In Augsburg findet gerade der AfD-Bundesparteitag statt. Gestern gab es dort eine Gegendemonstration gegen die AfD mit etwa 6.000 Teilnehmern, nach Medienberichten ein buntes Spektrum an Menschen, die bis auf die paar unvermeidlichen Spinner friedlich demonstrierten.
Der frühere Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, der immer wieder durch sonderbare Einschätzungen von sich reden macht, hat nun die Demonstranten pauschal „Linksfaschisten“ als denunziert. Ein paar hatten den CSU-OB Kurt Gribl, der ebenfalls teilnahm, mit Eiern und Tomaten beworfen. Dumm, keine Frage, aber sind deswegen 6.000 Menschen, die sich gegen die Hetzer der AfD engagieren, „Linksfaschisten“?
Erst vor kurzem hatte der CSU-Generalsekretär Blume Kritiker an Söders Kreuz-Erlass als „Religionsfeinde“ tituliert. Darunter fand sich dann z.B. Kardinal Marx wieder. Bei manchen Parteifunktionären scheint der politische Basis-Kompass nicht mehr richtig zu funktionieren. Sowohl unter den Demonstranten in Augsburg als auch unter den Kritikern des Kreuz-Erlasses sind viele potentielle Wähler der CSU. Die werden sich für solche Würdigungen durch ihre Parteioberen bedanken, womöglich bei der Landtagswahl im Herbst.
Die SPD in Bayern hat offensichtlich zu solchen Vorgängen nichts mehr zu sagen. Sie sorgt sich stattdessen gerade darum, ob die Luchse in Bayern vom Aussterben bedroht sind. Die SPD ist es auf jeden Fall.
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