Normal, unnormal

Die Frage, was psychische Störungen sind, ist hier auf Gesundheits-Check immer wieder einmal Thema. Es gibt ein Alltagsverständnis dergestalt, dass ein Mensch unter einer psychischen Störung leiden könnte, wenn er in bestimmter Weise „unnormal“ ist und „abweichendes Verhalten“ zeigt.

Ein fester Orientierungspunkt ist das Normale allerdings nicht. Beispielsweise kann das gleiche Verhalten bei einem Künstler als „normal“ und bei einem Buchhalter als „unnormal“ gelten. Und auch rein statistisch bewegt man sich mit dem Maßstab des „Normalen“ auf schwankenden Boden, denn ein Viertel bis ein Drittel der Erwachsenen leiden Studien zufolge unter einer klinisch relevanten psychischen Störung. Ist es demnach nicht fast schon normal, nicht ganz normal zu sein?

Das Normale hat auch sonst keinen guten Ruf. Das Konventionelle, das was alle tun: ist das nicht auch das Mittelmäßige des Durchschnittsmenschen, während das Abweichende vielleicht das revolutionär Neue ist, oder das, was gesellschaftliche Fesseln sprengt und daher nur allzu schnell als Gefahr ausgegrenzt wird?

„Heute, wenn einer einen freien Gedanken ausspricht, bleiben ihm nur drei Wege: Irrenhaus, Gefängnis oder die Flucht. Bekennt er sich offen zur Geisteskrankheit, so drückt der Bezirksarzt ein Auge zu und – er verschwindet. Bleibt er auf seinem Verstande stehen, dann nimmt das Gericht seinen Lauf – und er verschwindet.“
(Oskar Panizza, Dialoge im Geiste Hutten’s, 1897, zitiert nach Michael Bauer: Oskar Panizza. München 2019)

Das ist eine Seite. Die andere: Das Normale markiert natürlich auch das, worauf man sich im sozialen Miteinander verlassen kann, was wechselseitige Verhaltenserwartungen stabilisiert, Vertrauen in die Verlässlichkeit der Anderen schafft. Wem alles zuzutrauen ist, dem ist nicht zu vertrauen, bei wem mit allem zu rechnen ist, der ist nicht zurechnungsfähig.

Einfach ist die Psychiatrisierung des Verhaltens als zu große Abweichung von der Normalität also nicht, aber die meisten Menschen haben eine gute Intuition dafür, ob jemand nur irgendwie anders ist, vielleicht exzentrisch, oder ob er psychisch krank ist. Die meisten Menschen sind sich auch darüber im Klaren, dass man insbesondere politische Ansichten nicht vorschnell psychiatrisieren darf. Das sollte man übrigens selbst dann nicht, wenn politische Ansichten eindeutig unnormal und unmenschlich sind. Hitler und Stalin waren Verbrecher, aber waren sie psychisch krank? Eher nicht. Sie hätten ins Gefängnis gehört, nicht in die Klinik. Bei Trump, obwohl sein kriminelles Potential deutlich geringer sein dürfte, kann man da schon eher ins Grübeln kommen, wenn er seine Liebe zu Kim bekundet oder sich als „unvergleichlich weise“ bezeichnet. Wobei Trump gewiss nicht durch die Nähe von Genie und Wahnsinn zur Ausnahmeerscheinung wird, dazu ist seine Exzentrik zu vulgär, zu verächtlich, zu spießig – zu normal eben.

Psychiatrisierung als Ausschluss aus der Argumentationsgemeinschaft

Nicht nur in der Sowjetunion wurde die Psychiatrisierung politisch unliebsamer Ansichten immer wieder praktiziert. Auch im demokratischen Deutschland ist das schon vorgekommen, man erinnere sich nur an die – später wieder zurückgenommene – Psychiatrisierung der Frankfurter Steuerfahnder um Frank Wehrheim.

Mit der neuen ICD-Version 11, die demnächst zur Anwendung kommt, kann übrigens die bislang nur bei Kindern verwendete Diagnose „oppositionelles Verhalten“ auch bei Erwachsenen vergeben werden. Vielleicht auch bei Demonstranten?

Von dieser kleinen ICD-11-Polemik abgesehen: Es wird kompliziert, wenn Krankheit und politisch störendes Verhalten zusammen vorkommen. Greta Thunberg hat ein Asperger-Syndrom, ICD-10 F84.5, also eine Diagnose aus dem Bereich der psychischen Störungen. Ist deshalb auch ihr politisches Engagement „krank“? Von manchen Leuten ist das in den sozialen Medien so vorgebracht worden, um Thunbergs Argumente in der Sache zu entkräften. Aber auch wenn ihr Engagement durch ihr Asperger-Syndrom beeinflusst wird, werden dadurch ihre Argumente in der Sache falsch? Unter Psychologen gibt es einen alten Spruch: „Glaub nicht, dass sie nicht hinter dir her sind, nur weil du paranoid bist“. Auch Menschen mit einer neurologischen oder einer psychiatrischen Diagnose können Recht haben, und das nicht nur, wenn sie Auskunft über die Uhrzeit geben.

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Kommentare (51)

  1. #1 Alisier
    12. Oktober 2019

    Exzellenter Beitrag.
    Und dass jemand Oskar Panizza zitiert freut mich immer ungemein.
    Mal sehen was hier so passiert.

  2. #2 hto
    12. Oktober 2019

    Ich vermute, es wird malwieder grob abweichend EINGEORDNET, trotzdem versuche ich es:
    In meiner Funktion als Taxifahrer, hatte ich mit einem jungen, aggressiven, rechtslastigen Fahrgast diskutiert. Irgendwie hat ihn meine AUßERGEWÖHNLICH linke und AUßERGEWÖHNLICH christliche Argumentation “berührt”, vielleicht nur verwirrt, jedenfalls sagte er am Schluß: “Ich bin ja nur ein wenig Nazi”. Darauf habe ich ihm DEUTLICH noch mit auf den Weg gegeben: WAS IST DAS DENN FÜR EIN QUATSCH, ENTWEDER IST MAN RICHTIG NAZI ODER NICHT.
    Vielleicht hat ihm das reichlich zu denken gegeben, aber in dieser “demokratischen” Gesellschaft der Bewusstseinsbetäubung und des zeitgeistlich-reformistischen Kreislaufes von nur mehr oder weniger imperialistischen Faschismus, wo die schizophrene Unwahrheit mit Funktionalität im nun “freiheitlichen” Wettbewerb gemessen, gebildet und therapiert wird, da wird es für ihn sicher schwer, wahrscheinlich unmöglich, einen klaren / befriedigenden Gedanken zu fassen der nicht in Gewalt, Selbstbetrug, Bewusstseinsbetäubung mündet, zumal seine Situation schon sehr systematisch / systemrational marginalisiert war / ist – Wer kann / will das schon, bei dieser “individualbewussten” Welt- und “Werteordnung” im “gesunden” Konkurrenzdenken!?

  3. #3 noch'n Flo
    Schoggiland
    12. Oktober 2019

    @ JK:

    denn ein Viertel bis ein Drittel der Erwachsenen leiden Studien zufolge unter einer klinisch relevanten psychischen Störung

    Aber nicht ihr Leben lang, sondern lediglich irgendwann im Laufe ihres Lebens.

    • #4 Joseph Kuhn
      12. Oktober 2019

      @ noch’n Flo:

      “Aber nicht ihr Leben lang, sondern lediglich irgendwann im Laufe ihres Lebens.”

      Jein. Meine Angabe gibt die 12-Monats-Prävalenz wieder. Die Größenordnung war im Bundesgesundheitssurvey 1998 und in DEGS1 2011 bezogen auf das gleiche Set an Störungsbildern ziemlich unverändert. Die Lebenszeitprävalenz, also “irgendwann im Laufe ihres Lebens”, liegt eher bei 50 %. Ein “Leben lang” leidet die ganz überwiegende Zahl der Betroffenen gottseidank nicht. Dazu hatte ich hier mal anlässlich eines Übersetzungsfehlers im Buch von Allen Frances was geschrieben: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2017/04/25/lebenszeitpraevalenz-im-bisherigen-leben-und-lebenslang/

  4. #5 Joseph Kuhn
    13. Oktober 2019

    Wie emanzipatorisch sollen Psychiatrie und Psychotherapie sein?

    In meinem Blogbeitrag habe ich das Verhältnis von therapeutischer Verantwortung und Politik innerhalb und außerhalb des therapeutischen Settings angerührt. Nur ein wenig. Es ist wirklich ein weites Feld, das von der Antipsychiatrie in den 1960er Jahren und Basaglias Vorwurf des “Befriedungsverbrechens” gegen eine normalisierende Psychiatrie über die Debatte zur Praxisrelevanz der Psychologie in den 1980er Jahren bis hin zum Umgang mit Greta Thunberg reicht.

    Im Nachgang habe ich gesehen, dass einer der von mir exemplarisch für diese Problemlagen zitierten Artikel, nämlich der im Psychotherapeutenjournal, einiges an medialer Aufmerksamkeit hervorgerufen hat. Neben “Achgut” hat auch “Tichys Einblick” den Artikel kommentiert, ebenso die WELT, beide auf der Linie von “Achgut”.

    Man scheint dort zwar kein Problem damit zu haben, Klimawissenschaftlern und Klimaaktivisten Hysterie vorzuwerfen, sie also mit einer psychiatrischen Etikettierung zu versehen, aber man will selbst nicht Gegenstand des Nachdenkens über mögliche Verdrängungsmechanismen werden, vermutlich weil man sich für völlig rational hält. Das wiederum halte ich für eine Selbsttäuschung, aber andere sehen es anders und machen gegen den Artikel im Psychotherapeutenjournal regelrecht mobil. Auch innerhalb der Psychotherapeutenszene scheint es einiges an Aufregung zu geben.

    Ich füge daher noch eine Leseempfehlung hinzu, die erst noch erscheint: Peter Brieger, Susanne Menzel: “Verständlichkeit, Wahrheit, Richtigkeit und Wahrhaftigkeit. Gedanken zum psychiatrischen Handeln in einer politisch veränderten Welt.” Sozialpsychiatrische Informationen 4/2019, S. 26-29. Müsste in den nächsten Tagen zugänglich sein.

    Ob da eine größere Debatte, die lange schlief, wieder die Bühne betritt: die der “Verantwortung der Intellektuellen” (Chomsky)?

  5. #6 hto
    13. Oktober 2019

    Und es wird SELBSTVERSTÄNDLICH erwartet, dass die “Verantwortung der Intellektuellen” die Position des “Normalen” / der “normalen” Verdrängungsmechanismen des “gesunden” Konkurrenzdenkens einnimmt!?

  6. #7 Eduardo
    Basel
    13. Oktober 2019

    Teil 1

    Es ist gut möglich, dass die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie die Abholzung/Verbrennung der Urwälder ohne Ersatz durch die gleiche Kohlenstoffmenge von statt dessen angepflanzter Nutzpflanzen keinen oder nur einen geringen negativen Einfluss auf das Klima hat (negativ ist hier allerdings streng subjektiv, denn der “Natur” als nichtmoralischer Abstraktion ist jegliche Veränderung völlig egal).

    Allerdings wäre es besser (gewesen), es nicht darauf ankommen zu lassen, denn wenn die für den Menschen negativen Veränderungen (u.a. Abschmelzen des Festlandeises mit Erhöhung der Meeresspiegel) irgendwann überdeutlich werden sollten, wird es nicht mehr möglich sein, sie durch ausreichend schnelle Verringerung des Kohlendioxidgehaltes der Luft rückgängig zu machen.

  7. #8 Eduardo
    Basel
    13. Oktober 2019

    Teil 2

    Das ist ähnlich wie beim Rauchen: Wer als Jugendlicher das Wagnis eingehen will, dass es dadurch mal zu COPD, Lungenkrebs, Arterienverengung, frühem Zahnverlust, Herzinfarkt usw. kommt, hat zwar meist ein paar täuschende Jahrzehnte Zeit bis zu den Ergebnissen, aber dann ist es zu spät zur Korrektur. Wer also auf der einigermaßen sicheren Seite bleiben will, sollte in der Jugend lieber Nichtraucher bleiben.

    Es gibt bei diesem Vergleich jedoch einen überaus wichtigen Unterschied: Beim Rauchen kann man ausreichend große Populationen von Nichtrauchern und Rauchern statistisch miteinander vergleichen. Beim Weltklima jedoch stehen leider keine zwei völlig identische Erden zur Verfügung, wovon eine im Gegensatz zu unserer realen Welt niemals von Menschen bewohnt und somit zunehmend verändert wurde. Zudem kam es im Laufe der Erdgeschichte immer wieder zu teilweise drastischen Klimaveränderungen. Das macht die Diskussionen um den Klimawandel so unbefriedigend.

  8. #9 Eduardo
    Basel
    13. Oktober 2019

    Und zu guter Letzt Teil 3 (sorry für diesen Exzess, aber sonst hat man hier als Kommentator nur Platz für mehr oder weniger polemisches Gelalle)

    Der Hinweis auf die angeblich objektive “Wissenschaft” mit ihren sicheren Voraussagen führt dabei nicht unbedingt weiter, denn Wissenschaftler behaupteten mit großem Pathos und voller Selbstbewusstsein auch mal, dass Selbstbefriedigung zu “Rückenmarkserweichung” führe, Bakterien nicht existierten, Tierversuche mit neuen Medikamenten an Mäusen völlig ausreichend seien oder Rauchen der Gesundheit diene, zumindest aber harmlos sei. Ich könnte hier noch Dutzende weiterer manchmal tragischer wissenschaftlicher Irrtümer aufführen.

  9. #10 Joseph Kuhn
    13. Oktober 2019

    Manipuliertes Zitat in der WELT?

    Im WELT-Beitrag wird aus dem Artikel im Psychotherapeutenjournal zitiert: „Haben wir es bei der Klimakrise nicht ebenfalls mit einer akuten Eigen- oder Fremdgefährdung zu tun?“ Im Original steht aber: „Haben wir es bei der Klimakrise nicht ebenfalls mit einer – wenn man so will – Eigen- und Fremdgefährdung zu tun, diesmal sogar von globaler Tragweite?“ (Psychotherapeutenjournal S. 254).

    Die “akute” Eigen- oder Fremdgefährdung ist ein Begriff, der zur Anwendung kommt, wenn jemand zwangseingewiesen werden soll. War das ein freudsches Hineinlesen oder eine absichtliche Manipulation? Die WELT hat wohl auf einen Hinweis des Psychotherapeutenjournals bisher nicht reagiert.

  10. #11 hto
    13. Oktober 2019

    @Kuhn #10

    Für mich stellt sich da nur die Frage welcher Satz Schizophrenie und Heuchelei besser auf den Punkt bringt.

  11. #12 rolak
    13. Oktober 2019

    absichtlich?

    Selbstverständlich nicht, Joseph, da ist mit größter Wahrscheinlichkeit irgendein sich selbst subordinierender Praktikant akut mausgerutscht. Evtl ein Springer.
    Oder Beeinflussung der Wortwahl durch durchlebte Lebenskrisen.

    Toller Artikel, mit ihn steigernden Nachschlägen!

    btw: Panizza, Chomsky.

  12. #13 Basilios
    Shinryaku! Ika Musume
    13. Oktober 2019

    @Eduardo
    Die Beispiele, welche Du hier anführst gibt es tatsächlich und zeigen wirklich hanebüchenen Unsinn erster Kajüte auf. Aber gleichzeitig sind diese Beispiele auch durch die Bank leicht erkennbar die Veröffentlichungen von wirren Einzelstimmen, die niemals den tatsächlichen Stand der Wissenschaft darstellten.
    Natürlich gab und gibt es auch tragische Irrtümer der Wissenschaft, aber ich würde keines Deiner Beispiele dazu zählen.

    Ist Dir unklar, woran man den Stand der Wissenschaft erkennt und welche Aussagen von Menschen, die für sich reklamieren Wissenschaftler zu sein, man erst nehmen darf und was nicht?

  13. #14 Dirk Freyling
    Erde
    13. Oktober 2019

    Herr Kuhn,

    Sie verwechseln leider zu oft in Ihren Blogbeiträgen Ihre Meinung über Realität mit der Realität. Darüber hinaus wäre eine Präzision der Sprache, es sind beispielsweise Klimawandelleugner (…des menschengemachten Einflusses…) und nicht Klimaleugner sinnvoll. Greta Thunbergs Argumente kann man nicht entkräften, das Sie keine eigenen Argumente besitzt. Das Thunberg psychisch krank ist, steht außer Frage.

    Homöopathie, die Idee, daß die Erde flach ist und das Infragestellen »des Anteils des Menschen an Klimaveränderungen« mögen in Ihrer Welt die gleiche Schnittmenge bewohnen. In der Realität haben zumindest die wissenschaftlich gut ausgebildeten Skeptiker und Kritiker der Klimamodelle des vermeintlich menschengemachten Klimawandels diskussionswürdige Argumente. Dass die konstruierte Pathologisierung Andersdenkender wieder in Deutschland möglich ist, zeigt, daß insbesondere Deutsche nichts aus der Geschichte gelernt haben. Zur Orientierung siehe exemplarisch https://www.achgut.com/artikel/psychotherapeutenkammer_klimaleugner_psychisch_krank Lesen Sie auch den Kommentarbereich. Insgesamt empfehle ich Ihnen und Ihren Bloglesern zur Einordnung und Beurteilung von Menschen »Psychologie der Massen« von Gustave Le Bon zu lesen (als PDF-Datei im Internet frei verfügbar).

    • #15 Joseph Kuhn
      13. Oktober 2019

      @ Dirk Freyling:

      “Präzision der Sprache … Klimawandelleugner … nicht Klimaleugner”

      Manche Leute sollen sich auch am Hundekuchen stoßen, weil keine Hunde drin sind. Das Netz ist voll mit Hinweisen, dass die Formulierung “Klimaleugner” sich als Kurzform eingebürgert hat. Wenn es Ihnen nicht gefällt, sagen Sie halt “Klimawandelleugner”, oder “Leugner des menschengemachten Klimawandels”, oder “Mensch mit Einwänden gegen den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel”. Ich habe nichts dagegen.

      “Sie verwechseln leider zu oft in Ihren Blogbeiträgen Ihre Meinung über Realität mit der Realität.”

      Da Sie sprachliche Präzision so schätzen, können Sie mir sicher erklären, wie diese Verwechslung sprachlich präzise formuliert überhaupt möglich sein soll. Wem ist die Realität denn unmittelbar gegeben, also jenseits seiner Meinung darüber? Einem Gott vielleicht, uns Menschen nicht, wie wir spätestens seit Kant wissen.

      Dass Meinungen mehr oder weniger gut begründet sein können, ist hingegen trivial. Falls Sie das sagen wollten, hätten Sie es auch so sagen können. Und am besten noch dazu gesagt, auf welche meiner Meinungen Sie sich konkret beziehen. Sonst könnte man noch auf die Idee kommen, Sie haben das als ad hominem eingesetzt – eine von vielen Methoden, um nicht auf Argumente eingehen zu müssen.

      “Zur Orientierung siehe exemplarisch …“

      Schön, dass Sie mir zur Lektüre den Achgut-Beitrag empfehlen, auf den ich im Blogbeitrag Bezug nehme. Vermutlich ist Ihnen dann auch nicht entgangen, dass der Achgut-Autor von “Klimaleugnern” spricht. Sicher haben Sie in Ihrer präzisen Lektüre auch bemerkt, dass ich mich gar nicht dazu geäußert habe, ob Klimaleugner “diskussionswürdige Argumente” haben?

      “Greta Thunbergs Argumente kann man nicht entkräften, da(s) Sie keine eigenen Argumente besitzt. Das Thunberg psychisch krank ist, steht außer Frage.”

      Hm. Ist das nicht genau das, was der Achgut-Autor als Diskurs-Strategie kritisiert, nämlich dem Anderen pauschal und womöglich noch mit Verweis auf dessen geistige Verfassung abzusprechen, dass er diskussionswürdige Argumente hat? Darin, dass man das nicht leichtfertig tun darf, bin ich mir mit dem Achgut-Autor einig. Aber das sieht man nur, wenn man präzise liest, was ich sage, oder es überhaupt liest.

      “Insgesamt empfehle ich Ihnen … zur Einordnung und Beurteilung von Menschen”

      Lassen Sie’s einfach. Ich habe mal Psychologie studiert. Das “Einordnen von Menschen” gehört nicht gerade zu den Glanzleistungen der Psychiatrie. Manche Menschen wurden z.B. zu schnell als psychisch krank eingeordnet und man nahm sie nicht mehr ernst. Oder brachte sie gar um.

  14. #16 Statistiker
    Erde
    13. Oktober 2019

    Ach, Eduardo: “Ich könnte hier noch Dutzende weiterer manchmal tragischer wissenschaftlicher Irrtümer aufführen.”

    Na und? ich könnte Milliarden weiterer manchmal wichtiger wissenschaftlicher Erkenntnisse aufführen.

    Wissenschaft heißt Wissenschat, weil sie Wissen schaft, und nicht dogmatisch dahinseiert wie sie, das nennt man dannn Religion und Feind des Menschen un der Welt schlechthin.

    Wenn sie Kenntnis negieren wollen, mchen sie das, aber beleidigen sie die Wissenschaft nicht.

  15. #17 tomtoo
    13. Oktober 2019

    @Dirk Freyling
    Nun Greta Thunberg sagt nur was die Wissenschaft sagt. Solltest du es besser wissen als die Klimawissenschaftler, schlage ich mal vor dass du ein paar Paper schreibst und die Klimawissenschaftler korrigierst. Ich bin schon sehr gespannt.

  16. #18 Joseph Kuhn
    13. Oktober 2019

    Die Kommentarspalten bei Achtgut

    Da Dirk Freyling auch die Kommentarspalten des Achtgut-Beitrags empfohlen hat, habe ich sie mir jetzt einmal näher angesehen.

    Viele Kommentare erklären den Autor des Artikels im Psychotherapeutenjournal schlicht für krank und wollen ihn in der “Klapse” sehen. Etwas irrational, wenn man sich dagegen verwehren will, dass Klimaleugner als psychisch krank erklärt werden – was der Artikel im Psychotherapeutenjournal im Übrigen gar nicht tut. Aber wer von den Kommentatoren bei Achgut wird ihn wohl gelesen haben?

    Manche Kommentare erschöpfen sich allerdings nicht in solch unfreiwilliger Komik und sind einfach nur widerlich:

    Eine Gabriele Schulze schrieb beispielsweise: “Wird Hadamar schon eingerichtet?”

    Ein Gottfried Meier: “Ich bin überzeugt, dass dieser Fabian Chmielewski prädestiniert gewesen wäre, in unserer dunkelsten Zeit ein willfähriger Helfer zu sein.”

    Einem E.Albert kamen “immer wieder Parallelen in den Sinn: von den Nürnberger Rassegesetzen bis zur willkürlichen Festsetzung von Regimegegnern in der DDR, von Begriffen, wie “lebensunwertes Leben” bis “Volkszersetzer”.”

    Ein Gert Hans Wengel meint: “zu der totalitären Ansicht der Nazis, dass Juden Bakterien sind, die den an sich gesunden deutschen Volkskörper krank machen, ist es kein allzu großer Schritt mehr.”

    Und so weiter und so weiter. Es gibt keinen einzigen Kommentar, der dem Autor auch nur ein “diskussionswürdiges Argument” zugesteht, um Freylings Formulierung hier noch mal aufzugreifen. Achgut ist eine Blase par excellence, oder, um im Bild zu bleiben, eine geschlossene Anstalt.

    Das sind die gleichen Leute, die sonst so zornig protestieren, wenn man der AfD mit Nazivergleichen kommt. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur alles ein. In der Netiquette von Achgut heißt es schließlich: “Auch Zuschriften, die andere Personen verletzen sollen, veröffentlichen wir nicht.” Und jemand wie Broder wird doch erst recht keine Relativierung der Nazimorde zulassen, wie z.B. bei der Frage, ob Hadamar schon eingerichtet wird? Oder findet er so was “normal”?

  17. #19 Alisier
    13. Oktober 2019

    Falls ich etwas in den ganzen Jahren in denen ich Blogs verfolge gelernt habe ist es dies:
    Wenn Menschen sich in ihrer Interpretation der Wirklichkeit gestört fühlen, dann werden schnell alle Regeln des Anstands und insbesondere jede intellektuelle Redlichkeit über Bord geworfen.
    Es dann schnell nur noch ums Recht behalten, und kaum je um eine faire Diskussion oder gar um Erkenntnisgewinn.
    Auch deswegen ist tiefes Durchatmen manchmal eminent wichtig, allein um nicht so tief zu sinken wie die Verächtlichmacher.
    Denn wer Gedanken oder andere Menschen verächtlich macht ohne zu argumentieren darf und sollte sogar gemieden werden.
    Sonst brauchen wir mit dem Diskutieren gar nicht erst anzufangen, sondern können uns gleich mit Knüppeln bewaffnet auflauern.

  18. #20 foobar407
    14. Oktober 2019

    Es gibt ein Alltagsverständnis dergestalt, dass ein Mensch unter einer psychischen Störung leiden könnte, wenn er in bestimmter Weise „unnormal“ ist und „abweichendes Verhalten“ zeigt.

    Das ist ein wichtiger Punkt in der Diskussion (vermutlich steht er deswegen am Anfang), denn nicht nur um Alltagsverständnis sondern auch professionell gilt, dass eine psychische Krankheit in der Regel eine gesellschaftliche (Was ist normal in der Gesellschaft?) und sogar eine individuelle (Wie interpretiert der Psychiater die Abweichungen vom Normalen?) Dimension hat.

    Dass eine politische Psychatrisierung damit möglich ist, liegt auf der Hand. Um um einem solchen Prozess entgegenzubeugen ist also eine gesellschaftliche Diskussion dafür notwendig. Hier darf man nicht einfach irgendwelchen Psychiatern hinterherlaufen, sondern alle Teilhaber unserer Gesellschaft sind dazu gefragt.

    Dass Herr Chmielewski es überhaupt schafft, seine psychatrischen Begrifflichkeiten auf politische Bewegungen anzuwenden, verdeutlicht für mich eher, einerseits wie schwammig diese Begrifflichkeiten sind, und wie schwer man sich mit den Definitionen im ICD immer tut. Zudem scheint mir hier vielleicht ein gewisser Fall von “Fachidiotie” vorzuliegen, also dass Herr Chmielewski so tief in seinem Gebiet verankert ist, dass er die ganze Welt um sich herum nur noch in psychiatrischen Begriffen erfasst und deshalb meint, psychiatrische Interventionen seien in politischen Debatten angemessen. Das ist jetzt natürlich nur gemessen an seinem Artikel, ich kenne den Herrn nicht.

  19. #21 Dirk Freyling
    Erde
    14. Oktober 2019

    Herr Kuhn,
    ich habe keine Ahnung, wer von den Kommentatoren auf Achgut den Originalartikel von Fabian Chmielewski gelesen und verstanden hat, ich schon.

    Sie schreiben: „Etwas irrational, wenn man sich dagegen verwehren will, dass Klimaleugner als psychisch krank erklärt werden – was der Artikel im Psychotherapeutenjournal im Übrigen gar nicht tut.“

    Stimmt das? Oder ist das Ihre Interpretation?

    Chmielewski schreibt u.a.

    „Intendiert ist mit diesem Artikel im Übrigen nicht ein Pathologisieren bestimmter politischer Ansichten oder ausschließlich der sog. Klimaleugner – die Diagnosestellung ist umfassender: Die Patienten – das sind wir alle.

    Ich nehme mich hierbei ausdrücklich nicht aus, im Gegenteil: Ein Impuls für diesen Artikel war die erschreckende Erkenntnis, wie stark ausgeprägt bei mir selbst viele der beschriebenen Arten der Vermeidung in Bezug auf den Klimawandel wirksam sind. Ich sehe mich also selbst als Teil des Problems, das ich verstehen und zu lösen helfen möchte. Die Klimakrise lässt sich selbstverständlich nicht (nur) auf individueller Ebene erklären, geschweige denn: lösen. Wir müssen als Psychotherapeuten hier unsere gewohnte „default“- Einstellung, die das Wohl des Einzelnen, der vor uns sitzt, im Blick hat, auch einmal verlassen und eine „kosmische Perspektive“ einnehmen. Politische Entscheidungen und die Aufklärung der Gesamtbevölkerung sind nötig, um die notwendigen lebenswichtigen Veränderungen einzuleiten.“

    Nun, Chmielewski erklärt sich also selbst zum Patienten mit milden Symptomen, um entsprechend „stark Erkrankte“ therapieren zu können. Dass nennt man Kalkül.

    Die eigentliche („Therapie“-)Frage ist jedoch, woraus leitet Chmielewski eine „kosmische Perspektive“ ab, um eine weltliche CO2 ausgelöste zeitnahe Apokalypse beobachten zu können?

    Lassen wir den scilogs-Blogger und scilogs-Blog-Verantwortlichen Lars Fischer antworten: Er schreibt in seinem jüngsten Blogartikel mit dem Titel »Sterben wir durchs Klima aus?« (https://scilogs.spektrum.de/fischblog/aussterben-menschheit-klimawandel/)

    „Es gibt trotz aller Szenarien aus meiner Sicht derzeit keine belastbare Belege dafür, dass der Klimawandel akut die Existenz der Menschheit selbst bedroht.“

    Frage: Muß der Blogger und Chemiker Lars Fischer therapiert werden? Wenn ja, wer sagt es ihm? Wie läuft die Therapie ab?

    Zu Ihrer fragmentarischen Auswertung des Achgut-Kommentarbereiches (260 Kommentare) erwidere ich Ihre Auswahl mit einem Kommentarauszug

    „Es nimmt einem den Atem, in welchem Tempo sich unser Land von sich selbst verabschiedet. Die Idee, (klima-) kritische Menschen zwangszutherapieren, kenne ich noch aus der UdSSR der 70er und 80er, wo man mit “Dissidenten” so verfuhr: Man sperrte sie in psychiatrischen Anstalten ein, wo man sie “ruhig” spritzte. Dass so etwas in Deutschland 2019 auch nur ansatzweise gedacht werden kann – über den Hebel der akuten Selbst- und Fremdgefährdung- macht mich fassungslos. Es ist nicht nur unser Staat, der sich durch die Politik unserer Regierung seiner unverzichtbaren Ressourcen beraubt…
    Langsam aber sicher nimmt die Klimaschutzbewegung bizarre bis beängstigende Formen an. Unter dem Deckmantel der Notwehr gegen die nahende Apokalypse werden Gesetzesüberschreitungen gebilligt, zum Mobbing aufgerufen und nun sogar, vermeidlich anderes Denkende als therapiebedürftig erklärt. Das ist langsam keine kleine Gruppe von Weltverbesserern mehr, sondern eine systematisch agierende Gemeinschaft mit ungewissem Ziel. Ich finde es beängstigend und hoffe, dass immer mehr Leute aufwachen und ihren “Widerstand” formieren.“…

    Da die Kommentar-Quelle ja bekannt ist, kann sich jeder selbst einen Eindruck davon machen, was und wie kommentiert wurde.

    Meine persönliche Meinung
    Fabian Chmielewski (Psychotherapeut) ist fachlich nicht qualifiziert eine Bewertung von Klimamodellen durchzuführen und leidet – in einfachen Worten – an einer Angststörung gepaart mit einer Ich-Überhöhung. Da es sich um eine (zwangsfinanzierte) Fach-Publikation handelt (Details siehe Achgut-Artikel), die ihm ein Forum gegeben hat, ist es nahe liegend, daß auch weitere »Psychotherapeuten der Kammer« ähnlich erkrankt sind und vergleichbare Symptome aufweisen.

    Der Unterschied zu Fabian Chmielewski und mir ist einfach. Ich beschränke mich darauf, wenn nötig auch deutlich ausführlicher als hier im Kommentarfeld, die emotionale Störung des Fabian Chmielewski zu benennen. Eine Therapie beabsichtige ich nicht an ihm durchzuführen.

    • #22 Joseph Kuhn
      14. Oktober 2019

      @ Dirk Freyling:

      „Fabian Chmielewski (Psychotherapeut) ist fachlich nicht qualifiziert eine Bewertung von Klimamodellen durchzuführen“

      Ich bin nicht sein Exeget, aber beansprucht er denn, das zu können, oder verlässt er sich nicht vielmehr auf den wissenschaftlichen Konsens?

      Ansonsten nehme ich zur Kenntnis, dass Sie die von Ihnen zur Lektüre empfohlenen Kommentare bei Achgut nicht kommentieren. Vielleicht auch besser so.

  20. #23 Arthur Dent
    14. Oktober 2019

    Ich muss zugeben mich in meiner Empörung über den brutalen Mord von Khashoggi der psychiatrischen Etikettierung schuldig gemacht zu haben, indem ich Mr. Bone Saw oder Hitler als ‘nicht mehr ganz frisch’ bezeichnet hatte. Selbstverständlich gehören derartige Verbrecher ins Gefängnis und nicht in die Psychiatrie.

    Angesichts der unfassbaren Unmenschlichkeit drängt sich der Verdacht auf Psycho- oder Soziopathie regelrecht auf, doch nur weil ein ‘normaler’ Mensch zu so grausamen Taten nicht fähig ist, heißt das nicht, dass diese Verbrecher nicht zurechnungsfähig gewesen wären.

    Ich wollte das nur noch mal loswerden auch wenn es nur marginal das Thema ist.

  21. #24 Adent
    14. Oktober 2019

    @Dirk Freyling
    Mit Verlaub, sie sind ein Falschdarsteller. Ich habe eben den Blog-Artikel gelesen. Ihr Zitat aus dem Fischblog von Lars Fischer ist grob entstellend und damit schon nahe an einer Verleumdung.
    Der von Ihnen zitierte Satz ist vollständig aus dem Kontext gerissen und spiegelt nicht die Meinung des Bloggers zum Klimawandel wieder. Im Gegenteil Lars warnt mehrfach vor den Folgen des Klimawandels für alle, inkl. den Menschen, er hält es lediglich für wenig wahrscheinlich, daß die gesamte Menschheit allein dadurch ausgelöscht wird.

    Lassen wir den scilogs-Blogger und scilogs-Blog-Verantwortlichen Lars Fischer antworten: Er schreibt in seinem jüngsten Blogartikel mit dem Titel »Sterben wir durchs Klima aus?« (https://scilogs.spektrum.de/fischblog/aussterben-menschheit-klimawandel/)
    „Es gibt trotz aller Szenarien aus meiner Sicht derzeit keine belastbare Belege dafür, dass der Klimawandel akut die Existenz der Menschheit selbst bedroht.“

    Dies wird direkt anschließend vervollständigt durch:

    Aber das hängt einerseits natürlich davon ab, wie drastisch die Krise dann wirklich wird, andererseits gibt es eben sehr wohl eine Reihe von möglichen Warnsignalen, die auf entsprechende Risiken hindeuten könnten. Abgesehen davon, es muss ja nicht der Klimawandel allein sein. Reicht ja, wenn er andere Entwicklungen verstärkt.

    Das ist unterste Kategorie von Fake News die sie hier verbreiten, Pfuibäh, schämen sie sich.

  22. #25 Joseph Kuhn
    14. Oktober 2019

    @ noch’n Flo, @ Alisier:

    Drei eurer Kommentare sind verschwunden. Sie haben psychisch und auch sonst gestört.

  23. #26 Alisier
    14. Oktober 2019

    Verbindlichen Dank.

  24. #27 RPGNo1
    14. Oktober 2019

    @alle

    Eine weitere Diskussion mit Dirk Freyling erübrigt sich, wenn man einmal die unten verlinkte Seite gelesen hat.
    https://donotlink.it/qJPQ9

  25. #28 Basilios
    Shinryaku! Ika Musume
    14. Oktober 2019

    @RPGNo1
    Uh Oh!
    Jetzt habe ich auf doch tatsächlich gewagt einen Blick auf die Seiten des werten Herrn Freyling zu werfen….
    https://www.youtube.com/watch?v=MrCPIrs90eg
    Jetzt bin ich gumbyfiziert.
    0_o

  26. #29 Dirk Freyling
    Erde
    14. Oktober 2019

    @Adent,
    ich setze voraus, daß interessierte, selbstbestimmte Leser grundsätzlich nicht nur Passagen, sondern angegebene Artikel gesamtheitlich lesen. Wie auch immer, Lars Fischer sieht „derzeit keine belastbare(n) Belege dafür, dass der Klimawandel akut die Existenz der Menschheit selbst bedroht“, daß ist seine Kern-Botschaft. Fischers „panikunfreundliches“ Statement stößt auch in seinem Blog hier und da auf Unverständnis, siehe dort die Kommentare von @Verena.

    Insgesamt betrachtet sind Sie ein weiteres Beispiel für die Anwendung der Klarnamenregelung im Kommentarbereich. Ich glaube, der eine oder andere würde dann etwas vorsichtiger mit Verleumdungsvorwürfen und insgesamt weniger inflationär mit Begriffen umgehen, die offensichtlich als solche in ihrer Bedeutung nicht verstanden worden sind.

  27. #30 Dirk Freyling
    Erde
    14. Oktober 2019

    RPGNo1,
    bleibt offensichtlich als Kommentator anonym, aber ich habe keinen Zweifel daran, wofür diese Person steht.

    Es gibt sie nun mal, Menschen die glauben ihre Moralvorstellungen und Ansichten durch die Unterdrückung von Informationen Andersdenkender durchsetzen zu können.

    Übrigens: Was Suchmaschinen-Rankings angeht, begrüße ich jede Aktion, die als Filter wirkt…aber das ist ein anderes Thema… Interessanterweise führt Ihr »Link-Aktivismus« zu Inhalten. [Klick] Also „Danke“ dafür.

    • #31 Joseph Kuhn
      14. Oktober 2019

      @ Dirk Freyling:

      “Es gibt sie nun mal, Menschen die glauben ihre Moralvorstellungen und Ansichten durch die Unterdrückung von Informationen Andersdenkender durchsetzen zu können.”

      Auf jeden Fall. Beispielsweise die AfD mit ihrer Blaseninformationspolitik. Oder die Achse des Guten, mit ihrem etwas einseitigen Verständnis davon, was man doch sagen können dürfen muss. Falls man das grammatikalisch so sagen kann. Aber hier darf ich’s wenigstens.

  28. #32 Alisier
    14. Oktober 2019

    Ja Dirk, ist gut jetzt.
    Alle sind böse und du bist ein Held.
    Zufrieden?

  29. #33 Spritkopf
    14. Oktober 2019

    RPGNo1,
    bleibt offensichtlich als Kommentator anonym, aber ich habe keinen Zweifel daran, wofür diese Person steht.

    Es gibt sie nun mal, Menschen die glauben ihre Moralvorstellungen und Ansichten durch die Unterdrückung von Informationen Andersdenkender durchsetzen zu können.

    Freyling, Sie schnallen offenbar noch nicht mal, wie komisch das ist, wenn Sie RPGNo1 – der gerade erst Ihre Webseite verlinkt hat, auf dass sich jeder sein eigenes Bild mache – vorwerfen, dass dieser die Informationen Andersdenkender (bzw. was Sie so als “Information” bezeichnen) unterdrücken wolle.

  30. #34 RPGNo1
    15. Oktober 2019

    @Spritkopf

    Ein Typ wie Freyling, der sich auf einem einzigen Link ellenlang über andere Personen aufregt, sie namentlich an seinen Online-Pranger stellt und bis ins Detail analysiert, wie sie ihn angeblich zensiert haben, geht mir sowas am Allerwertesten vorbei.

    Eher amüsiere ich mich, wie er mit seinem Kommentar #30 nochmals seine Gesinnung offenbart hat. Die vermeintlich ganz Schlauen sind (fast) immer die ersten, die die Hose runterlassen müssen.

  31. #35 Adent
    15. Oktober 2019

    @Freyling
    Warum zitieren sie dann nur den Teil der Ihnen passt? Wenn man den ganzen Blog-Artikel liest, sieht man, dass ihre Aussage einfach falsch ist, damit sind sie ein Falschdarsteller, genau wie ich schrieb und weiterhin habe ich geschrieben, dass das nahe an einer Verleumdung ist, wenn man Auszüge aus ihrem Kontext nimmt und den Schreiber des Blogs damit etwas unterstellt, was er gar nicht meint, nur um damit bestimmte Aussagen zu unterfüttern.
    Zitieren sie einfach richtig und labern sie nicht so einen Scheiß wie: ich hätte ihnen Verleumdung vorgeworfen. Das ist wiederum nahe an einer Verleumdung, das können wir jetzt endlos weiterspielen, aber dazu habe ich keine Lust. Gehen sie im Keller weinen oder was sie sonst so machen in ihrer Freizeit

  32. #36 Dirk Freyling
    Erde
    15. Oktober 2019

    Adent und Denkverwandte,

    das Lesen und das Verstehen sind stark von der Lesefähigkeit und der Aufnahmefähigkeit abhängig. Es reicht mir hier im Joseph Kuhn Blog gelesen zu werden. Ich habe keinerlei Erwartungen, dass die ohnehin Nicht-Erreichbaren einen Blick über den Tellerrand wagen respektive mehr als ihre vordefinierten Ansichten wiederfinden, egal in welcher Ausführung und egal zu welchem Thema.

  33. #37 Spritkopf
    15. Oktober 2019

    das Lesen und das Verstehen sind stark von der Lesefähigkeit und der Aufnahmefähigkeit abhängig. […] Ich habe keinerlei Erwartungen, dass die ohnehin Nicht-Erreichbaren einen Blick über den Tellerrand wagen respektive mehr als ihre vordefinierten Ansichten wiederfinden

    Übersetzung: “Ihr seid alle doof und deswegen gehe ich nicht auf eure Argumente ein.”

    Eine beleidigte Leberwurst reicht ihre geistige Bankrotterklärung ein.

  34. #38 Alisier
    15. Oktober 2019

    Wer lediglich über den Tellerrand blickt sieht höchstens das Tischtuch.
    Aufstehen und das Fenster aufreißen, um wirklich was zu sehen und mitzukriegen fällt den notorischen Beleidigern nicht ein.
    So sad.

  35. #39 Eduardo
    Basel
    16. Oktober 2019

    @ Basilios

    Warum dieser beleidigende, mir Unwissenheit unterstellende, unangebrachte Ton? Die von mir aufgeführten tragischen Irrtümer waren durchaus in der Vergangenheit zu verschiedenen Zeiten der Stand der sogenannten Wissenschaft, aber ich habe hier angesichts Ihres Kommentars keinerlei Lust, meine Zeit mit der Suche nach Belegen zu verschwenden.

    Im übrigen ist die weltweite Klimaveränderung, sollte sie tatsächlich durch den Menschen verursacht werden (ich streite das ja gar nicht ab), sowieso nicht mehr aufzuhalten, denn das Bevölkerungswachstum in Asien, Afrika und Lateinamerika wird jegliche Bemühungen zur Reduktion des Kohlendioxid- und Methan-Ausstoßes zur Farce machen.

  36. #40 Eduardo
    Basel
    16. Oktober 2019

    @ Statistiker
    Erde
    13. Oktober 2019

    Ach, Eduardo: “Ich könnte hier noch Dutzende weiterer manchmal tragischer wissenschaftlicher Irrtümer aufführen.”

    Na und? ich [Ich] könnte Milliarden weiterer manchmal wichtiger wissenschaftlicher Erkenntnisse aufführen.

    Wissenschaft heißt Wissenschat [Wissenschaft], weil sie Wissen schaft [blök], und nicht dogmatisch dahinseiert wie sie [Sie], das nennt man dannn [dann] Religion und Feind des Menschen un [und] der Welt schlechthin. [Ich als Feind des Menschen und der Welt … Donnerwetter, aber jetzt überschätzen Sie meine Bedeutung maßlos :-)]

    Wenn sie [Sie] Kenntnis negieren wollen, mchen [machen] sie [Sie] das, aber beleidigen sie [Sie] die Wissenschaft nich [nicht.]

    ********************************************

    Sorry, aber die Korrekturen und Anmerkungen mussten einfach sein. Sind Sie auch ganz sicher, dass Sie Akademiker sind? 😉

    Ach, Statistiker,
    gib doch zu,
    dass ich klüger bin als Du! 😉

    Nach mir der Klimawandel. Er ist, falls menschengemacht, sowieso nicht mehr aufzuhalten.

  37. #41 libertador
    16. Oktober 2019

    Der Artikel im Psychotherapeutenjournal beschäftigt sich mit der Psyche der Leugner. Ich finde aber auch die Auswirkungen des Nicht-Reagierens der Gesellschaften auf die Auswirkung der Psyche von wissenschaftlich orientierten interessant. Gibt es Untersuchungen dazu, wie man darauf reagiert, wenn ernsthafte gut belegte Anliegen recht konsequent ignoriert, bzw. klein geredet werden.
    Meiner Meinung nach ist auch dabei die wichtigste Botschaft, die man aus der Wissenschaft mitnehmen kann, dass man durchaus etwas tun kann. Der Klimawandel lässt sich beeinflussen. Es gibt möglicherweise Bereiche über 4 K Erwärmung wo Kipppunkte erreicht werden, die Konsequenzen haben den menschlichen Eingriff unmöglich machen. Bis dahin gilt aber, dass jede Vermeidung von Emissionen eine gute Vermeidung ist und nicht zu weiterer Erwärmung beiträgt.

    Bei den schrecklichen Auswirkungen des Klimawandels geht es dabei eher nicht direkt um das Aussterben der Menschheit.
    Der Hinweis, dass dies nicht prognostiziert wird, wie Lars Fischer richtig darstellt, ist dementsprechend eine Nebelkerze. Ich kann mir einige schreckliche Dinge vorstellen, die nicht zum Aussterben führen. Die Pest hat die Menschheit auch nicht ausgerottet, aber als schrecklich würde ich deren Wirkung durchaus bezeichnen. Die sog. Weltkriege und die Herrschaft der Nazis hatte auch schreckliche Folgen, auch wenn die Menschheit nicht ausgestorben ist.

  38. #42 Basilios
    Jūni Kokuki
    16. Oktober 2019

    @Eduardo
    Ich habe Dir folgende Frage gestellt:

    Ist Dir unklar, woran man den Stand der Wissenschaft erkennt und welche Aussagen von Menschen, die für sich reklamieren Wissenschaftler zu sein, man erst nehmen darf und was nicht?

    Es tut mir leid, aber ich kann da keinen beleidigenden Ton erkennen.
    Mir ging es nur darum heraus zu finden, wieso Du der Ansicht bist, daß die von Dir genannten Beispiele an Irrtümern tatsächlich jemals Stand der Wissenschaft gewesen sein sollen.

  39. #43 Basilios
    Jūni Kokuki
    16. Oktober 2019

    Zum Thema der wachsenden Weltbevölkerung möchte ich noch einen TED-Talk von Hans Rosling des schwedischen Wissenschaftlers für Medizin und Statistik verlinken:
    https://www.ted.com/talks/hans_rosling_religions_and_babies
    Er legt hier sehr überzeugend dar, daß die Menscheit mit einem Wachstum bis auf 10 Milliarden Menschen rechnen sollte nd was getan werden muss, damit es stabil bei dieser Marke bleibt.

  40. #44 Basilios
    Jūni Kokuki
    16. Oktober 2019

    Und wenn ich gerade dabei bin, dann hätte ich nochen TED-Talk von Hans Rosling zum Thema der wachsenden Weltbevölkerung:
    https://www.ted.com/talks/hans_rosling_on_global_population_growth

  41. #45 Daniel Behrend
    16. Oktober 2019

    ZumTherapeuten, der nicht weiß, wie er mit einer rechten Patiemtin umgehen soll:
    Erst einmal ist sie Patientin. Natürlich kann man die rechte Gesinnung thematisieren, aber nicht als korrigierendes Gegenüber, dass in seiner richtigen Meinung irritiert ist, sondern im Sinne, welche Bedeutung diese Einstellungen für die Patientin haben, welche Funktion sie erfüllen und welche Erfahrungen sie damit macht.
    Wenn es nicht möglich ist, diese Distanz zu halten, sollte er sich überlegen, ob er eine Behandling ablehnt.
    Was anderes wäre es, wenn sie von geplanten Straftaten berichten würde. Aber darum geht es ja nicht in dieser Sitaution.

  42. #46 peterK
    Zürich
    17. Oktober 2019

    Zum Thema sollte jeder Mensch mal Jörg Bergstedts Vortrag “Pippi im Folterland” gesehen haben. Findet man auf Youtube. Natürlich ist es stark einseitig, natürlich blendet er aus, dass es Fälle gibt, wo die Psychiatrie hilft, aber nichtsdestotrotz sind die gezeigten Fälle und die Argumentation einiger führender Psychiater sehr verstörend.
    Kleiner Teaser: Der Titel “Pippi im Folterland” bezieht sich auf ein Interview eines führenden Psychiaters, welcher Pippi Langstrumpf nicht etwa als emanzipiertes und schlaues Mädchen einschätzt, sondern sie pathologisiert.

  43. #47 hto
    17. Oktober 2019

    @peterK

    Wenn sich die anarchische Pipi Langstrumpf dem Klimawandel und der Rettung von betroffenen Menschen widmen würde, dann wäre Greta eine Annika die nicht weinen muss, weil Steuern zahlen und bitte bitte sagen etwas für Dummköpfe ist!?

  44. #48 gnaddrig
    17. Oktober 2019

    @ peterK (#46):

    Der Vortrag ist anderthalb Stunden lang. Könntest du die Stelle, auf die Du Dich beziehst, vielleicht etwas eingrenzen? Ich mag mich nicht durch den langen Vortrag quälen, um die vielleicht drei relevanten Minuten über Pippi Langstrumpf zu finden.

    Was die Pathologisierung von Pippi Langstrumpf angeht – ob man (die Kunstfigur) Pippi Langstrumpf als Fall für die Psychiatrie einordnen kann oder muss, weiß ich als Laie nicht. Aber sie einfach, wie Du implizierst, selbstverständlich nur als “emanzipiertes und schlaues Mädchen” einzuschätzen ist auch nicht unproblematisch.

    Natürlich ist die Grundidee der Figur und ihrer Lebenssituation das Unkonventionelle, Anarchische, das Ausbrechen aus den spießigen Normen der Gesellschaft, da kann sie kein braves Mädchen wie Annika sein. Sie mischt die spießige Kleinstadtidylle gehörig auf. Andererseits ist sie eben ein hyperaktives Kind, das unfähig ist, sich zu konzentrieren oder produktiv in soziale Zusammenhänge einzubringen (Anatol Stefanowitsch in Pippi, geh von Bord auf SciLogs.) Das würde man bei einem echten Kind sicher problematisch finden und u.U. korrigieren wollen, oder?

  45. #49 Alisier
    17. Oktober 2019

    Pippi war immer ein rotes Tuch für Konservative jeder Art, und so hat Astrid Lindgren sie auch konzipiert.
    Eine Sehnsuchtsfigur für in einem engen Korsett steckende Kinder.
    Und wer sie nicht besonders mag, hat ja immer noch Annika als Identifikationsfigur.
    Aber Pippi als Ausbund einer überbordenden Phantasie jetzt auch noch zu pathologisieren, ist mehr als albern.
    Es ist entlarvend.

  46. #50 @gnaddrig(#47)
    Zürich
    17. Oktober 2019

    Ich würde dringend empfehlen den ganzen Vortrag zu schauen. Was Pippi, angeht ist das nur die Speerspitze, bestimmter Exzesse im Umfeld der Psychiatrie. Auch zweifle ich an deiner Aussage, betreffend mangelnden Konzentrationsfähigkeit und positiven Einbringung durch Pippi. Hier legt Jörg Bergstedt recht deutlich dar, dass nennenswerte Teile der Psychiatrie die Zrennun von Abnormität und Geisteskrankheit sehr konservativ auslegen. Daneben legt er noch weitere hochproblematische Felder dar:
    -Unnötig häufiger Einsatz von Psychopharmaka
    – Rechtlich fragwürdiger Einsatz von Psychopharmaka: Off-Label-Use; während Anhörungen
    – Unnötige Anwendungen von Zwangsmassnahmen, obwohl aus wissenschaftlicher Sicht dies nutzlos, bzw. kontraproduktiv eine Heilung verzögert
    – Die Fragwürdige Abgrenzung der der Medizin, wo Abnormität aufhört und wo Geisteskrankheit anfängt.
    – Die Stigmatisierung Psychiatrie-Erfahrener u.a. auch vor öffentlichen Behörden
    – die institutionalisierte Missachtung von Patientenverfügungen

    Ich persönlich schätze das als enorm gut investierte 1.5 Stunden ein und kann dies Ihnen nur ans Herz legen.

  47. #51 Joseph Kuhn
    18. Juni 2023

    Drogen gegen Rassismus?

    “How a dose of MDMA transformed a white supremacist”: https://www.bbc.com/future/article/20230614-how-a-dose-of-mdma-transformed-a-white-supremacist

    War’s das MDMA? War’s das Setting? War der Rassist “reif” für’s Nachdenken? War’s Zufall?