Meine Reise nach Japan steht erwartungsgemäß unter dem Zeichen der Corona-Pandemie. Zur Einstimmung wurde ich schon auf dem Hinflug vom Bordpersonal angesprochen, ich sei doch Herr Dr. Kuhn, was ich etwas verunsichert bestätigt habe. Dabei ging es aber nur darum, prophylaktisch unter den Passagieren mit einem Dr.-Titel die Ärzte herauszufinden. Reine Routine. Damit konnte ich nicht dienen, es wurde auch keiner während des Flugs gebraucht.

Die Corona-Krise hat in Japan deutliche Spuren hinterlassen. Im öffentlichen Raum sind fast alle Leute mit Gesichtsmasken unterwegs, die Straßen im Tokioer Stadtteil Asakusa, wo wir gerade unterwegs sind, sind für eine Großstadt eher leer. Etwas unheimlich wirkt das schon. Auf der Insel Hokkaido wurde der Notstand ausgerufen. Gestern hat die Regierung in ganz Japan die Schulen geschlossen, auch viele Museen und Sehenswürdigkeiten sind nicht mehr geöffnet. Ins National Museum of Nature and Science sind wir heute gerade noch reingekommen, ab morgen ist es zu. Beim Tokyo National Museum waren wir schon zu spät, es ist seit gestern geschlossen. Überall stehen Desinfektionsmittel. Ich bin gespannt, wie das die nächsten Tage weitergeht.

Kommentare (29)

  1. #1 Herr Senf
    28. Februar 2020

    ein “nicht” ist auch schon in Quarantäne 😉
    viel Spaß trotzdem und für uns schöne Berichte

    • #2 Joseph Kuhn
      28. Februar 2020

      @ Herr Senf:

      Die nichtige Quarantäne konnte ich beenden. Danke für den Hinweis.

  2. #3 Alisier
    28. Februar 2020

    Ungewöhnliche Situation, in der Tat….
    Ich wünsche viel Freude und viele neue Eindrücke, und möge sich das Virus bitte zurückhalten.

  3. #4 RPGNo1
    28. Februar 2020

    “Lebe lang und in Frieden”

  4. #5 stone1
    28. Februar 2020

    Schade dass das Virus die Reise beeinträchtigt, wünsche trotzdem viele interessante Eindrücke und ein kräftiges Immunsystem.

  5. #6 Herr Senf
    28. Februar 2020

    Lieber nicht nach Deutschland zurückkommen 😉
    hier sagen “Virologen” 70% !! Infektionen voraus.
    Die nutzlosen Masken sind auch schon ausverkauft.

  6. #7 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. Februar 2020

    @ Herr Senf:

    Was war noch gleich Deine Expertise zum Thema?

  7. #8 Herr Senf
    Fleischland
    29. Februar 2020

    … das war nicht meine Expertise, das war eine “Wiedergabe”
    hab auch mal bei der Hygiene gearbeitet, weiß wie Epidemien laufen.

  8. #9 manni66
    29. Februar 2020

    OT:
    >Denn auch Antibiotika haben ihre Grenzen und der Körper kann bei wiederholter Einnahme dieser alles abtötenden Medikamente gravierende Resistenzen aufbauen, die im Ernstfall von der Schulmedizin nicht mehr aufgefangen werden können.

    Aus der Werbung direkt über dem Artikel. Kann man denn so einen Schrott hier nicht raushalten? Die 65 jährige die wie 35 aussieht ist schon schlimm genug.

    • #10 Joseph Kuhn
      29. Februar 2020

      @ manni66:

      Bei mir auf dem Handy ist derzeit (bei Scienceblogs) nur japanische Werbung. Zumindest über die Texte muss man sich da nicht so ärgern.

  9. #11 RPGNo1
    29. Februar 2020

    @Herr Senf

    Zitierst du den Virologen Christian Drosten von der Berliner Charité?

    https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-deutschland-experten-101.html

    Er soll das entsprechend in der Talkshow “Maybrit Illner” gesagt haben.

  10. #12 Herr Senf
    29. Februar 2020

    @RPGNo1, kann sein, ich merk mir keine Panikmachen mit Namen.
    Heute verkündet ein “Top-Ökonom”: Weltwirtschaft kommt zum Erliegen.

  11. #13 RPGNo1
    29. Februar 2020

    ich merk mir keine Panikmachen mit Namen.

    Gute Einstellung. 🙂

  12. #14 Frank
    29. Februar 2020

    Also das mit den Gesichtsmasken/Mundschutz war schon bei meiner letzten Japan-Reise im Jahr 2014 so – gefühlt bei etwa 80% der Menschen.

    • #15 Joseph Kuhn
      29. Februar 2020

      @ Frank:

      Es scheint auch in den Stadtteilen Tokios unterschiedlich zu sein. In Shikuya, einem recht quirligen Viertel, trugen nach meinem Gefühl weniger Leute eine Maske als in Asakusa.

  13. #16 DEWT
    29. Februar 2020

    Ich finde es schon schade, dass sie sich für das Flugzeug entschieden haben und nicht für das Segelboot. Aber ist schon klar der Flug ist unheimlich wichtig das Klima sollen die anderen retten.

    • #17 Joseph Kuhn
      29. Februar 2020

      @ DEWT:

      Ja, wäre schön, wenn Sie das übernehmen würden.

  14. #18 RPGNo1
    29. Februar 2020

    XXX

    Edit: Kommentar gelöscht, der Bezugskommentar wurde gelöscht. JK

  15. #19 LasurCyan
    29. Februar 2020

    XXX

    Edit: Kommentar gelöscht, der Bezugskommentar wurde gelöscht. JK

  16. #20 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. Februar 2020

    @ Herr Senf:

    Beim Thema Coronavirus hält sich die Panikmache im Moment erstaunlich in Grenzen. Also zumindest bei den seriösen Medien.

  17. #21 RPGNo1
    29. Februar 2020

    @DEWT

    War das der Klugscheißkommentar des heutigen Abends?

  18. #22 noch'n Flo
    Schoggiland
    1. März 2020

    @ RPGNo1:

    Er hat ja nicht mal unrecht: Dienstreisen sind ja sooo wichtig, viel wichtiger als Urlaub, der ja nur der Erholung dient.

    Und es ist der Grund, warum ich mein Reiseverhalten in keinem Fall einschränken werde.

    • #23 Joseph Kuhn
      1. März 2020

      @ noch‘n Flo:

      Ich bin nicht auf einer Dienstreise. Es gibt viele Gründe für eine Reise.

  19. #24 nota.bene
    1. März 2020

    Wie praktisch: wenn alle anderen eine Atemmaske tragen, braucht man selbst ja keine. Eine Art von “Umkehrisolation”.

  20. #25 zimtspinne
    1. März 2020

    Es wurde doch irgendwo berichtet, es wird jetzt vermehrt auf Videokonferenzen umgestellt — da war auch mein erster Gedanke: Ach schau an, plötzlich geht das, was zuvor zum Klimaschutz gar nicht gehen wollte, da man sich ja angeblich unbedingt die Hände schütteln muss, um zielführend miteinander zu konferieren.
    Neben der Wildtierhandeleindämmung (passiert dazu in China eigentlich überhaupt was oder werden die Ursachen des ganzen Desasters komplett unter dem Tisch liegen gelassen?) wäre das schon der zweite positive Nebeneffekt. Oder könnte es zumindest sein.

  21. #26 DocCarlos
    1. März 2020

    Die Washington Post https://www.washingtonpost.com/history/2020/02/29/1918-flu-coronavirus-trump/ schreibt über das Corona-Virus unter der Überschrift “Trump is ignoring the lessons of 1918 flu pandemic that killed millions, historians say”. Wie der rechte Mix aus Beruhigung und notwendiger Warnung der Top-Politiker aussehen sollte, und ob 1918, wie der Artikel sagt, zu viel in rosarot getüncht wurde, ist tatsächlich eine wichtige Frage. So sollen verantwortliche US-Gesundheitspolitiker damals die Spanische Grippe als “ordinary influenza by another name” klein geredet haben.
    Dieser Washington-Post-Artikel behauptet, dass die Spanische Grippe “a mortality rate of 2 percent” gehabt habe, mit dem Zusatz “(this is) much higher than seasonal influenza strains, and similar to some early estimates about the coronavirus”.
    Als Quer-Check habe ich den Spanish-Flu-Artikel in der englischen Wikipedia angesehen, was dort zu Mortalität / Letalität steht. Er enthält folgende Aussagen: “The World Health Organization estimates that 2–3% of those who were infected died (case-fatality ratio). It is estimated that approximately 30 million were killed by the flu, or about 1.7% of the world population died. Other estimates range from 17 to 55 million fatalities.”

  22. #27 Ziegentier
    2. März 2020

    Die Gesichtsmasken sind in Japan auch schon ohne Corona ein häufiges Bild und zwar nicht um sich selbst vor anderen zu schützen (außer bei einem “bad face day”), sondern andere vor den eigenen Keimen zu bewahren. Eine Angewohnheit, die ich sehr angenehm finde und die gerne in Deutschland importiert werden darf (inklusive dem fehlenden Händeschütteln…)

    Ansonsten habe ich von Ansässigen bereits gehört, dass die typischen Touristen-Ecken momentan angenehm frei von Menschenmassen sind und empfohlen wird sich z.B. Kyoto mal ohne Gedränge anzusehen. Falls Sie Kyoto auf dem Reiseplan haben – der Fushimi Inari Taisha Schrein ist wirklich schön, ein netter Bergspaziergang und normalerweise völlig überfüllt 😉

    • #28 Joseph Kuhn
      2. März 2020

      @ Ziegentier:

      Beim Inara-Schrein waren wir heute, so gegen 18:00 Uhr. Ein paar Leute waren da, aber nicht viele. Der Shinkansen von Tokio nach Kyoto war auch ziemlich leer.

  23. #29 Aginor
    2. März 2020

    Wenn ich mich recht entsinne war das fiese an der Spanischen Grippe dass gerade immunstarke Menschen (gesunde junge Erwachsene) daran überdurchschnittlich oft gestorben sind, und nicht Menschen mit schwachem Immunsystem, wie das bei der normalen Grippe (wie auch bei Covid-19) der Fall zu sein scheint.

    Gruß
    Aginor