Was bilden sich die strammen Männer in den Machtzentralen der Welt eigentlich ein? Wie kommen sie auf die Idee, anderen Menschen Bomben auf den Kopf werfen zu dürfen, ihre Häuser zu zerstören, Kindern die Schulen und womöglich auch die Eltern zu nehmen, ganz einfach darüber zu bestimmen: du stirbst jetzt?
Das wird hier kein Intellektuellen-Brief. Putin ist ein menschenverachtendes Arschloch. Man kennt diese kleinkarierten Typen, die schon in der Schule die Schwächeren gequält haben und in der Pause mit ihrem ranzigen Butterbrot verbiestert in der Ecke saßen, weil keiner sie leiden konnte. Und die einem später mit ihrer tollen Armbanduhr und ihrem Auto auf die Nerven gingen. Wehe, wenn sie ihre Bestimmung als Alfred Tetzlaff verfehlen. Der Fersensporn-Drückeberger Trump aus der Millionärsfamilie ist natürlich nicht viel besser, auch nicht die anderen Herren (Maskulinum) über Leben und Tod in Washington, Ankara, Riad oder Peking. Was interessieren jemanden wie Trump schon ein paar Tote, die seine Hetze zum Sturm aufs Kapitel zur Folge hatte. Er hat sie nicht auf dem Gewissen, weil er keines hat.
Mich ärgert schon, wenn ich im Café um einen Euro beschissen werde. Nicht wegen dem einen Euro, sondern weil jemand meint, er könne das mit mir machen. Erst recht regt es mich auf, wenn es nicht um einen Euro geht, sondern um‘s Leben – das eigene halbwegs gute Leben und vor allem das nackte Leben der Bombenzerrissenen im Jemen, im Irak oder in der Ukraine.
Jetzt könnten sie in Irland, oder soll man schon Irrland sagen, wieder verrückt spielen. Sinn Fein hat die Parlamentswahlen gewonnen, die protestantisch-unionistische DUP droht mit einer politischen Blockade. Manche fürchten sogar ein Wiederaufflammen von Gewalt. Und warum? Irland und Großbritannien sind doch beides Länder, in denen das Maß an Ungerechtigkeit, Lüge, Korruption, Einkaufsmöglichkeiten und Meinungsfreiheit recht ähnlich ist. Ob man da oder dort lebt – ist das nicht ziemlich egal? Es gibt Grenzen, die sind zerebral grenzwertig. Am Bodensee steht zwischen Konstanz (Deutschland) und Kreuzlingen (Schweiz) ein Schild. Reicht das nicht? Braucht es mehr Grenz-Macht über uns?
Ganz anders sieht es aus, wenn es darum geht, ob man in der korrupten Ukraine oder im korrupten Russland lebt. In Russland wird man erschossen oder vergiftet, wenn man dem Oben-ohne-Macho im Kreml zu sehr in die Quere kommt. Umgekehrt geht das nicht. Ist auch gut so, aber freie Wahlen wären noch besser. Wer will heute noch in Russland leben? Vielleicht Leute aus Nord-Korea, weil sie in Russland wenigstens mehr zu essen hätten. Ob sich Putin und Kim auch schon trumpeske Liebesbriefe schreiben, gemeinsam davon träumen, wem sie alles Bomben auf den Kopf werfen wollen? Mir stinkt’s. Mir stinken diese egomanen Brutalo-Typen mit zu viel Macht in ihren Händen.
Meine Empörung ist billig? Mag sein, jedenfalls billiger als die Wahlkampftour von Friedrich Merz nach Kiew, aber gerade wenn Empörung billig ist, muss ich da nicht auch noch sparen.
Das musste jetzt mal raus. Ansonsten bin ich froh, dass ich hierzulande wenigstens wegen solcher Texte nicht eingesperrt werde und wählen darf. Und dass man im Café meistens freundlich zu mir ist.
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