Die Fachärztin für evidenzverdünnte Medizin, Frau Bajic, hat vor ein paar Tagen eine interessante Umfrage unter homöopathischen Ärzten kommentiert. Demnach verschreiben 10 % der Befragten bis zu 20 % weniger konventionelle Arzneimittel als der Fachgruppendurchschnitt, 22 % verschreiben 20-40 % weniger, 21 % verschreiben 40-60 % weniger und 22 % verschreiben 60-80 % weniger.
Jetzt könnte man natürlich fragen, ob die wirklich relevante Information nicht die wäre, ob die Patienten verglichen mit anderen Patienten gleichen Alters, Geschlechts, Sozialstatus, Gesundheitszustands etc. bei identischen Krankheitsbildern weniger konventionelle Arzneimittel benötigen und ob die Heilerfolge trotzdem gleich sind. Das wäre allerdings nicht so einfach bei homöopathischen Ärzten abzufragen.
So eine Umfrage geht dafür schnell und macht wenig Arbeit. Um herauszufinden, dass Ärzte, zu denen die Patienten gehen, um „nicht gleich mit Chemie“ behandelt zu werden, weniger Arzneimittel verordnen – dazu hätte man sie aber auch nicht gebraucht.
Wussten Sie eigentlich, dass Orthopäden weniger Brillen als Augenärzte verordnen? Ob man eine Umfrage machen sollte, warum das so ist?
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