In der Politik geht es bekanntlich nicht immer nur so zu, wie es in politikwissenschaftlichen Lehrbüchern idealtypisch beschrieben wird. Politik hat eine Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Natur, mit einer finsteren Rückseite: Lügen, Intrigen und Mord gehören dazu. Nicht nur in Russland. Vermutlich ist Uwe Barschel nicht daran gestorben, dass sein Badewasser zu heiß war.

Wolfgang Wodarg, früher ein verdienstvoller Pharmakritiker, inzwischen mit viel Leidenschaft als Geschichtenerzähler unterwegs, raunt nun, Thomas Oppermann, SPD-Innenpolitiker, Vizepräsident des Bundestags, der 2020 plötzlich und unerwartet einen Herztod erlitt, sei in Wahrheit vergiftet worden. Das habe er von jemandem gehört. Kurz bevor Oppermann in einem großen ZDF-Interview seine Vorbehalte gegen die Coronapolitik präsentieren wollte, sei ihm ein Kaffee angeboten worden, daraufhin sei er zusammengebrochen.

Ich gehe einmal davon aus, dass Wolfgang Wodarg damit nicht nur sein Interview in Multipolar, dem Medium, das die erste Tranche der RKI-Protokolle freigeklagt hatte, interessant machen wollte, sondern sofort, nachdem er von dieser für ihn ja offensichtlich glaubwürdigen Geschichte gehört hat, zusammen mit seinem Zeugen zur Polizei ging. Schließlich könnte man ihn, würde man wiederum ihn für glaubwürdig halten, eines Verstoßes gegen § 258 StGB verdächtigen.

Aber gut, so glaubwürdig ist die Geschichte nun sicher nicht und ein bisschen raunen wird man ja noch dürfen. Evidenz war gestern. Wolfgang Wodarg sagt weiter, der Tod Oppermanns sei nie richtig aufgeklärt worden. Interessant. Ich hätte ja bei „plötzlich und unerwartet“ sofort auf Impftod getippt. Oppermann starb zwar schon im Oktober 2020, vor Beginn der öffentlichen Impfungen, aber wer weiß. Das macht die Sache nur noch verdächtiger. Und cui bono, aus jedem Krimi weiß man, dass die, die von einem Tod profitieren, höchst verdächtig sind. Wurde seine Nachfolgerin Dagmar Ziegler je vernommen? Nein? Aha. Warum kandierte sie 2021 nicht mehr? Wäre Nancy Faeser, würde Oppermann noch leben, je Innenministerin geworden? Was wusste Bill Gates? Warum trat Joe Biden wirklich zurück? Fragen über Fragen.

Natürlich: Es gibt Amtsärzte, die stellen Hochstapler als Psychiater ein, man hat auch schon Pferde kotzen sehen und Politik hat, wie gesagt, wirklich finstere Seiten. Alles ist möglich. Könnte es am Ende, man wagt es kaum zu denken, Wodarg selbst gewesen sein?

Kommentare (10)

  1. #1 Joseph Kuhn
    21. August 2024

    Noch mehr davon:

    https://multipolar-magazin.de/meldungen/0089

    Das alternativinformative Netz glüht wie zu erwarten, die Meldung im Milieu goutiert. Die Frage, ob es Wodarg war, wird nicht gestellt. Und wenn nicht Wodarg, so vielleicht sein Informant? Woher weiß der sonst so viel? Die haben doch was zu verbergen!

    [Nur sicherheitshalber, weil man heutzutage ja manchmal daran zweifelt, was man glauben darf: Glauben Sie nicht alles, was in diesem Blogbeitrag steht.]

  2. #2 uwe hauptschueler
    21. August 2024

    Schließlich könnte man ihn, würde man wiederum ihn für glaubwürdig halten, eines Verstoßes gegen § 258 StGB verdächtigen.

    Gilt i.d.R. nicht für Privatpersonen. vgl.

    Eine allgemeine A.(nzeigepflicht) bei Kenntniserlangung von Straftaten oder deren Planung besteht nicht.

    Q.:+https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/recht-a-z/323030/anzeigepflicht-strafrecht/

    • #3 Joseph Kuhn
      21. August 2024

      @ uwe hauptschueler:

      Ein Glück für ihn und uns! 😉

      Allerdings müsste man prüfen, ob Ihre Referenz hier einschlägig ist, sie bezieht sich auf § 138 StGB. Das überlasse ich lieber mal gelernten Jurist:innen.

      Ich vermute mal, cave, wiederum als juristischer Laie, dass Wodarg sich auch nicht selbst anzeigen müsste, sollte er es gewesen sein.

      Nebenbei: der Informant, wer mag das sein? Hat Wodarg einen Bruder?

      Noch nebenbeier: Der Jurist Stefan Huster fragt auf X, “wie bekloppt kann es noch werden?” Gute Frage. Wir bemühen uns um Antworten.

  3. #4 Ulrich
    Bad Sobernheim
    22. August 2024

    Sich lustig machen über jemanden oder über das, was er sagt, führt auch nicht unbedingt zum Ziel, nicht war, verehrter Herr Kuhn…..

    • #5 Joseph Kuhn
      22. August 2024

      @ Ulrich:

      Was ist denn das Ziel? Und was wäre Ihr Vorschlag? Wodargs Äußerungen ernst nehmen? Oppermanns Leiche exhumieren?

  4. #6 Spritkopf
    22. August 2024

    Der Onkel des Mädchens, welches immer mit dem Hund der Oma meines Bäckers Gassi geht, hat persönlich gesehen, wie Wolfgang Wodarg im Februar 2020 eine Tasse Kaffee getrunken hat, in die ein verdächtig nach Pharmareferent aussehender Mann (blaues Polyesterhemd mit gelber Krawatte) einen großen Esslöffel Beklopptosan untergerührt hatte.

  5. #7 Jolly
    23. August 2024

    Aus dem verlinkten Interview:

    Multipolar: […] Und vielleicht hatten nach Oppermanns Tod auch andere Politiker Angst, dass ihnen etwas ähnliches passiert, wenn sie den Mund aufmachen, so wie er.

    Ja, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

    Konnte sich Wolfgang Kubicki sicher fühlen, weil er keinen Kaffee trinkt?

    • #8 Joseph Kuhn
      23. August 2024

      @ Jolly:

      “Konnte sich Wolfgang Kubicki sicher fühlen, weil er keinen Kaffee trinkt?”

      Jedenfalls versteht man jetzt, warum der Impfskeptiker Aiwanger lieber Bier trinkt. Wenn jetzt noch etwas über Kaffee und ZDF in den RKI-Protokollen stünde, womöglich geschwärzt und ohne Zucker …

  6. #9 RPGNo1
    23. August 2024

    Kubicki trinkt keine Kaffee, sondern bevorzugt alkoholische Getränke. Die desinfizieren innerlich.

    https://www.der-postillon.com/2023/11/kubicki-kreuzfahrt.html

  7. #10 DH
    23. August 2024

    Wer hat den Opper umgebracht…? ( frei nach einem musikalischen Beitrag von Wodarg höchstselbst)