Abgeordnete sollen die Regierung kontrollieren und können daher von der Regierung Auskunft über politisch wichtige Sachverhalte verlangen. Sie haben ein parlamentarisches Fragerecht.
Überflüssige Anfragen gibt es zwar immer wieder, aber absichtlich unsinnige Fragen zu stellen, muss nun wirklich nicht sein. In der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Joana Cotar und der Fraktion der AfD zur Genderstrategie der Bundesregierung (Drucksache19/10539 vom 31.5.2019) fragt die AfD doch allen Ernstes:
1. Welchen konkreten Einfluss auf die lange Amtszeit von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (nun mehr als 13 Jahre) misst die Bundesregierung ihrem weiblichen Geschlecht, ihrer Kompetenz sowie der Kombination dieser beiden Merkmale zu (bitte die Eigenschaftskategorien sowie deren Relevanz konkret nennen)?
Oder:
13. Sieht die Bundesregierung bei einer paritätischen Quote (50 Prozent Männer und 50 Prozent Frauen) eine Benachteiligung des dritten Geschlechts?
Haha, selten so gelacht. Die AfD soll ihre parlamentarischen Rechte nutzen, von mir aus auch für ihre krude Genderideologie, aber sie soll sie nicht für Klamauk missbrauchen. Der ist zwar in dem Fall im doppelten Wortsinn billig und vom Steuerzahler zu verschmerzen, aber ernsthafte parlamentarische Arbeit sieht anders aus. Hoffentlich kommt jetzt nicht auch noch Jakob Mierscheid von der SPD auf die Idee und fragt die Regierung, was die Arbeitszeit der Beamten zur Beantwortung dieser Fragen gekostet hat.
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Nachtrag: Die humorfreie Antwort der Bundesregierung ist jetzt online: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/109/1910970.pdf
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