In den Schlagzeilen hat der Angriff Russlands auf die Ukraine die Coronakrise im Moment verdrängt. Das gilt auch für die Diskrepanz zwischen astronomischen Fallzahlen und dem politisch verfügten Ende vieler Infektionsschutzmaßnahmen. Es wird darüber berichtet, aber kaum mehr als Seite-1-Thema. Dabei geht die Omikron-Variante mit wirklich beeindruckenden Fallzahlen einher:

In den Krankenhäusern hat Omikron ebenfalls für hohe Fallzahlen gesorgt, vor allem auf den Normalstationen. Die hohen Infektionszahlen sorgen einerseits dafür, dass trotz der milder verlaufenden Omikronvariante, der noch bestehenden Infektionsschutzmaßnahmen und des erreichten Impfschutzes auch eine nicht unerhebliche Zahl schwerer Covid-19-Erkrankungen auftritt – und andererseits, dass das Aufnahmescreening viele Patient/innen positiv testet, die aufgrund anderer Erkrankungen ins Krankenhaus müssen. Da Omikron zugleich auch viele Ärzt/innen und Pflegekräfte infiziert hat, die dann in Quarantäne müssen, ist die Personalsituation in den Krankenhäusern nach wie vor sehr angespannt.

Den letzten Punkt einmal beiseite gelassen: Die Covid-19-Hospitalisierungsinzidenz spiegelt unter diesen Bedingungen die Krankheitsschwere nur noch bedingt wider. Zwar sollen die Krankenhäuser nicht alle positiv Getesteten melden, sondern nur die Fälle, die in Zusammenhang mit Covid-19 stehen, aber das niedrigschwellig, d.h. lieber einen mehr als einen weniger. Eine saubere Datenlage, in welchem Umfang es sich um Hospitalisierungen „an“ oder „mit“ Corona handelt, wäre einerseits jetzt besonders interessant, andererseits bei den hohen Fallzahlen noch weniger machbar als vorher.

Nicht anders ist es bei den Sterbefällen. Sie ziehen etwas an, aber bisher nicht dramatisch. Auch hier ist davon auszugehen, dass es einen etwas größeren Anteil der „mit“-Fälle gibt als früher. Darauf deuten z.B. auch dänische Daten hin:

Inzwischen nehmen zwar auch die Statistischen Ämter in Deutschland Monatsauswertungen der Todesursachenstatistik vor, um möglichst zeitnah Daten zu liefern, aber der Datenweg der Todesbescheinigungen von den Standesämtern über die – bekanntlich völlig überlastasten – Gesundheitsämter bis zu den Statistischen Ämtern dauert hierzulande trotzdem eine ganze Weile. Gerade wurden die Daten bis April 2021 veröffentlicht. Zu Omikron gibt es also noch keine Daten aus der Todesursachenstatistik.

Dass die Omikronwelle auch in Deutschland dazu geführt hat, dass unter den Covid-19-Sterbefällen mehr „mit“-Fälle sind, ist plausibel. Ein Indiz dazu liefert auch die Betrachtung der Übersterblichkeit anhand der Gesamtsterbefälle, unabhängig von der Todesursache. In der Grafik bei Euromomo, die die Sterblichkeit als z-Score nach Kalenderwochen darstellt, sieht man gut die Phasen hoher Sterblichkeit infolge von Corona im Frühjahr 2020, im Winter 2020/2021 und im Winter 2021/2022 (und z.B. auch die Hitzesterblichkeit im Sommer 2020), aber aktuell gibt es nur eine marginale Übersterblichkeit.

Könnte man also in Sachen Corona gelassen in die Zukunft sehen? Abgesehen davon, dass uns das Virus immer wieder überrascht hat und schon daher eine gewisse Vorsicht geboten ist, sollte man nicht vergessen, dass immer noch ein erheblicher Teil der Älteren, also der Hauptrisikogruppe, nicht oder nicht ausreichend geimpft ist. Zudem lässt ihr Impfschutz mit der Zeit immer mehr nach. Der Schutz der Impfung vor Intensivstation und Tod bei den Älteren ist zwar immer noch sehr hoch, wie die Daten im aktuellen RKI-Wochenbericht vom 31.3.2022 zeigen, aber das gilt eben nur für die Geimpften. Die Ungeimpften tragen das für ihr Alter spezifische Erkrankungs- und Sterberisiko.

Wahrscheinlich hilft jetzt erst einmal der Frühling, aber für den nächsten Herbst, wenn auch der Impfschutz weiter nachgelassen hat, sollte man sich zumindest für die Älteren etwas einfallen lassen.

Kommentare (51)

  1. #1 Beobachter
    3. April 2022

    aktuelle karikatur in der fr –

    – ihr schafft das –

    https://www.fr.de/meinung/karikaturen-von-thomas-plassmann-jeden-tag-neu-in-der-frankfurter-rundschau-90188918.html

    kommentar überflüssig

  2. #2 borstel
    3. April 2022

    Och nöö, ich habe gerade keine Lust mehr! Was ist bloß mit den vielen FDP-Fritzen los, die wegen der Maskenpflicht schon wieder einen Aufstand machen, und vor allem mit dem Gesundheitsminister, der vor ihnen eingeknickt ist?
    Ehrlich, das hatten wir doch alles schon. Wem tut die Maske denn weh? Ich laufe bei mir im KH immer noch damit herum, ohne tot umzufallen. Wenn wir schon so argumentieren wollen, daß die Impfung vorrangig einen Selbstschutz, nicht jedoch einen Schutz der Ansteckung anderer, darstellt (aber auch dann könnte eine Impfpflicht gerechtfertigt sein, um das Gesundheitswesen vor Überlastung zu bewahren), sollten doch wenigstens einige der Alltagsregeln Bestand haben.

    Zum Thema: https://www.zeit.de/hamburg/2022-03/corona-hotspot-hamburg-buergerschaft-fdp-afd/komplettansicht

    • #3 Joseph Kuhn
      3. April 2022

      @ borstel:

      “Ich laufe bei mir im KH immer noch damit herum, ohne tot umzufallen.”

      Das ist ebenso erfreulich wie logisch nicht anders möglich. Wer tot umgefallen ist, kann hier im Blog nicht mehr schreiben, dass er noch herumläuft 😉

      Über manches in dem verlinkten ZEIT-Artikel könnte man allerdings diskutieren. Sind noch nicht impfbare Kleinkinder wirklich “massiv” vom Virus betroffen oder benutzt der Autor hier nur einen Schutzreflex gegenüber Kindern? Welches Outcome hat der Autor vor Augen? Am Ende seines Artikels vergleicht er mit den hohen Zahlen an Verkehrstoten in den 1970er und 1980er Jahren. Sterbefälle infolge Covid-19 sind bei Kleinkindern allerdings sehr selten, zumindest mit Blick auf die Kleinkinder hinkt der Vergleich also.

      Auch was die Klage gegen die Hotspotregelung in Hamburg angeht – so what? Warum nicht gerichtlich prüfen lassen, ob die Voraussetzungen nach IfSG in Hamburg vorliegen? Man streitet ja eh die ganze Zeit, ob die Voraussetzungen im IfSG konkret genug formuliert sind.

      Dass der Hamburger FDP zum Thema Freiheit nichts anderes als die Maskenpflicht einfällt und ihre Aufregung über deren befristete Fortgeltung ein bisschen gaga ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Das FDP-Freiheitsverständnis ist seit langem etwas ausgedünnt, um es ganz milde auszudrücken.

  3. #4 zimtspinne
    3. April 2022

    Man solle am besten eine Infektion vermeiden, sagt unser Herr Lauterbach zum Thema.

    https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1510280700418830405?cxt=HHwWisG9ufKSzPUpAAAA

    Der Herr Lauterbach sieht ja immer das halbleere Wasserglas (eigentlich das ganz leere) und die Pandemie scheint sein Lebenswerk zu werden… wäre er ein Schauspieler, würde man sagen, die Rolle sei ihm auf den Leib geschneidert.

    Wie stellt er sich das mit der Infektionsvermeidung in der Lebenswirklichkeit der Menschen vor? Auch längerfristig? Wer seine Meldungen verfolgt, weiß ja, dass es nicht nur um den Moment geht, sondern seine Coronabetrachtungsweise zieht sich mindestens bis in die Mittelfrist, wenn nicht sogar Langfrist.

    Von Masken im Supermarkt abgesehen, würde das eine dauerhafte Sozialkontaktvermeidung -zumindest in Innenräumen- bedeuten und vieles weitere, das wir nun 2 Jahre fast durchgehend hatten.

    Insbesondere müssten Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene ihr natürliches Verhalten komplett umgestalten und auf Pandemie ausrichten, die es dann hoffentlich gar nicht mehr gibt.

    Nicht mal auf Krebsstationen in Krankenhäusern werden regelmäßig Masken getragen – weder von Patienten noch von deren Besuchern und auch bei Pflegekräften und Ärzten ist das nicht üblich.
    Auch Onkopraxen haben keine Maskenpflicht und die Patienten dort hocken nicht mit FFP2 in ihrem roten Sessel…
    und die sind wirklich alle immunsupprimiert, wenn nicht durch die Behandlung, dann durch den Krebs. Oder beides.

    Hier in den Supermarkten werden noch zu ca 99% Masken getragen. Ich war nicht mal sicher die letzten Tage, wie die Regeln genau aussehen bzw wann Übergangsregelungen genau enden, da sich am Maskenverhalten nichts änderte.

  4. #5 Ludger
    3. April 2022

    Wir sind uns wahrscheinlich darin einig. dass ein Gesetz so verfassungskonform sein sollte, damit es nicht vom Verfassungsgericht kassiert würde. Das wäre bei dem bisherigen Infektions Schutz Gesetz möglicherweise schwierig geworden, wenn man die letzten Podcastäußerungen von Herrn Drosten berücksichtigt:

    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript368.pdf
    Christian Drosten
    […]
    SCHLEIMHAUTIMMUNITÄT
    Aber selbst die Geimpften haben eben keine spezielle
    Schleimhautimmunität. Die haben nach der Impfung
    schon so für zwei Monate IgA und auch ein paar andere
    Komponenten der Schleimhautimmunität stimuliert.
    Aber das geht dann wieder weg nach dieser Impfung,
    die eben nicht an der Schleimhaut passiert, sondern
    im Muskel und dann systemisch geht. Und deswegen
    sind eben fast alle in der Bevölkerung nicht mit diesem
    Übertragungsschutz versehen und darum wird es,
    wenn der Herbst kommt, wenn es wieder kälter wird,
    zu verstärkter Übertragung kommen. Und da wird
    der R-Wert bei dem jetzigen Virus vielleicht wieder
    zwischen zwei und drei landen, wenn man nichts
    machen würde an bremsenden Maßnahmen. Dann
    hätte man wieder sehr viele Fälle und man braucht
    wahrscheinlich eine ganze Reihe von Infektionen im
    Hals oder in der Nase, um diese Übertragungsimmuni-
    tät aufzubauen. Wenn man keinen Lebendimpfstoff hat,
    und den haben wir nicht. Das ist jetzt eine Sache, die
    kann man nun mal nicht wegdiskutieren. Die Infekti-
    onen, die jetzt über den Sommer stattfinden werden,
    die werden wahrscheinlich einfach nicht ausreichen.
    Es kann schon sein, das ist nicht vorauszusagen, dass
    sich ganz viele junge Leute im Sommer das zweite und
    dritte Mal infizieren. Damit meine ich so die Party-
    Generation. Wenn das so sein sollte, dann könnte es
    sein, dass das im Herbst wirklich zu einem Übertra-
    gungsschutz beiträgt.
    Aber ich glaube es eigentlich
    nicht. Ich erwarte das nicht. Also da müsste schon sehr viel Infektionstätigkeit im Sommer sein.

    Corinna Hennig [Moderatorin]
    Sie haben eben gesagt, eine ganze Reihe von Infektionen könnten nötig sein. Kann man das irgendwie vorstellbar quantifizieren? Sie haben jetzt gesagt, bei den Party-Leuten zwei-, drei Mal. Könnte das schon viel bieten, auch für einen persönlich oder müssten das eigentlich fast noch mehr Infektionen sein?
    Christian Drosten
    Also das ist einfach meine Vorstellung, dass das so
    im Bereich von einer Zahl ist, die man an einer Hand
    abzählen kann. Aber das kann im Moment niemand
    ganz genau sagen.

    Langfristig brauchen wir also beides zugleich: Infektionen und einen Schutz vor Infektionen.

  5. #6 uwe hauptschueler
    3. April 2022

    Wegen der angespannten Lage gibt es an meinem Wohnort Besuchsverbot in beiden Kliniken. Zum Ausgleich gab es heute einen verkaufsoffenen Sonntag ohne Maske.

  6. #7 RPGNo1
    4. April 2022

    @uwe hauptschueler

    Einen verkaufsoffenen Sonntag hatten wir gestern auch. Mal schauen, was Omikron zu der Aktion sagt.

  7. #8 Beobachter
    4. April 2022

    uwe hauptschüler, rpg

    mal schauen, was besonders vulnerable bevölkerungsgruppen dazu sagen bzw. wie diese bzgl. ihrer gesundheit darauf reagieren …!

  8. #9 Alisier
    4. April 2022

    Eine Frage in die Runde:
    In fast allen Bundesländern besteht die Maskenpflicht für den Supermarktbesuch nicht mehr.
    Wenn ihr euch entschieden habt sie weiter zu tragen: wie lange gedenkt ihr das noch zu tun?
    Für immer oder gibt es eine Situation, in der ihr es nicht mehr für angebracht haltet?
    Diese Frage ist ernst gemeint und zumindest aus meiner Perspektive wertfrei.
    Heute Abend trugen noch ca. 9 von 10 Supermarktbesuchen hier in der Nähe Maske. Und ein heftiges Anpflaumen eines Nicht-Maskenträgers durfte ich auch schon miterleben.

  9. #10 PDP10
    4. April 2022

    @Alisier:

    Heute Abend trugen noch ca. 9 von 10 Supermarktbesuchen hier in der Nähe Maske.

    Dito. Sogar eher mehr. Ich habe aus Neugier mal grob durchgezählt: In dem (recht kleinen) Supermarkt in dem ich vorhin einkaufen war, waren ungefähr 15 Kunden und ich habe nur zwei gesehen, die keine Maske getragen haben. Und einer davon hatte mich draußen als ich mein Fahrrad geparkt hatte und meine Maske aufgesetzt habe etwas konsterniert gefragt, ob man da drin noch Maske tragen muss. Ich habe wahrheitsgemäß “nein” gesagt. An dem bin ich also schuld. 🙂

    Und ein heftiges Anpflaumen eines Nicht-Maskenträgers durfte ich auch schon miterleben.

    Ich nicht. War alles ganz zivilisiert.

    Wenn ihr euch entschieden habt sie weiter zu tragen: wie lange gedenkt ihr das noch zu tun?

    Weiß ich noch nicht. Am liebsten, bis die Inzidenzen wieder deutlich unter Hundert sind. Besser unter Zehn. Ich habe nämlich echt keinen Bock mir ausgerechnet auf den letzten Metern jetzt noch die Seuche zu holen, nur weil ich Nudeln und Bier kaufen will … (deshalb trage ich auch inzwischen nur noch FFP2 Masken. Hab neulich noch einen 10er Packen gekauft. In Schwarz … 🙂 ).

  10. #11 Tina
    4. April 2022

    @Alisier

    Hier in Hamburg besteht ja vorerst auch beim Einkaufen in den Geschäften weiterhin die Maskenpflicht (Hotspotregelung). Finde ich angesichts der immer noch hohen Inzidenzen auch gut so. Wenn das irgendwann wegfällt, was wahrscheinlich nicht allzu lange dauern wird, kann ich mir vorstellen, dass ich die Maske noch bei Bedarf, also nach persönlicher Abwägung und Risikoeinschätzung in Innenräumen, wo sich viele Menschen treffen (also z.B. im Supermarkt), tragen werde. Aber ganz sicher nicht für immer. So toll finde ich so ne Maske jetzt auch nicht, gerade im Sommer, wenn es warm ist. Aber es ist eine Möglichkeit, sich zu schützen, wenn man das Bedürfnis hat.

    Wenn es keine Pflicht zum Tragen der Masken mehr gibt, sollte das jeder für sich selbst entscheiden können, ohne blöd angemacht zu werden (egal, wie man zu der politischen Entscheidung steht). Also weder, wenn man sie freiwillig trägt, noch wenn man es nicht tut. Ist mal eine ganz gute Übung in Toleranz.
    Ich fürchte allerdings, dass das Thema nach zwei Jahren Pandemie inzwischen so sehr ideologisch aufgeladen ist, dass ein gewisser Teil der Bevölkerung (wie beispielsweise die sogenannten Querdenker) zu keinerlei Toleranz mehr fähig ist.

  11. #12 Tina
    4. April 2022

    @PDP10

    Ich habe nämlich echt keinen Bock mir ausgerechnet auf den letzten Metern jetzt noch die Seuche zu holen

    Geht mir genauso. Wäre echt blöd, wenn man es zwei Jahre lang geschafft hat, dem Virus erfolgreich aus dem Weg zu gehen und dann erwischt es einen ausgerechnet beim Einkaufen, nur weil man mal für 20 Minuten oder so keine Lust hatte, die Maske aufzusetzen.
    Die Leute, die ich kenne, die in letzter Zeit eine Coronainfektion hatten, haben die zwar alles in allem recht gut überstanden, aber angenehm war das Ganze wohl trotzdem nicht. Die hatten ziemlich dollen Schnupfen, Halsschmerzen und auch ein allgemeines Schwächegefühl. Einer von denen fühlt sich nach drei oder vier Wochen immer noch ziemlich schlapp.
    Muss ich nicht haben…

  12. #13 PDP10
    4. April 2022

    @Tina:

    Aber es ist eine Möglichkeit, sich zu schützen, wenn man das Bedürfnis hat.

    Nicht zu vergessen, auch und immer noch Andere. Was ist mit der alten Dame mit dem Rollator (nein, kein persönliches Erleben. Das Beispiel sauge ich mir gerade aus den Fingern), die mich im Supermarkt fragt ob ich ihr mal was aus dem obersten Regal runter reichen kann? Weiß ich, ob die geimpft ist? Vielleicht ist sie das nicht, weil sie einen Knall hat. Vielleicht weil sie sich nicht impfen lassen kann. Vielleicht ist sie aber auch von vorne bis hinten durchgeimpft mit Booster und allem aber ihr Abwehrsystem funktioniert trotzdem nicht gut genug. Vielleicht würde ihr das aber auch nichts ausmachen, wenn ich Covid hätte und sie anhusten würde. Das kann ich nicht wissen.

    Mein Argument in den letzten zwei Jahren Querdenk-Denkern gegenüber, die sich über die Munasken beschwert haben war immer:

    Das mag ja jetzt deine Meinung sein, dass das erstens nichts bringt, zweitens die Seuche keine ist und das drittens ein furchtbarer, furchtbarer Eingriff in deine Persönlichkeitsrechte ist. Aber: so sehr du dir auch sicher bist, mit deiner Meinung richtig zu liegen: Es gibt immer noch die winzige Wahrscheinlichkeit, dass du falsch liegst. Was also ist wichtiger? Deine heilige Meinung oder der Schutz anderer Menschen?

    Ich gedenke diesem Argument bis zum Beweis des Gegenteils zu folgen – ist schließlich meins. Spätestens im Sommer hätte ich das dann aber genau wie du auch ganz gerne mal wieder anders. Langsam is gut … *seufz*

    BTW: Ganz am Anfang war ich sogar skeptisch gegenüber der Sinnhaftigkeit dieser ganzen Maskenpflicht. Wie übrigens Christian Drosten auch. Aber wenn sich die Daten so derartig gegen die eigene Meinung verschwören, dann muss man die eben ändern – also die Meinung. Nicht die Daten. Wie Christian Drosten das übrigens auch getan hat. (“Science works, Bitches!”, wie Xkcd sagen würde.)

  13. #14 Tina
    5. April 2022

    @PDP10

    Ganz am Anfang war ich auch sehr skeptisch, ob die Masken nun wirklich sein müssen, waren ja anfangs auch umstritten hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, ich ewrinnere mich noch gut an die Diskussionen. Zumal ich mal sehr schlechte Erfahrungen als Besucherin auf einer Intensivstation gemacht hatte (vor der Pandemie). Ich weiß bis heute nicht, was das damals für Masken waren, die man da tragen musste (irgendwie plastikmäßig), aber ich erinnere mich genau, dass ich mit dem Ding wirklich kaum Luft bekommen hatte, was echt sehr unangenehm war. Deshalb habe ich damals das Schlimmste befürchtet, als die Maskenpflicht eingeführt wurde. Zum Glück habe ich mich dann aber doch sehr schnell an die OP- und später dann auch an die FFP2-Masken gewöhnt.
    Dass man nicht nur sich selbst, sondern auch andere schützt, ist ja nach wie vor ein gutes Argument, sie auch weiterhin zu benutzen. Nur irgendwann muss man natürlich auch mal den Ausstieg schaffen, hoffentlich im Sommer. Kann mir aber auch gut vorstellen, dass es dann im Herbst wieder losgehen könnte.

    Jo, langsam ist mal gut… Die 20er Jahre sind jedenfalls bisher eindeutig Mist, muss man einfach so sagen und nicht nur wegen der Pandemie.

  14. #15 zimtspinne
    5. April 2022

    @ Tina & PDP

    Das ist aber jetzt auch eine gehörige Portion Selbsttäuschung und -beschwichtigung, oder?

    Es wird euch erwischen. Irgendwann. Früher oder später. Später wäre sogar eher ungünstiger (viel später = viel älter).

    Omikron ist sogar noch wahrscheinlich die beste Variante, die einen am Wickel kriegen kann.
    Wer weiß, was danach kommt.
    Und dass was danach kommt, ist so gut wie sicher (Corona wird nicht über Nacht plötzlich verschwinden – höchst unwahrscheinlich zumindest, das mit dem Totlaufen….)

    Ich weiß nicht, was bei uns passiert ist seit letzte Woche – heute war ich schnell mittags im Norma und da trugen nur noch wenige Masken!
    Letzte Woche, auch Sa, da war ich in 4 oder 5 verchiedenen Geschäften, noch nahezu alle.

    Und ich habe mir mal die Leute angeschaut, da ich etwas Zeit und Muse hatte und nicht allzu voll war, alles gut verteilt.

    Mehrere junge Männer, die scheinbar auch Mittagspause nutzten, sie stiegen aus Lieferwagen/Handwerkerkutschen aus/ein, trugen meist schwarze und ein paar weiße und beides FFP Masken.
    Die sahen kräftig und robust aus, nicht gerade hochrisikoverdächtig.

    Hingegen ohne Maske ältere Herrschaften, die männlicherseits imposante Bierbäuche vor sich hertrugen, also mal mindestens einen (hohen) Risikofaktor.
    Die Frauen nebendran manchmal mit Maske.
    Dafür trugen zwei Verkäuferinnen, die am Auspacken waren wiederum Masken, was ich schon länger und sogar während der Hoch-Zeit kaum je sah.

    Auch im Fitti waren es überwiegend diese mittel- und älteren Herr- und Frauschaften, die keine Impfungen hatten. So speziell das Alter 50 – 65. Da hatte ich ja dank Datensammlung einen recht guten Überblick. Habe sogar mal eine Exceltabelle an einem öden Sa erstellt und theoretisch hätte ich sogar das Gewicht noch dazu nehmen können, das haben wir ja auch gespeichert. Bekam dann aber ein leicht schlechtes Gewissen 😉 Wir haben aber jetzt auch so ein neues Programm, wo man verschiedene Auswertungen machen kann, das ist alles vernetzt, bestimmte Geräte und auch die Anwesenheitserfassung.
    Nahezu alle Jüngeren, männlich wie weiblich geimpft, viele ältere hingegen bis heute nicht. Die scheinen sich sicher zu fühlen.

    Was den Supermarkt, Arztpraxen und alle “schnellen” Alltagstermine betrifft, denke ich über Masketragen nicht weiter nach, sondern tue das einfach mal weiterhin.
    Ist keine Einschränkung oder höchstens dann wirklich bei extremen Hitzewellen; dann ist aber gerade der Supermarkt ja ein Kühlspot… also auch kein Thema.

    Kino, Restaurant, irgndwelche Konzerte, Flohmärkte, Ausstellungen – tendenziell eher ohne Maske.
    Das kann ich aber jetzt noch nicht sagen, das entscheide ich situativ dann.
    Restaurant definitiv ohne Maske und alles, was Cafe, Biergarten o.ä. ist, ebenso sämtliche Feiern, private und größere.

    Sport und Tanzclub wurden eh noch nie Masken getragen hier (anderswo schon) und die hatten ja eh immer komplett geschlossen während krasser Situationen, womit ich auch weiterhin schon jetzt rechne, sollte es die wieder geben.

    Es ist ja auch nicht einzusehen, dass man auf Privatveranstaltungen für alle Zeiten bemasket rumläuft, auf die Arbeit aber dann ohne Maske, wo es mich dort übrigens weit weniger stören würde, außer in bestimmten Situationen. Ich habe früher auch Atemschutzmasken tragen müssen, sogar partikelfiltrierende FFP3, vor Corona… also da bin ich mehr oder weniger an solche Gegebenheiten gewöhnt.
    Und kenne auch etliche Leute, die -auch vor -Corona- bereits Masken in zB Arztpraxen tragen oder auch im Einzelhandel während der “Virensaison”. Einige tragen die sogar auf Arbeit, worüber eine dann mal in ihrem Blog erzählte, was das so für Probleme mit sich bringt.

  15. #16 PDP10
    5. April 2022

    @Tina:

    Die 20er Jahre sind jedenfalls bisher eindeutig Mist, muss man einfach so sagen und nicht nur wegen der Pandemie.

    Nun ja … der Driss in den letzten 20er Jahren in Deutschland endete auch erst gegen Ende des Jahres 1923 (mit einer Währungsreform). Dann fing aber die Party an! Und wie! Und dann kamen die 30er … hmmpf.

    Wollen wir hoffen, dass sich Geschichte wirklich nicht wiederholt.

  16. #17 PDP10
    5. April 2022

    @zimtspinne:

    Das ist aber jetzt auch eine gehörige Portion Selbsttäuschung und -beschwichtigung, oder?

    Nein. Das ist rational. Auch wenn du mal wieder was anderes unterstellst. Was, weiß allerdings auch wieder keine/r.

    und da trugen nur noch wenige Masken!

    Hier war es, wie gesagt, nicht so.

    da ich etwas Zeit und Muse hatte

    Kannst du bitte endlich mal lernen, dass man “Muße” mit Ess-Zett schreibt? Das ist nämlich keine “Muse” sondern deine “Muße”. Büddebüdde 😉

    Was den Supermarkt, Arztpraxen und alle “schnellen” Alltagstermine betrifft, denke ich über Masketragen nicht weiter nach, sondern tue das einfach mal weiterhin.

    Irgendwie haben Tina und ich ungefähr genau dasselbe geschrieben. Oder das Gleiche. Oder wie auch immer …

  17. #18 Beobachter
    5. April 2022

    es fällt nicht nur die maskenpflicht zu früh weg, sondern auch die isolationspflicht bei infektion –

    https://www.deutschlandfunk.de/experten-kritisieren-kuenftigen-wegfall-der-isolationspflicht-bei-coronainfektion-106.html

    das ist eine große gefahr für risikogruppen –
    und es werden corona-infektionen, inklusive long covid, verharmlost.
    ganz in querdenker-manier!

  18. #19 Spritkopf
    5. April 2022

    @Alisier

    In fast allen Bundesländern besteht die Maskenpflicht für den Supermarktbesuch nicht mehr.
    Wenn ihr euch entschieden habt sie weiter zu tragen: wie lange gedenkt ihr das noch zu tun?

    Bis auf weiteres. Wir haben auch unseren fixen Einkaufstermin auf Dienstags oder Mittwochs eine halbe Stunde vor Ladenschluss gesetzt, weil dann der Supermarkt immer leer ist. Und dann wird für die ganze Woche eingekauft.

    Dass man sich nicht zu 100% schützen kann und sich irgendwann Covid einfangen könnte, damit habe ich mich abgefunden. Aber man muss es ja nicht drauf anlegen.

  19. #20 RPGNo1
    5. April 2022

    @Alisier

    Ich war gestern Abend in meinem Stamm-Supermarkt und dort herrschte auch noch Maskenpflicht. Eine Kunde ohne Maske wurde auch deutlich auf die Tragepflicht hingewiesen und gebeten zu gehen, als er widersprach.

    Solange die Zahlen nicht deutlich runter gehen und besonders im Hinblick darauf, dass in 2 ½ Wochen in den Urlaub fahre, werde ich die Maske auch weiterhin konsequent in Geschäften tragen. In der Firma gelten sowieso noch die internen Coronaregeln: Homeoffice, wenn möglich, genügend Abstand im Büro sowie Maskenpflicht bei Bewegung im Gebäude.

    @PDP10

    Ich habe nämlich echt keinen Bock mir ausgerechnet auf den letzten Metern jetzt noch die Seuche zu holen

    *signed*
    Siehe auch meine Antwort an @Alisier

  20. #21 Alisier
    5. April 2022

    Also erstens finde ich es schön, dass jemand eine Muse hat oder zumindest damit rechnet, dass sie kommt, und zweitens danke ich für die klaren Positionierungen.
    Vielleicht kommen ja noch mehr.

  21. #22 Beobachter
    5. April 2022

    zu # 19, spritkopf –

    eine halbe stunde vor ladenschluss bekommt man im supermarkt z. b. kein frisches obst und gemüse mehr.
    und z. b. mehl, speiseöl und klopapier auch oft nicht.
    da sind nicht nur die supermärkte von potenziellen maskenlosen kunden-virusschleudern leer, sondern auch die regale von vielen dingen des täglichen grundbedarfs.

    und was machen dann z. b. pflegende angehörige, die hochrisiko-patienten zu hause versorgen?!
    zur erinnerung –
    ca. 80 prozent aller pflegebedürftigen in de werden zu hause von angehörigen gepflegt und versorgt.

    und wenn man sich als gesunder, junger oder mittelalter mensch covid einfängt, ist das i. d. r. etwas anderes bzw. weniger schlimm als bei einem älteren menschen mit ernsthaften vorerkrankungen und somit mit mehrfacher risikogruppenzugehörigkeit.

  22. #23 RPGNo1
    5. April 2022

    Ach so, ein Häuflein Querdenker ist gestern Abend auch wieder “spazieren gegangen”. Bzw. sie haben getrötet, getrommelt, gepfiffen, denn eine normale Kommunikation wurde schon vor Wochen eingestellt.

    Es wirkt nur noch lächerlich, dieses “Demonstrieren” für den Selbstzweck, das “stolze”Zurschaustellen der eigenen Ignoranz.

  23. #24 Beobachter
    auf dem Boden der Realität
    5. April 2022

    nachtrag –
    spritkopf, rpg, pdp10

    zum thema einkaufen – ob mit oder ohne freiwilligem maskentragen –

    den tafeln, den quasi-supermärkten für die ganz armen, gehen schon seit wochen die waren aus – und es sind viele leute darauf angewiesen und können sich einkäufe im normalen supermarkt nicht leisten.
    aldi, lidl und co haben gerade die preise massiv erhöht – andere werden nachziehen …

    und nun?

  24. #25 Wetterwachs
    5. April 2022

    Essen kaufen wird immer teurer. Deshalb bin ich ein bisschen erleichtert, dass die Ausgaben für die teuren FFP2 Masken jetzt wegfallen. Ich werde wieder zu den selbstgenähten übergehen und ich werde ein paar schöne in blau und gelb nähen und „Fick dich, Putin“ drauf sticken.

  25. #26 Adent
    5. April 2022

    @Alisier
    Ich werde die Maske im Supermarkt oder an anderen Orten mit vielen mir unbekannten Leuten solange weiter tragen, wie die Inzidenzen hoch sind, ab <100 mal sehen.
    Der Grund ist derselbe wie schon erwähnt, überwiegend Selbstschutz, wenn ich dann auch weniger teste auch gleichzeitig prophylaktischer Schutz vulnerabler Gruppen. Ne 4te Impfung würde ich auch nehmen, allerdings wohl erst im Herbst.

  26. #27 Tina
    5. April 2022

    @zimtspinne

    Es wird euch erwischen. Irgendwann. Früher oder später. Später wäre sogar eher ungünstiger (viel später = viel älter).
    Omikron ist sogar noch wahrscheinlich die beste Variante, die einen am Wickel kriegen kann.
    Wer weiß, was danach kommt.

    So 100-prozentig steuern kann man das natürlich nicht, also, wann es einen erwischt. Ich setzte aber darauf, dass es demnächst einen angepassten Impfstoff geben wird. Und wenn es die Möglichkeit für eine vierte Impfung gibt, werde ich die nutzen.

    Vielleicht kann man sich dann im Herbst ja neben der üblichen Grippeschutzimpfung auch gleich die Corona-Auffrischungsimpfung holen. Fände ich gut.
    Ich habe mir seit längerer Zeit mal wieder die aktuellen Zahlen zu den Impfquoten angesehen, nach Altersgruppen, Bundesland usw. Sieht immer noch so aus wie beim letzten Mal, als ich nachgesehen hatte:

    https://impfdashboard.de/

  27. #28 Tina
    5. April 2022

    @PDP10

    Wollen wir hoffen, dass sich Geschichte wirklich nicht wiederholt.

    Man könnte auf die Idee kommen, dass es Zyklen gibt, bei denen sich mit im Detail unterschiedlichen Ausprägungen Ähnliches immer wieder und wieder wiederholt. Ich will das aber auch nicht wirklich glauben und hoffe natürlich, dass es nicht so ist und die Menschheit (sehr abstrakt, ich weiß) in der Lage ist, dazuzulernen und ganz fortschrittlich eine bessere Zukunft zu gestalten. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt…

  28. #29 Spritkopf
    5. April 2022

    @Beobachter

    eine halbe stunde vor ladenschluss bekommt man im supermarkt z. b. kein frisches obst und gemüse mehr.

    Das kaufen wir sowieso eher samstags auf dem Wochenmarkt. Und falls wir mal feststellen, dass wir doch etwas aus dem Supermarkt brauchen – ganz leer sind die Regale auch kurz vor Ladenschluss nie. Und dann nimmt man halt mal Lauch und Möhren statt Zucchini für den Reis-Gemüsetopf. Na und?

    und z. b. mehl, speiseöl und klopapier auch oft nicht.

    Da wir unsere Grundvorräte ein bißchen aufgestockt haben, wissen wir schon im Vorhinein, wann wir wieder was brauchen. Und kaufen das zeitig.

    und was machen dann z. b. pflegende angehörige, die hochrisiko-patienten zu hause versorgen?!

    Das hat jetzt was genau mit Alisiers Frage zu tun, wie lange wir noch Masken im Supermarkt tragen werden?

  29. #30 Joseph Kuhn
    5. April 2022

    Liebes Kommentariat,

    den periodischen Kleinkrieg dazu, wer was hätte sagen müssen oder nicht hätte sagen sollen, habe ich wieder mal gelöscht. Das wird manchem vielleicht auch nicht gefallen, aber es erleichtert die Rückkehr zur Sachlichkeit.

    Wenn der Kleinkrieg stehen bleiben soll, sollte er wenigstens literarisch niveauvoller sein. Auch Vorwürfe und Beleidigungen kann man geistreich formulieren, so dass Dritte auch was davon haben.

  30. #32 Beobachter
    5. April 2022

    als anregung – zum nachdenken …

    zum thema wegfall der maskenpflicht und wegfall der corona-quarantänepflicht – und lauterbachs doppelleben –
    ein sehr lesenswerter artikel in der taz

    https://taz.de/Ende-der-Corona-Quarantaene/!5843418/

    Ende der Corona-Quarantäne
    Das Doppelleben des Karl Lauterbach
    Es gibt zwei Gesundheitsminister: der „alte“ warnte vor Leichtsinnigkeit, der „neue“ verkündet FDP-Politik.

  31. #33 zimtspinne
    6. April 2022

    @ Adent
    (auch an alle anderen mit dieser Positionierung)

    Ich werde die Maske im Supermarkt oder an anderen Orten mit vielen mir unbekannten Leuten solange weiter tragen, wie die Inzidenzen hoch sind, ab (weniger als) 100 mal sehen.

    Und wenn dich deine Nichten, Neffen, Enkel…. spontan umarmen und abknutschten möchten, schlägst du einen Wahnwichtelhaken™ und bellst sie entsetzt an:
    “weiche, Satan, weiche!” ?

    Ist das jetzt eine Facette des uralten Schutzmechanismus vor Fremden, Unbekannten (heute mit “Xenophobie” negativ assoziiert), der ja durchaus ab und an seine Berechtigung haben mag?
    So würde man sein Baby verständlicherweise nicht kurz einem gerade erst entdeckten Wildfremden anvertrauen, aber den Kinderwagen mutterseelenallein vorm Geschäft stehenlassen, geht dann schon.
    Will sagen, dieser Schutzmechanismus hat durchaus seine Schwachstellen und Irrationalitäten.

    Faszinierenderweise war die frühere, größte Lebensbedrohung –Infektionskrankheiten– eine der Wurzeln und Ursachen für die Entwicklung der Xenophobie….

    …. und Corona zeigt die irrationale Seite dieser Angst.

    Man meidet Menschenmassen voller Fremder und trägt konsequent an Orten mit Fremdlingen (Supermarkt) Masken und achtet auf Abstand.
    Und bildet sich ein, man hat damit die Kontrolle zurück.

    Ja, funktioniert, wenn man sich komplett isoliert, keine Freunde mehr trifft, die Familie auf Abstand hält und am besten für alle Zeit nur noch im Homeoffice verbleibt.
    Ansonsten Pustekuchen.
    Die Ansteckungsgefahr bei so schnelllebigen fluktuativen Geschäften wie dem Einkauf im Supermarkt scheint doch eher gering, wie man früher schon herausfand.
    Viel größer ist sie in Innenräumen bei längerer Verweildauer. Also primär mal am Arbeitsplatz, in Schule und Kitas, in Öffis.
    Und natürlich bei normalen Sozialkontakten und Freizeitgestaltung, die nicht nur im Hobbykeller allein stattfinden.

    Völlig absurd wird dieser Kontrollglauben jetzt ohnehin mit dem neuesten Wurf aus dem Hause Lauterbach.
    Jeder Infizierte darf sich fröhlich überall herumtreiben und es gibt dazu wohl auch keinerlei Informationspflicht (was das für seltsame Blüten treiben mag, stelle ich mir gerade schon mal vor. Wer mehr Distanz möchte oder Querdenker im Supermarkt ärgern, plärrt einfach los: “Maske auf, ich habs gerade!”)

    {musste dein Zitat abändern, weil sonst Zitieren nicht funktioniert hätte; Sonderzeichen}

  32. #34 zimtspinne
    6. April 2022

    Nur mal so:
    Um mich herum steckten sich in den letzten Wochn + Monaten haufenweise voll durchgeimpfte und teils sogar erst frisch drittgeimpfte Leute an, obwohl sie grundsätzlich vorsichtig waren und ohnehin noch die Maskenpficht sowie weitere Regeln bestanden.
    Oft gerieten die armen Kinder in Verdacht als Überträger – ob berechtigt oder man sich ganz woanders angesteckt hatte, bleibt offen.

    Sich bei Menschenmengen und -ansammlungen voller unbekannter und fremder Menschen unsicher und schützenswert zu fühlen, im vertrauten Rahmen aber nicht, scheint mir zumindest ein möglicher Faktor für Ansteckungen trotz Vorsicht zu sein und würde manches, vieles erklären.
    Die eigenen Kinder und andere Vertraute sowie Personen im Mehrpersonenhaushalt hält der Normalmensch ja nicht auf Abstand, sondern fühlt sich “sicher”.
    bzw eher zutreffend: es ist ihnen egal / wird in Kauf genommen, da nach 2 Jahren Beschneidung des Soziallebens für viele das Maß voll ist.
    Zumal man 3 Impfungen hat und es dann auch mal gut sein muss. Sofern man nicht zu Hochrisikogruppen gehört. Für die gilt das NICHT.

  33. #35 Pollo
    6. April 2022

    Da hier ja vor allem persönliches Verhalten nach der praktisch vollzogenen Beendigung der Anti-Pandemie-Massnahmen besprochen wird, gebe ich meinen Senf auch dazu.

    Heute früh auf dem regelmäßigen Weg zur Klinik (Lungenkrebs-Behandlung) rief ich ein Taxi. Wegen der Behandlung darf ich nicht selbst fahren, Öffis verbieten sich von selbst. Ich wollte einsteigen und bat den Fahrer, eine Maske aufzusetzen und bei offenem Fenster zu fahren. Antwort: brauchen wir nicht mehr, Pandemie ist vorbei. War ja lange genug, jetzt ist Schluss. Glücklicherweise hat eine Nachbarin die Szene beobachtet und mir angeboten, mich zu fahren – mit Maske. Der Taxifahrer will mir eine Rechnung schicken, für die vergebliche Anfahrt.

    Einkaufen gehe ich, wenn überhaupt, möglichst morgens in der Frühe, wenn die Aerosole noch nicht so „gesättigt“ daherkommen. Die obige Kurve im Text von Joseph Kuhn betrachtend, muss davon ausgegangen werden, dass die Raumluft – über meinen Daumen geschätzt – etwa 10x höher belastet ist, als zum Jahreswechsel 20/21, weil etwa 10x mehr Infizierte gleichzeitig zu erwarten sind. Andere Parameter unberücksichtigt lassend (z.B. höhere Ansteckungswahrscheinlichkeit durch Omikron vs. schwächere symptomatische Erkrankung), ist das Risiko, sich das Virus einzufangen, auch 10x wahrscheinlicher. Angenommen, die Schutzwirkung der selbst getragenen Maske betrage 90% (es gibt in der Forschung auch bessere Werte), sind die verbleibenden 10% ebenfalls 10x mehr als zum genannten Jahreswechsel. Also vergleichbar so hoch, als hätte es damals keine Maske gegeben. Die Schutzwirkung des Maskentragens für Andere, also das Filtern der ausgeatmeten Aerosole, fällt zusätzlich weg, sobald sich die „Maskenfreiheit“ endgültig durchsetzt (meine spekulative Prognose: spätestens in 2 Wochen, wenn der gesellschaftliche Druck der Freiheitsfreunde genug gewachsen ist). Dann kommt noch mal eine geschätzte Zehnerpotenz an Aerosolen dazu.

    Der Ort, an dem ich mich wegen der Therapie befinde, ist zufällig einer meiner Studienorte, so dass ich dort noch über die Jahre gepflegte Bekanntschaften habe. Freundlicherweise lassen sich diese Leute vor gemeinsamen Treffen vorher testen und wollen das auch weiterhin so halten. Andere Sozialkontakte pflege ich aus Vorsicht nicht. Wegen meiner beruflichen Tätigkeit bin ich gut versorgt, ein Vorteil, den nur wenige haben. Andere Leute, die ich z.B. in der Klinik regelmäßig als „Leidensgenossen“ treffe, können sich nicht auf ein solches soziales Netz verlassen, geschweige denn auf eine angemessene finanzielle Versorgung.

    An diesem Ort ist das Verhältnis von Einwohnerzahl zu aktuell Infizierten gegenwärtig etwa bei offiziellen 5%. Das Gesundheitsamt schätzt die tatsächliche Zahl auf mindestens das Doppelte, vor allem, weil jetzt weitaus weniger getestet wird. Fast immer, wenn ich Einkaufen gehe, habe ich ein paar Tage später eine rote Warnmeldung in der Corona-App (obwohl etliche Leute die App bereits gelöscht haben, weil sie sie „nicht mehr brauchen“). Ich nutze die erweitere Version, die mir die Begegnung(en) stundengenau zeigt, weshalb ich die Ereignisse genau zuordnen kann. Mein Schluss: so wenig wie möglich unter Menschen, da statistisch jede/r 10. ein Überträger ist. Und das ziehe ich noch radikaler durch, nachdem jetzt die Pandemie praktisch für beendet erklärt wurde. Oder, weil die Politik entschieden hat, Leute wie mich sterben zu lassen. Meine eigentliche Erkrankung gäbe mir, nach erfolgreicher Behandlung, gemäß Auskunft der behandelnden Ärzte noch eine „Restlebenszeit“ von mindestens zwei dutzend Jahren.

    So. Das reicht als persönliche / betroffene Anmerkung.

  34. #36 zimtspinne
    6. April 2022

    @ Pollo

    Hattest du einen Taxischein?
    Da wäre ich nicht sicher, ob die KK das übernehmen, wenn du die Fahrt ablehnst, der Fahrer aber die Hinfahrt berechnet.
    Sowas solltest du dann zukünftig vorab klären.
    Oft, wenn auch nicht zuverlässig, sind das ja dann regelmäßige Fahrten mit Stammfahrern, die sich dann sicher weniger querstellen.

    Das erinnert mich an einen Blogbeitrag lange vor Corona, wo es um Maskentragen am Arbeitsplatz aus Rücksicht auf eine Krebspatientin ging, öffentlicher Dienst übrigens.
    Die Mehrheit sah nicht ein, ihretwegen Masken zu tragen, außerdam gingen viele davon aus, sie sei ansteckend (nicht jeder kannte ihre Krankengeschichte).
    Jede Menge Konfliktstoff.

    Hochrisikopatienten werden wohl zukünftig sehr stark von der Bereitschaft der Mitmenschen zur Mitwirkung angewiesen sein und diese nicht pauschal immer und überall einfordern können.
    Genaugenommen haben diese Menschen das Problem nicht neu, denn wie du ja sicher als Krebspatient weißt, kann jeder Infekt und auch ein banal beginnender Schnupfen im Nu zum Brandbeschleuniger werden und sollte daher am besten ganz vermieden werden.
    Da kommt jetzt halt noch ein Virus zu den eh schon vorhandenen Erregern dazu.

    Kompromisse könnten so aussehen, dass grundsätzlich in öffentlichen Einrichtungen und speziell medizinischen Maskenpflicht herrscht, was ohnehin sinnvoll wäre, wenn ich an manchen Hausartzbesuch und ewig langes Warten in einem Warteraum voller niesender, hustender und röchelnder Menschen zurückdenke. Habe oft im Vorraus gewartet, falls dort ein Platz frei war, was meist der Fall war.

    Am Arbeitsplatz hingegen sehe ich das nicht durchsetzbar, da es schlicht auf Dauer die Kommunikation erschwert, vor allem die nonverbale.
    Gilt noch stärker für Schulen, Berufsschulen und dergleichen.

  35. #37 zimtspinne
    6. April 2022

    Vorraus = Vorraum
    angewiesen sein = abhängig sein

    … bevor der Sprach-N…(zensiert) PDP wieder um die Ecke kommt.

  36. #38 PDP10
    6. April 2022

    @zimtspinne:

    Ich habe lediglich darauf hin gewiesen, dass du konsequent Muse schreibst, wenn du Muße meinst. Damit ist man noch lange kein Rechtschreib-Nazi. Das verbitte ich mir.

    Ich mein, betrachte doch mal folgenden Satz: “Ich brauche meine Muse”.

    Meinst du jetzt, dass du einen strammen, hübschen Kerl zur Inspiration brauchst, oder willst du nur deine Ruhe haben?

    Eben … 😉

  37. #39 Alisier
    6. April 2022

    …..also ich will zwar durchaus öfter meine Ruhe haben, aber wie gesagt: was soll denn bitte an einer echten Muse verkehrt sein?

  38. #40 PDP10
    6. April 2022

    @Alisier:

    aber wie gesagt: was soll denn bitte an einer echten Muse verkehrt sein?

    Na nüscht. Aber man sollte sie lieber nicht dauernd mit der Muße verwechseln die man braucht sie zu betrachten. Sonst küsst sie einen irgendwann nicht mehr, die Muse.

  39. #41 Alisier
    6. April 2022

    Und wie kommen wir jetzt wieder zu den Inzidenzen, den Masken und dem ganzen damit zusammenhängenden Kram?
    Genau: würde einen die Muse auch mit Maske küssen?
    Ich meine Nein.

  40. #42 Joseph Kuhn
    7. April 2022

    Heute im Bundestag: die Impfpflicht im Chaos der politischen Meinungsbildung

    Kommt sie, kommt sie nicht? Wenn ja, wie von der Ampel derzeit geplant, ab 60, mit Impfregister und einer Besinnungsstunde im September? Und wird die Union tatsächlich dem von Merz schriftlich fixierten Fraktionszwang folgen und nur ihrem eigenen Vorschlag zustimmen, obwohl ihn substantiell gar nicht so viel vom Ampelvorschlag unterscheidet? Oder findet am Ende keiner dieser Vorschläge eine Mehrheit und Kubicki fordert Lauterbach zum Rücktritt auf?

  41. #43 zimtspinne
    7. April 2022

    @ PDPchen, Alisier

    jaja, ist schon gut, lasst uns nicht über so einen Firlefanz streiten.
    PDP ist manchmal ein Zausel und alter Stießel, Erbsenzähler und Widerwortegeber.
    Aber ich mag ihn trotzdem 🙂

    Lauterbach hat nun seinen merkwürdigen Quarantäne-Eigenverantwortungsvorschlag zerknirscht wieder zurückgenommen.
    Das wäre ein schlechter Aprilscherz gewesen, wenn es der 1. April gewesen wäre. Ein ganz schlechter.

    Seit Monaten und Jahren ist er der größte Warner, Alarmierer, Dystopier…. des Landes und dann kommt ausgerechnet er mit so einem hirnrissigen Vorschlag angedackelt.
    Man fragt sich, was dahintersteckt oder ob das einfach der ganz normale Wahnsinn auf Politikerebene ist.
    So schlechte Tage (wie ich) sollten die aber nicht haben. Und wenn ich an Spähnchen denke…. oweia, der hatte auch viele schlechte (Spruch-)Tage.

  42. #44 zimtspinne
    7. April 2022

    Das ist eine Corona-Diktatur!!!!!

    https://twitter.com/FabianEberhard/status/1512033555819417617

    Das Töten der indoor- Haustiere in der einen Stadt… hoffe ja irgendwie, das ist/sind fake news.

    Das ist auch eine Form von Krieg gegen die eigene Bevöllkerung. Warum spricht niemand darüber? Die ganze Welt scheint das zu ignorieren. Oder nicht so tragisch zu finden. Oder gar nicht zu wissen?

    Bin ich froh, hier zu leben.
    Impfpflichtdiskussionen hin oder her. Die werden wiederkommen. Spätestens im Herbst, ich prophezeie.

  43. #45 Alisier
    7. April 2022

    @ zimtspinne
    Keine fake news. Leider.
    Und die meisten dort verteidigen das Handeln der Regierung bis aufs Blut.
    Tenor: “Sie schützen uns, und ihr Europäer agiert fahrlässig!”
    Wenn Du Tag für Tag propagandistisch bearbeitet wirst, musst Du schon eine verdammt starke und eigenständige Persönlichkeit haben, um Dir eine eigene Perspektive zu leisten.
    Wir könnten übrigens auch freier im Denken sein…..ist nicht alles Gold was glänzt.

  44. #46 Herr Senf
    Lockerland
    7. April 2022

    Corona bleibt gefährlich, auch bei “harmlosen” Infekten: Thrombosen und Lungenembolie.
    https://www.theguardian.com/world/2022/apr/06/covid-linked-33-fold-increase-risk-pulmonary-embolism-dvt
    33mal ist eine Hausnummer für die leichte Schulter.

  45. #47 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    9. April 2022

    Ich war bei den ersten, die eine Maske aufgesetzt haben und bin jetzt bei den ersten, die sie abnehmen.

    Ich schätze in 2 Wochen, d.h. jetzt noch in einer, wird das Mehrheitsverhältnis kippen, weil viele die Maske erst abnehmen, wenn es viele machen.

    Da BA.2 und XE so super ansteckend sind, wird wohl die Kombination aus Immunen aus Geimpften und Genesenen die Ausbreitung schon vor Herbst zum Erliegen bringen, und ob sich dann viele zum 2. Mal am gleichen Erregertyp infizieren ist m.W. fraglich. Vielleicht gibt es ja auch eine neue Variante, aber weder können wir heute viel über die sagen, außer dass es wieder ein Immunescape sein müsste, wenn sie sich bei der heutigen Immunlage noch fortpflanzt, und zwotens auch recht ansteckend. Aber jetzt einen Impfstoff auf Omikron anpassen für den Herbst?

    Und sich alle 2 Monate boostern lassen ist auch keine Lösung. Dass Genesene nur 3 Monate, gboosterte aber 1 Jahr als geschützt gelten sollen finde ich, nach den Studien aus NY, Kalifornien und Israel auch reichlich bizarr.

    Viel ausgemacht hat mir die Maske nicht – naja, im Winter nach Radfahren oder Treppensteigen das Brillebeschlagen, das war schon lästig, aber hat jetzt schon nachgelassen. Im Cafe letzten Sa. galt noch die Pflicht, während man zum Tisch geht, zum Ausgang oder Hygieneraum. Ich vermute auch die halten nicht lange die Gezeiten auf.

    Da die vielgemobbten Querdenker wohl bei den Ersten sind, die die Maske weglassen, stärke ich denen zur Abwechslung mal den Rücken.

    Wie sehr wir bereit sind gegen Leute zu hetzen, die eine andere Meinung haben, ist schon erschreckend. Jetzt werden dann Leute zusammengeschlagen, weil sie etwas wie russisch sprechen.
    Erinnert irgendwie an die Querdenker, die ja, weil sie sich nicht impfen lassen wollen oder keine Maske tragen, auch alle in der AfD sind, und Nazis sowieso.

  46. #48 Alisier
    9. April 2022

    @ user unknown
    Auch wenn ich das, was Du sagst größtenteils nachvollziehen kann: wo sind die Belege für Leute die hier zusammengeschlagen werden, weil sie “so etwas wie russisch sprechen”?
    Und differenzieren tun viele. Unter den Querdenkern eher wenige meiner Erfahrung nach.

  47. #49 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    11. April 2022

    @Alisier:
    Keine Belege für zusammengeschlagene Russen – Nachrichten aus zweiter Hand, vom Hörensagen. Ist mir nicht wichtig genug als Thema, um zu recherchieren, ob es wirklich wahr ist.
    Bei Corona hieß es ja auch, dass Menschen wegen asiaten Aussehens körperlich angegangen wurden – das konnte ich auch nicht prüfen.

    Aber einen kleinen Prozentsatz Menschen, denen jede fade Ausrede gerade recht ist, um in Gruppen auf andere loszugehen, scheint es zu geben.

    > Und differenzieren tun viele. Unter den Querdenkern eher wenige meiner Erfahrung nach.

    Ja, im Gegenlager sind immer viel mehr böse, dumme usw., so dass da eine Generalisierung eher gerechtfertigt ist, als umgekehrt.

  48. #50 Alisier
    11. April 2022

    @ user unknown
    Und genau solche Ungenauigkeiten und Opferposen machen Diskussionen schwierig bis unmöglich.
    Ich denke ich muss nicht präzisieren wer in Wirklichkeit irgendwo Böse und Dumme unterstellt.
    Das können die Kommentatoren selbst ganz gut einschätzen.

  49. #51 RPGNo1
    12. April 2022

    Hervorhebungen von mir.

    »Das Auftreten von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen nach Nicht-Coronaimpfungen könnte bedeuten, dass diese Nebenwirkungen der Entzündungsprozesse sind, die von jeder Impfung angestoßen werden«, sagt Infektiologe Jyoti Somani, Co-Autor der Studie. »Das unterstreicht, dass die Risiken solcher seltenen unerwünschten Ereignisse durch die Vorteile der Impfung aufgewogen werden sollten, zu denen ein geringeres Risiko für Infektion, Klinikeinweisung, schwere Erkrankung und Tod durch Covid-19 gehört.«

    Wie in anderen Studien zuvor, rechnet auch das Team um Kollengode Ramanathan vor, dass das Risiko von Herzmuskelentzündungen im Falle einer Coronainfektion deutlich größer als ist nach einer Impfung.

    Alle medizinischen Experten, die über Herzmuskelentzündungen nach Coronaimpfungen berichtet haben, hätten betont, dass in der Pandemie der Nutzen der Impfung weiterhin deutlich größer ist als das Risiko, schreibt Margaret Ryan. Dennoch dürfe die Forschung nicht stehen bleiben: Andere Impfstoffe, andere Dosierungen, andere Zeitabstände zwischen Impfungen könnten dazu beitragen, das Risiko dieser seltenen Nebenwirkung weiter zu senken, und sollten erforscht werden.

    https://www.spiegel.de/gesundheit/herzmuskelentzuendung-studie-vergleicht-seltene-nebenwirkung-nach-unterschiedlichen-impfungen-a-3cf3900e-de29-442e-ba3f-2b5f67ab32f2