Im 20. Jahrhundert haben totalitäre rechte und linke Ideologien je auf ihre Weise unermessliches Unheil angerichtet. Ganz nebenbei haben sie auch die Wirtschaft der Länder ruiniert, in denen sie an der Macht waren. Trump hat daraus nichts gelernt. Er hat es auch schwer zur Zeit. Erst will Dänemark ihm nicht Grönland verkaufen, jetzt zahlt ihm auch noch China seine Strafzölle mit gleicher Münze heim. Da kann man schon mal richtig ärgerlich werden. So kann man mit der Hegemonialmacht des 20. Jahrhunderts doch nicht umgehen! Der große Dealmaker reagiert wie ein verwöhntes Kind, das seinen Willen nicht bekommt und sucht sich jemanden zum Herumkommandieren. Wenn die Chinesen nicht spuren, dann vielleicht die amerikanischen Unternehmen? Ihnen, so Trump, ist „hiermit befohlen, sich sofort um Alternativen zu China zu bemühen“.
Dass er gegenüber der Wirtschaft das Primat der Politik aufzeigt, ist nicht das erste Mal, damit begannen unsere Trump Lectures hier. Man könnte das als Rehabilitation der ursprünglich einmal freiheitlichen Idee des Sozialismus sehen. Wenn man Sozialismus als eine Perspektive begreift, den Menschen nicht zum Spielball von Profitinteressen zu machen, Freiheit auch als Freiheit von den Zwängen der Kapitalverwertung zu verstehen, ist das ja eine durchaus sympathische Idee. Man könnte dazu natürlich auch soziale Marktwirtschaft sagen (in einem emphatischen Wortsinn, nicht als Orwellscher INSM-Neusprech). Wenn man Sozialismus dagegen so versteht, dass anstelle von Kapitalinteressen Staatsfunktionäre in einer Kommandowirtschaft alles nach ihrer Pfeife tanzen lassen, dann ist das weder eine sympathische Idee noch wird es ökonomisch gut gehen. Siehe die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Aber woher soll Trump das wissen?
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