Satzes “Erst kommt das Fressen, dann die Moral” könnte man nun sagen: Die Herren geben uns zwar zu (fr)essen, aber sie grüssen uns nicht einmal.

    Timothy Garton Ash ist wahrscheinlich kein Linker, sonst würde er vielleicht die jetztige Phase als eine logische Folge der paar hundert Jahre Ausbeutung der übrigen Welt durch die “Europäer” verstehen, was eine Entwicklung in Gang gesetzt hat, die ihnen auf allen Ebenen einen Riesenvorsprung verschafft hat.

    Vom “Zeitalter des Internets” zu sprechen, bedeutet auch, von den kulturellen Irritationen zu sprechen, welche nun konkret noch durch eine forcierte wirtschftliche Globalisierung erzeugt werden.

    Manchmal könnte einen das Gefühl beschleichen, dass “wir” in eine gewaltige Sackgasse hineingeraten sind …

  172. #180 Laie
    29. September 2017

    @Alisier, #161

    Danke für die Klarstellung. Ihren Positionen kann ich einiges abgewinnen, Menschen nehme ich unabhängig von ihrer Herkunft als unterschiedliche Individuen wahr.

    Eine weitere Beurteilung findet aufgrund von Verhaltensweisen und Taten statt, das hat mit Religion und Herkunft zunächst nichts zu tun.

    Menschen, die einer gewaltverherrlichenden Ideologie nahestenen lehne ich ab.
    Zu zunehmenden Gewalttaten sind Grund dafür, über die Ursachen nachzudenken.
    Leider bestätigt sich das auch durch die vielen Vorfälle aus der Medienberichterstattung.

    Wenn nun eine Religion die Gewaltverherrlichung gegenüber “Ungläubigen” als Kernthema hat, dann gibt es logischerweise Probleme mit dieser Ideologie.
    Weitere negative Vorbedingungen könnten die Situation verschärfen, müssen es aber nicht.

    Die Frage die dort anknüpft ist, wie kann man jenen helfen, die zwar aufgrund des Geburtsorts ungünstige Voraussetzungen hatten, wie den Erwerb einer gewaltbereiten Religion. Konkret: Wie kann man Opfern dieser Ideologie helfen, NICHT zu Tätern gegenüber “Ungläubigen” zu werden?

    Ein Mittel, das bei einigen von selbst erfolgte war der Glaubensabfall. Sie schrieben Bücher über die Fehler ihrer Herkunftsideologie, die sie überwinden konnten. Dies half ihnen, was könnte noch helfen, um Frieden und Menschenwürde für die gesamte Bandbreite der Betroffenen untereinander, sowie miteinander zu fördern und zu entwickeln?

  173. #181 einhorn
    30. September 2017

    @#149 Alisier
    Von Demokratiefeindlichkeit war auch nicht die Rede, sondern von “anderer” Demokratie, von der ich nicht weiß, wie sie genau aussehen soll

    Mir fallen da Direktmandate ein ? Warum gibt es sie ?
    Vielleicht um einen Ansprechpartner haben zu können ?! einen angeblichen Vertreter des Wahlbezirks ?

    Solang es parteiverbindiche Abtimmungen gibt, macht es als Wähler nur bedingt Sinn eine erste Stimme zu haben.
    Die Verbindlichkeit kann sich auf die Liste beziehen, aber nicht auf die direkt gewählten Vertreter.

  174. #182 RPGNo1
    1. Oktober 2017

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, im Kamingespräch.
    Zitat: “Da muss ich ehrlich sagen: Wenn ich auf die Schutzfunktion einer Partei wie der AfD angewiesen bin als Jude in Deutschland, ich glaube, dann wäre die Zeit gekommen, dieses Land zu verlassen.”
    https://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/2497857

  175. #183 shader
    1. Oktober 2017

    Ja, das war wirklich ein Witz, als vor einigen Jahren die AfD so tat, sie seien die Freunde des jüdischen Volkes und des Staat Israels. Letztlich ging es der Partei nur darum, für ihre Islamfeindlichkeit namhafte Unterstützer zu bekommen, was kläglich scheiterte.

  176. #184 RPGNo1
    1. Oktober 2017

    @shader
    Im Kamingespräch kam auf, dass es vier (glaube ich) jüdische Kandidaten auf den AfD-Listen gab. Josef Schuster zeigte sich deswegen sehr befremdet. Er vermutet, dass sich die AfD um Auswanderer aus der ehemaligen Sowjetunion bemüht hat, indem das gemeinsame Feindbild islamische Einwanderer aufgebaut wurde.

  177. #185 Beobachter
    4. Oktober 2017

    Interessanter, lesenswerter Artikel heute in der SZ:

    https://www.sueddeutsche.de/politik/soziologe-zur-afd-erwachen-aus-wutgetraenkter-apathie-1.3687762

    ” … Zwar können sich solche Erscheinungen wie Pegida und AfD schnell verändern und auch wieder verschwinden. Aber das Zusammenwirken von autoritärem Kapitalismus, Demokratieentleerung und sozialen Desintegrationsbefürchtungen bleibt ja stabil. … ”

    Eben.
    Deshalb wird m. E. die AfD auch nicht verschwinden, sondern (noch) rechtsradikaler werden.

  178. […] viele darüber gefreut, dass wenigstens die „Große Koalition“, die GoKo, abgewählt wurde. Me too. Was stattdessen kommen sollte und ob es besser würde, war allerdings nicht so klar. Solche […]