Das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin ist ein Zusammenschluss von Personen aus verschiedenen Institutionen und Arbeitsbereichen, die sich dafür einsetzen, dass im Gesundheitswesen auf der Basis des besten verfügbaren Wissens aus Studien, aus der klinischen Erfahrung sowie unter Berücksichtigung der Patienteninteressen gehandelt wird. Essentiell dafür ist, dass Therapeut/innen wie Patient/innen einen möglichst guten und umfassenden Zugang zu behandlungsrelevanten Informationen haben.

Das Netzwerk hat eine AG Wissensmanagement, die eine Online-Petition beim Bundestag eingereicht hat. Die Petition fordert:

• Die Erarbeitung einer Gesamtstrategie für den Aufbau einer medizinischen Informationsinfrastruktur
• freier, digitaler Zugang zu wissenschaftlicher Literatur
• Schaffung eines rechtskonformen Austausches von wissenschaftlicher Literatur innerhalb von Forschungsgruppen
• Förderung eines leistungsfähigen Dokumentenlieferdienstes
• Kein weiterer Abbau von Fachzeitschriftenabos
• Flächendeckende Einführung bzw. Erhaltung von öffentlichen Informationsvermittlungsstellen in medizinischen Bibliotheken

In der Begründung heißt es – sprachlich etwas holprig:

“Mit den Forderungen wird unmittelbar an die Ziele im Koalitionsvertrag 2018 angeknüpft, der eine Verbesserung von “…Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen im Interesse aller Beteiligten – der Autorinnen und Autoren, der vielfältigen deutschen Verlagslandschaft und der nutzenden Wissenschaft – über eine Lizenzierungsplattform…” in Aussicht stellt. Zum anderen steht dies im Einklang mit den jüngsten Aktivitäten des BMGs, allen Bürgerinnen und Bürgern Zugriff auf verlässliche Gesundheitsinformationen über das anvisierte Nationale Gesundheitsportal zu ermöglichen.

Alle Menschen haben ein Recht auf Zugang zu Wissen über Fragen, die ihre Gesundheit und ihre Krankheiten betreffen.“

Die Petition kann online im Petitions-Forum des Deutschen Bundestages mitgezeichnet werden. Mit bisher 81 Mitzeichner/innen, meine eben abgegebene Stimme schon mitgezählt, ist der Zuspruch bisher nicht gerade überwältigend. Aber die Petition wurde erst heute freigeschaltet und hat noch vier Wochen Laufzeit. Wenn also der Zugang zur Information über die Existenz der Petition verbessert wird, kann es ja noch was werden.

Kommentare (6)

  1. #1 rolak
    13. Februar 2020

    Mittlerweile dreistellig, “meine .. abgegebene Stimme schon mitgezählt”, aber nur so gerade eben – und für drei Wochen ‘on’ eher mickrig…

    • #2 Joseph Kuhn
      13. Februar 2020

      @ rolak:

      “drei Wochen ‘on’”

      Die Petition ist zwar vom 24.1.2020, aber die Grafik mit den Mitzeichnungen beginnt am 11.2. Auch das Mail an die Mitglieder des EBM-Netzwerks kam gestern. Vielleicht doch erst zwei Tage online? So ist das mit den Informationen, wo kriegt man das jetzt her?

  2. #3 rolak
    14. Februar 2020

    woher?

    Am besten sicherlich nachher retrospektiv – wobei das von mir sträflich übersehene Detail mit der Grafikdatierung sehr für ‘erst sehr kurz’ plädiert.
    Zumindest halte ich die Interpretation ‘erst dann die erste Zeichnung’ für unwahrscheinlicher. Sind seit gestern auch schon wieder fünf mehr…

  3. #4 Stephan
    15. Februar 2020

    Mit mir 160

  4. #5 Uli Schoppe
    15. Februar 2020

    Gabs die Petition nicht schon mal? Nur doofe Nichtmedizinarbeiter durften nicht mit?

  5. #6 Jürgen
    15. Februar 2020

    177