Beim Spaziergang an der Amper, dem Fluß, der durch Dachau fließt, sind mir heute neu aufgestellte Tafeln der Stadt Dachau aufgefallen. Eigentlich eine nette Idee. Die Tafeln begleiten die Spaziergänger auf einem 1,6 km langen Weg und regen an mehreren Stellen zum Innehalten an.
Allerdings hätte man sich die Beschriftungen der bestimmt nicht ganz billigen Tafeln vor der Anfertigung noch einmal gründlich ansehen sollen. Auf manchen sind Schreibfehler und auf der Tafel am Eingang zur Stadtseite ist als Standort der Ausgang am anderen Ende eingezeichnet.
Etwas befremdlich ist auch, dass eine der Tafeln auf „geomantische Erkenntnisse“ von Rainer Söhmisch verweist. Rainer Söhmisch, ein Freisinger Landschaftsarchitekt, hat mehrere solcher Achtsamkeitswege gestaltet. Er ist 2020 gestorben. Vielleicht wollte man ihm mit der Tafel posthum ein ehrendes Andenken geben. Das ist löblich, aber eine andere Form den Andenkens als die einer Erklärtafel der Stadt Dachau wäre sicher besser gewesen. Geomantie ist Aberglaube. Sie hat in der Stadt- und Landschaftsplanung eine gewisse Tradition. Aber eine Stadtverwaltung sollte im 21. Jahrhundert auf geomantische „Erkenntnisse“ verzichten. Sie wird ja auch ihre Haushaltsplanung nicht an astrologischen „Erkenntnissen“ orientieren. Hoffentlich.
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