„Ich kann nicht erkennen,
was wir jetzt anders machen müssen“
(Angela Merkel nach der Wahl)
Es ist ausgezählt. Die SPD-Basis befürwortet zu zwei Dritteln eine neue GroKo. Für sie sind die inkrementellen sozialen Verbesserungen, die der Koalitionsvertrag bringt, überzeugend gewesen. Ich habe da meine Zweifel. Wir leben in einem Land, in dem bei allem Reichtum 1,5 Mio. Menschen für ihr täglich Brot die Tafeln in Anspruch nehmen, in dem in der Pflege in vielerlei Hinsicht katastrophale Zustände herrschen, der Klimaschutz eher auf dem Papier steht, Fluchtursachen in Afrika oder Nahost nicht ernsthaft bekämpft werden, weil das andere Interessen tangieren würde, die Autokonzerne die Politik immer aufs Neue vorführen und in dem auch angesichts von 120.000 vorzeitigen Sterbefällen durch das Rauchen kein Tabakwerbeverbot durchsetzbar ist. Dafür fürchten wir uns vor Glyphosat im Bier und diskutieren darüber, ob Deutsch als Landessprache im Grundgesetz verankert werden soll.
Trotzdem gilt jetzt erst einmal die Parole „Weiter so“, mit den von der SPD-Führung vielgepriesenen, weil ach so hart errungenen kleinen Verhandlungserfolgen, die eigentlich auch von der Union durchgesetzt sein könnten. Die ist ja beispielsweise auch nicht grundsätzlich gegen mehr Pflegekräfte. Weiter so, also. Schaut man sich die Regierung an, kann einem die DDR-Zeile „Auferstanden aus Ruinen“ einfallen. Es muss, es muss gelingen? Die Opposition wird im Bundestag künftig von einer Klamaukpartei angeführt und im Fernsehen von Oliver Welke. VW & Co., Philip Morris oder Bayer werden wohl zufrieden sein, aber irgendwie sind das keine guten Aussichten. Welcher Zukunft sind wir zugewandt? Hoffen wir das Beste, liebe Leser.
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