Dass sich das frühere Mitglied der glaubenskritischen Giordano Bruno-Stiftung im Kampf gegen die „Genderideologie“ auch bei reaktionären katholischen Medien wie kathnet geistig zuhause fühlt, dürfte sich herumgesprochen haben. Nach dem Motto, der Feind meines Feindes ist mein Freund, tritt er jetzt auch im Propagandanetzwerk der AfD auf. Die AfD spricht sich in ihrem Parteiprogramm klar gegen die Gender-Studies aus und will sie abschaffen. Früher oder später musste hier wohl zusammenwachsen, was zusammengehört. Vor ein paar Tagen war Kutschera auf dem Storch-Kanal „Freie Welt“ zu Gast und hat mit Beatrix von Storch über seine bekannten Ansichten gesprochen. Inhaltlich nichts Neues. Die Bedeutung des Gesprächs dürfte für die AfD darin liegen, kulturelle Reichweite im wissenschaftlichen Milieu zu demonstrieren, die Bedeutung für Kutschera darin, dass ihm noch irgendwer zuhört. Am interessantesten vielleicht, dass er en passant behauptet, Klassen seien biologisch bedingt. Frau von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg, wird das vermutlich ähnlich sehen, die AfD-Wähler im Osten der Republik eher weniger. Natürlich erklärt Kutschera auch einmal mehr, dass seine Kritiker einfach zu blöde wären, um ihn zu verstehen. Hauptsache Frau von Storch versteht ihn. „Als Biowissenschaftler zählen für mich Bildungsstand und Fachkompetenz – Frau von Storch ist studierte Juristin und Rechtsanwältin und somit eine ideale Gesprächspartnerin. Wäre sie Studienabbrecherin bzw. ohne Berufsausbildung, wie viele bekannte Politiker, hätte ich das Gespräch abgesagt, da ich keine gemeinsame intellektuelle Basis gesehen hätte“, wie sich Kutschera auf einer anderen Geistessumpfseite zitieren lässt. Ich fürchte, die „gemeinsame intellektuelle Basis“ ist in dem Fall ziemlich weit unten.
Kommentare (41)