Die Welt steht gerade einigermaßen fassungslos vor der Eskalation der Lage im Nahen Osten und versucht zu verstehen, was da eigentlich vor sich geht. Darüber, dass der Iran kein Hort des Friedens und der Menschenrechte ist, muss man nicht diskutieren. Aber das gilt auch für Nordkorea oder Saudi-Arabien. Dem nordkoreanischen Diktator Kim gegenüber hat Trump vor kurzem noch seine Liebe erklärt, inzwischen ist sie abgekühlt, Saudi-Arabien gilt nach wie vor als enger Verbündeter, ungeachtet der Rolle Saudi-Arabiens bei der Förderung islamistischer Gruppen, des brutalen Kriegs im Jemen oder des bestialischen Mords an Kashoggi im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul.

Trump hat dem Iran gedroht, er würde bei Vergeltungsaktionen für das amerikanische Attentat auf den General Soleimani auch Kulturstätten im Iran angreifen. Das ist nach Art. 53 des Zusatzprotokolls zu den Genfer Abkommen völkerrechtswidrig. Man erklärt ihm das, er sagt, das interessiert ihn nicht. Nach dem Beschluss des irakischen Parlaments, dass die amerikanischen Soldaten den Irak verlassen sollen – das Attentat auf Soleimani fand auf irakischem Boden statt, wohl gegen den Willen Iraks, droht er jetzt auch noch dem Irak mit schlimmeren Sanktionen als dem Iran. Wer solche Verbündete hat, braucht keine Feinde mehr. Darüber werden sich auch andere Verbündete ihre Gedanken machen, zumal er vor kurzem schon die mit ihm verbündeten Kurden in Nordsyrien ihren Feinden überlassen hat.

Einerseits könnte man Trumps Agieren im Nahen Osten für einen kopflosen Amoklauf halten. Andererseits könnte es auch sein, dass Trump eine Strategie verfolgt, die George Friedman, Chef des Think Tanks Strategic Forecasting vor 10 Jahren so auf den Punkt brachte: Wir können den Nahen Osten nicht kontrollieren, aber aus der Balance bringen. Wir können verfeindete Gruppen unterstützen, so dass sie mit sich selbst beschäftigt sind. Mit anderen Worten: Wir können die Region ins Chaos stürzen.

Die Frage ist: Wie unterscheidet man, ob Trump den Nahen Osten aus Konzeptionslosigkeit weiter destabilisiert oder im Gegenteil aus Absicht. Davon hängt u.a. ab, wie sein Eskalationsverhalten im Nahen Osten einzuschätzen ist und wie seine Politik gegenüber anderen Regionen der Welt. Hanlon’s Law hilft in dem Fall wohl nicht weiter. Unter demokratischen Verhältnissen sollte man eigentlich nicht allzusehr über die Absichten einer Regierung rätseln müssen, zumindest nicht, was die strategischen Grundlinien angeht.

Kommentare (92)

  1. #1 Alisier
    6. Januar 2020

    Trump ist halt ziemlich genau so, wie er in “Back to the Future II” als Biff dargestellt wird, und der Zustand von Hill Valley (nachdem Biff die absolute Macht übernommen hat) in eben diesem Film gibt die Chaosversion von Friedmann recht präzise wieder.
    Der Mann ist irre leicht ausrechenbar, und deswegen ist das Verhalten auch mit “Amoklauf” unzureichend beschrieben.
    Das was er hier getan hat, ist aus seiner Sicht absolut logisch und alternativlos, weswegen er auch Einwände nicht verstehen wird.
    Das Weltbild dieses Menschen ist so einfach wie die Regeln von TicTacToe, und jede Komplexität wird als Zumutung wahrgenommen.
    Frauen müssen schön sein (wobei auch klar ist was das bedeutet: dicke Titten z.B.), und sind zum flachlegen da. Und genau so ticken auch seine Unterstützer.
    Diese Klarheit, was das Weltbild anbelangt, zieht auch die Ultrachristen magisch an, denn auch für diese gibt es nur die eine Wahrheit.
    Ob wir uns freilich von diesen eindimensionalen Schwachköpfen die Welt in Brand stecken lassen wollen ist die Frage. Und vor allem, was wir dagegen tun können.

    • #2 Joseph Kuhn
      6. Januar 2020

      @ Alisier:

      Vielleicht begegnet uns in Trump aber auch ein tiefgreifender Verlust an positiver Utopie, unter dem auch unser Land, vielleicht der Westen insgesamt, leidet?

      Oder, weil es immer Eindruck macht, wenn man jemanden zitiert: Enzo Traverso sagt am Ende des Büchleins “Die neuen Gesichter des Faschismus”: “Wir wissen, dass das 21. Jahrhundert kein Zeitalter des Glücks sein wird, doch im Unterschied zu unseren Vorfahren haben wir Schwierigkeiten, ein Projekt für die Zukunft zu erarbeiten. Wir versuchen, das Schlimmste zu verhindern und die Errungenschaften der Vergangenheit zu verteidigen, die Demokratie zu erhalten, deren Substanz jedoch von Tag zu Tag mehr entleert wird.”

      Und wo bleibt da das Positive: “Und dennoch wissen wir, dass der Topf kocht und den Deckel abwerfen wird. Es wird zu großen Veränderungen kommen und wir müssen uns darauf vorbereiten. Dann entstehen die Begriffe wie von selbst.”

      Bleibt zu hoffen, dass wir uns beim Deckelabwerfen nicht alle verbrühen.

  2. #3 roel
    6. Januar 2020

    @Joseph Kuhn und Alisier

    Es ist egal, ob man Trump als Freund oder Feind hat, wenn ihm etwas nicht passt, schlägt er unverhältnismäßig hart zurück. Regeln sind für alle anderen da, aber nicht für Ihn. Ob das Genfer Abkommen etwas als völkerrechtswidrig erklärt, oder nicht, interessiert ihn nicht. Es passt auch nicht in seine simple Logik. Um das von Alisier genannte Spiel Tic Tac Toe aufzugreifen. Trump gewinnt es schon, wenn er es schafft eine Reihe mit einem Stein zu beginnen. Seine Gegner hingegen müssen 4 Steine in eine Reihe bringen.

  3. #4 RPGNo1
    6. Januar 2020

    @roel
    Ich finde deine Analyse sehr zutreffend, würde sie aber noch um einen Punkt ergänzen: Nämlich dass die Schar von Höflingen, Arschkriechern, Speichelleckern, Karrieristen und Fanatikern, die sich um den GröPaZ gescharrt hat, ihn in diesem Denken und Handeln auch noch ständig bestärken. Jegliche Beschränkung oder Grenze, die es im Ovalö Office oder Regierung mal gegeben haben mag, wurde inzwischen niedergerissen.

  4. #5 tk8
    6. Januar 2020

    Ich empfehle für dieses Thema als Einstieg in eine andere Perspektive die “Lage der Nation” (Ein Politpodcast)
    In diesem Prodcast wird die Seite beleuchtet, dass Trump und damit die USA im letzten Jahr eher zurückhaltend war, und das aktuelle Attentat sehr wahrscheinlich nicht von Trump motiviert ist.

    Die generelle Destabilisierung des nahen Ostens ist wohl die plausibelste Erklärung, allerdings bin ich mir unsicher ob die gezielte “Hinrichtung” dieses Generals und Terroristen nicht doch “okay” war. Alles was jetzt weiter folgt sind wohl eher Drohgebärden. Ich glaube nicht das eines der beiden Länder groß von einem Krieg profitieren kann.

  5. #6 Alisier
    6. Januar 2020

    Ich finde es schon interessant, tk8, dass dieser “General und Terrorist” wesentlich dazu beigetragen hat den IS zu besiegen, was jetzt mit keiner Silbe erwähnt wird.
    Was die Berichterstattung betrifft, fühle ich mich von den US-Regierungsquellen wie ein politisch völlig ahnungsloser Volldepp behandelt, und bin heilfroh, dass außer der BILD fast alle deutschsprachigen Medien differenziert kommentieren.
    Trumps Fanclub zum differenzierten Denken zu bewegen ist eh verlorene Liebesmüh. Was aber sagt es über das demokratische und politische Verständnis der Amerikaner aus, wenn sie uns mit durchsichtigster Propaganda überziehen?
    @ Joseph Kuhn #2
    Danke für die Replik.
    Ich denke noch nach.

  6. #7 tk8
    6. Januar 2020

    @Alisier
    Ich bin (wie hoffentlich fast jeder) kein Trump-Fan. Bitte hören Sie sich die “Lage der Nation” an. In dieser wird nach meiner Erinnerung durchaus seine Rolle bei der Bekämpfung des IS erwähnt, sowie allerlei andere Dinge.
    Vielleicht war mein Wording in meinem Post falsch, aber ich wollte damit auf seine “komische” Rolle hinweisen.

  7. #8 Alisier
    6. Januar 2020

    @ tk8
    Ich höre es mir nachher gerne an, und Sie haben mich auch nicht abgeschreckt.
    Allerdings hatte ich “Lage der Nation” als außenpolitisch eher mäßig kompetent in Erinnerung. Mal sehen ob ich mich danach in meinem Eindruck bestätigt sehe oder nicht.

  8. #9 Moreno
    6. Januar 2020

    Ich bezweifel dass Trump eigenmächtig agiert. Viel eher gibt es verschiedene militärische Strategiepapiere aus dem Pentagon, wo er letztlich als Präsident eines abnickt. Den Tod des ranghöchsten iranischen Generals durchzusetzen, muss von langer Hand geplant gewesen sein, das kann Trump nicht so aus einer Twitter-Laune heraus machen.

  9. #10 Alisier
    6. Januar 2020

    Ok, 14 Minuten, bevor ich dann Pause machen muss:
    ich kriege von den Podcastern die amerikanische Perspektive serviert, ohne dass auch nur irgendjemand fragt was die Amerikaner im Irak zu suchen haben, wie sie den Irak in der Vergangenheit gegen den Iran in Stellung gebracht haben ´(Was ein entscheidender Grund für das iranische Vorgehen war und ist), und dann kriege ich das Geiselnahmetrauma von Teheran als Begründung vorgelegt ohne dass auch nur ein einziges Mal auf eventuelle und zu erwartende Folgen hingewiesen wurde.
    Das ist zu dünn und viel zu einseitig, und selbst wenn ich das iranische Regime lieber heute als morgen verschwinden sehen möchte, ist die Herangehensweise der Podcaster für mich nicht überzeugend.
    Was soll ein Regime wie Iran denn Deiner Meinung nach tun, tk8? Abwarten und Tee trinken?
    Er war also ein “bad guy”? Na wie schön, darauf wäre ich alleine bestimmt nicht gekommen.
    Was ich erwarte ist eine knallharte Analyse ohne Rücksicht auf Loyalitäten, und die wurde zumindest in den ersten 14 Minuten nicht geliefert.
    Es geht um klar definierte Interessen, und dass die USA in der Gegend die good guys sind glauben dann aber wirklich höchstens sie selber, zudem sie mit der Entfernung Mossadeghs 1953 ganz direkt für die ganze Schei.. im Iran mit verantwortlich sind. Auch das haben die Iraner nicht vergessen.

  10. #11 Alisier
    6. Januar 2020

    @ Moreno
    Die Pläne für die Liquidierung existieren seit Jahren. Umgesetzt hat sie aber Trump. Was zur Eskalationsstrategie passt, die er auch woanders fährt.

  11. #12 Michael
    6. Januar 2020

    @11

    Sie sind und bleiben der perfekte Analyst. Keiner kann so treffend – und auf einem so hohen intellektuellen Niveau – derart fein ziselierte Expertisen abgeben. Bitte nutzen Sie Ihre überragenden Kenntnissen des Nahen Ostens und der Welt weiterhin, und informieren Sie sich mich mit Ihren unfehlbaren Einsichten in die Politik dieser Welt. Danke.

  12. #13 Alisier
    6. Januar 2020

    Sarkasmus muss man können, Michael.
    Üben tut Not.

  13. #14 Arthur Dent
    6. Januar 2020

    Ich hatte schon mal die Vermutung angestellt, dass DT’s Aktionen, seien es Handlungen oder Äußerungen, oft lediglich der Ablenkung dienen. So zuletzt geschehen als der Epstein-Skandal wieder Schlagzeilen machte und er auf Fotos mit ihm zu sehen war, nachdem er behauptet hatte er kenne ihn gar nicht. Er zündete ein Feuerwerk an rassistischen Äußerungen, die sich gegen den leider mittlerweile verstorbenen Elijah Cummings richteten.

    Durch Zufall bin ich auf diesen Bericht gestoßen. Angeblich soll sich ein Whistleblower beim FBI gemeldet haben, der tausende Dokumente und Beweise dafür vorgelegt haben soll, dass die russische VTB-Bank, die sich in Staatsbesitz befindet und auf der Sanktionsliste steht, an der Finanzierung eines Trump-Towers beteiligt werden sollte.

    Ich kenne Forensic News nicht. Die Artikel im Store lassen auf eine Trump-kritische Ausrichtung schließen aber sie scheinen mir nicht unseriös. Einer der Autoren hat in einem Tweet einen ‘interessanten’ Verlauf von Ereignissen geschildert, kurz bevor – wie es scheint – über Nacht die Tötung des iranischen Generals angeordnet wurde.

    Ob er wohl meint selbst zu einem elenden Sumpf werden zu müssen um den Sumpf in Washington trocken zu legen?

  14. #15 Joseph Kuhn
    6. Januar 2020

    @ Moreno:

    Wie Alisier schon schrieb, die Option war angeblich immer wieder mal auf dem Tisch. Die medialen Eingeweideleser meinen zu wissen, als die extremste der Optionen und man habe nicht damit gerechnet, dass er sie wählt.

    Dass Trump nicht von alleine auf die Idee kam, ist klar, er wusste vermutlich nicht mal, dass Soleimani iranischer General ist und keine Figur aus Tausendundeinernacht. Möglicherweise wusste er auch nicht, was die Spannbreite der Optionen bedeutet, die man ihm vorlegt, weil er das Kleingedruckte dazu nicht gelesen hat. Vielleicht war es aber auch ganz anders. Man weiß ja nichts wirklich.

  15. #16 ralph
    6. Januar 2020

    Trump und “Strategie” beisst sich. Strategie ist ein langfrisiges, durchdachtes Konzept. Es geht Trump immer um mediale Aufmerksamkeit, im Sinne seiner vermeintlichen Wählerklientel.

  16. #17 Joseph Kuhn
    6. Januar 2020

    Neues von Trump:

    Trump zu Reportern: “Sie dürfen unsere Leute töten. Sie dürfen unsere Leute foltern und verstümmeln. Es ist ihnen erlaubt, Bomben am Straßenrand zu benutzen und unsere Leute in die Luft zu jagen. Und wir dürfen ihre Kulturstätte nicht anrühren?”

    Das ist eine rhetorische Überrumpelungsmethode, situativ manchmal hilfreich, aber hingeschrieben einfach nur dumm. Natürlich dürfen “sie” keine Leute töten, foltern und verstümmeln, nicht einmal Kashoggi, “sie” dürfen auch niemanden in die Luft jagen – und die USA eben keine Kulturstätten angreifen. Wobei die Die unnachahmliche Kellyanne Conway, die Erfinderin der “alternativen Fakten”, diese Drohung Trumps inzwischen interpretiert hat: “I think that Iran has many military, strategic military sites that you may cite are also cultural sites”. Es war also nur eine alternative Benennung der Ziele.

    Der Forderung von Abgeordneten, bei militärischen Entscheidungen einbezogen zu werden, hat Trump eine Abfuhr erteilt: “Ein Tweet von ihm diene als Vorabinformation, falls er sich entschließen sollte, iranische Ziele erneut anzugreifen”, wird Trump dazu zitiert. Verächtlicher kann man sich gegenüber Abgeordneten kaum äußern.

    Und Christian Lindner meint, Merkel soll mal zu Trump fahren, weil dessen Motive rätselhaft seien. Die FDP hatte früher mal versierte Außenpolitiker.

  17. #18 Agnes
    6. Januar 2020

    XXX

    [Edit: Kommentar gelöscht. Immer die gleiche Leier ohne Argumentation – das wird langsam etwas monoton. JK]

  18. #19 Tim
    6. Januar 2020

    Gegnerische Soldaten darf man problemlos töten, Kulturstätten kaputtbomben ist aber igitt.

    Wer darüber nicht erbricht, ist kein Mensch.

    • #20 Joseph Kuhn
      6. Januar 2020

      @ Tim:

      Die Überlegung hinter Art. 53 des Zusatzprotokolls zu den Genfer Abkommen ist eine sehr pragmatische.

      Natürlich sind Menschenleben wichtiger als Kulturgüter und aus ethischer Sicht geht es daher primär um Friedenssicherung. Aber Kriege sind leider eine Realität und sie sollen dann, so die Idee des Kriegsvölkerrechts, wenigstens auf militärisch begründete Interventionen beschränkt werden. Beispielsweise sollen Gefangene nicht misshandelt, die Zivilbevölkerung nicht terrorisiert, Kulturgüter geschont werden.

      Man will eine Grenzlinie zu Vernichtungskriegen ziehen, den Irrsinn des Krieges etwas einhegen.

  19. #21 Agnes
    6. Januar 2020

    Ich denke bei dem Thema bedarf es gar keiner Argumentation mehr ,da ist es wohl fast jedem der sich ein bisschen auskennt ,klar das da bald ein Krieg globalem Ausmaßes droht.

  20. #22 RPGNo1
    6. Januar 2020

    @Agnes (oder sollte ich besser Lena sagen?)

    Ich denke bei dem Thema bedarf es gar keiner Argumentation mehr ,da ist es wohl fast jedem der sich ein bisschen auskennt ,klar das da bald ein Krieg globalem Ausmaßes droht.

    Jawohl, Frau Weltuntergangsprophetin, wir stecken den Kopf in den Sand und warten, dass die Apokalypse über uns hereinbricht.

    *Sarkasmus Ende*

  21. #23 Alisier
    6. Januar 2020

    @ Tim # 19
    Noch jemand, der die Bedeutung von Symbolen offensichtlich kaum verstanden hat.
    Denken Sie, die halbe Welt hätte Anteil genommen wenn in Paris ein Schuppen statt Notre Dame gebrannt hätte?
    Und wenn jemand die Freiheitsstatue plattmachen würde könnte sich Trump nicht mit “Ist doch nur Blech….” herausreden. Würde er auch nicht tun, denn es ist ein Symbol, das in seinem Land verstanden wird.
    Die Verachtung von kulturellen und/oder symbolischen Gütern von anderen ist wohlfeil, zeugt aber weder von Respekt noch von Verständnis für andere Kulturen.
    Daher auch die Verachtung für einen ausgemachten Barbaren wie Trump.
    Nur weil man die Pyramiden in Ägypten als etwas Erhaltenswertes betrachtet muss man zudem Menschenrechte nicht gering achten. Im Gegenteil: Kulturverachtung geht eben oft mit Menschenverachtung Hand in Hand, wie die Geschichte immer wieder gezeigt hat.

  22. #24 noch'n Flo
    Schoggiland
    7. Januar 2020

    @ RPGNo1:

    Ich bin nicht sicher, ob Agnes wirklich Lena ist. Solche Paniker findest Du im I-Net zu hunderttausenden, wenn nicht Millionen.

  23. #25 ralph
    7. Januar 2020

    @Tim
    Menschen sind Meister darin, sehr gut mit moralischen Widersprüchen zu leben. Je nach Situation oder persönlichem Geschmack, werden pragmatische Realitäten, oder die eigenen moralischen gerade zeitgemässen oder genehmen Werte betont.
    Dies wird sehr schön in Ian McEwans Roman “Machines Like Me” thematisiert. Dort gibt es Androiden, deren Mind Sets höchsten ethischen und humanistischen Normen entsprechen sollen und entsprechend “hard wired” sind. Die sich daraus im normalen Alltag ergebenden Widersprūche, treibt eine Maschine nach der anderen Nach kurzer Zeit in den physischen Selbstmord, bzw die freiwillige und endgültige Abschaltung des eigenen Bewusstseins. Diesen ultimativen Turing Test bestehen die meisten Menschen spielend, noch gar ohne es jemals zu bemerken.

  24. #26 Tim
    7. Januar 2020

    @ Ralph

    Das ist leider wahr. Man muss nur irgendwo “Krieg” drüberschreiben, schon erlauben auch vermeintlich zivilisierte Nationen Handlungen, die im Normalfall zu den schwersten Verbrechen zählen.

    Was wäre wohl passiert, wenn damals ein Zivilist in einer deutschen Stadt aufgrund falscher Informationen einen Tankwagen zur Explosion gebracht hätte und 100 Menschen verbrannt wären? Oberst Klein jedenfalls ist auf freiem Fuß. Pardon, er ist inzwischen ja General.

  25. #27 Tim
    7. Januar 2020

    @ Alisier

    Noch jemand, der die Bedeutung von Symbolen offensichtlich kaum verstanden hat.

    Und offenbar noch jemand, der die Bedeutung von Menschen offensichtlich kaum verstanden haben.

  26. #28 Alisier
    7. Januar 2020

    @ Tim
    Sie haben nicht mal verstanden, worauf ich Bezug nehme, vergleichen Äpfel mit Birnen, und hören offensichtlich nicht zu.
    Nochmal: man kann es furchtbar finden, wenn Menschen getötet werden UND gleichzeitig verstehen, weswegen Kulturgüter anzugreifen ein großes Problem darstellt.
    Und auch nochmal: Bücher verbrennen ist nicht schlimm, denn es tut ihnen nicht weh. Zu begreifen weswegen es trotzdem einen gefährlichen Zivilisationsbruch darstellt sollte insbesondere in Deutschland Lebenden nicht ganz so schwer fallen.

  27. #29 RPGNo1
    7. Januar 2020

    @noch’n Flo

    Ich bin nicht sicher, ob Agnes wirklich Lena ist.

    Ich auch nicht.

    Aber es ist schon auffällig, dass der Panikmacher (m/w/d) genau dann auftaucht, wenn ausgerechnet der GröPaZ eine schwere Krise auslöst und mit kriegerischer Gewalt droht. Das Muster “Agnes-Iran” ähnelt sehr dem Muster “Lena-Nordkorea”. Wenn es nicht die gleichen Personen sind, so eventuell doch die gleichen Troll-Fabriken?

  28. #30 noch'n Flo
    Schoggiland
    7. Januar 2020

    @ RPGNo1:

    Es reicht schon, wenn es ähnliche Denkmuster sind, die durch ähnliche Internetquellen gefüttert werden.

    • #31 Joseph Kuhn
      7. Januar 2020

      … wie gesagt, die Mailadresse ist auffällig ähnlich konstruiert. Aber das Thema muss man jetzt nicht endlos vertiefen. Die Diskussion mit jemandem, der/die immer nur sagt, der dritte Weltkrieg kommt, ist einfach unergiebig.

  29. #32 noch'n Flo
    Schoggiland
    7. Januar 2020

    @ JK:

    Hast ja recht, sorry für’s (partielle) OT.

  30. #33 Joseph Kuhn
    7. Januar 2020

    Trumps Liquidierungs-Phantasien

    Aus einem früheren Blogbeitrag, ein Link zu einem Spiegelartikel, aufschlussreich, was Trumps Gedankenwelten angeht.

  31. #34 noch'n Flo
    Schoggiland
    7. Januar 2020

    Wobei ja die WK3- und Weltuntergangspropheterie demnächst noch durch die Meldungen über eine möglicherweise bevorstehende Beteigeuze-Supernova angeheizt werden könnte. Ich erinnere nur an 2012, Nibiru und das Ende des Maya-Kalenders.

    Es ist zwar nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich, aber was, wenn dieser Stern tatsächlich in Kürze in einer riesigen Explosion unseren Himmel erhellt? Werden das möglicherweise Gläubige (aller Couleur) als Zeichen ihrer Gottheit sehen? Und dann eventuell erst recht ausrasten?

    Nein, ich will hier wirklich nicht unken, aber so ticken radikal Gläubige leider nur allzu gerne.

  32. #35 Alisier
    7. Januar 2020

    Ich empfehle in dem Falle die Lektüre von Hergés “Der geheimnisvolle Stern” von 1941/42, eine schöne Weltuntergangsgeschichte und nah am damaligen Zeitgefühl. Vielleicht kommt die Supernova ja hierher, wer weiß….?
    Und jetzt ist auch gut: Superdonald ist Supernova genug, und seine Explosionen weitaus bedenklicher.
    Aber nur wirklich gefährlich wenn alle um ihn herum jede Vernunft fahren lassen. Scheint aber noch nicht so weit zu sein:
    https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/angriff-auf-irans-kulturstaetten-pentagon-widerspricht-trump-16569426.html

  33. #36 hto
    7. Januar 2020

    XXX

    [Edit: Kommentar gelöscht. Ihre Kommentare bearbeitet ab jetzt der Spamfilter, ich sehe sie also nicht mehr. JK]

  34. #37 noch'n Flo
    Schoggiland
    7. Januar 2020

    @ Alisier:

    Superdonald ist Supernova genug, und seine Explosionen weitaus bedenklicher.

    *grin*

    Schiet, beim Begriff “Superdonald” hatte ich gerade übelstes Kopfkino… und eine noch üblere Erinnerung hieran:

    https://www.youtube.com/watch?v=TeF7qYRnAZA

    Das intellektuelle Niveau ist gar nicht so weit voneinander entfernt.

  35. #38 Agnes
    8. Januar 2020

    https://sputniknews.com/middleeast/202001081077971219-us-al-asad-air-base-in-iraq-comes-under-rocket-attack-reports/ für alle die denken ich wäre eine Weltkriegsprophetin,nach was schaut das sonst aus?

    • #39 Joseph Kuhn
      8. Januar 2020

      “nach was schaut das sonst aus?”

      Nach einem Link zur russischen Staatspropaganda. Immerhin kommentieren Sie nicht unter dem Namen Lisa. Und das war dann auch Ihr letzter Kommentar hier.

      Zur Sache:

      Bei dem Raketenangriff wurden wohl keine Amerikaner getötet. Der SPIEGEL berichtet über die sich daran anschließenden Überlegungen, ob der Iran hier möglicherweise gezielt deeskalierend gehandelt hat. Die Frage ist, kommt da noch was nach oder war’s das (letzteres glaube ich eher nicht) und wie reagieren Trump und sein Umfeld jetzt und wie auf das, was noch kommt (das weiß vermutlich niemand).

      Immerhin: Seine Drohung, iranische Kulturstätten anzugreifen, hat Trump zurückgenommen. Wenn das verboten sei, wolle er sich daran halten. Er hat wohl verstanden, dass er sich damit in den Augen der Weltöffentlichkeit ins moralische Abseits manöviert hat. Am Ende hat die Vernunft selbst unter dem orangen Fell eine Chance?

  36. #40 noch'n Flo
    Schoggiland
    8. Januar 2020

    @ Agnes:

    Sputniknews? Ernsthaft?!?

    Okay, jetzt hast Du wirklich jeglichen Unterhaltungsfaktor verloren. Bist Du echt so dämlich, dass Du nicht einmal am Namen der Seite erkennst, was Du da verlinkst?

  37. #41 Alisier
    8. Januar 2020

    @Joseph Kuhn
    Von “Er hat wohl verstanden…” kann, fürchte ich, wohl keine Rede sein. Aber andere schon.
    Nun müssten seine Fans das noch verstehen, aber da sei Fox-news vor.
    Die diplomatischen Bemühungen waren gestern massiv genug, um zu vermuten, dass es sich um eine Art letzten Warnschuss handelte.
    Es reden tatsächlich alle miteinander, weil fast allen klar ist, was der Barbar im weißen Haus anrichten kann.
    Dass es so nicht weiter gehen kann, weiß das Pentagon genau so gut wie der CIA. Ungewöhnliche und ungewohnte Maßnahmen wären diesmal wirklich angebracht.

  38. #42 Alisier
    8. Januar 2020
  39. #43 RPGNo1
    8. Januar 2020

    @Alisier

    Nun müssten seine Fans das noch verstehen, aber da sei Fox-news vor.

    Selbst Fox-News steht in diesem Fall nicht uneingeschränkt auf Seiten des GröPaZ.

    https://www.nytimes.com/2020/01/07/business/media/tucker-carlson-iran-trump-media.html

    Ein, wie ich finde, absolut passender und guter Kommentar eines ehemaligen Ministers

    Stimmt, Gabriel hat es gut getroffen.

  40. #44 RainerO
    8. Januar 2020

    Wenn das verboten sei, wolle er sich daran halten.

    Als ob er sich jemals darum geschert hätte, was verboten ist, oder nicht. In seinem Rückzieher zeigt er auch keinerlei Einsicht. Er würde ja trotzdem gerne, aber…
    Mich würde sehr interessieren, wer es in solchen Fällen (wohl im Sendung-mit-der-Maus-Stil) schafft, ihm auf die Finger zu klopfen und am absoluten Amoklauf zu hindern.

  41. #45 Alisier
    8. Januar 2020

    @ RPGNo1
    Hm……mir sieht das nach kurzer Recherche eher so aus, als wollten sie die Angst vor einem Krieg auch zu ihrem Recht kommen lassen, da die Basis Trumps da teilweise empfindlich zu sein scheint.
    Alle, inklusive Bannon, suchen nach Erklärungen, was das sollte. Und sie werden, wie immer, eine Erklärung dafür finden, warum das der genialste Schachzug aller Zeiten war, nachdem die Vernünftigen die schlimmsten Feuer notdürftig gelöscht haben, die das große Kind mit den Böllern lachend gelegt hat.
    Manchmal wünsche ich mir, dass die USA ganz direkt leiden müssen, damit sie die Notbremse ziehen. Denn sonst leiden in Zukunft noch sehr viele an diesem ………

  42. #47 Joseph Kuhn
    8. Januar 2020

    @ RPGNo1, @ Alisier:

    “Stimmt, Gabriel hat es gut getroffen.”

    Das sehe ich anders. Vielleicht wäre die Nationalbank-Idee vor ein paar Wochen noch eine Überlegung wert gewesen, falls sie finanztechnisch überhaupt leisten würde, was sie soll, aber wenn in der aktuellen Situation die Europäer, womöglich noch im Schulterschluss mit Russland und China, offen den Iran stützen und die USA brüskieren, wäre das ein weiterer Sargnagel für die NATO, zum Vergnügen Putins. In dieser Form sollte Europa kein “politisches Risiko eingehen”, um Gabriels Floskel zu bemühen. Soleimani war auch kein “Frenemy”, er hatte in Sachen IS den gleichen Feind wie der Westen (und wie vor allem auch die vom IS terrorisierte arabische Bevölkerung), aber in welcher Form soll er dem Westen ein “Freund” gewesen sein? Das ist gedankenloses Geschwafel aus dem politischen Abseits.

  43. #48 Dietmar Hilsebein
    8. Januar 2020

    Im Grunde ist das alles ein uralter Trick, der hier von allen Seiten der politischen Akteure vorgeführt wird: man verliert sich in außenpolitischen Aktionen, um von innenpolitischen Problemen abzulenken.
    @ Kuhn
    Mir schauderst immer, wenn ich von Ländern/Staaten höre, die in der Wahrnehmung wie Menschen aufgefaßt werden. Es ist nicht Iran, USA, Rußland, China usw. Es sind die jeweiligen politischen Führungen, der jeweiligen Länder mit ihren jeweiligen psychischen Verfaßtheiten, die ihren jeweiligen Stempel der Welt aufdrücken. Die sogenannten Völker, die es ja strenggenommen gar nicht gibt, da es nur Menschen gibt, stehen nur da und wundern sich.

  44. #49 Alisier
    8. Januar 2020

    @ Joseph Kuhn
    Das ist mir etwas zu harsch.
    Auch wenn Gabriel zuweilen ein Spezialist des Irrlichterns war und ist, so ist die zunehmende Unzuverlässigkeit der USA ein großes Problem.
    Die Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran war eine riesige Eselei, und es nützt auch nichts China und Russland als großen Satan aufzubauen.
    Es war und ist weitaus komplexer.
    Es geht ums Verhandeln, und eben nicht ums blanke dealen!
    Diese US-Regierung ist kein zuverlässiger Partner mehr, auch wenn wir das gerne ignorieren würden.
    Und die Welt ist eben nicht mehr klar geteilt.
    China lechzt nach Anerkennung, schon lange, und das kann man nutzen, um positiven Einfluss zu nehmen, wenn man nicht gerade Trump ist.
    Die USA driften in den kompletten Isolationismus wenn es so weiter geht, und dann muss sich auch die NATO emanzipieren.
    Die Allianzen sind aufgekündigt, von Trump, und deswegen könnte sich Putin tatsächlich die Hände reiben. Tut er aber nicht, weil auch er, genau wie China, Stabilität braucht, auch und nicht zuletzt bei den Abrüstungsverträgen.
    Eine Neupositionierung ist nötig, und ich denke, dass das z.B. Merkel und Macron erkannt haben.
    Mit den USA ist nicht mehr viel anzufangen, und das zu ignorieren hilft nicht. Das politische System erodiert und kollabiert sogar teilweise. Sich weiter an ein solches System zu binden ist nicht sinnvoll.
    Europa braucht schon lange eine gemeinsame Außenpolitik. Höchste Zeit damit anzufangen, ohne übertriebene Angst den Barbaren zu brüskieren.

    • #50 Joseph Kuhn
      8. Januar 2020

      @ Alisier:

      Dem meisten was du sagst, stimme ich zu, es hat aber nichts mit dem zu tun, was Gabriel gesagt hat.

      Dass man mit den USA „nicht mehr viel anfangen“ könne, wie du schreibst, mag in Bezug auf Trump und sein Umfeld und kurzfristig gesehen, in mancherlei Hinsicht stimmen, strategisch gedacht ist es unsinnig und fahrlässig. Mit den USA wird man so oder so zurechtkommen müssen und ich denke, das wird auf absehbare Zeit mit und ohne Trump „partnerschaftlicher“ sein als mit Russland oder China. Das dürfte selbst der notorische Querulant Gabriel so sehen.

  45. #51 noch'n Flo
    Schoggiland
    8. Januar 2020

    @ Alisier:

    Trefflich analysiert (und ich finde den Beitrag von Sigmar Gabriel ebenfalls sehr bemerkenswert – viel besser als alles, was er in seiner Zeit als deutscher Aussenminister von sich gegeben hat). Trump hat ja wiederholt geäussert, dass ihm NATO und andere Bündnispartner im Zweifel eher egal sind. Er versucht einfach nur weiter, “Deals” zu machen. Die klassische Dichotomie Amerika/Russland existiert schon lange nicht mehr. Der Potus verhandelt lieber mit kleinen dicken Koreanern, weil sich das in den Medien gut verkaufen lässt.

    Aber die klassischen Grenzlinien des kalten Krieges der 1970er und 1980er existieren schlichtweg nicht mehr. Die gesamte Weltpolitik ist heute leider sehr viel komplexer, als noch vor 30 Jahren. Und genau das übersehen auch die deutschen Volksvertreter allzu gerne.

    Von daher war Gabriels Weckruf absolut erforderlich!

  46. #52 Alisier
    8. Januar 2020

    @ Joseph Kuhn
    Ich denke auch, dass wir die Dinge sehr ähnlich sehen.
    Aber diese Regierung der USA ist eine Zumutung, und das sollte und muss sie auch möglichst oft zu hören kriegen.
    Wer sich so benimmt, muss auch mit Konsequenzen rechnen. Sich immer nur zu ducken und zu schweigen hilft weder Europa noch den USA sondern genau den Falschen.

    • #53 Joseph Kuhn
      9. Januar 2020

      @ Alisier:

      “Aber diese Regierung der USA ist eine Zumutung, und das sollte und muss sie auch möglichst oft zu hören kriegen.”

      Ja.

      “Wer sich so benimmt, muss auch mit Konsequenzen rechnen.”

      Von mir aus. Aber welche denn? Dass Europa auch noch anfängt, Porzellan zu zerschlagen, nur um Flagge zu zeigen? Das ist der Vorschlag des Abseitsstrategen Gabriel.

  47. #54 Dietmar Hilsebein
    8. Januar 2020

    @ Kuhn
    Hab’ ich doch ganz übersehen: es stehen nicht Menschen oder “Völker” fassungslos da, nein, es ist gleich die ganze “Welt”. Gewiß, Sie mögen das als Korinthenkackerei ansehen. Aber die Wahl unserer Begriffe macht eine ganze Weltanschauung aus. Die politischen Führer zählen auf uns, sie wollen, daß man an sie *glaubt*. Doch was liegt am Glauben -frug einst Zarathustra.

    • #55 Joseph Kuhn
      8. Januar 2020

      @ Dietmar Hilsebein:

      Mag sein, dass die Wahl der Begriffe eine Weltanschauung ausmacht, die Mühe, verständig zu lesen, auf jeden Fall. Die einen trinken Wein, die anderen kacken Korinthen. Zarathustra gehörte zumindest in der Nietzsche-Version zu den ersteren.

      Was genau, um nicht zu sagen korinthenkackerisch, wollten Sie eigentlich zum Thema sagen?

  48. #56 noch'n Flo
    Schoggiland
    9. Januar 2020

    @ Alisier:

    Aber diese Regierung der USA ist eine Zumutung, und das sollte und muss sie auch möglichst oft zu hören kriegen.

    Signed.

    Wir werden ja im April in Washington DC sein, da werden wir auch gerne an 1600 Pennsylvania Ave ein gepflegtes “Spalter!” erklingen lassen. Ins Gebäude selber kommt man ja heutzutage als Europäer nicht mehr…

  49. #57 Dietmar Hilsebein
    9. Januar 2020

    Wow, Sie haben mich ertappt, ich trinke gerade Rotwein. Wie heißt es bei den Römern? Sie wissen das ja.

    “Was genau, um nicht zu sagen korinthenkackerisch, wollten Sie eigentlich zum Thema sagen?”

    Ist das untergegangen? Das Thema war doch, daß die “Welt” fassungslos dasteht. Sie stand auch 1914 und 1939 fassungslos da. Stand sie? Was liegt an “uns”? Was liegt an der “Welt”? Politische Akteure mußten am Ende verhandeln, so oder so. Warum verhandeln sie nicht vor dem Krieg? Warum dieser dämliche Narzißmus, der auch die Spalten der Blogs/Twitter ausfüllt?

  50. #58 Alisier
    9. Januar 2020

    @ Joseph Kuhn #53
    Scherzkeks.
    So weit ich weiß gibt es in Europa fähige Diplomaten.
    Und die haben schon in den letzten Tagen einiges bewegt, und arbeiten, so weit ich das einschätzen kann, recht eng mit den vernünftigen Teilen der US-Administration zusammen.
    Trump wurde zumindest kurzfristig recht effektiv eingebremst, nur reicht das nicht.
    Ich habe Gabriel übrigens anders verstanden.
    Mal sehen, wie gut die Spezialisten in nächster Zeit arbeiten.

  51. #59 Joseph Kuhn
    9. Januar 2020

    @ Dietmar Hilsebein:

    “Was liegt an “uns”?”

    Vorschlag?

    @ Alisier:

    “die haben schon in den letzten Tagen einiges bewegt”

    Ich beneide dich um deine Insiderkenntnisse.

  52. #60 Dietmar Hilsebein
    9. Januar 2020

    @ Kuhn

    “Vorschlag?”

    Sie wissen es, so gut wie ich. An uns liegt es, selbständig zu denken. Das macht aber auch die ganze Unsicherheit aus, in der wir heute leben. Gerade im Zeitalter des Internet. Aber man darf das auch hoffnungsvoll betrachten. Zum ersten Mal darf sich auch der Laie artikulierten. Ist das nichts? Für Kant war das noch ein Traum.

    “Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit; und zwar die unschädlichste unter allem, was nur Freiheit heißen mag, nämlich die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen.”

    Gewiß, wir werden dabei oft fallen, aber doch irgendwann endlich gehen lernen.

  53. #61 Alisier
    9. Januar 2020

    @ JK
    Ich bin tatsächlich der Meinung, dass das eine klassische Deeskalation wie aus dem Lehrbuch war, bei der alle Seiten einigermaßen das Gesicht wahren konnten.
    Und dafür bin ich den Vernünftigen aller Seiten dankbar.
    Und wünsche mir, dass Trump irgendwann vor Gericht landet, wegen fahrlässiger Kriegstreiberei.

  54. #62 Oger
    9. Januar 2020

    @ Spacke Alisier

    dass Trump irgendwann vor Gericht landet, wegen fahrlässiger Kriegstreiberei.

    Wofür?

    [a] Nordkorea mit der totalen Vernichtung drohen
    [b] Vergeltung für den Abschuß einer amerikanischen Drone nehmen und hunderte iranische Tote in Kauf nehmen
    [c] Tötung eines Terroristen im Range eines Brigadegenerals
    [d] Zwergenhirne wie sie auf die Palme zu bringen und damit den Weltfrieden zu gefährden.

    Zutreffendes einfach ankreuzen und an den IGH senden. Und so ganz nebenbei kannst du auch noch dein geniales Konzept für eine dauerhafte Befriedung im Nahen Osten beilegen. Die Welt wartet ja nur darauf von deiner Weisheit erleuchtet zu werden.

  55. #63 RPGNo1
    9. Januar 2020

    @ Oger

    Dein Nick passt. Oger sind nicht gerade für ihre Intelligenz bekannt, wie unschwer an deinem Kommentar zu erkennen ist.

  56. #65 Joseph Kuhn
    9. Januar 2020

    @ Alisier:

    “Ich bin tatsächlich der Meinung, dass das eine klassische Deeskalation wie aus dem Lehrbuch war, bei der alle Seiten einigermaßen das Gesicht wahren konnten.”

    Ja, wobei Trump es sich nicht verkneifen konnte, den Iranern unter die Nase zu reiben, dass ihr Angriff kaum Schäden verursachte. Er hätte noch ätsch ätsch dazu sagen können.

    Trotzdem stehen die Zeichen im Moment auf Deeskalation, auch wenn in der Sache vermutlich der letzte Dominostein nicht gefallen ist.

    Ausgangspunkt unserer Debatte war Gabriels Artikel im Tagesspiegel. Gabriel war nicht auf dieser Linie, er wollte vielmehr gegenüber den USA eskalieren. Du (ungewollt?) auch, mit der Forderung nach “Konsequenzen”.

    @ Dietmar Hilsebein:

    “An uns liegt es, selbständig zu denken.”

    Versuchen wir das hier nicht gerade? Was denken Sie denn so selbständig über den Konflikt, über den wir versuchen, selbständig zu denken?

    @ Oger:

    Bitte beachten Sie die Netiquette. Noch eine “Spacke” und Sie sind gesperrt.

  57. #66 Joseph Kuhn
    9. Januar 2020

    Zur Ursprungsfrage

    Strategie oder Amoklauf: Die Erklärung Trumps gegenüber den Abgeordneten gibt darüber wenig Aufschluss, soweit man das anhand dessen, was Medien berichten, beurteilen kann. “Die meisten Fragen seien offengeblieben”, wird der republikanische Senator Lee zitiert.

    Trump hatte ja schon vor ein paar Tagen gesagt, als Unterrichtung der Abgeordneten reichten Twitter-Nachrichten von ihm. Ein lupenreiner Demokrat.

  58. #67 noch'n Flo
    Schoggiland
    9. Januar 2020

    @ RPGNo1:

    Oger sind nicht gerade für ihre Intelligenz bekannt

    Das nehme ich jetzt aber übel.

  59. #68 RPGNo1
    9. Januar 2020

    @ noch’n Flo

    An deinen Avatar hatte ich nicht gedacht. Ich entschuldige mich.

    Ansonsten gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.

  60. #69 Alisier
    9. Januar 2020

    @ Oger
    Ich fühle mich geehrt von einem echten Trumpisten gedisst zu werden! Wirklich!
    Wurde auch Zeit….
    @ Joseph Kuhn
    Das Ätschibätsch Trumps war schon mit einberechnet: die letzten beiden Raketen hatte man den Iranern extra wegen des zu erwartenden kindischen Nachtretens vorsorglich zugestanden.
    Ja, ich weiß, meine Insiderkenntnisse……. 🙂

  61. #70 Dietmar Hilsebein
    9. Januar 2020

    @ Joseph Kuhn
    Es betraf ja nur einen kleinen aber für mich wichtigen Teil Ihrer Ausführungen. Vielleicht liegt es an meiner Vergangenheit, daß ich hier empfindlich bin. Es riecht immer nach “Kollektiv” und Fahnenappell, wenn von Völkern und von Staaten gesprochen wird als wären es Menschen. Beispiel: einen “Schulterschluß” kann es zwischen zwei Menschen geben, die einen Weg zusammen gehen. Man kann auch einen Menschen stützen, der zu schwach zum Gehen ist. Aber Staaten? Was liegt an Staaten?
    Mehr wollte ich gar nicht sagen. Aber auch nicht weniger.

  62. #71 Alisier
    9. Januar 2020

    @ Joseph Kuhn
    Nachtrag.
    Mit Konsequenzen” meinte ich, dass es wahrscheinlich nötig und sinnvoll ist , mit Nachdruck auf eine Verhaltensänderung der US-Administratrion hinzuwirken.
    Dazu gehört auch, seitens der Öffentlichkeit öfter Tacheles zu reden, so wie das beispielsweise Jean Asselborn immer wieder tut. Er ist sozusagen der “Narr”, den sich die die EU leistet.
    Es muss nicht eskalierend wirken, wenn man dem Barbaren offensiv entgegentritt, solange man es geschickt und mit Bedacht tut. In der GOP hat das bis jetzt nur John McCain geschafft, und nach seinem Tod war niemand mehr da, der den Mut und das Format hatte. Dann muss die konstruktive aber konsequente Kritik halt aus dem Ausland kommen. Die Demokraten sind gerade eher zerfahren, und mehr mit innerparteilichem Zank beschäftigt (was eben auch am US-Wahlystem liegt).
    Und genau hier ist Gabriels Artikel ein interessanter Versuch genau das zu tun. Gabriel ist ebenfalls zuweilen ein Berserker, aber eben einer von der klugen Sorte, der gezielte Nadelstiche setzen kann.
    Wenn man allerdings bedenkt, dass sein Artikel mit großer Wahrscheinlichkeit im Tagesspiegel erschien, weil er in der ZEIT nicht erwünscht war, ahnt man aber wie schwierig das konsequente Entgegentreten noch werden wird.
    Es fehlt an mutigen Kritikern mit Macht und Format.

  63. #72 Alisier
    9. Januar 2020

    Ich möchte noch mal auf # 2 eingehen:
    Die ganzen Analysen, dass es uns an einem (großen gesellschaftspolitischen) Projekt oder auch an Utopien fehle, halte ich für teilweise aus der Zeit gefallen.
    Ob nun Enzo Traverso oder jemand anderes das Thema vorbringt: es wirkt, nicht nur für mich, denke ich, wie der Versuch eines Rückgriffs auf Großkonzepte, deren langfristiges Scheitern wir alle beobachten konnten.
    Mir wäre lieber in Zukunft wesentlich kleinere Brötchen zu backen, auch wenn dann die Menge der Follower überschaubar bleibt.
    Die Zeit der Utopien, die große Massen mitreißen können muss sogar vorbei sein, aus meiner Sicht. Egal ob es sich um Religionen oder andere Ideologien handelt: die Zeit dafür ist abgelaufen, und die letzten Strohfeuer (die allerdings sehr heftig brennen können) müssen wir nur noch überstehen.
    Danach ist Aufräumen angesagt, und großes Misstrauen gegenüber jedem Aufwärmungsversuch.
    Die Welt braucht dringend Kooperation jenseits von Utopien, und es ist auch egal ob diese links oder rechts eingefärbt sind.
    Nur so sind Probleme wie Klimawandel, Artenschwund, Meeresverschmutzung…..überhaupt angehbar. Utopien im politisch-gesellschaftlichen Sinne sind in dem Zusammenhang ein Bremsklotz sondergleichen, schon alleine wegen des Konfliktpotenzials in nötigen internationalen Verhandlungen.

  64. #73 Wizzy
    9. Januar 2020

    @Alisier
    Es wäre möglicherweise positiv, wenn Sie bezüglich Utopien recht behalten würden. Wobei bestimmte Utopien wie z.B. die einer CO2-armen Wirtschaft vielleicht gar nicht so schlecht wären..?

    Allerdings ist der Rückgang utopischer Ideologien überhaupt nicht ausgemacht: Wie z.B. Michael Blume in seiner Forschung beleuchtet, ist eine Renaissance der weltweiten Religiosität wahrscheinlich – bzw. aus meiner etwas distanzierteren Sicht zumindest nicht ausgeschlossen. Das gilt dann ebenfalls oder gar umso mehr für Utopien.

  65. #74 Alisier
    9. Januar 2020

    @ Wizzy
    Das mit der Co2-armen Wirtschaft ist ein wünschenwertes Ziel und gehört definitiv zu den kleinen Brötchen, die ich meinte, obwohl es eine große Aufgabe und eher ein Megabrot ist…..aber eben ein ideologiefernes und etwas worauf man sich demokratisch einigen könnte. Und sogar ein Ziel, das undemokratische Regimes mitverfolgen könnten, sofern sie nicht zu den fossilen Rentiersregimes, wie von Dr. Blume beschrieben, gehören.
    Was die Wiederkehr von Religionen betrifft so erlaube ich mir die Sicht- und Interpretationsweise von Michael Blume zumindest teilweise zu bezweifeln. In absehbarer Zeit wird dazu übrigens bei ihm im Blog ein Beitrag erscheinen, der zumindest was die vermeintliche Rückkehr der Religionen in Festlandchina betrifft meiner Gegenposition Rechnung trägt. Sie dürfen gespannt sein.

  66. #75 Arthur Dent
    9. Januar 2020

    Es gibt noch mehr vernünftige Stimmen in der GOP wie Jeff Flake oder Mitt Romney (Im Prinzip sehen neben DT die schlimmsten Falken wie Paradebeispiele des vernunftbegabten Menschen aus).
    Diese mutigen Patrioten, die bereit sind ihr Land über die Partei zu stellen, werden allerdings öffentlich gedemütigt, als ‘Never Trumper’ gebrandmarkt oder gar als ‘human scum’ (menschlicher Abschaum) beschimpft. Sie werden zur Zielscheibe und riskieren Opfer von Radikalen zu werden, so, wie auch verschiedene News-Outlets noch immer bedroht werden, nachdem DT sie als ‘enemy of the people’ bezeichnete. Die Hasskriminalität hat seit 2016 zugenommen. Das ist noch mal eine ganz andere Dimension, wenn im Land jeder X-Beliebige eine Waffe tragen darf.

    Natürlich riskieren sie zusätzlich ihre Karriere, wenn der Rest der Partei sie als illoyale Verräter behandelt. Das macht ein Aufbäumen gegen diese radikale Tea-Party-Bewegung sehr unwahrscheinlich.

    Alle Senatoren, die aus karrieretechnischem Kalkül (oder wegen anatomischer Anomalien wie ‘Rückgratlosigkeit’) bisher schwiegen aber den aktuellen Zustand der GOP nicht weiter akzeptieren möchten, hätten jetzt die Gelegenheit diesen Alptraum zu beenden. Nur 4 Republikaner müssten dafür stimmen, dass nun Zeugen im Senat gehört werden. Bolton wäre bereit auszusagen, er hätte die Infos aus erster Hand. Machtmissbrauch ist ein schweres Vergehen, niemand steht über dem Gesetz, daraus kann man nur eine Konsequenz ziehen, DT wäre raus und müsste sich anschließend für all seine Vergehen vor Gericht verantworten.

    Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

  67. #76 LasurCyan
    9. Januar 2020

    Nur kurz ein LeseTipp. Eine wie ich finde nüchterne Einschätzung der Lage von einem ‘Insider’.

  68. #77 A.B
    9. Januar 2020

    Na hoffentlich bleibt die Lage jetzt so entspannt .

  69. #79 Wizzy
    10. Januar 2020

    @Alisier
    Roger.
    (Ja, so einen Artikel zur Entwicklung in China von Dr. Blume fände ich ebenfalls sehr spannend)

  70. #80 Uli Schoppe
    10. Januar 2020

    Ich denke es wird einer von Alisier sein 😉

  71. #81 Wizzy
    11. Januar 2020

    @Uli Schoppe
    Ach so – das wäre mir auch Recht.

  72. #82 Joseph Kuhn
    11. Januar 2020

    Iran räumt versehentlichen Abschuss ein:

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-raeumt-unbeabsichtigten-flugzeug-abschuss-ein-a-86719743-4427-4f86-8033-bf958f59a8da

    So viel zur “gezielten” Tötung von Soleimani. Ob Trump, auch wenn er den Abschuss nicht persönlich zu verantworten hat, wenigstens ein paar schlaflose Nächte hat, weil der Abschuss ohne seine “gezielte” Tötung nicht geschehen wäre? Wie weit reicht in solchen Fällen die politische Verantwortung? Wie weit die moralische? Was davon lässt sich “aufrechnen” gegen die von Soleimani ausgehende Gefahr?

  73. #83 Oger
    11. Januar 2020

    @ J. Kuhn, 82
    Nur der Vollständigkeit halber:
    ca. 50 Iraner kamen bei einer Massenpanik anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für Soleimani um. Bei einer natürlichen Todesursache hätten vermutlich auch diese Trump-Opfer vermieden werden können – selbst wenn DT ihn so sehr aufgeregt hat, daß eben sein Herz nicht mehr mitmachte. Nur die Iraner hätten den wahren Grund seines Todes einfach nicht mitbekommen und wären in geringerer Zahl und weitaus weniger aufgeregt auf die Straße gegangen.

    Zu ihren Fragen:
    Diese waren zu erwarten, aber von Ihnen? Die meisten werden wohl mit Ja antworten. Ich meine Nein, außer der Iran und seine Bewohner haben ein ernstes Problem mit sich selbst und bedürfen damit besonderer Obhut.

  74. #84 Basilios
    Kami-sama no Memo-chō
    11. Januar 2020

    Ok, ein Eingeständnis der iranischen Regierung ist ein ziemlich unzweifelhafter Beleg über die Verursacher.

    Keine Frage: Wer Raketen auf ein Flugzeug schießt und die Absicht hat dieses zu zerstören und seine Insassen zu töten der muss verdammt noch mal wenigstens sicherstellen, daß er auch das abschießt und tötet, was er eigentlich treffen wollte.

    Die von Joseph in #82 gestellten Fragen stelle ich mir aber auch.
    Ich denke schon, daß man sagen kann, daß man den Flugzeugabschuss mit so vielen Toten darauf unter anderem auch zurück führen kann, daß die Lage dort mindestens sehr angespannt ist. Tatsächlich kommt für mich die Ermordung eines Generals einer Kriegserklärung gleich und somit kann ich mir schon vorstellen, daß alles Militär dort unten in fester Erwartung eines bald gänzlich ausbrechendes Krieges ist oder war.
    Und zu dieser Situation tragen die aggressiven Affekt-Handlungen der US-Regierung unter Donald Trump nur bei.
    Deeskalation sieht anders aus.

  75. #85 Oger
    11. Januar 2020

    @ J. Kuhn, 82
    Nachtrag: Alle ihre Fragen gehen davon aus, das Trump für die Toten im Iran zumindestens indirekt (egal ob vorhersehbar oder nicht) verantwortlich ist. Ansonsten machen sie einfach keinen Sinn.
    Diese entscheidende Frage haben sie nicht gestellt, für sich aber bereits offenbar beantwortet.

    • #86 Joseph Kuhn
      11. Januar 2020

      @ Oger:

      “Diese entscheidende Frage haben sie nicht gestellt”

      Lesen Sie noch einmal ganz langsam den Blogbeitrag Kommentar. Finden Sie nicht, dass genau diese Frage dort im Mittelpunkt steht?

      “für sich aber bereits offenbar beantwortet”

      Könnte es statt dessen sein, dass Sie die Frage für sich beantwortet haben, nämlich dergestalt, dass Trump keinerlei Verantwortung trifft und ganz allein der Iran oder bestimmte Leute im Iran die Verantwortung haben? Das wäre eine durchaus legitime Antwort auf meine Frage. Aber interessant für die Diskussion hier wäre, wie Sie diese Antwort vor dem Hintergrund dessen, was ich oben schrieb, begründen würden. Dass Trump Teil der Kausalkette war, die zum Abschuss des Flugzeugs führt, dürfte ja kaum zu bestreiten sein.

  76. #87 Oger
    11. Januar 2020

    @ J. Kuhn 86

    Finden Sie nicht, dass genau diese Frage dort im Mittelpunkt steht?

    Falls sie sich auf #82 beziehen, NEIN.

    Eigentlich wären 2 einleitende Fragen sinnvoll und notwendig gewesen.
    a) Ist DT direkt dafür verantwortlich. Diese ist offensichtlich klar zu beantworten
    b) Wenn Nein, waren die beiden Unfälle Massenpanik und Flugzeugabschuß vorhersehbar gewesen, auch wenn sie unwahrscheinlich sind.

    Wie sie die 2.te Frage mit
    “Ob Trump, auch wenn er den Abschuss nicht persönlich zu verantworten hat, wenigstens ein paar schlaflose Nächte hat, weil der Abschuss ohne seine “gezielte” Tötung nicht geschehen wäre?”
    stellen ist mir noch immer nicht klar. Sie können mir aber auf die Sprünge helfen, indem sie die entsprechenden Passagen in ihrem Kommentar hervorheben.

    Zur Moralfrage:
    Moralisch-ethische Fragen sollte man nicht hauruck bewerten und beantworten. Dazu braucht es gut durchdachte Argumente, Sachkenntnis der konkreten Situation, Kenntnisse über die handelnden Personen und Erfahrung in vergleichbaren Situationen. Also passe ich (zumindestens) vorerst.

    Aber interessant für die Diskussion hier wäre, wie Sie diese Antwort vor dem Hintergrund dessen, was ich oben schrieb, begründen würden.

    Na schön. Ich halte sowohl die Massenpanik als auch den Flugzeugabsturz für unvorhersehbar. Beide werden auch von der Presse und anderen Politikern als Unfälle bezeichnet. Hauptverantwortlich für diese Unfälle ist der Iran selbst.
    Die entscheidende Frage ist, würde man in Kenntnis der Konsequenzen nochmal so handeln. Wenn Nein, dann spreche ich Trump schuldfrei, wenn Ja hat er zumindestens moralisch Mitschuld. Ich tendiere bei TD eher dazu, daß er es nicht nochmal tun würde. Als Argument dafür spricht sein Verhalten beim Abschuß der Spionagedrone. Das Militär war für einen Vergeltungsschlag. Tramp entschied damals dagegen um Menschenleben zu schützen (so zumindestens laut Presse und Nachrichten)

  77. #88 Joseph Kuhn
    11. Januar 2020

    @ Oger:

    “NEIN”

    Bezogen auf den Blogbeitrag hier haben Sie Recht, sorry, ich hatte auf Ihren Kommentar eingeloggt geantwortet, da stehen alle Kommentare hintereinander, egal zu welchem Blogbeitrag sie gehören und man übersieht den Blogbezug leicht.

    Zur Moraldebatte hatte ich einen eigenen Blogbeitrag gemacht.

    “Hauptverantwortlich für diese Unfälle ist der Iran selbst.”

    Das kann man so sehen. Meine Frage war aber die nach der Verantwortung Trumps (was besser nebenan im neuen Thread zu diskutieren wäre).

  78. #89 ralph
    11. Januar 2020

    “Ob Trump, auch wenn er den Abschuss nicht persönlich zu verantworten hat, wenigstens ein paar schlaflose Nächte hat, weil der Abschuss ohne seine “gezielte” Tötung nicht geschehen wäre?”
    Das ging mir auch kurz durch den Kopf. Aber diese Art der kritischer Selbstreflexion, gemeinhin Gewissen genannt, fürchte ich – ist nicht sein Ding.

  79. #90 noch'n Flo
    Schoggiland
    15. Januar 2020

    Der Potus berserkert weiter:

    https://www.welt.de/politik/ausland/article204998812/USA-Trump-retweetet-Fake-Foto-von-Nancy-Pelosi-Muslime-erbost.html

    In Anlehnung an die deutschen Titel einer britischen Filmreihe der 50er bis 70er: “Ist ja irre – der durchgeknallte Präsident.”

  80. #91 Richard
    15. Januar 2020

    Soeben gelesen: Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages (13.1.2020) –
    Völkerrechtliche Aspekte des Konflikts zwischen Iran und den USA (pdf-Datei)
    https://www.bundestag.de/resource/blob/676548/f15b1432f98298e1df75bf3240a19825/WD-2-002-20-pdf-data.pdf