Es ist Mitte Februar. So in etwa zumindest. 159.217 neue Fälle hatte das RKI gestern gemeldet. Karl Lauterbach hatte für Mitte Februar mit 400.000 in einem optimistischen Szenario und 600.000 in einem pessimistischen Szenario gerechnet.
Ich muss gestehen, ich hätte nach den ganzen “Wand”-Geschichten auch mehr als 159.217 erwartet. Da lag ich falsch. Ob Karl Lauterbach auch falsch lag, weiß ich nicht: Er hat nicht dazu gesagt, ob er mit seiner Zahl die Meldefälle meint oder irgendwas mit geschätzter Dunkelziffer. Mit seiner Prognose, Mitte Februar sei der Höhepunkt der Omikronwelle erreicht, könnte er dafür ganz richtig gelegen haben.
Jetzt stehen alle Zeichen auf Lockerung, fast möchte man sagen – Erlösung. Allerdings hatte ich im letzten Jahr auch schon mal die Hoffnung, dass die Pandemie zu Ende geht. Dann kam erst Delta und danach Omikron. Immerhin habe ich damals nicht genauer gesagt, wann die Pandemie zu Ende geht. Aber ich räume ein, 2023 hatte ich nicht gemeint.
Wie es jetzt weitergeht, mit den Lockerungen, bleibt wohl trotz aller Modellierungen abzuwarten. Gibt es noch einmal einen Schub für die Infektionen? Gehen wir in Richtung Dänemark, oder eher in Richtung Großbritannien? Und was werden bei uns die Krankenhausfälle und die Sterbefälle machen? Bei ca. 2,7 Mio. Menschen im Alter über 60 Jahren, die noch gar nicht geimpft sind, und manchen Pflegeheimen mit erschreckend niedrigen Impfquoten? Unstrittig dürfte dagegen der Seufzer aus Camus „Die Pest“ sein: „Es wird Zeit, dass es aufhört“.
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