Allen Sonntagsreden zum Trotz ist die Prävention in Deutschland immer das Stiefkind der Gesundheitspolitik geblieben. In den letzten 30 Jahren lag der Anteil der Prävention an den gesamten Gesundheitsausgaben recht konstant zwischen 3,5 % und 4%.
Die Coronakrise mit ihren Sonderlasten, z.B. für Impfstoffe, hat der Prävention nun eine Scheinblüte beschert: Im Jahr 2021 ist der Anteil der Prävention an den Gesundheitsausgaben auf 6,5 % gesprungen, gegenüber 3,4 % im Jahr 2020. Oder in absoluten Zahlen: Für 2021 weist das Statistische Bundesamt 30,7 Mrd. Euro Ausgaben in der Prävention aus, 2020 waren es mit 15,0 Mrd. Euro gerade mal halb so viel. Daten für 2022 liegen noch nicht vor.
Mit dem neuen „Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin“ (BIPAM) will Gesundheitsminister Lauterbach der Prävention auch bei den nichtübertragbaren Krankheiten, vor allem den Herzkreislauf-Krankheiten, mehr Rückenwind verschaffen. Man wird an den Säulen dieses Diagramms in den nächsten Jahren ablesen können, ob es einen „Wumms“ gab oder nur ein laues Lüftchen.
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