Vor zwei Jahren hatten wir hier unter der Überschrift „Nudging: Zuckerbrot statt Peitsche“ über das Buch „Nudge – wie man kluge Entscheidungen anstößt“ von Richard Thaler und Cass Sunstein diskutiert. Kaum jemand wird wohl etwas dagegen haben, wenn uns gute Entscheidungen leichter gemacht werden. Dumm ist nur, dass das, was aus der einen Perspektive eine kluge Entscheidung ist, aus anderer Perspektive, vielleicht aus unserer eigenen, keine so kluge Entscheidung ist. Je mehr uns durch die sanften Schubse, die „Nudges“, also souffliert wird, was gut für uns sei und wir die Entscheidungsarchitektur darum herum gar nicht mehr durchschauen, desto manipulativer kann Nudging werden.
Jetzt hat Richard Thaler für seine verhaltensökonomischen Arbeiten den Wirtschafts-Nobelpreis erhalten. Die Frage, wie wir Wähler die richtigen Nudges für die Politiker setzen, damit sie klügere Entscheidungen treffen, hat er leider nicht beantwortet.
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