Mit der Idee David Klemperers, ein kurzes Zusatzkapitel über Corona zu seinem Lehrbuch „Sozialmedizin – Public Health – Gesundheitswissenschaften“ zu machen, hat es im Sommer 2020 begonnen. Daraus ist, dem Gesetz der stetigen Zunahme von Text bei Überarbeitungen folgend, inzwischen ein Werk von mehr als 400 Seiten geworden.

Heute ging Version 79 online. Auch in der aktuellen Version wurden wieder zahlreiche Studien eingearbeitet. Ein vollständiges Update aller Passagen war allerdings selbst mit vereinten Kräften – Bernt-Peter Robra und ich durften mithelfen – nicht möglich, dazu ist das Werk inzwischen zu umfangreich. Insofern werden sich Ungleichzeitigkeiten finden. Und auch Fehler. An denen habe ich natürlich keinen Anteil, daran ist David Klemperer ganz allein schuld. Daher freut er sich sicher, wenn man ihm Fehler mitteilt, z.B. hier in der Kommentarspalte. Allerdings bitte vorher „Fehler“ und „Beleidigungen“ sortieren und die Beleidigungen weglassen.

Das Buch gibt studiengestützt einen Überblick über das Virus, die Epidemiologie, die Impfung, die nichtpharmazeutischen Schutzmaßnahmen und auch über Medienberichterstattung und die gesellschaftlichen Kontroversen. Es wäre denen, die eine „Aufarbeitung“ über die bereits stattfindenden Aufarbeitungen hinaus fordern, zuweilen ja mit guten Gründen, als Lektüre ans Herz zu legen. Manche Aufarbeitungsfrage hat sich dann vielleicht erledigt, andere könnten beim Lesen auftauchen.

Kommentare (13)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    20. November 2024

    Erfreulicherweise können wir das Corona-Thema vorläufig ad acta legen. Kennedy wird Gesundheitsminister der USA. Da wird es eine gerichtliche Aufarbeitung geben, denn auch Drosten wird es so erwischen. Insofern: lass uns das erstmal abhaken.

    • #2 Joseph Kuhn
      20. November 2024

      @ Volker Birk:

      Gerichtliche Verfahren finden ja bekanntlich auch bei uns statt, mehrere tausend inzwischen. Aber gerichtliche Verfahren klären keine Evidenzfragen. Das muss schon die Wissenschaft machen.

      Und Sie dürfen das Buch natürlich gerne abhaken, es stört am Ende nur Ihre Gedankenkreise.

  2. #3 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    20. November 2024

    Lieber Joseph

    Dein Buch stört mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, es amüsiert mich.

    • #4 Joseph Kuhn
      21. November 2024

      Auch das sei den Besitzern der höheren Wahrheit gegönnt. Wir normalen Sterblichen müssen uns halt mit Studien herumschlagen, um uns zu informieren.

  3. #5 Unami
    Karlsruhe
    21. November 2024

    Das erste, was man als Kommentar hier lesen muss, ist leider am Thema vorbei. Schade.
    Ich würde das ja gerne ändern, habe aber mich inhaltlich mit dem Text nicht befasst. Daher weder Fehler noch Beleidigungen von mir.

    Aber das, was du sonst so schreibst, lässt mich vermuten, dass der Text sooo verkehrt nicht sein kann.

    • #6 Joseph Kuhn
      21. November 2024

      @ Unami:

      Der Text des Buches ist von David Klemperer, ich war da nur Hilfsarbeiter 😉

  4. #7 Staphylococcus rex
    22. November 2024

    @ Joseph Kuhn, es ist aller Achtung wert, sich auch jetzt noch dafür zu engagieren und eine derartige Arbeit zu pflegen.

    Ich habe mal kurz reingeschaut und wie zu erwarten auch keine Fehler gefunden. Lediglich in einem Punkt würde ich die Grundaussage etwas nachschärfen: die aktuellen Covid-Varianten werden als durchweg weniger gefährlich als die Ursprungsvariante beschrieben. Das könnte zu dem Irrtum verleiten, die aktuellen Infektionen wären harmlos.

    Ich bin regelmäßig zu Infektionsvisiten auf Intensivstation, und aufgrund der mittlerweile fast kompletten Populationsimmunität (durch Impfung oder Durchseuchung) ist bei der überwiegende Mehrheit der Patienten mit einem positiven Covid-Befund Covid als Nebendiagnose zu betrachten. Wir hatten früher die Diskussion ob MIT oder WEGEN Covid der Krankenhausaufenthalt erfolgt ist. Es gibt aber auch jetzt immer noch Einzelfälle schwerer Covid-Verlaufe (insbesondere bei Risikopatienten), die sich klinisch wenig von der Ursprungsvariante unterscheiden.

    In der Bedeutung für Risikopatienten ist Covid mittlerweile RSV vergleichbar. Allerdings ist die aktuelle Inzidenz von Covid deutlich höher als RSV und damit auch der Einfluss auf das Gesundheitssystem.

  5. #8 bsp
    22. November 2024

    Einen Fehler im Text konnte ich finden: Seite 277, 2. (vollständiger) Absatz, 2. Satz:

    In Bezirken ohne Maskenpflicht stieg die Zahl der COVID-19-Fälle durchschnittlich um 35 Fälle, in Bezirken ohne Maskenpflicht nur um 16 Fälle.

    Eines der beiden ‘ohne’ sollte wohl durch ein ‘mit’ ersetzt werden, ich nehme an das zweite…

    • #9 Joseph Kuhn
      22. November 2024

      Danke!!

  6. #10 zimtspinne
    22. November 2024

    @ S. rex

    Hat sich die Zusammensetzung der Risiko-/Hochrisiko(?)patienten eigentlich über die Zeit verändert? Leicht verändert, stärker, vernachlässigbar? Abhängig wovon?

    Ich werde gerne auch mal reingucken.
    Long und PostCovid kommen aber nicht drin vor? Dort ist die Evidenzlage ja mehr als hakelig.. *kopfeinzieh

    • #11 Joseph Kuhn
      22. November 2024

      @ zimtspinne:

      „Long und PostCovid kommen aber nicht drin vor?“

      Doch, warum sollten sie fehlen? Wenn eine Evidenzlage „hakelig“ ist, schreibt man das halt hin.

  7. #12 Andreas
    Berlin
    23. November 2024

    seit langem begleitet mich euer Text zu Corona. Immer wieder habe ich was zu Corona gesucht und ich erinnere mich nicht, dass ich nicht was Passendes im Buch gefunden habe. Über die Zeit sind neben Fakten aus verschiedenen Gebieten auch Überlegungen zum psychischen, sozialen und politischen Umgang mit Corona hinzugekommen. Das ist gut und ich würde jedem, der meint, etwas zum Thema sagen zu müssen, empfehlen, vorher in euer Buch zu gucken. Es ist eine Art von permanenter Aufarbeitung.
    Also sage ich danke für die Fleißarbeit und vielen Überlegungen.

  8. #13 Staphylococcus rex
    25. November 2024

    @ Zimtspinne, die Frage nach den Risikogruppen kann man auf verschiedenen Wegen angehen. Da es sich bei den Auffrischungen um eine Indikationsimpfung für Risikogruppen handelt, ist der schnellste und einfachste Weg die Begründung bei den Impfempfehlungen.
    https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html
    https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Materialien/Faktenblaetter/COVID-19.pdf?__blob=publicationFile