Nahles, die sich gerade noch in einer funktionärstypischen Überrumpelungsaktion vorzeitig als Fraktionsvorsitzende bestätigen lassen wollte, ist zurückgetreten sowohl vom Fraktions- als auch vom Parteivorsitz.
Jetzt hat die SPD die Chance, neu anzufangen, oder der nächste Funktionärsklüngel setzt sich durch. Dass jede Krise eine Chance birgt, stimmt zwar, aber es wäre keine Krise, läge nicht immer auch ein Risiko drin. Der Untote von Würselen ist nur eine Option, die die SPD in dieser Richtung hat. Parteichef Scholz ist eine andere, vielleicht dazu noch Lauterbach als Fraktionschef, damit „Die Partei“ auch prozentual echte Konkurrenz bekommt.
Und die Groko? Weder die Union noch die SPD haben von Neuwahlen viel zu erhoffen, anders als die Grünen. Minderheitsregierung? Weiter mit der Groko, dann auch kein Neuanfang in der SPD? Sprung ins kalte Wasser?
Falls es bei alldem außer Sicht geraten sollte: Nicht nur die Cyberpartei CDU und die Bätschibätschi-Partei SPD haben Krisen zu bewältigen, sondern das ganze Land, Europa und die Welt: Pflege, Wohnen, gute Arbeit, Brexit, Klimawandel, Orbanputintrump & Co. Eine neue SPD-Führung wird daran zu messen sein, ob sie darauf sprechblasenfreie Antworten hat.
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