Am Wochenende hatte die AfD ihren Bundesparteitag in Augsburg. Dagegen haben 6.000 Menschen demonstriert, nach Polizeiangaben überwiegend friedlich. Ein paar Bauernkrieger haben den Augsburger Oberbürgermeister, der auf der Demo sprach, mit Eiern und Tomaten beworfen.
Für den Bundestagsvizepräsidenten und früheren Innenminister Hans-Peter Friedrich zunächst Anlass für Häme gegenüber dem Augsburger OB verbunden mit einer gehässigen Demonstrantenbeschimpfung auf twitter:
„Wie konnte er glauben, dass die #Linksfaschisten Demokraten sind?“
Den Protest dagegen, dass er trotz der paar Eierwerfer das demokratische Engagement in Augsburg nicht nur nicht anerkennen kann, sondern unterschiedslos 6.000 Demonstranten als „Linksfaschisten“ verunglimpft, nahm er nicht etwa zum Anlass, zurückzurudern, wie es ihm der Augsburger OB mit der Interpretation eines „Missverständnisses“ nahelegte, sondern im Gegenteil, Friedrich legt nach:
“Sie meinen über 6000 Leute haben Tomaten und Flaschen geworfen und den OB niedergebrüllt und halten das für Demokratie?”
Damit ist das “Missverständnis” wohl vom Tisch. Er meint es wirklich so, egal, was die Polizei über den friedlichen Verlauf sagt. Und als ob das nicht reichen würde, noch eins drauf:
“Wenn Journalisten Gewalt gegen den Augsburger Oberbürgermeister rechtfertigen, zeigt das den Zustand des Landes!”
Wo bitte haben Journalisten Gewalt gegen den OB gerechtfertigt? Wie Trump verbreitet er alternative Fakten und beschimpft die Medien, wenn sie ihn dafür kritisieren. Der Bundestagsvizepräsident beschädigt die Würde des Deutschen Bundestags. Er hat Maß und Mitte verloren.
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