In den kommenden Koalitionsvereinbarungen wird die „Obergrenze“ zum allesbestimmenden Zauberwort. Seehofer will nicht unterschreiben, wenn die „Obergrenze“ nicht in den Koalitionsvertrag kommt, Merkel will sie nicht drin haben, die Grünen und die FDP auch nicht. Wenn die CSU aus dem Wort keinen Gesslerhut macht, wird man sich vermutlich auf das Selbstverständliche einigen und festhalten, dass Deutschland nicht die Flüchtlinge der ganzen Welt aufnehmen kann und dass die Integrationsfähigkeit des Landes nicht unbegrenzt ist. Für manche mag das eine überraschend neue Erkenntnis sein und für manche mögen damit sogar die Probleme des Landes gelöst erscheinen.

Damit Obergrenzen wirklich weiterhelfen, schlage ich im Rahmen eines lösungsorientierten Obergrenzenkoalitionsvertragsmanagementsystems (lösOgkoavms) auch ein paar Obergrenzen für den Koalitionsvertrag vor:

• eine Obergrenze für den CO2-Ausstoß und die billigexportassoziierte Zerstörung der Lebensgrundlagen in den Entwicklungsländern – sonst hilft die Seehofersche Obergrenze irgendwann auch nichts mehr;
• eine Obergrenze für die Armutsgefährdungsquote – die soziale Ungleichheit in Deutschland soll nicht weiter zunehmen;
• eine Obergrenze für Mieten in den Ballungsräumen – auch Postboten, Polizisten und Verkäuferinnen müssen in München oder Frankfurt wohnen können;
• eine Obergrenze für Arzneimittelpreise – auch im ersten Jahr nach der Zulassung sollen die Hersteller keine Mondpreise verlangen dürfen;
• eine Obergrenze für nichtvorhandenes Pflegepersonal in den Krankenhäusern und Pflegeheimen – ohne gute Pflege geht es uns nicht gut;
• eine Obergrenze für die ausufernde Landhaus-Dirndlepidemie – das gewandmäßige Bekenntnis zur Tradition kann gesellschaftliche Solidarität nicht ersetzen;
• eine Obergrenze für Hetzvokabeln bei führenden AfD-Funktionären – Politiker haben eine Verantwortung für die ganze Bevölkerung;
• eine Obergrenze für den Unverständlichkeitsgrad von Informationstafeln des Öffentlichen Nahverkehrs – eine Tarifauskunft muss mit einfachem Hochschulabschluss zu verstehen sein;
• eine Obergrenze für dumme Fragen im Blog – und für noch dümmere Antworten
• und natürlich eine Obergrenze für Obergrenzen.

In vier Jahren probieren wir es dann mit Untergrenzen. Oder einem Software-Update.

Kommentare (47)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    7. Oktober 2017

    Eine Niveau-Untergrenze für die politische Diskussion wäre ganz schön. Ich mag gar nicht mehr Zeitung lesen. Fernsehen schaue ich ja schon lange nicht mehr.

    Das wäre doch eine gute erste Zeile für das nächste Mal, oder?

  2. #2 RPGNo1
    7. Oktober 2017

    Aber Joseph, dieser Text hat ja beinahe kabarettistischen Charakter. Strebst du eine neue Karriere an?:)

    Egal, ich bin zusätzlich für folgende Obergrenzen:
    – Eine Obergrenze von 0 Zeichen bei Twitter für Politiker;
    – Eine Obergrenze für Whataboutism von Esos, Homöopathen, Heilpraktikern und Cranks in Blogs und Foren;
    – Eine Obergrenze für “Breaking News” in den Online-Medien.

    • #3 Joseph Kuhn
      7. Oktober 2017

      @ RPGNo1:

      “kabarettistischen Charakter”

      Das wäre mir wesensfremd. Ernst ist mein zweiter Vorname.

  3. #4 cero
    7. Oktober 2017

    Ich bin für eine Obergrenze für Wasser in Deutschland. Wenn Deutschland zehn Meter unter Wasser steht – wer will dann hier noch leben? Deutschland kann nicht das Wasser der ganzen Welt hier aufnehmen!

  4. #5 Joseph Kuhn
    7. Oktober 2017

    @ cero:

    “Wenn Deutschland zehn Meter unter Wasser steht – wer will dann hier noch leben?”

    Das gilt interessanterweise auch für Bier (Oktoberfestfreunde mögen das anders sehen). Brauchen wir auch eine Obergrenze für Bier?

  5. #6 langsamdenker
    7. Oktober 2017

    Dann brauchen wir auch einen Obergrenzenbeauftragten. Und Obergrenze muss endlich Schulfach werden. Da kommt die Jugend aus der Schule und kann eine Gedichtanalyse in drei Sprachen verfassen, hat aber von Obergrenzen keine Ahnung. Und das im Land der Lichter und Lenker.

  6. #7 RPGNo1
    7. Oktober 2017

    Dann brauchen wir auch einen Obergrenzenbeauftragten.

    Dazu gründen wir aber zuerst ein parlamentarisches Gremium, welches Experten beauftragt, ein Konzept zur Auswahl eines geeigneten Obergrenzenbeauftragten erstellen. Dieses Konzept wird dann mehrere Meetings diskutiert und protokolliert. Meetings sind wichtig!

  7. #8 DH
    7. Oktober 2017

    “• eine Obergrenze für die ausufernde Landhaus-Dirndlepidemie – das gewandmäßige Bekenntnis zur Tradition kann gesellschaftliche Solidarität nicht ersetzen;”

    Vielleicht sollten die Infotafeln noch schwieriger gestaltet werden, die ein oder andere Bierleiche im Zug könnte dann entfallen.

  8. #9 Alisier
    7. Oktober 2017

    Eigentlich ist das ein ernstes Thema. Wenn irgendwelche Ressentiment- und Heimatpfleger aus durchsichtigen Gründen den antimodernistischen Mob bedienen sollte Schluss mit Lustig sein.
    Dass weder Deutschland noch sonst irgendein Land alle Flüchtigen der Welt aufnehmen kann, weiß jeder, der halbwegs bei Trost ist.
    “Obergrenze” zu schreien ist aber noch blöder, sinnloser und gefährlicher als einseitig rosabrillige Weltfriedensfantasien.
    Vernünftige Diskussionen scheinen wirklich irre schwer zu führen zu sein.

  9. #10 RPGNo1
    7. Oktober 2017

    Aber auch ein ernstes Thema kann man mit Humor, Satire oder Kabarett angehen.

  10. #11 Pedant
    7. Oktober 2017

    #3
    ““kabarettistischen Charakter”

    Das wäre mir wesensfremd. Ernst ist mein zweiter Vorname.”

    Im Joseph jetzt Ernst?

  11. #12 2xhinschauen
    7. Oktober 2017

    Wenn man wie wir in Europa keine Grenzen mehr haben, brauchen wir eben Obergrenzen (Florian Schröder)

  12. #13 Moreno
    7. Oktober 2017

    Eine Obergrenze für die Dauer der Kanzlerschaft wäre mal ein bescheidener Anfang. Merkels Verfallsdatum ist längst abgelaufen. Ranzige Politik.

  13. #14 ralph
    8. Oktober 2017

    Die Verwendung des Wortes Obergrenze in der Politik scheint ein Indiz für Zusammenhänge zu sein, die in ihrer Kompexität den Absender und/oder die Adressaten des Begriffs überfordern. Die Realität wiedersetzt sich hartnäckig den scheinbar einfachen Lösungen. Letztere haben die Tendenz das Problem zu verschärfen.

  14. #15 Alisier
    8. Oktober 2017

    Über Rassismus, egal in welcher Form, zu lachen, liegt mir nicht RPGNo1.
    Das hat persönliche Gründe, die ich nicht ändern kann.
    Ich bevorzuge es, die braunen oder angebräunten Socken direkt anzugehen, auch gerne mit Humor, aber noch lieber mit Sarkasmus.
    Die Obergrenze für Morenos aller Art in Diskussionen sollte z.B. bei 0 liegen, aber nicht einmal das kriegen wir hin. Denn Konstruktives haben die ganzen Schreihälse noch nie gelefert, sondern nur Gejammere und Gegeifere.
    Irgendwann ist halt klar, dass sie nicht hierhergehören. Aber es ist halt wie immer bei ungebetenen Gästen: man könnte sie ignorieren, wenn sie nicht an jeder Ecke unverschämt pöbeln würden und alles vergiften.

  15. #16 K. Bergmann
    8. Oktober 2017

    @Alisier

    Nur so nebenbei. Auf die Aussage: “Aber auch ein ernstes Thema kann man mit Humor, Satire oder Kabarett angehen.” reagieren Sie mit Ihren üblichen Belanglosigkeiten.

    Merken Sie eigentlich nicht, dass Sie nur Binsen von sich geben?

  16. #17 michael
    8. Oktober 2017

    Wie wäre es mit einer Obergrenze von 10 Milliarden Flüchlingen ?

  17. #18 RPGNo1
    8. Oktober 2017

    @Alisier

    Über Rassismus, egal in welcher Form, zu lachen, liegt mir nicht RPGNo1. Das hat persönliche Gründe, die ich nicht ändern kann.

    Auch nicht, wenn es satirisch/ironisch verpackt ist und somit die Dummheit durch das Vorhalten des Spiegel offenbart wird? Wie z.B. im politischen Kabarett?
    Ok, ich sehe das ein wenig anders, akzeptiere aber deinen Standpunkt.

  18. #19 Huppsss.......
    8. Oktober 2017

    “Irgendwann ist halt klar, dass sie nicht hierhergehören. Aber es ist halt wie immer bei ungebetenen Gästen: man könnte sie ignorieren, wenn sie nicht an jeder Ecke unverschämt pöbeln würden und alles vergiften.”

    Wenn einer vergiftet, dann Alisier…..

    Man nehme mal den Tempus: Angeblich wollen “die” ja alle zu uns kommen. Da mal ne blöde Frage: Warum sind “die” dann noch nicht da?

    Etwa, weil “die” nicht alle zu uns kommen wollen? Muss mal Gauland fragen, wenn er die Petry befriedigt hat…..

  19. #20 Moreno
    8. Oktober 2017

    @ Alisier: “Die Obergrenze für Morenos aller Art in Diskussionen sollte z.B. bei 0 liegen, aber nicht einmal das kriegen wir hin.”

    Das ist auch nicht anders hin zu kriegen, es sei denn, man möchte die Meinungsfreiheit abschaffen.

  20. #21 Alisier
    8. Oktober 2017

    Könnte es sein, dass manchen Obergrenzefuzzis jeder Sinn für Ironie abgeht, und sie dann auch noch Meinungsfreiheit lediglich zum Hetzen und Pöbeln missbrauchen?
    Und dann die ganzen Sockenpuppen……
    Klar brauchen wir Satire, RPGNo1, da bin ich ja auch bei dir, aber hier sollte sie dann auch mal ätzend und beißend sein, damit sie schön wehtut.

  21. #22 Moreno
    8. Oktober 2017

    Ich glaube nicht, dass sich Meinungsfreiheit missbrauchen lässt. Die Beschneidung der Meinungsfreiheit hat aber oftmals in der Geschichte zu Missbrauch geführt.

  22. #23 Alisier
    8. Oktober 2017

    Da möchte ich zustimmen. Meinungsfreiheit ist enorm wichtig.
    Aber es ist noch keine Meinungsfreiheit, wenn lediglich einseitig gejammert wird. Außerdem gibt es bescheuerte und für andere gefährliche Meinungen, die dann auch als solche gekennzeichnet werden dürfen und sollten. Dass sie aber offen geäußert werden finde ich wichtig.
    Hinter vorgehaltener Hand Gesagtes oder gar Verschwiegenes hilft letztendlich niemandem.
    Der Wunsch ganze Gruppen mundtot zu machen kam aber bis jetzt eher von rechts. Es würde mich freuen, wenn der offene, freie Diskurs Konsens wäre.

  23. #24 Joseph Kuhn
    8. Oktober 2017

    Update:

    Das Fernsehen berichtet gerade, dass sich CDU (gegen Obergrenze) und CSU (für Obergrenze) auf eine “flexible” bzw. “atmende” Obergrenze geeinigt hätten. Details soll es morgen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Merkel und Seehofer geben. Hoffentlich ist dann endlich Ruh mit dem Blödsinn, bei rhetorischen Problembären funktionieren Software-Updates zur Sprachregelung ja meist ganz gut. Wobei die AfD vermutlich nicht gleich Ruhe geben wird, sie hat ja sonst nichts.

  24. #25 sternschnuppe
    9. Oktober 2017

    @alisier
    “Meinungsfreiheit ist enorm wichtig”, aber Anderen eine Meinung zuzugestehen, die deiner nicht entspricht, wird mit braune Suppe, Nazi oder Russenfreund beantwortet ?! Ich versteh dich nicht

    https://www.youtube.com/watch?v=syygOaRlwNE

    vom Propaganda Sender SWR
    …. sowas läuft vor Programmbeginn im TV

  25. #26 sternschnuppe
    9. Oktober 2017

    https://www.youtube.com/watch?v=kQr37Mb0CKQ
    einen oben drauf primetimekompatibel

  26. #27 Alisier
    9. Oktober 2017

    Wie gesagt: unterstellende, rechte Sockenpuppen sind eine Pest.
    Ignoriermodus an

  27. #28 Milky Way Crispy Rolls
    9. Oktober 2017

    Wie wäre es mit einer Obergrenze Kinder/Familie in Afrika? Ich bin weder Willens, den afrikanischen Geburtenüberschuss mit meinen Steuern und Abgaben auf Lebenszeit zu alimentieren noch bin ich angetan vom wachsenden Einfluss des Islams.

    • #29 Joseph Kuhn
      9. Oktober 2017

      @ Browny:

      “Abgaben” für Afrika? Da haben Sie was nicht verstanden. Und zahlen Sie überhaupt (einkommensbezogene) Steuern? Falls ja, wie viel denn für Afrika? Vermutlich ist es eher umgekehrt: Die Afrikaner alimentieren Ihren Lebenstil, in den Bergwerken, auf den Kaffeefeldern, mit den Fischen vor ihrer Küste, auf den Elektroschrottmüllhalden usw. Viele Afrikaner sind übrigens gar keine Moslems. Und wo ist der zunehmende Einfluss des Islams? Bei den Mietpreisen in München? Den Dieselmanipulationen von VW? Den Niedriglöhnen in vielen Branchen? Den fehlenden Pflegekräften? Da kann ich nur sagen, ich bin nicht angetan vom abnehmenden Einfluss der Intelligenz auf öffentliche Kommentare unter dem Schutz der Anonymität. Feige, dumm, missgünstig und rassistisch zugleich ist eine üble Mischung.

  28. #30 Laie
    11. Oktober 2017

    Den meisten oben genannten Obergrenzen kann ich voll und ganz zustimmen, da sie helfen würden, die negativen Neoliberalismus in dem wir leben, etwas abzumildern.

    Bei der geforderten Obergrenze für Flüchlinge ist er aus einem ungünstigen Versprechen der Politik an zu vielen Menschen von ausserhalb entstanden, der rein aus logistischen Gesichtspunkten nicht haltbar ist. Es geht sich nicht aus zu vielen Menschen eine Perspektive zu versprechen, die nicht vorhanden sind. (Es sei denn, man meint, eine Alimentierung sei ausreichend?)

    Damit die Lebensgrundlage in Afrika nicht weiter zerstört wird, wäre es angebracht die Machenschaften der neoliberalen Firmen, die dort Banden und Kriegsherrn unterstützen (um andere dort auszunutzen, in Bergwerken zu gefährlichen Arbeiten heranziehen usw.) von der angeblich so tollen EU in Form gesetzlicher Bestimmungen für den Verkauf von Produkten (in der EU), an denen diese Firmen als Lieferanten (dank oder wegen der Globalisierung) beteiligt sind. Und dies ohne “wenn und aber”.

    Beispiel: Elektronik (Handys Computer) dürfen nur dann verkauft werden, wenn nachweislich keine Afrikaner in Erzminen gezwungen werden, oder bei Textilprodukte keine Kinder in Pakistan oder Indien oder sonstwo angeketten in Produktionsstätten das produziert haben. Ebenso Erdöl aus Ländern, in denen man riesige Landstriche mit Erdöl verseucht hat. usw.

    Eine Obergrenze für gebrochene Politikerversprechen könnte einige andere Obergrenzen überflüssig machen.

  29. #31 RPGNo1
    11. Oktober 2017

    @Laie
    Die Schuld an den gegenwärtigen Verhältnissen in Afrika nur am Neoliberalismus zu sehen ist einseitig. Genauso eine Rolle spielen z.B.
    – historische koloniale Grenzziehungen;
    – Völker-, Clan- und Stammeskonflikte (Süd-Sudan, Ruanda);
    – Religionskonflikte (christliche geprägter Süden gegen moslemischer Norden, Beispiel Sudan/Süd-Sudan);
    – strategische Interessen (massive Investitionen Chinas in die afrikanische Wirtschaft, Militärstützpunkte Frankreichs);
    – simple Machtversessenheit afrikanischer Potentaten und Präsidenten (Robert Mugabe in Simbabwe).

  30. #32 Pedant
    11. Oktober 2017

    “Die Schuld an den gegenwärtigen Verhältnissen in Afrika nur am Neoliberalismus zu sehen ist einseitig.”

    Gott sei Dank, wir sind nicht alleine schuld!!!!!! Danke, jetzt kann ich wieder ruhig schlafen, die verhungern da ja nicht wegen mir!!!!! Da kann ich ja weiter Händies benutzen, Kaffee trinken und froh sein, dass es in der BRD anständig Bananen zu kaufen gibt.

  31. #33 sternschnuppe
    12. Oktober 2017

    @alisier
    Leiden sie gerade an einer Divergenz – hoffentlich nur temporär. Es gibt ein nachgesagte Heilmittel “Verstand”, hab ich gehört.
    … und sofern sie nicht telepathisch aktv sind, bleibt uns Normalos nur artikuläre Verständindigung und da gibts nunmal immer und viele Differenzen.

  32. #34 Struppi
    12. Oktober 2017

    @alisier: “Wenn irgendwelche Ressentiment- und Heimatpfleger aus durchsichtigen Gründen den antimodernistischen Mob bedienen ..
    … weiß jeder, der halbwegs bei Trost ist.
    “Obergrenze” zu schreien ist aber noch blöder, sinnloser und gefährlicher als einseitig rosabrillige Weltfriedensfantasien.
    Vernünftige Diskussionen scheinen wirklich irre schwer zu führen zu sein.”

    Nach einer “vernünftigen” Diskussion klingt das aber nicht. Dir fällt nicht auf, dass deine Wortwahl schon dem entgegensteht?

    Die anderen sind antimodern (allein das Wort verrät schon viel, was ist daran schlimm? Oder wer definiert was “modern” ist?) ein Mob oder nicht bei Trost, blöde, sinnlos, gefährlich, einseitig und sehen alles durch die rosa Brille?

    Ja, du hast Recht. Vernünftige Diskussion sind so natürlich nicht führbar. Letztlich ist der öffentlich Diskurs völlig vergiftet, da jede abweichende Meinung mit allen Mitteln als Abwegig und Schlecht dargestellt werden muss.

    Noch schlimmer ist, dass sich der politische Diskurs auch nicht mehr darum dreht unterschiedliche Sichtweisen unter einen Hut zu bringen, sondern jeder hat Recht und wer zu weit von der Meinung die die Medien als gut halten abweicht, wird abgeschossen.

  33. #35 Struppi
    12. Oktober 2017

    @ RPGNo1: Das ist lustig Sie sagen es liegt nicht am Kolonialismus und zählen dann lauter Gründe für die Misere in Afrika auf, deren Ursachen exakt darin liegen. Wer hat denn die Grenzen gezogen? Wer hat denn strategische Interessen? Wer unterstützt denn diese “Potentaten” mit Geld und Waffen?

    Nein, das ist nicht der Westen, dann muss China und Russland sein – zwei Länder die versuchen Länder mit denen sie Handel treiben zu stabilisieren und massiv Infrastrukturprojekte unterstützen. Wird hier bei uns aber gerne als “mit Hintergdanken” dargestellt. Wobei es dann seltsam ist, wenn China Brücken in Afrika baut ist das schlecht, wenn wir Waffen und Militärausrüstung liefern ist es gut?

  34. #36 Tesla
    12. Oktober 2017

    Sollen doch die Kirchen und all die Gutmenschen die Kosten für all die zusätzlichen Flüchtlinge übernehmen.

  35. #37 RPGNo1
    12. Oktober 2017

    @Struppi
    Bitte richtig lesen. Laie sprach in Kommentar #30 davon, dass der Neoliberalismus die Ursache der jetzigen Misere in Afrika wäre. Ich habe dann ergänzt, dass es noch weitaus vielfältigere Ursachen gibt, die ergänzend berücksichtigt werden müssen.

    Nein, das ist nicht der Westen, dann muss China und Russland sein

    Wo habe ich etwas von Russland geschrieben? Ich habe China und Frankreich als Bespiele für aktuelle strategische Interessen genannt.

    Wenn du in meine Aussagen eine politische Agenda reininterpretieren willst, dann ist das dein Problem, nicht meines.

  36. #38 R
    12. Oktober 2017

    Tesla,
    gibt es eine Obergrenze bei Gutmenschen?
    Wird man heilig, wenn man diese Grenze überschreitet?
    Gibt es eine Obergrenze für lieblose Kommentare?

  37. #39 Laie
    12. Oktober 2017

    @RPGNo1
    Doch, es ist zum grössten Teil der Neoliberalismus, bzw. Globalisierung in der Form, dass man die Drecksarbeit andere machen lässt, um nicht selbst “schmutzig” zu sein.

    Vielleicht hilft das:
    A beauftragt B, B beauftragt C, C beauftrag D, und D macht ganz böse Sachen. A,B und C haben nix gewusst, und waren nicht dabei.

    Nun die Frage an A, wäre A bereit auf sein Handy zu verzichten? Wäre A bereit bei B nicht mehr einzukaufen, damit er nicht C und D aktiviert, oder will er noch weiter mit seinem SUV weiterfahren und Fernreisen tätigen, obwohl er als “gebildeter” Mensch weiss, wie schlimm der Klimawandel ist.

    Die positive Rolle der Investitionen von China und Russland in die Infrastruktur der Ländern in denen D sonst anderes macht, ist interessant, vielleicht sogar positiv, bzw.offenbart, dass der Westen und jene mit der rosaroten Brille auf der Nase doch nicht sooo…. gut sind, oder?

    Vergleiche dazu Eigenbewertung und Fremdbewertung.

  38. #40 Laie
    12. Oktober 2017

    Na gut, die Islamischen Kriegsherren – ob nun als Amtsträger oder darunter, die gegen Anderesgläubige vorgehen, wie sie in einigen Ländern Afrikas geschehen, wäre auch noch ein Thema – hier könnte der Westen mal helfen Waffen nicht zu verkaufen an, z.B. Saudi Arabien, Türkei usw. die dann das weiterverscherbeln. Noch besser, gemeinsam mit China und Russland, nee geht ja gar nicht, verkauft der eine nicht, dann verkauft der andere, oder wie ginge das?

  39. #41 Berliner
    13. Oktober 2017

    Laie #30

    Ein wenig moralische Verantwortung reicht aus.
    Dafür muß sich aber die Politik von der Wirtschaft trennen. Das wird nicht möglich sein, weil die Wirtschaft die Politik längst finanziell abhängig gemacht hat und die Lobby nicht von heute auf morgen entmachtet werden kann.
    “Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral”, das gilt heute mehr denn je.

  40. #42 RPGNo1
    13. Oktober 2017

    @Laie
    Du wirfst hier verschiedene Begriffe durcheinander, die sich sicherlich gegenseitig bedingen und beeinflussen, aber nicht gleichzusetzen sind. Denn Neoliberalismus ist nicht gleich Globalisierung, ist nicht gleich Kolonialismus usw.
    Wenn du das alles in einen Topf wirfst, machst du es dir zu einfach.

  41. #43 anderer Michael
    13. Oktober 2017

    Alisier
    Was hast du gegen ehrenamtliche Heimatpfleger?
    Ich hätte gerne eine Nullgrenze für Unwahrheiten der Regierung!

  42. #45 Laie
    15. Oktober 2017

    @RPGNo1
    Der 1. Satz soll darauf hinweisen in derzeit #39.
    Globalisierung zusammen mit Neoliberalismus im Zuge der internationalen Kolonialisierung ist ideal für den internationalen Steuerwettbewerb nach unten, um internationale/asoziale Kapitalgeber zu ermuntern, unterschiedliche Länder gegeneinander auszuspielen, dies nicht nur auf der Seite der Rohstofflieferanten, sondern auch dort wo derzeit noch fleissig konsumiert wird.

    @Berliner
    Das stimmt. Warum sollten Politiker das ändern wollen? Monsanto, ADAC und VW sind spannende Beispiele.

  43. #46 Berliner
    15. Oktober 2017

    Laie,
    …..Schwarzer Peter,
    Warum sollten die Politiker sich ändern, wenn sie dennoch gewählt werden? Der Schwarze Peter liegt immer noch beim Wähler. Vielleicht wäre eine Monarchie eine billigere Lösung. Der jetzige Parteienapparat ähnelt immer mehr dem Adel mit allen Lakaien.
    Die Wahlkampfkosten könnten wir dann immer noch sparen. Wenn sie es allerdings zu toll treiben (der Adel) dannleihen wir uns kurzerhand in Paris eine Guillotine aus. Nein, das wäre nicht zeitgemäß, ein Shitstorm im Internet reicht aus.

  44. #47 Laie
    17. Oktober 2017

    @Berliner
    Korrekt, der Schwarze Peter liegt beim Wähler, bzw. bei der Mehrheit der Wähler. Was nun, wenn Mechanismen zur massenhaften Verblödung nichts anderes zulassen? Wie helfen?

    Die Monarchie hätte einen Vorteil, den Mornarchen braucht man nicht mehr bestechen, der er schon reich genug ist – somit weniger korrupt?

    Parteienapparate sind mehr als das, sie verhelfen auch völlig Unfähigen Menschen zu Versorgungsposten, die es sonst nicht gäbe. Fast wie früher beim Adel?

    Ein Shitstorm ist sowas wie Wahlkampfhilfe, kostet fast nix, und bringt was – wie angeblich im benachbarten Österreich zwischen den Parteien der dortigen Koalition vor den Wahlen. Shitstorm funktionierte so: Je mehr man auf Gutenberg kritisierte, um so beliebter wurde er. Man hätte den wohl loben müssen! 🙂