Sigmar Gabriel ist multipler Nachfolger des Nordstream&Rosneft-Arbeiters Gerhard Schröder. Er trägt dessen Rollen auf wie die gebrauchten Kleider des großen Bruders: Ministerpräsident in Hannover, SPD-Chef, jetzt Arbeiter. Für Tönnies hat er gearbeitet, 10.000 Euro Grundpauschale im Monat. Das sei für normale Leute viel Geld, aber in der Branche nicht viel und er sei ja kein Politiker mehr, so Gabriel. Es war eben eine Rolle, das mit dem Sozialdemokraten. Jetzt spielt er eine andere Rolle.
Da wäre in der SPD fast so was wie echt gefühlte Selbstgerechtigkeit angesichts des kleinen Philipp Amthor aufgekommen, wegen dessen Taschengeld von der US-Firma Augustus Intelligence, plus einem Glas Champagner. Und jetzt das. Als „Schande für Deutschland“ hat Gabriel Tönnies 2015 bezeichnet. In seiner anderen Rolle. Ob er so was auch mal über die Deutsche Bank gesagt hat, bei der er jetzt im Aufsichtsrat sitzt, bei einem der vielen Skandale, die sich das Geldhaus geleistet hat? Egal. In einer anderen Rolle ist Tönnies bestimmt ein lupenreiner Menschenfreund – und die Krim wird er auch nicht annektieren.
Nur die SPD kann ihre Rolle nicht wechseln. Sie verliert, indem ihre Führungsleute beständig aus der Rolle fallen, immer weiter an Glaubwürdigkeit und Stimmen. Und niemand ist da, der ihre Rolle übernehmen könnte.
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