Unter dieser Überschrift haben heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung 18 Wohlfahrts- und Behindertenverbände eine Anzeige zur AfD-Bundestagsanfrage über behinderte Ausländer geschaltet.

Anzeige_Behindertenverbände

„Wir sind entsetzt über die Anfrage der AfD im Deutschen Bundestag zur Schwerbehinderung in Deutschland. Die Fraktion der AfD erkundigt sich vordergründig nach der Zahl behinderter Menschen in Deutschland, suggeriert dabei jedoch in bösartiger Weise einen abwegigen Zusammenhang von Inzucht, behinderten Kindern und Migrantinnen und Migranten.

Es vermittelt sich darüber hinaus die Grundhaltung, Behinderung sei ein zu vermeidendes Übel.
Die Anfrage der AfD-Fraktion erinnert damit an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte, in denen Menschen mit Behinderung das Lebensrecht aberkannt wurde und sie zu Hunderttausenden Opfer des Nationalsozialismus wurden.

Wir rufen die Bevölkerung auf, wachsam zu sein und sich entschlossen gegen diese unerträgliche Menschen- und Lebensfeindlichkeit zu stellen. Wir sagen „Nein“ zu jeder Abwertung von Menschen mit Behinderung und zu jeglicher Form des Rassismus. Ideologien der Ungleichwertigkeit menschlichen Lebens haben keinen Platz in diesem Land.“

Darunter die Logos des Allgemeinen Behindertenverbands in Deutschland e.V., der BAG Selbsthilfe, der Deutschen AIDS-Hilfe, der Lebenshilfe, des Dachverbands Gemeindepsychiatrie e.V., der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V., des Bundesverbands Selbsthilfe Körperbehinderter e.V., des Paritätischen – Gesamtverband, des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands e.V., der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V., des Bundesverbands evangelischer Behindertenhilfe, der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V., des Sozialverbands VDK Deutschland, des Bundesverbands für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V., des Sozialverbands Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V., der Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. und des Deutschen Kinderschutzbunds e.V.

2003 wurde am Landeskrankenhaus Wehnen/Oldenburg, einer Einrichtung, in der die Nazis im Rahmen der T4-Aktion Menschen getötet haben, von den Angehörigen ein Mahnmal mit der Inschrift errichtet: „Die Schwachen und Kranken zu schützen, ist die Würde der Gesunden.“

Kommentare (83)

  1. #1 JW
    22. April 2018

    Bitte einen kurzen Blick auf die Überschrift und das “und” durch “uns” ersetzen!
    Danke für den Text.

    • #2 Joseph Kuhn
      22. April 2018

      Danke, korrigiert.

  2. #3 anderer Michael
    22. April 2018

    Gut gesagt. Eine gewisse rationale Grundproblematik steckt in der AfD-Anfrage schon. Durch den abwegigen ( schön formuliert) Zusammenhang und vor allem dieser Begriff Inzucht ( auch wenn die AfD hier geschickt Zeitungsartikel zitiert) ist diese einfach nicht zu entdecken.
    So lautet die Definition von Hetze:
    ” Im gesellschaftlichen Sinn bezeichnet man als Hetze unsachliche und verunglimpfende Äußerungen…zu dem Zweck, Hass gegen Personen oder Gruppen hervorzurufen, Ängste vor ihnen zu schüren, sie zu diffamieren oder zu dämonisieren.”
    Quelle: Wikipedia

  3. #4 Alisier
    22. April 2018

    Hier sollten wirklich alle an einem Strang ziehen können.
    Und für mich sind AfD-Sympathisanten jetzt auch endgültig raus. In diese Gesellschaft sind sie nicht integrierbar, auch wenn wir sie natürlich ertragen müssen.
    Diskussionen mit diesen ……….. können wir uns aber, denke ich, sparen.

    • #5 Joseph Kuhn
      22. April 2018

      @ Alisier:

      “Diskussionen mit diesen ……….. können wir uns aber, denke ich, sparen.”

      Nein, die Alternative wäre der Bürgerkrieg. Und warum sollten sich ausgerechnet die mit den besseren Argumenten aus der Diskussion verabschieden?

  4. #6 Stephanie
    Hamburg
    22. April 2018

    Im Gegensatz zur AFD die nur “Anfragen” stellt,
    mach die CSU Nägel mit Köpfen mit ihrem Gesetzesentwurf vom “Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz” und dem Polizeigesetz. Siehe hier und hier. Da ist doch die AFD in Opposition ein Witz gegen …

    Vor lauter Angst werden jetzt Hilfe-bedrüftige Menschen als Gefahr dargestellt und alle Bürger dürfen ausspioniert oder für beliebige Zeit eingesperrt werden, weil jeder eine potenzielle Bedrohung ist.

    Wo sind die jüdische-christlichen-abendländischen Werte, die diese Leute immer vor sich hertragen. Wo bleibt da das Motto “Liebe dienen nächsten wie dich selbst”. Man kann nur schlussfolgern, dass diese Leute sich selbst hassen.

    Wieso lassen sich die Leute so verängstigen und sich so ihre Freiheit nehmen.
    Durch solche Gesetze wird am Ende jedem die Freiheit genommen in einem Land im dem wird “gute und gerne” Leben.

    Naja es ist schon Wahlkampf in Bayern und macht damit die AFD noch größer.

  5. #7 Alisier
    22. April 2018

    @ Joseph Kuhn
    Weil die mit den schlechteren Argumenten tagtäglich zeigen, dass Argumente ihnen völlig schnurz sind, z.B.?
    Gut, es ist natürlich immer wichtig, den Unvoreingenommenen und Schwankenden zu zeigen wo die guten Argumente sind und wie sie aussehen, aber dem harten braunen Kern argumentativ beizukommen zu versuchen scheint mir Verschwendung von Lebenszzeit zu sein.

  6. #9 Stephanie
    Hamburg
    22. April 2018

    @RPGNo1
    Ja leider gibt es in der CSU einfach zu viel Bazi-Nazi geschmäckle.

  7. #10 Joseph Kuhn
    22. April 2018

    @ Stephanie:

    Man sollte nicht alles in einen Topf werfen, weil man sonst die Ansatzpunkte für gegentendenzielles Handeln verdeckt. Hinter dem Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz in Bayern steht nicht die perfide Geisteshaltung, die hinter der AfD-Anfrage steht. Die Absicht war, die im Ländervergleich überdurchschnittlich häufigen Unterbringungen in Bayern zu reduzieren (nicht etwa mehr Leute wegzusperren).

    Aber über die dazu notwendigen ambulanten Hilfen wurde zu wenig nachgedacht, auch wenn im Gesetz ein Ausbau der Krisendienste vorgesehen ist. Dafür ist der Unterbringungsteil des Gesetzes hypertroph und geprägt von einer unsensiblen Verwaltungsdenke, die bei dem Thema in der Tat ungute Assoziationen wachruft. Dabei gab es im Vorfeld eine intensive Beratung des Gesetzes durch die Fachverbände. Warum sich so wenig davon im Unterbringungsteil des Gesetzes wiederfindet, weiß ich nicht, womöglich haben Vorfälle wie der erweiterte Suizid des Germanwings-Piloten oder die medial sehr präsententen Amokläufe in Bayern zur Zeit der Erarbeitung des Gesetzes einem Generalverdacht gegen alle stationär Behandlungsbedürftigen den Weg geebnet.

    Zusammen mit einem politischen Vorwahlkampf-Klima, in dem die CSU versucht, der AfD in Sachen Sicherheit den Wind aus den Segeln zu nehmen, kam dann dieses ungute Gebräu heraus. Die CSU ist gut beraten, da nochmal in sich zu gehen – und ich glaube, sie wird es auch tun.

    Was sich daran aber auf jeden Fall zeigt, ist, wie sich das gesellschaftliche Klima im Land insgesamt verändert hat und dass das nicht ohne Einfluss z.B. auf Fachplanungen in der Psychiatrie bleibt. Umso wichtiger ist es, die Dinge nicht einfach laufen zu lassen, sondern sich einzumischen. Wachsam sein für die Menschlichkeit, geht uns eben alle an.

  8. #11 Moreno
    22. April 2018

    Dank FAS-Anzeige und dem dazugehörigen Empörungs-Tsunami, scheint das Tabuthema “Verwandtenehe” in der Gesellschaft inzwischen offen debatiert zu werden. Solch eine offene Debatte muss eine demokratische Gesellschaft auch aushalten könne. Der hetzende Nazi-Vergleich scheint das letze Argument der Problemverdränger zu sein.

  9. #12 Stephanie
    Hamburg
    22. April 2018

    @Joseph Du hast recht damit, dass man nicht alles in einen Topf werfen sollte. Die Geisteshaltung der CSU ist natürlich nicht die der AFD. Ich sehe nur, dass in der CSU die Menschlichkeit und grundlegende Rechtsgüter auf Grund von übertriebener Angst vor dem Verlust der Mehrheiten in Frage gestellt werden. Diese Rückratslosigkeit sehe ich als ernstes Problem.

    Roland Koch hatte vor längerer Zeit mit seiner Kampagne gegen Ypsilanti und Ausländer sehr stark am rechten Rand gefischt. Ob es nun reiner Opportunismus war oder doch er selber auch Ressentiments pflegt kann ich nicht abschätzen. Das zu der Zeit aber der rechte Flügel der CDU, dieses gutgeheißen hat kann man unschwer annehmen, da man davon ausgehen kann das Menschen mit ähnlicher Einstellung wie Erika Steinbach auch damals in der CDU waren.

    Solche einen rechten Flügel hat die CSU genauso, der immer auch gerne die Bayerisch-Nationale-Klaviatur bespielt. Es ist ja jetzt nicht das erste mal das Ressentiments gegen Menschen, die nicht dem CSU-Leitbild entsprechen, in der CSU benutzt werden um auf Stimmenfang zu gehen. (Seehofer: “Islam gehört nicht zu Deutschland”). Die AFD wird gerade dadruch nicht kleiner. Von daher fürchte ich, dass diese scharfe Trennung von AFD und CSU durch solche Gesetzesentwürfe oder ähnliche Aktionen der CSU sich leider mehr und mehr auflöst.

  10. #13 RPGNo1
    22. April 2018

    @Moreno
    Seit wann ist das Thema Verwandtenehe ein Tabuthema?
    Im europäischen Adel, zu dem unter anderem auch Trixie von Storch gehört, eine geb. Herzogin von Oldenburg, war das bis ins 20 Jh. eine übliche Praxis.

  11. #14 Moreno
    22. April 2018

    @ RPGNo1

    Seit das Thema Verwandtenehe zwischenzeitlich in der Masse eher auf Migranten zutrifft.

    faz (2011): “Verwandtenehe – Darüber spricht (und forscht) man nicht”

    taz (2011): “Es ist ein politisch unkorrektes Thema, vor dem sich die Öffentlichkeit fürchtet. Zu rasch kann hier angeblicher Rassismus angeführt werden.”

  12. #15 Moreno
    22. April 2018

    Witze über Inzucht-Adel gab es schon immer. Da kam niemand auf die Idee, eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung zu stellen.

  13. #16 Reno M
    22. April 2018

    Schon beschämend, wenn die Mediziner-Ausbildung in Deutschland bereits soweit degradiert ist, dass nicht einmal mehr der Zusammenhang zwischen Inzest und Behinderung gelehrt wird.

  14. #17 adent
    22. April 2018

    @RenoM

    dass nicht einmal mehr der Zusammenhang zwischen Inzest und Behinderung gelehrt wird.

    Der da wäre, klären sie doch bitte auf!

  15. #18 adent
    22. April 2018

    @Moreno

    Witze über Inzucht-Adel gab es schon immer. Da kam niemand auf die Idee, eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung zu stellen.

    Seit wann ist der Inzucht-Adel das Volk? Rein semantisch gesehen dürfte es schwierig werden für einen Adeligen andere wegen Volksverhetzung (gegen den Adelstand) zu verklagen.

  16. #19 Moreno
    22. April 2018

    @ adent

    OK, Adelige sind zwar Teil des Volkes, aber der Adel ist weder eine nationale, rassische, religiöse oder sonstige Gruppe bestimmter ethnischer Herkunft, auf die sich der § 130 StGB ausschlißlich beschränkt.

    Somit darst du auch weiterhin ungestraft Witzchen über den Inzucht-Adel reißen.

  17. #20 tomtoo
    22. April 2018

    Reno M , Moreno ??
    Browser oder Hirn defekt, natürlich auch beides möglich.

  18. #21 Joseph Kuhn
    22. April 2018

    @ Stephanie:

    Ja, in der CSU gibt es merkwürdige Stimmen, ich erinnere mich an Theorien über senegalesiche Ministranten, die am Prenzlauer Berg konservative Revolutionen planen und die man beim Fussballspielen nicht mehr los wird. Interessanterweise werden CSU-Leute mit solchen Ansichten immer ins Bundesverkehrsministerium gesteckt, der Zusammenhang ist auffällig, aber in seiner Sachlogik durch die Parteienforschung noch nicht ganz geklärt.

    @ Moreno:

    Mag ja sein, dass Behinderungen aus Verwandtenehen auch deswegen kein mediales Dauerthema sind, weil man der Ausländerfeindlichkeit keinen Vorschub leisten will, mutmaßlich aber auch, weil es einfach keine große Rolle spielt, die geringen Zahlen sind doch jetzt durch die überflüssige AfD-Anfrage einmal mehr in den Medien berichtet worden. Sollen demnächst auch noch Briefmarkenmotive Medienthema werden, sobald die AfD daran etwas entdeckt hat, womit sich gegen Ausländer hetzen lässt?

    Fragen Sie sich lieber mal, warum in der AfD die kinderpornografischen Phantasien eines Holger Arppe und des einen oder anderen weiteren Funktionärs kein Thema sind. Nicht dass man noch meint, das sei aus AfD-Sicht ein politisch unkorrektes Thema, vor dem sich die AfD-Öffentlichkeit fürchtet.

  19. #22 Moreno
    22. April 2018

    @ Joseph Kuhn

    Der Landesvorstand will Arppe aus der Partei werfen, weil er im Internet gewaltverherrlichende Äußerungen verfasst haben soll. In einem Internet-Chat aufgetauchte kinderpornografische Fantasien werden ihm ebenfalls zugeschrieben. Arppe hatte die AfD-Landtagsfraktion nach Bekanntwerden der Interneteinträge im August 2017 verlassen und ist seitdem fraktionsloser Abgeordneter. Der Aufforderung von Landeschef Leif-Erik Holm zum Parteiaustritt war er nicht gefolgt. – Quelle: https://www.svz.de/19617936 ©2018

  20. #23 borstel
    22. April 2018

    Fand ich recht hilfreich: https://en.wikipedia.org/wiki/Cousin_marriage#Biological_aspects. Ganz unabhängig davon ist die AfD (und das klingt jetzt mit Absicht dekadent) totlangweilig: Bei jedem der Themen, die sie anzugehen gedenkt, landet sie bei den bösen Flüchtlingen, Migranten, Paßdeutschen usw. Schon durch diese Einseitigkeit ist sie für mich unwählbar.

    Und wem das zu flapsig rüber kam: Ja, ich halte den Großteil mindestens ihrer Funktionäre für in der Wolle gefärbte Faschisten, denen es energisch entgegen zu treten gilt.

    Stichwort Bayerisches PsychKG: Ein hochinteressantes Thema, das am besten einen eigenen Post beleuchtet werden sollte. Aber die Frage darf schon gestellt werden: Warum ist ein solch sensibles und wichtiges Thema nicht Bundeskompetenz? Hätte die bayerische Staatsregierung vielleicht in die Gesetze 15 anderen Länder sehen sollen?

  21. #24 Alisier
    22. April 2018

    Ich finde, dass die AfD angesichts dieser Lage ganz dringend empfehlen sollte, dass nur noch geheiratet werden darf, wenn die Ehepartner mindestens 2000 km voneinander entfernt aufgewachsen sind.
    Sie tut aber gerade das Gegenteil, und empfiehlt, dass die sie wählenden Dorfdeppen möglichst unter sich bleiben.
    Immerhin wird sie sich so durch reale und politische Inzucht schnell ausrotten. Das ist beruhigend.

  22. #25 Joseph Kuhn
    22. April 2018

    Die AfD-Antragsteller/innen am BILD-Pranger:

    Die BILD-Zeitung portraitiert die Antragsteller/innen der AfD.

    Bei Frau Gminder schreibt BILD, dass ihr Ehemann ein hochrangiger Manager in der deutschen Waffenindustrie war. Ob es einen Unterschied machen würde, wenn ihr Mann in der Kirchenverwaltung gewesen wäre?

    Verena Hartmann, so heißt es, hat sich von der Anfrage halb distanziert, sie will nicht zu den Antragsteller/innen gehören. Ob sie nur mausgerutscht ist, ist nicht bekannt.

    Bei Jürgen Pohl wird darauf hingewiesen, dass er am Assad-Freundschaftsbesuch der AfD im März teilgenommen hat. Ob er dort auch danach gefragt hat, wie viele Kinder eine Behinderung durch den Bürgerkrieg erlitten haben? In der AfD-Anfrage an die Bundesregierung fehlt übrigens die Frage, wie viele dieser Kinder in Deutschland leben und ob sie gut versorgt sind.

    Und Nicole Höchst wird von der BILD mit dem Satz zitiert: “Aber in den Köpfen der linken Eliten poppt reflexartig im Zusammenhang mit Behinderten das Schlagwort ‚Euthanasie‘ auf.” Ein übler Satz, in einem AfD-Kopf “aufgepoppt”, wo besser Poppenruhe gewesen wäre.

  23. #26 Omnivor
    Am 'Nordpol' von NRW
    23. April 2018

    Was sie Sachsen so treiben, wenn sie nicht auf Pegida-Demos sind:

    https://www.stern.de/politik/deutschland/inzestverbot-geschwisterliebe-koennte-bald-legal-sein-3362256.html

    Das Bundesverfassungsgericht hat nach Beschwerden eines Geschwisterpaares aus Sachsen nun ein förmliches Verfahren eingeleitet und prüft, ob das strafrechtliche Inzestverbot mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Die Anwälte der Geschwister Patrick S., 30, und Susan K., 22, aus der Nähe von Leipzig beklagen vor allem die Einschränkung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung ihrer Mandanten, die vier Kinder miteinander haben

    Was ist eigentlich aus dem Fall von 2007 geworden?

  24. #27 Logiker
    23. April 2018

    Tja, Moreno,

    wenn denken helfen würde….

    Haben Sie in Biologie mal aufgepasst? Wohl nicht, ansonsten würden sie nicht solch dummen Unsinn palavern.

    Die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten durch Inzucht ändert sich um täterä…….0 Prozent.

    Erzählen sie das ihrer afd (Asoziale für Doofärsche)……

    Der Logiker

  25. #28 roel
    23. April 2018

    @Logiker IK!

  26. #29 RPGNo1
    23. April 2018

    @Omnivor
    Es gibt zu diesem Fall sowohl ein Urteil des BVerfG als auch des EGMR.

    “Mit Beschluss vom 26. Februar 2008 entschied das Bundesverfassungsgericht, § 173 StGB sei verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden […] Geklagt hatte ein Mann („Patrick S.“), der mit seiner Schwester vier Kinder hat; die Frau und zwei der Kinder sind behindert.”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Inzest#Beschluss_des_Bundesverfassungsgerichts_vom_26._Februar_2008

    “Am 12. April 2012 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Fall Stübing ./. Deutschland einstimmig, dass § 173 StGB mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar ist.”
    https://de.wikipedia.org/wiki/Inzest#Entscheidung_des_Europäischen_Gerichtshofs_für_Menschenrechte_2012

  27. #30 Laie
    23. April 2018

    @Alisier, #7
    Viel besser wäre es, sich argumentativ mit anderen auseinanderzusetzen. Die Argumentationsverweigerung führt dazu, voneinander nicht mehr lernen zu können, was wiederum die gegenseitige Verständigung verschlechtert.

    Es wird ja keiner als brauner Nazi, oder als gewaltbereiter Steinewerfender Chaot oder als fundamentaler Messerstecherislamist auf die Welt kommen. Da war wohl irgendwo im Leben ein Weg, der zum Abgrund führte. Die Frage ist ja, wie und wo kann man argumentativ so ansetzen, sodass eine Besserung eintrifft.

  28. #31 anderer Michael
    23. April 2018

    Das Niveau der Diskussion sollte sachlicher sein. Persönlich vermisse ich kompetente Stimmen aus dem Bereich Humangenetik , Pädiatrie und Migrationsforschung.
    Im Prinzip ist die Grundidee der AfD Anfrage nicht verkehrt. In ehrlicher , seriöser (und ohne Hintergedanken) Fragestellung hätten kompetente Antworten Missverständnisse geklärt , Gerüchten den Wind aus den Segeln genommen und vielleicht Strategien gezeigt, wie ein eventuelles soziales (1) Problem zu lösen wäre.

    1. Ein medizinisches Problem sind vererbte Erkrankungen bei endogamen Populationen nur sekundär.

  29. #32 anderer Michael
    23. April 2018

    Und ich immerhin was dazu gelernt, der feine Unterschied zwischen Inzest und Inzucht. Eigentlich nicht kompliziert, aber ich hatte mir nie Gedanken dazu gemacht, um auch mal Selbstkritik zu üben .

  30. #33 anderer Michael
    23. April 2018

    ” Bazi -Nazi” in der CSU ? Liebe Stephanie, bitte der Kopf hat mehrere Funktionen.

  31. #34 mimimi
    23. April 2018

    Und, was hat dieser Anzeige der Sozialverbände nun gebracht? Wen und was wollten sie damit erreichen? All die, für die AfD schon immer abgründig schlecht war, sehen sich durch diese Bundestagsanfrage bestätigt. All die, die AfD schon immer gut fanden, sehen sich durch die Reaktionen auf die Anfrage (wie z.B. diese Anzeige) bestätigt. Seine Meinung zur AfD wird niemand ändern. Man muss sich ja nur mal die Kommentare bei Focus.de oder ähnlichem anschauen, dann kennt man den Tenor: “Absolut berechtigte Anfrage, Thema und Antragsteller sollen von Mainstream-Medien mundtot gemacht werden, AfD wird von den linksgrünen wieder sofort in die rechte Ecke gestellt nur weil sie unbequeme Fragen stellt, die sich sonst keiner traut” etc. Diese Anzeige verstärkt diese Opferblase noch weiter.
    Diese Anzeige bestätigt die Sozialverbände und alle ähnlich Denkenden, dass sie “die Guten” sind und gegen die Rechten aufgestanden sind. Ehrenvoll. Aber letztendlich haben sie aber einfach nur das Spiel der AfD mitgemacht und sind denen in die Falle getappt: Die AfD bekommt Aufmerksamkeit in den Medien, sie setzt Themen, die diskutiert werden (wobei der Ausgang für die AfD zweitrangig ist, Hauptsache Aufmerksamkeit), und die eigenen Anhänger können sich im Opfer-Status suhlen, weil die “Mainstream-Medien” angeblich eine berechtigte Diskussion verweigern, die AfD gewollt missverstehen und stattdessen direkt wieder mit der Nazi-Keule schwenken. Glückwunsch, die 13-20% potenzielle AfD-Wähler sind bestärkt worden!
    Ich halte diesen Aufschrei- und übers-AfD-Stöckchen-springen-Umgang mit der AfD für gut fürs eigene Gewissen aber ihn für den komplett falschen Umgang, weil er diese Partei nur noch bestärkt.

  32. #35 roel
    23. April 2018

    @anderer Michael “Im Prinzip ist die Grundidee der AfD Anfrage nicht verkehrt.”

    Was ist die Grundidee deiner Meinung nach?

  33. #36 roel
    23. April 2018

    @mimimi “Ich halte diesen Aufschrei- und übers-AfD-Stöckchen-springen-Umgang mit der AfD für gut fürs eigene Gewissen aber ihn für den komplett falschen Umgang, weil er diese Partei nur noch bestärkt.”

    Hm, wie wäre den der “richtige Umgang” mit dieser Partei, der sie nicht bestärkt?

    “Aber letztendlich haben sie aber einfach nur das Spiel der AfD mitgemacht und sind denen in die Falle getappt: Die AfD bekommt Aufmerksamkeit in den Medien”

    Wenn ihr diese Aufmerksamkeit verwehrt wird folgt “die eigenen Anhänger können sich im Opfer-Status suhlen, weil die “Mainstream-Medien” angeblich eine berechtigte Diskussion verweigern”.

    Ich denke den richtigen Ansatz zu finden, ist nicht ganz so einfach, wenn Ignorieren genauso wenig angebracht scheint wie gegenzusprechen.

  34. #37 mimimi
    23. April 2018

    @roel: Stimme dir zu, dass der richtige Umgang nicht einfach ist. Ich habe auch kein Patentrezept. Wichtig wäre es glaube ich, die Strategie der Partei zu verstehen, um Kritik zu üben ohne in die Falle zu tappen.
    Eine Strategie scheint mir zu sein, immer “Tabuthemen” zu wählen wie Behinderte, Inzest, Lob für Wehrmacht oder Nazizeit…Themen. bei denen man sicher einen reflexartigen Aufschrei “Nazis” erwarten kann. Aber alles hart an der Grenze und mehrdeutig formuliert, sodass sie nach dem Aufschrei immer sagen können: “Böswillig missverstanden”, “schaut man sich die Fakten an, haben wir doch Recht”. Und dann beginnt eine Diskussion um die “Fakten”, die aber gerne hingebogen werden. Und der Ausgang der Diskussion ist völlig schnuppe, man war wieder im Gespräch und wurde von den anderen “ungerechtfertigt” als “Nazi” diffamiert.
    Wenn man dann auf jede Provokation ganz laut “Seht her, die Nazis haben sich enttarnt” ruft, macht man genau das, was die Partei will. Also im Endeffekt völlig kontraproduktiv. Und es nutzt sich mit der zeit ab. Wir sollten das nicht einfach so stehen lassen, brauchen aber eine andere Strategie. Vielleicht eher die bloße Lust an der Provokation bloßstellen? Das fehlende Aktive in der Politik? “Die AfD verschwendet Ressourcen und Steuergelder durch unsinnige Anfragen, deren Ergebnis man mit sehr wenig Aufwand selbst herausfinden konnte.” “Was sind eure Konsequenzen aus der Anfrage, AfD?”. Man hätte das Thema nicht totgeschwiegen, wäre aber auch nicht auf den gewollten Empörungszug aufgesprungen. Sicher, nicht ideal und nur aus der Hüfte geschossen. Aber so ähnlich.

  35. #38 Joseph Kuhn
    23. April 2018

    @ mimimi:

    Wie man mit den Erregungsspielchen der AfD umgehen soll, hängt davon ab, um was es konkret geht und was man erreichen will. Aber einfach ist es wohl nie. Ulrich Schneider, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, hat die Frage, ob man die AfD nicht besser ignorieren solle, in einem Interview gerade so beantwortet:

    “Diese Haltung hatte mein Verband bisher auch. Wir waren sehr vorsichtig und haben gesagt: Jegliche Provokation der AfD, auf die man eingeht, macht sie stärker. Wir haben aber festgestellt, dass sie auch stärker wird, wenn man nicht reagiert. Es sind viele kleine Dinge, die sich addieren, und das macht es in der Summe gefährlich.”

    Was speziell die AfD-Anfrage zu Behinderten angeht, ist meine Meinung, dass man hörbar sagen sollte, was man davon hält und sich dabei nicht taktisch von den Kalkülen der AfD abhängig machen sollte. Wie es oben steht: „Die Schwachen und Kranken zu schützen, ist die Würde der Gesunden.“ Das soll nicht ungesagt bleiben, egal wie kleingeistig, zynisch oder gehässig die AfD darauf reagiert.

  36. #39 anderer Michael
    23. April 2018

    roel
    Weil das einfach so ist, dass in endogamen Populationen vererbbare Erkrankungen vermehrt weitergegeben werden können. Verwandtenehen sind ein soziales Problem , durch arrangierte Ehen bis hin zu Zwangsehen.
    Wie sich dieses Problem medizinisch zahlenmäßig bemerkbar macht, darüber habe ich keinen Überblick ( und zweifele sehr , ob das statisch zu erfassen ist, siehe auch die Antwort der Bundesregierung).

  37. #40 Stephanie
    Hamburg
    23. April 2018

    @anderer Michael:
    Du kannst gerne erklären wie es zu solchen extremen Gesetzesentwürfen kommt und wieso die CSU meint wichtige Rechtsgüter so ohne Not aushebeln will. Das U in CSU steht dann für unmenschlich. Das C hatten wir ja schon geklärt.

    In #12 habe ich nach Josephs Hinweis noch mal näher erklärt, wie ich das meine mit dem rechten Flügel in der CSU (und diesen nenne ich Bazi-Nazi-Flügel, auch wenn du das nicht magst).

  38. #41 mimimi
    23. April 2018

    @Joseph Kuhn: Ignorieren ist auch kein Weg, völlig richtig. Aber was haben die Sozialverbände denn nun erreicht mit ihrer klaren Aussage? Applaus aus der eigenen “Filterblase” bekommen bzw. von denen, die eh schon vorher wussten, dass die AfD rechts ist! Ich stimme ihnen ja zu, aber haben sie die damit die AfD geschwächt? Glaube ich kaum, muss man nur in die Kommentare bei focus. de (https://www.focus.de/politik/deutschland/zeitungsanzeige-als-warnruf-sozialverbaende-protestieren-gegen-afd-anfrage-zu-behinderten_id_8805936.html), welt.de (https://www.welt.de/politik/deutschland/article175686158/AfD-Anfrage-Sozialverbaende-warnen-vor-unertraeglicher-Lebensfeindlichkeit.html) oder ähnlichem gucken.
    Die AfD-Führung sitzt zusammen und überlegt, mit welcher Provokation sie wieder in die “bösen” Medien kommen könnte. “Behinderte hatten wir noch nicht, da werden viele aufschreien!” Gesagt, getan, wieder Aufmerksamkeit, da alle beim Spielchen mitmachen. Hat die Anzeige die AfD nun geschwächt, vom Weg abgebracht, deren Anhänger zum Umdenken gebracht? Pustekuchen, die lachen sich einen, dass ihre Strategie schon wieder aufgegangen ist. Aber die Sozialverbände fühlen sich gut, da sie Position bezogen haben. Wie von der AfD gewollt.

  39. #42 Moreno
    23. April 2018

    @ Stephanie: “…wie ich das meine mit dem rechten Flügel in der CSU (und diesen nenne ich Bazi-Nazi-Flügel, auch wenn du das nicht magst.”

    Ich hatte es schon mal geschrieben und wiederhole mich. Die Hamburger Journalistin Bettina Röhl schrieb einst:

    “Den Begriff Nazi mir nichts dir nichts zu verwenden, ist eine besonders verwerfliche Form von Hetze.”

  40. #43 Alisier
    23. April 2018

    Das Jammern und Sich beklagen scheint das einzige zu sein, was die Rechten noch können.
    “Er hat mich Nazi genannt!”…Heulend in die Ecke schleich……
    So wollt ihr Menschen von eurer Überlegenheit überzeugen? Echt jetzt?
    Scherzkekse……

  41. #44 Joseph Kuhn
    23. April 2018

    @ mimimi:

    “Aber was haben die Sozialverbände denn nun erreicht mit ihrer klaren Aussage?”

    Sie haben ein “Nein” hörbar gemacht. Was hätten sie denn sonst damit erreichen sollen? Dass sich die AfD auflöst und Höcke künftig syrische Kinder betreut, die im Bürgerkrieg zu Krüppeln gebombt wurden? Es gibt Dinge, die man tun muss, einfach weil sie uns als (Mit-)Menschen hervortreten lassen. Darin liegt für mich der Wert der Wortmeldung der Verbände.

    @ Alisier:

    “Das Jammern und Sich beklagen …”

    … ist ein rhetorisches Dispositiv, das zur Freund-Feind-Unterscheidung gehört und in der eigenen Bewegung gemeinschaftsbildend ist, so lange man nicht regiert. Das muss niemanden hindern, sich darüber lustig zu machen, aber wer es tut, sollte sehen, dass dieses Dispositiv seine Funktion erfüllt, auch wenn man darüber spottet.

  42. #45 Alisier
    23. April 2018

    Gut, Joseph, und…..?

  43. #47 Alisier
    23. April 2018

    Und wie sollte man da reagieren, Deiner Meinung nach?
    Mir vergeht da jede Dialogbereitschaft.
    Wenn jemand Bomben wirft sind nette Worte vielleicht doch fehl am Platz….

    • #48 Joseph Kuhn
      23. April 2018

      @ Alisier:

      “Wenn jemand Bomben wirft sind nette Worte vielleicht doch fehl am Platz….”

      Ja. Aber ob Moreno zur rechten Bombenfraktion gehört, wissen wir nicht.

      “Und wie sollte man da reagieren, Deiner Meinung nach?”

      Keine Ahnung. Wie gesagt, niemand muss sich abgehalten fühlen, sich über das Nazikeulen-Gejammere lustig zu machen. Vielleicht sollte man den Morenos wie früher empfehlen “geh doch rüber, wenn’s dir hier nicht passt”? Aber das Thema war eigentlich nicht Moreno.

  44. #49 Alisier
    23. April 2018

    Nein, das hast Recht, und ich möchte auch nicht, dass er Thema wird.
    Die Brunnenvergifter sind mir trotzdem ein Greuel.

  45. #50 PDP10
    24. April 2018

    Wenn ich die Beiträge von Moreno und seiner Sockenpuppe Reno M lese muss ich duschen gehen.

    Deshalb Heute keine despektierlichen Bemerkungen von mir, zumal ich im Moment auch einfach keine Zeit habe, den ganzen Tag jeden dahergelaufenen Trottel zu beleidigen dem ich begegne.

  46. #51 Moreno
    24. April 2018

    @ Joseph Kuhn: “Ja. Aber ob Moreno zur rechten Bombenfraktion gehört, wissen wir nicht.”

    Die Unschuldsvermutung gilt als juristisches Menschenrecht. Wie gesagt, im Sozialismus war das anders. Das Stasirecht der DDR verlangte vom Beschuldigten seine Unschuld zu belegen. Der willkürlichen Unterstellung und Inhaftierung politischer Gefangener war somit Tür und Tor geöffnet. Dich brauchte also nur ein unliebsamer Nachbar oder Kollege anschwärzen. Dann müsste ich in der DDR jetzt belegen, dass ich NICHT zur rechten Bombenfraktion gehöre. Und solange ich dass nicht kann, wäre die vorerst unbegrenzte Inhaftierung möglich. Man müsste ja den antifaschistischen Staat vor solch möglichen Gefahren wie mir schützen.

    Herr Kuhn, eigentlich finde ich Sie einen netten Typen, aber manchmal machen Sie mir Angst.

  47. #53 Beobachter
    24. April 2018

    Info:

    Aktuell in der TAZ einige Artikel zum Netzwerk der AfD:

    https://www.taz.de/Netzwerk-AfD/!t5495296/

    und zum geplanten Psychiatriegesetz in Bayern:

    https://www.taz.de/Geplantes-Psychiatriegesetz-in-Bayern/!5500851/

    “Geplantes Psychiatriegesetz in Bayern
    „Der Plan ist lebensgefährlich“
    Bayern will psychisch Kranke wie Straftäter behandeln. Ein Psychiater und eine Patientin erzählen, was das Gesetz für sie bedeuten würde.
    … “

  48. #54 mimimi
    24. April 2018

    JK: “Sie haben ein “Nein” hörbar gemacht. (…) Es gibt Dinge, die man tun muss, einfach weil sie uns als (Mit-)Menschen hervortreten lassen. Darin liegt für mich der Wert der Wortmeldung der Verbände.”
    Das ist einerseits ok. Andererseits darf man trotzdem nach der Wirkung fragen. Wenn der Papst sich gegen Krieg ausspricht und zu Frieden aufruft oder ein Politiker gegen Gewalt ist und einen Terroranschlag verurteilt, macht sie das auch zu (Mit-)Menschen. Die Auswirkung solcher Aussagen auf die, die es eigentlich angehen sollte, ist aber Null.
    In diesem hier diskutierten Fall ist es meiner Meinung nach aber nicht nur eine eher nutzlose Symbolaussage, sondern wie nun schon mehrfach dargelegt, sehe ich diese Aussage als kontraproduktiv. Ich muss meine Argumente nicht wiederholen…

    JK: “Was hätten sie denn sonst damit erreichen sollen? Dass sich die AfD auflöst und Höcke künftig syrische Kinder betreut, die im Bürgerkrieg zu Krüppeln gebombt wurden?”
    Wenn wir billige Polemik beiseite legen, sieht man, dass der immer wiederkehrende mediale Aufschrei und das Aufzeigen von Parallelen zu Nazis hat bisher nichts erreicht hat außer Aufmerksamkeit, Opferstatus und Reaktanz. Schauen Sie mal in die Kommentare bei welt.de und focus.de. Dann sehen Sie, dass die AfD-Anhänger nicht auf dem “Behinderte-Ausgrenzen”-Pfad sind, sondern bei “Inzest bei Migranten”, “AfD packt Tabuthemen an und wird sofort wieder von den “Mainstreammedien” geschlachtet: Meinungsunterdrückung!”. An diesen Punkten müsste man meiner Meinung nach ansetzen, um (potenziellen) AfD-Wählern aufzuzeigen, dass die Partei nicht das ist, wofür sie sie halten. Die AfD hat es doch perfide drauf, jede Gegenrede als “Meinungsdiktatur” auszulegen und sich als Kämpfer für Tabuthemen zu generieren. Dieses symbolische “Nein!” der Wohlfahrtsverbände bestärkt das nur. Kein (potenzieller) AfD-Wähler lässt sich davon beeindrucken, da – wie oben gesagt – die einen ganz anderen Blickwinkel darauf haben. Wir können weiter versuchen, die AfD mit den bisher gescheiterten Mitteln zu bekämpfen – und sie damit ungewollt stärker machen. Oder wir überlegen uns endlich eine richtige Strategie, die das übel bei den Wurzeln packt. Wie man das am besten macht, weiß ich bisher leider auch nicht. Sich als “die Guten” zu fühlen und darzustellen, reicht meiner Meinung nach definitiv nicht.

  49. #55 roel
    24. April 2018

    @mimimi “In diesem hier diskutierten Fall ist es meiner Meinung nach aber nicht nur eine eher nutzlose Symbolaussage, sondern wie nun schon mehrfach dargelegt, sehe ich diese Aussage als kontraproduktiv. Ich muss meine Argumente nicht wiederholen… ”

    Kontraproduktiv ist hier Schweigen. Kontraproduktiv wäre die Anzeige in dem Fall, wenn dadurch die AfD gestärkt würde. Ich bin der Meinung, dass man gegen dieses Gedankengut nur mit klarer Ansage vorgehen kann. Denn was ohne Ansage passiert, dürfte auch klar sein: “Warum hat das denn niemand gesagt?” “Da hätte man doch gegen vorgehen müssen!”. “Das wusste ich nicht”. Allerdings hätte ich die Anzeige nicht nur in der FAS sondern auch in der BamS geschaltet und mit weniger dafür größe geschriebenen Text.

    ” um (potenziellen) AfD-Wählern aufzuzeigen, dass die Partei nicht das ist, wofür sie sie halten. ”

    Ich denke da liegst du falsch. Die (potentiellen) AfD-Wähler wählen diese Partei, weil sie genau das ist, was sie von ihr halten. Die halbherzigen Beschwichtigungen, nach wieder der nächsten Entgleisung eines ihrer Vorredner, dient dazu, den anderen (nicht ihren Wählern) vorzugaugeln, dass Sie doch gar nicht so schlimm sind – um die Möglichkeit der Fehleinschätzung offen zu lassen.

    Nein, man muß klar seine Stimme gegen diese Partei erheben, bevor es zu spät ist.

  50. #56 Lisa
    24. April 2018

    @ minimi

    „Sich als “die Guten” zu fühlen und darzustellen, reicht meiner Meinung nach definitiv nicht“

    Sicher nicht, aber das behauptet auch niemand. Du solltest den Leuten außerdem nicht unterstellen, es ginge ihnen darum, sich gut zu fühlen. Das wertet ihr Engagement ab.

  51. #57 Ursula
    24. April 2018

    @mimimi
    Ich komme aus Österreich und gerade deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, was du meinst. Jetzt haben wir den Salat! So was grausliches, wie die jetzige Regierung habe ich in meiner – mittlerweile auch nicht mehr so kurzen – Lebenszeit noch nicht erlebt. Die Diskussion, die du jetzt angeregt hast, läuft bei uns seit den Tagen eines Jörg Haiders. Ich bin überzeugt davon, dass die AFD bei der FPÖ in die Schule gegangen ist. Die wissen ganz genau, wie sie auf der Empörungsklavatur spielen, und halten sich dadurch immer im Gespräch.
    Jetzt haben wir einen Innenminister (!), der damals die unglaublich blöden aber sehr (!) wirksamen Sprüche für FPÖ Wahlplakate kreiert hat wie: “Lieber daham – statt Islam” oder “”Pummerin statt Muezzin” oder “Mehr Mut für unser Wiener Blut, zu viel Fremdes tut niemandem gut”
    Ich werde immer ratloser, wie umgehen damit, weil es mir einfach nicht eingehen will, wie unglaublich einfach es ist Aufreger zu finden, bei denen die “gesunde” Volksseele zu kochen beginnt. Wie – verflucht noch mal – leicht es ist, einen gar nicht so kleinen Teil der Bevölkerung Feindbilder zu präsentieren und eine Sündenbockpolitik zu fahren.
    Eine Politik, die glaubwürdig macht für die Menschen da zu sein, ist noch immer das beste Mittel gegen Radikalisierung, davon ist derzeit nicht allzuviel zu merken.
    Ich arbeite mit Arbeitslosen und merke sozusagen aus erster Hand, was für Auswirkungen eine immer schlechter werdende Sozialpolitik hat. Mitteln für den so dringend notwendigen Ausbau der Kinderbetreueung, der Integration, in der Flüchtlingsbetreuung, des sozialen Wohnbaus werden nicht aufgestockt bzw. sogar gekürzt und das unter großem Beifallklatschen aus Teilen der Bevölkerung, die nicht kapieren können und/oder wollen, dass sie selbst die Auswikungen auch zu spüren bekommen.
    Ich bin derzeit ratlos und traurig werde aber trotzdem beim nächsten unappetitlichen Thema wieder und wieder dagegen zu halten.

  52. #58 shader
    24. April 2018

    @mimimi: “Das ist einerseits ok. Andererseits darf man trotzdem nach der Wirkung fragen. Wenn der Papst sich gegen Krieg ausspricht und zu Frieden aufruft oder ein Politiker gegen Gewalt ist und einen Terroranschlag verurteilt, macht sie das auch zu (Mit-)Menschen. Die Auswirkung solcher Aussagen auf die, die es eigentlich angehen sollte, ist aber Null.”

    Ich glaube Sie ignorieren hier die Wirkung von öffentlichen Worten. Die liegt nicht bei Null und das kann man auch gut nachweisen. Nehmen Sie nur mal kurze Zeit den Blickwinkel der AfD ein. Ich weiß, macht man nicht gerne, es soll nur etwas verdeutlichen. Einer der größten Kritikpunkte ist die Political Correctness und der Mainstream. Alles Bereiche, die sich nur über Worte ausdrücken lassen. Diese Worte störten die AfD-Anhänger so sehr, dass sie u.a. eine eigene Partei gegründet haben.

    Kurzum, wenn es keine Wirkung hätte, was die Verbände in ihren Anzeigen veröffentlicht haben, dann würde es niemanden bei der AfD aufregen. Aber genau das tut es und das ist in meinen Augen ein gutes Zeichen.

  53. #59 RPGNo1
    24. April 2018

    @roel
    zu Kommentar #55:
    Das sind Aussagen, die ich zu 100 % unterschreiben kann.

  54. #60 borstel
    24. April 2018

    Habe gerade noch mal die Saarbrücker Zeitung mit Herrn Dörrs Äußerungen gelesen. Wird mir schlecht! Ich kann nur hoffen, daß Herr Dörr, wenn er irgendwann einmal alt, gebrechlich und vielleicht dement ist, nicht auf Menschen wie seinesgleichen trifft, die über sein Schicksal entscheiden.

    @roel (Kom. 55): Danke!!

  55. […] bekämpfen sind, dass man Kranke und Behinderte diskriminiert und ausgrenzt, ist das unakzeptabel. Das geht uns alle an. Solche Ansichten sollten in keiner Partei in Deutschland Platz haben. Wenn die AfD ihre Anfrage […]

  56. #62 Basilios
    Martian Successor Nadesico
    24. April 2018

    @roel
    Ich möchte Dir für Deinen Kommentar #55 auch meine Zustimmung ausdrücken. Ich sehe das genauso.
    Wer die AfD wählt, wählt sie weil er die grausige Fratze hinter der Maske haben will.
    Und die Maske davor dient nur dem Aufrechterhalten einer bloßen Scheins und ist nur für die Nicht-AfD-Wähler (also den ganzen Rest der Welt) gedacht. Immer nach der Devise:
    “Bloß nix zugeben.
    Alles abstreiten.
    Völlig wurst wie unglaubwürdig.”

  57. #63 shader
    24. April 2018

    Ich möchte hier eine Gegenthese anführen. Die AfD-Wähler wählen diese Partei nicht, weil sie sie so gut finden, sondern weil sie (momentan) so enttäuscht von den anderen Parteien sind. Viele von denen kennen entweder das Parteiprogramm gar nicht oder halten nicht viel davon, was dort steht.

  58. #64 Basilios
    Martian Successor Nadesico
    24. April 2018

    @shader
    Warum dann gerade die AfD wählen?
    Ok, es gibt auch noch die oft genannte Möglichkeit aus Protest gar nicht zu wählen. Aber wieviele der nicht abgegebenen Stimmen da drunter fallen dürfte schwierig zu bestimmen sein.
    Es gäbe mehr als genug andere Parteien, die man aus Protest prinzipiell wählen könnte. Die gehen aber alle unter ferner liefen ins Ziel und haben alle zusammen nicht soviele Stimmen bekommen wie die AfD.
    Nein, ich vermute, die Anziehungskraft kommt hauptsächlich von der laut in die Welt hinaus geplärrten Ausländerfeindlichkeit und der versprochenen Aussicht, daß es bei uns weniger bös/kriminell/muslimisch/gewalttätig/sonstwas Ausländer geben soll.
    Daß die wenigsten AfD-Wähler das Parteiprogramm kennen, da würde ich mit gehen. Ich denke, den allermeisten Menschen ist es ziemlich egal was dort geschrieben steht. Ich kann mir sogar gut vorstellen, daß das Parteiprogramm noch nicht mal sonderlich viele der im Bundestag sitzenden AfD-Abgeordneten selber interessiert.

  59. #65 Laie
    25. April 2018

    @Basilios
    Es gibt schon genug Wähler, die sich von den sog. etablierten Parteien, der Alternative und den Alternativen zur Alternative nicht angesprochen fühlen und nicht wählen, was aber keine Protest ausdrückt, sondern lediglich den ganzen Mist nicht gut zu finden.

    Jene, die nicht aus Überzeugung die AfD wählen, sondern aus Frust, ist wie es shader sagt, auch nachvollziehbar, solange der Frust durch die etablierten Parteien gefördert wird.

  60. #66 shader
    25. April 2018

    @Basilios, die AfD hat von ihrer Bedeutung eine kritische Masse erreicht, so dass die größtenteils Protestwähler das Gefühl haben, dass die Partei über 5% kommt und somit ihre Stimme nicht verschenkt ist. Nicht viel anders war es, als für einige Monate die Piratenpartei so populär wurde, dass sie über 5% kam, in einige Landesparlamente reinrutschte und eine interessante Wahlalternative bildete. Als man durch innere Quälereien sich selbst zerlegt, sank der Zuspruch und die Wähler befürchteten, dass die Partei unter 5% sinkt. Übrigens ein Schicksal, was der AfD immer noch drohen kann. 😉

    “Nein, ich vermute, die Anziehungskraft kommt hauptsächlich von der laut in die Welt hinaus geplärrten Ausländerfeindlichkeit und der versprochenen Aussicht, daß es bei uns weniger bös/kriminell/muslimisch/gewalttätig/sonstwas Ausländer geben soll.”

    Dagegen spricht, dass die NPD bundesweit nie an die 5% herangekommen ist, obwohl sie schon seit über 50 Jahren diesen ausländerfeindlichen Impetus in Reinform haben?

  61. #67 Logiker
    25. April 2018

    Nun noch einmal: Es gibt genug Dumme, die AfD und CSU wählen. Tja, die wählen die, weil sie einfach dumm sind.

    Einfache Mathematik sagt: Ich kann Inzucht treibem bis der ARzt kommt, die Wahrscheinlichkeit für Inzuchtkrankheiten ändert sich sich Null, Nada, Rien, Nuello…….

    Offenbar verhindert eine CSU/AfD-Wahl jegliche Mathekenntnis……..

  62. #68 Basilios
    Martian Successor Nadesico
    25. April 2018

    @shader

    Dagegen spricht, dass die NPD bundesweit nie an die 5% herangekommen ist, obwohl sie schon seit über 50 Jahren diesen ausländerfeindlichen Impetus in Reinform haben?

    Genau das ist für mich der Unterschied. Die NPD hat sich nie diesen scheinheilig, verlogenen Anschein gegeben. Bei denen hat die heimlich mit Ausländerfeindlichkeit sympathisierende Wählerschaft sich nie wirklich getraut mit zu machen. Die waren zu offensichtlich radikal. Und die waren auch noch zu dicht an der Nachkriegszeit dran.

    Aber die AfD mit ihrer unterschwelligen Art macht diese übble Gesinnung bei ihrer Wählerschaft damit inzwischen hoffähig. Unter dieser Maske trauen sie sich erstmalig Ausländerfeindlichkeit und Nationalstaterei zu wählen.

  63. #69 mimimi
    26. April 2018

    @roel (#55):
    Aber nochmal meine Frage: Welche Ansage kam denn und was hat sie bewirkt? Perlt doch an der AfD und ihren Sympathisanten ab: “Das haben wir nie so behauptet, das ist von den Verbänden konstruiert, wird sind hier die Opfer, da wir Tabuthemen ansprechen und direkt wieder Nazis gebrüllt wird. Arme Diskussionskultur, armes Deutschland:” Inhaltlich richtig, strategisch bzw. von der Wirkung völlig nutzlos (wenn man AfD-Leute ansprechen möchte).

    Ich meinte: Aufzeigen, dass diese Partei nicht “Kämpfer für Tabuthemen” ist, sondern nur platter Provokateur.

  64. #70 mimimi
    26. April 2018

    @shader (#58)
    “Nehmen Sie nur mal kurze Zeit den Blickwinkel der AfD ein. (…) Einer der größten Kritikpunkte ist die Political Correctness und der Mainstream. Alles Bereiche, die sich nur über Worte ausdrücken lassen. Diese Worte störten die AfD-Anhänger so sehr, dass sie u.a. eine eigene Partei gegründet haben.

    Kurzum, wenn es keine Wirkung hätte, was die Verbände in ihren Anzeigen veröffentlicht haben, dann würde es niemanden bei der AfD aufregen. Aber genau das tut es und das ist in meinen Augen ein gutes Zeichen.”

    Ich versuche die ganze Zeit, den schmerzhaften Blickwinkel der AfD einzuhnehmen. Und der sagt mir: Genau, es geht darum mit “political correctness” zu punkten. Die AfD sagt wieder ein mal, dass sie von den politisch korrekten absichtlich missverstanden wird, mit diesem Instrument und Nazikeulen eine wichtige, von der AfD angestoßene Diskussion unterdrückt wird. Worte bewirken also etwas. Und zwar genau das, worauf es die AfD abgesehen hatte: Aufmerksamkeit und Opferstatus!
    Und die AfD regt sich nicht auf. Sie macht nur das von vorne herein geplate Spiel mit. AfD-Aussage -> Medienreaktion -> AfD-Reaktion -> Medienreaktion (oder gar Diskussion über das Thema) -> usw., Hauptsache, dass Feuer wird am Laufen gehalten. Ohne AfD-Reaktion (“Aufregung”) wäre der ganze Aufregungs-/Aufmerksamkeitserzielplan schon anch der zweiten Runde vorbei. Wäre doch schade. Und am Ende des ganzen tagelangen Aufregens sind wir alle genauso schlau wie zuvor. Die “Medienaufreger” denken, sie hätten es der AfD nun gezeigt. Die AfD lacht sich ins Fäustchen, dass ihr Plan für Aufmerksamkeit mal wieder voll aufgegangen ist und sie schon wieder bei den Anhängern Pluspunkte gesammelt haben (bei 80% Minuspunkte, aber auf die kam es ihnen eh nicht an. Und auf das Ergebnis der “Diskussion” auch nie).

  65. #71 shader
    26. April 2018

    @Logiker: “Nun noch einmal: Es gibt genug Dumme, die AfD und CSU wählen. Tja, die wählen die, weil sie einfach dumm sind.”

    Muss schon toll sein, sich gegenüber anderen aufgrund der politischen Einstellung überlegen zu fühlen. Das Dumme ist nur, wer glaubt im Recht zu sein, wird die Wahrheit nicht weiter suchen.

    @Basilios: “Genau das ist für mich der Unterschied. Die NPD hat sich nie diesen scheinheilig, verlogenen Anschein gegeben. Bei denen hat die heimlich mit Ausländerfeindlichkeit sympathisierende Wählerschaft sich nie wirklich getraut mit zu machen. Die waren zu offensichtlich radikal.”

    Ihre ursprüngliche These war ja: “Nein, ich vermute, die Anziehungskraft kommt hauptsächlich von der laut in die Welt hinaus geplärrten Ausländerfeindlichkeit und der versprochenen Aussicht, daß es bei uns weniger bös/kriminell/muslimisch/gewalttätig/sonstwas Ausländer geben soll.”

    Was ist jetzt also der Grund, dass so viele die AfD wählen? Weil die Partei offen oder verdeckt ausländerfeindlich ist?

  66. #72 shader
    26. April 2018

    @mimimi, ja, die AfD sucht Aufmerksamkeit und Opferstatus. Sollen sie doch. Damit allein wird man auf Dauer keine Wählerstimmen bekommen. Was ich damit sagen will, die Partei ist nur deshalb attraktiv für einen Teil der Wähler, um ihren Protest auszudrücken. Weniger um selbst Politik zu machen. Denn das zeigen auch Umfragen, das Zutrauen in die AfD, die Probleme gelöst zu bekommen, besteht selbst bei den Anhängern kaum. Und selbst von den AfD-Funktionären glaubt niemand, dass man die Grenzen so absichern kann, dass keiner mehr hier reinkommt. Letztlich sind es Querulanten, die einfach gegen den Mainstream sind, ohne eigene Lösungen anzubieten. Dieses “Merkel muss weg” verbindet sie. Aber wenn sie mal weg ist, wissen sie auch nicht weiter.

    Davon mal abgesehen, niemand mag wirklich Leute, die sich ständig als Opfer darstellen oder Aufmerksamkeit wollen. 😉 Oder kennt ihr in eurem Umfeld Leute, die das machen und beliebt sind?

  67. #73 RainerO
    26. April 2018

    @ shader
    … Opferrolle
    In Österreich “kultiviert” eine Partei diese Vorgehensweise bereits seit Jahrzehnten und sitzt inzwischen in der Regierung. Es bleibt nur zu hoffen, dass deren Sympathisanten in ein paar Jahren sehen werden, was für ein widerlicher Haufen das ist.
    Sich darauf zu verlassen, dass eh nicht genug Wähler für so eine Partei zusammenkommen, um noch größeren Schaden anzurichten, halte ich für verfehlt.

  68. #74 shader
    26. April 2018

    Ja RainerO, 2000 ist die FPÖ mit dieser Opfer-Attitüde an die Regierung gekommen und konnte das Spiel mit den EU-Sanktionen noch weiter betreiben. Aber irgendwann musste sie liefern und das hat die Partei schier zerrissen. Nur zur Erinnerung, es kam zur zeitweisen Spaltung der FPÖ und 2 Jahre später zur nächsten Wahl ist man von 27% auf 10% heruntergeknallt. Die Wähler haben keine Lust, auf Dauer das “ewige Opfer” zu wählen, wenn es keine Lösungen liefert.

  69. #75 roel
    26. April 2018

    @shader Sorry habe ich jetzt erst entdeckt.

    “Aber nochmal meine Frage: Welche Ansage kam denn und was hat sie bewirkt?”

    Es wird die Grundhaltung der AfD gegenüber Behinderten dargestellt. Es wird die Parallele zur Haltung der Nationalsozialisten aufgeführt und wie sich deren Grundhaltung in Hunderttausenden Opfern niederschlug. Es wird die Bevölkerung zur Wachsamkeit aufgerufen. Die klare Ansage ist: “Wir sagen „Nein“ zu jeder Abwertung von Menschen mit Behinderung und zu jeglicher Form des Rassismus. Ideologien der Ungleichwertigkeit menschlichen Lebens haben keinen Platz in diesem Land.“

    “Perlt doch an der AfD und ihren Sympathisanten ab”: “Das haben wir nie so behauptet, das ist von den Verbänden konstruiert, wird sind hier die Opfer, da wir Tabuthemen ansprechen und direkt wieder Nazis gebrüllt wird. Arme Diskussionskultur, armes Deutschland:”

    Klar, perlt es erstmal ab. Aber der ein oder andere Sympathisant denkt vielleicht 2-Mal darüber nach.

    Aber ganz wichtig: Schweigen würde als Zustimmung gewertet. Das geht jetzt nicht mehr.

    “Inhaltlich richtig, strategisch bzw. von der Wirkung völlig nutzlos (wenn man AfD-Leute ansprechen möchte).”

    Ich denke mittlerweile, dass AfD-Leute genau wissen was die AfD ist und wo die Reise hingehen soll.Die Blengranaten und Nebelkerzen werden nur für alle anderen gezündet.

    Ich meinte: Aufzeigen, dass diese Partei nicht “Kämpfer für Tabuthemen” ist, sondern nur platter Provokateur.

    Natürlich provoziert die AfD, wo immer sie es kann, aber das ist nicht nur Provokation, sondernauch Ankündigung, was passiert wenn sie entscheiden können.

  70. #76 shader
    26. April 2018

    @roel, Sie haben nicht meine Aussage zitiert, sondern die von mimimi.

  71. #77 roel
    26. April 2018

    @shader Mist, Entschuldigung. Danke!

    @mimimi und @all #75 geht an mimimi

  72. #78 Mimimi
    26. April 2018

    @roel
    Ja, in der idealen Welt läuft das wie von dir beschrieben. In der realen Welt jedoch nicht. “Wir haben doch gar nichts gegen Behinderte! Die Anfragenstellerin hat doch selbst ein behindertes Kind. Abstruse Unterstellung, um einer dringend benötigten Diskussion über Inzest bei Migranten aus dem Weg zu gehen.” So läuft es doch, auch hier in den Kommentaren. Behinderte werden doch nur als Provokationsmittel, für die Aufmerksamkeit benutzt. In Wirklichkeit geht es doch wieder nur gegen Migranten. Gegen die geht es, wenn die entscheiden dürfen. Deine (und anderer) Aufschreien interessieren Afd-Sympathisanten nicht, sieht man doch hier in den Kommentaren, in anderen Medien noch viel stärker.
    Es muss einen anderen Weg geben als a Schweigen oder – wie von der Afd gewollt – Aufregung.

  73. #79 RainerO
    26. April 2018

    @ shader
    Man kann sich aber nicht darauf verlassen, dass es irgendwann ein “Knittelfeld II” geben wird.
    Und der Stock der Wähler, der sich als Opfer fühlt und deswegen eine Partei wählt, die die Opferrolle perfektioniert hat, ist groß.

  74. #80 Basilios
    26. April 2018

    @shader

    Was ist jetzt also der Grund, dass so viele die AfD wählen? Weil die Partei offen oder verdeckt ausländerfeindlich ist?

    Sie ist offen Ausländerfeindlich. Wer etwas anderes sieht, der will das nicht sehen.

    Wobei sie dabei eben immer irgendein mehr oder weniger geschicktes Schlupfloch einbaut, damit sie immer den Anschein wahren kann, daß das ja gar nciht so gemeint war. Dann kann man auch gleich die Opferrolle des Mißverstandenen und verfolgten aufrechten Bürgers spielen, der sich nur um die vielen Probleme im Lande sorgen würde.
    Letztlich werden natürlich sowieso keine Problemlösungen angeboten, sondern nur Ausländer als Sündenböcke für alles.

  75. #81 roel
    26. April 2018

    @Mimimi “Es muss einen anderen Weg geben als a Schweigen oder – wie von der Afd gewollt – Aufregung.”

    Welchen Weg soll es da noch geben?

    Ich denke Schweigen ist keine Option, denn Schweigen wird als Zustimmung gewertet. Falls das aus irgendeinem Grunde nicht so darstellbar ist oder eine andere Darstellung opportun ist, wird Schweigen als der Versuch dargestellt, die Probleme totzuschweigen. Eine Karte von beiden wird immer gezogen.

  76. #82 shader
    27. April 2018

    @Basilios, gut, die AfD ist offen ausländerfeindlich. Wenn das der Hauptgrund ist, warum man mehr als 10% Stimmenanteil hat, wieso hat die seit Jahrzehnten offen ausländerfeindliche NPD bundesweit nicht genauso diesen Zuspruch gehabt?

    @roel: “Welchen Weg soll es da noch geben?”

    Vielleicht einfach mal das Thema totreiten. ^^ Sobald die AfD auf irgendeinem Feld Verantwortung übernehmen muss, ist es mit der Opferrolle eh vorbei. Hat man auch an der Schillpartei in Hamburg gesehen. Zudem, ein ähnliches Profil und Vorgehen hatten auch die Republikaner und die DVU Jahre zuvor. Und wer spricht von denen noch? Den wesentlichen Unterschied sehe ich darin, dass diese Parteien das Internet noch nicht kannten, die AfD mittlerweile schon. Von daher wird das Phänomen AfD im Netz noch weiter existieren, wenn die Umfragewerte schon längst runter gehen.

    Apropos, Reconquista Internet. 🙂

  77. #83 Stephan
    28. April 2018

    #80 Basilios

    “Sie ist offen Ausländerfeindlich. Wer etwas anderes sieht, der will das nicht sehen.”
    Richtig, die Gruppierung ist offen ausländerfeindlich, oder, um es klar auszudrücken: menschenfeindlich.
    Zwei Fragen stellen sich mir:
    1. Wer bezahlt diesen dumpfen Haufen?
    2. Was bezweckt derjenige damit ? Welche tatsächliche Politik steckt hinter den Phrasen, wofür geht sie damit beim Pöbel auf Stimmenfang, was sind die wirklichen Pläne dieser Gruppierung, ? Wie kommen die Geldgeber darauf, mit intellektuell unterbelichteten und moralisch verrotteten Personen gesellschaftlich relevante Effekte zu erzielen ?

    Hat jemand Ideen ??